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So entstehen Sandwelten
So entstehen Sandwelten

02.04.2012

Mitglieder von Bund Naturschutz und Offener Behindertenarbeit trafen sich am Samstag auf dem Gelände der Landesgartenschau, um einen Beitrag zum Thema „Sandlebensräume“
zu gestalten.


Bamberg - „Wie einen Teppich auszurollen“ ist’s, den Sandmagerrasen auszulegen, findet Walter Haderlein vom Bund Naturschutz (BN). Mehr und mehr Rasenstücke schaffen die Mitglieder des BN heran und breiten sie auf dem sandigen Boden aus. Im Lauf des Vormittags kommen noch weitere Helfer dazu: die Mitglieder der Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Lebenshilfe. Drei Betreuer, acht Jugendliche von 16 bis 17 Jahren, bestens ausgerüstet mit vier Schubkarren.

Roman Rothkoegel hat sichtlich Spaß. Zusammen mit Betreuerin Antonia Deckwart schafft er eine Schubkarrenladung Sand heran. Der Sand bildet den Untergrund für die Rasenstreifen, die später hier verlegt werden sollen. Roman schaufelt den Sand von der Schubkarre auf den Boden, Antonia verteilt ihn dort mit den Händen.

Erfahrungen mit der Natur

Die Naturschutzgruppe der OBA gibt es seit Januar 2011. „Wir treffen uns einmal im Monat, um Erfahrungen mit der Natur zu sammeln und sie zu schützen“, erzählt Pädagogikstudentin Antonia. „Wichtig ist, dass es ein Gleichgewicht zwischen informativen Veranstaltungen und Aktionen gibt, bei denen wir selber anpacken.“ Zu den Info-Veranstaltungen zählen etwa Führungen durch den Wildpark, regelmäßige „Anpack-Aktionen“ seien zum Beispiel Krötenwanderungen, Bauen von Vogelnistkästen oder eben die Pflanzaktion mit dem BN.

Schafe als Landschaftspfleger

Der BN möchte mit dem Beitrag zur Landesgartenschau vor allem darauf aufmerksam machen, wie wichtig Sandboden für die Artenvielfalt ist. Deshalb gestalten die Mitglieder des Bundes einen Sandlebensraum nach. Außerdem bauen sie einen Stall, in dem während der Landesgartenschau Schafe leben werden, die in der Sandlandschaft die Rolle des „Landschaftspflegers“ übernehmen sollen. Ein Terrarium bietet Gelbbauchunken Platz.

„Früher war Sandboden im Raum Bamberg vorherrschend“, erklärt Biologe Martin Bücker vom BN. „Dann wurde er nach und nach überbaut und vernichtet. Wir wollen hier beispielhaft zeigen, wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt und etwas auf ihm wächst.“ Wobei vier verschiedene Beete die unterschiedlichen Entwicklungsstadien des Sandlebensraums demonstrieren.

„Von den ursprünglichen Sandlebensräumen in Bayern ist heute nur noch etwa ein Prozent übrig“, beklagt Walter Haderlein. Das würde der BN gerne so weit wie möglich rückgängig machen. „Wir setzen uns dafür ein, dass der Hauptsmoorwald wieder ein Moorwald wird“, erklärt Heinz Jung, Vorsitzender des BN in Bamberg. Wenn 2014 die US-Kaserne verschwinde, gebe es dafür Raum.

Mit Sorgfalt

Die jungen Leute von der OBA dagegen haben erst einmal Spaß am Graben und Rasenverlegen. „Kevin, hilfst Du uns?“, fragt Betreuerin Nadja Pingel. Und so geht der Jugendliche ihr und Sebastian Weidmann zur Hand. Sie heben mit dem Spaten ein Stück Boden aus und breiten darüber sorgfältig einen Streifen des Sandmagerrasens aus. Zur Landesgartenschau soll schließlich alles schön werden. „Wir hatten großes Glück mit dem Wetter“, meint Heinz Jung und schaut dabei auf den sandigen Boden. „Wenn es heute geregnet hätte, wäre es sehr mühselig geworden.“

In der Aufnahme

Eifrig wurde am Samstag auf dem Gelände des Bund Naturschutz gegenüber dem Schleusenwärterhäuschen gewerkelt.Ronald Rinklef  



Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / 02.04.2012 / Autor  Philipp Demling / Fotos Ronald Rinklef

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken