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Themenheft zu Naturkatastrophen 14.12.2014
Themenheft zu Naturkatastrophen
Neues Natur und Landschaft-Themenheft zu Naturkatastrophen
Bonn. Das aktuelle Themenheft der Fachzeitschrift "Natur und Landschaft" setzt sich mit der zunehmenden Zahl an Naturkatastrophen infolge des Klimawandels auseinander. Die Beiträge zeigen, dass der Klimawandel und die damit verbundenen Zunahme an Naturkatastrophen den Naturschutz vor völlig neue Herausforderungen stellt.
Dazu erklärt die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel: "Der klassische Naturschutz war bisher überwiegend reaktiv und auf Erhalt der bestehenden Natur ausgerichtet. Jetzt drängen aber die Geschwindigkeit und das Ausmaß von Wirkungen des Klimawandels auf eine stärkere proaktive Herangehensweise. Der Naturschutz muss künftig stärker den Wandel und die Veränderungen in seine Konzepte integrieren, er kann aber auch maßgebliche Beiträge leisten, um das Ausmaß von Naturkatastrophen zu mindern oder sie sogar zu verhindern."
Im Themenheft "Naturkatastrophen" werden diese neuen Herausforderungen aus einer nationalen Perspektive analysiert. Auch Deutschland steht vor schwierigen Zeiten angesichts der zu erwartenden zunehmenden Zahl von Überschwemmungen, Sturmfluten und Hitzewellen. "Unser hochindustrialisiertes Land weist nicht nur eine enorme Konzentration an volkswirtschaftlichen Werten auf, sondern hat auch eine der höchsten Besiedlungsdichten. Mit diesen beiden zivilisatorischen Faktoren - Bebauungsdichte und Bevölkerungsdichte - kann jedes größere Naturereignis zur verheerenden Naturkatastrophe werden. Allein die Überschwemmungen der letzten zwei Jahrzehnte veranschaulichen, wie groß bereits heute das Ausmaß ökonomischer und ökologischer Schäden ist", sagte BfN-Präsidentin Jessel.
In seinem Beitrag über die Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte analysiert der Leiter des Bereichs "Geo Risiko Forschung" der Münchner Rückversicherungsgesellschaft, Prof. Peter Höppe, die milliardenschweren Schäden der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen in Deutschland und Europa, die vor allem durch Überschwemmungen und Stürme entstanden sind. Es ist absehbar, dass die Schadensmenge in den kommenden Jahrzehnten beträchtlich zunehmen wird.
Ein Autorenteam widmet sich in einem Artikel der Problematik, wie zukünftig Naturschutzstrategien zur Abschwächung von klimabedingten Naturkatastrophen beitragen können. Hierbei wird eine Anpassung der Vorgehensweise im Naturschutz gefordert, die sich beiden Herausforderungen - des Klimawandels einerseits und den anthropogenen Überformungen der Landschaft andererseits - stellt. Um auf die Herausforderung einer zunehmenden Häufigkeit von klimabedingten Naturkatastrophen reagieren zu können, sei ein "adaptives Management" erforderlich, d.h., zukünftig sollten alle landschaftsverändernden Maßnahmen und Aktivitäten auf ihre Naturverträglichkeit überprüft werden. Wichtige Aspekte eines solchen "adaptiven Managements" seien u.a.
· Die flächendeckende Einführung einer "ökologischen Flächenstichprobe" zur Überwachung von Schutz und nachhaltiger Nutzung der biologischen Vielfalt;
· Die Verbesserung der Regeln der "guten fachlichen Praxis" in der Landwirtschaft sowie eine ökologische Reform der europäischen Agrarpolitik (GAP) mit dem Ziel, die öffentlichen Güter zu schützen;
· Der Ausbau des Biotopverbundes ( Wiedervernetzung), um die Mobilität und die Wanderungen der Arten in der Fläche zu ermöglichen.
Am Beispiel des Hochwasserschutzes vergleichen die Umweltökonomen Prof. Volkmar Hartje und Dr. Malte Grossmann Nutzen und Kosten einer naturorientierten Vorsorge auf der Grundlage der Quantifizierung und Monetarisierung der Auswirkungen von vorbeugenden Maßnahmen wie der Deichrückverlegung und dem Ausbau von Poldern. Dieser Beitrag liefert gewichtige ökonomische Argumente für eine vorsorgende Hochwasserschutzpolitik in der Bundesrepublik Deutschland gemäß der Maxime "mehr Raum den Flüssen!" Alle Fakten zeigen eindeutig, dass ein sofortiges und umfassendes Handeln viel günstiger ist als die langfristigen Kosten des Nichthandelns.
Die Einordnung eines Ereignisses als "Katastrophe" ist jedoch auch maßgeblich durch unsere Wahrnehmung bestimmt. Ein weiterer Artikel befasst sich daher mit der Kulturgeschichte der Deutungsmuster von Naturkatastrophen und analysiert hierbei auch die ambivalenten, aber immer häufiger genutzten Metaphern von der "Strafe Gottes" und der "Rache der Natur".
