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Wenn der Schuss nach hinten losgeht 18.09.2016
Wenn der Schuss nach hinten losgeht
Wenn der Schuss nach hinten losgeht
16. September 2016
Abschuss von Beutegreifern ist keine Lösung für Nutztierkonflikte
Wenn Wölfe, Bären oder andere Beutegreifer ihren Appetit mit Schafen, Ziegen oder Kälbern stillen, greifen Menschen oft zur Waffe. Diese Strategie löst das Problem jedoch nicht. Im Gegenteil: das Töten von Raubtieren führt in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgelegte Studie des Fachjournal "Frontiers in Ecology and the Environment" (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fee.1312/full). Die Forscher zeigen, dass es zwar in 30 Prozent der untersuchten Fälle zu einem minimalen Rückgang der Nutztierschäden gekommen ist, dies waren jedoch nur kurzfristige Effekte.
„Die Untersuchung belegt, dass der Abschuss von Beutegreifern nicht der richtige Weg ist, um Konflikte mit Nutztieren zu lösen. Um diese effektiv zu schützen sind andere Schutzmaßnahmen gefordert“, erklärt Moritz Klose vom WWF Deutschland. „Zäune und Herdenschutzhunde bieten oft einen zuverlässigen Schutz.“ Die jetzt vorgelegte Studie aus den USA stützt diese Argumentation: Herdenschutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde oder Flatterbänder verringerten demnach die Verluste an Nutztieren in 80 Prozent der Fälle. Für die Untersuchung hat ein internationales Forscherteam systematisch die Resultate aus rund 500 Studien aus den USA und Europa unter die Lupe genommen. Auch Resultate aus Afrika und Asien bestätigen die Befunde.
Der Abschuss von Wolf, Bär und Puma hingegen führt nur selten zu einem langfristigen Rückgang der Übergriffe auf Nutztiere, sondern häufig gar zu höheren Verlusten. „Wenn ein erfahrenes Tier aus einem Wolfsrudel abgeschossen wird, kann es seine Erfahrungen mit wachsamen Herdenschutzhunden oder schmerzhaften Elektrozäunen nicht an das Rudel weitergeben“, liefert Moritz Klose eine Erklärung. „Möglicherweise attackieren unerfahrene Jungtiere dann erneut Nutztiere, wenn hier leichte Beute zu machen ist.“
„In Deutschland gewöhnen wir uns erst allmählich an das Zusammenleben mit Wölfen, Luchsen und vielleicht irgendwann auch mit Bären. Hierfür sind die Erfahrungen aus anderen Ländern hilfreich und die Unterstützung der Nutztierhalter sehr wichtig“, so Moritz Klose vom WWF. Er unterstreicht: „Die Studie belegt eindrucksvoll: Der Abschuss einzelner Tiere kann nach hinten losgehen“.
KONTAKT
Roland Gramling
WWF Deutschland
Pressestelle
Tel. 030-311 777 425
roland.gramling(at)wwf.de
Quellenangabe
WWF
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken®
A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F -
16. September 2016
Abschuss von Beutegreifern ist keine Lösung für Nutztierkonflikte
Wenn Wölfe, Bären oder andere Beutegreifer ihren Appetit mit Schafen, Ziegen oder Kälbern stillen, greifen Menschen oft zur Waffe. Diese Strategie löst das Problem jedoch nicht. Im Gegenteil: das Töten von Raubtieren führt in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgelegte Studie des Fachjournal "Frontiers in Ecology and the Environment" (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fee.1312/full). Die Forscher zeigen, dass es zwar in 30 Prozent der untersuchten Fälle zu einem minimalen Rückgang der Nutztierschäden gekommen ist, dies waren jedoch nur kurzfristige Effekte.
„Die Untersuchung belegt, dass der