Bezug
Einzelhefte können beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart bezogen werden
Quellenangabe
Bundesamt für Naturschutz
10. Dezember 2014
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken®
A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F -
- Zahl der Naturkatastrophen infolge des Klimawandels nimmt zu
- Vorbeugende Naturschutzmaßnahmen können Katastrophenausmaß mildern
Bonn. Das aktuelle Themenheft der Fachzeitschrift "Natur und Landschaft" setzt sich mit der zunehmenden Zahl an Naturkatastrophen infolge des Klimawandels auseinander. Die Beiträge zeigen, dass der Klimawandel und die damit verbundenen Zunahme an Naturkatastrophen den Naturschutz vor völlig neue Herausforderungen stellt.
Dazu erklärt die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel: "Der klassische Naturschutz war bisher überwiegend reaktiv und auf Erhalt der bestehenden Natur ausgerichtet. Jetzt drängen aber die Geschwindigkeit und das Ausmaß von Wirkungen des Klimawandels auf eine stärkere proaktive Herangehensweise. Der Naturschutz muss künftig stärker den Wandel und die Veränderungen in seine Konzepte integrieren, er kann aber auch maßgebliche Beiträge leisten, um das Ausmaß von Naturkatastrophen zu mindern oder sie sogar zu verhindern."
Im Themenheft "Naturkatastrophen" werden diese neuen Herausforderungen aus einer nationalen Perspektive analysiert. Auch Deutschland steht vor schwierigen Zeiten angesichts der zu erwartenden zunehmenden Zahl von Überschwemmungen, Sturmfluten und Hitzewellen. "Unser hochindustrialisiertes Land weist nicht nur eine enorme Konzentration an volkswirtschaftlichen Werten auf, sondern hat auch eine der höchsten Besiedlungsdichten. Mit diesen beiden zivilisatorischen Faktoren - Bebauungsdichte und Bevölkerungsdichte - kann jedes größere Naturereignis zur verheerenden Naturkatastrophe werden. Allein die Überschwemmungen der letzten zwei Jahrzehnte veranschaulichen, wie groß bereits heute das Ausmaß ökonomischer und ökologischer Schäden ist", sagte BfN-Präsidentin Jessel.
In seinem Beitrag über die Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte analysiert der Leiter des Bereichs "Geo Risiko Forschung" der Münchner Rückversicherungsgesellschaft, Prof. Peter Höppe, die milliardenschweren Schäden der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen in Deutschland und Europa, die vor allem durch Überschwemmungen und Stürme entstanden sind. Es ist absehbar, dass die Schadensmenge in den kommenden Jahrzehnten beträchtlich zunehmen wird.
Ein Autorenteam widmet sich in einem Artikel der Problematik, wie zukünftig Naturschutzstrategien zur Abschwächung von klimabedingten Naturkatastrophen beitragen können. Hierbei wird eine Anpassung der Vorgehensweise im Naturschutz gefordert, die sich beiden Herausforderungen - des Klimawandels einerseits und den anthropogenen Überformungen der Landschaft andererseits - stellt. Um auf die Herausforderung einer zunehmenden Häufigkeit von klimabedingten Naturkatastrophen reagieren zu können, sei ein "adaptives Management" erforderlich, d.h., zukünftig sollten alle landschaftsverändernden Maßnahmen und Aktivitäten auf ihre Naturverträglichkeit überprüft werden. Wichtige Aspekte eines solchen "adaptiven Managements" seien u.a.
· Die flächendeckende Einführung einer "ökologischen Flächenstichprobe" zur Überwachung von Schutz und nachhaltiger Nutzung der biologischen Vielfalt;
· Die Verbesserung der Regeln der "guten fachlichen Praxis" in der Landwirtschaft sowie eine ökologische Reform der europäischen Agrarpolitik (GAP) mit dem Ziel, die öffentlichen Güter zu schützen;
· Der Ausbau des Biotopverbundes ( Wiedervernetzung), um die Mobilität und die Wanderungen der Arten in der Fläche zu ermöglichen.
Am Beispiel des Hochwasserschutzes vergleichen die Umweltökonomen Prof. Volkmar Hartje und Dr. Malte Grossmann Nutzen und Kosten einer naturorientierten Vorsorge auf der Grundlage der Quantifizierung und Monetarisierung der Auswirkungen von vorbeugenden Maßnahmen wie der Deichrückverlegung und dem Ausbau von Poldern. Dieser Beitrag liefert gewichtige ökonomische Argumente für eine vorsorgende Hochwasserschutzpolitik in der Bundesrepublik Deutschland gemäß der Maxime "mehr Raum den Flüssen!" Alle Fakten zeigen eindeutig, dass ein sofortiges und umfassendes Handeln viel günstiger ist als die langfristigen Kosten des Nichthandelns.
Die Einordnung eines Ereignisses als "Katastrophe" ist jedoch auch maßgeblich durch unsere Wahrnehmung bestimmt. Ein weiterer Artikel befasst sich daher mit der Kulturgeschichte der Deutungsmuster von Naturkatastrophen und analysiert hierbei auch die ambivalenten, aber immer häufiger genutzten Metaphern von der "Strafe Gottes" und der "Rache der Natur".
Bezug
Einzelhefte können beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart bezogen werden
Quellenangabe
Bundesamt für Naturschutz
10. Dezember 2014
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
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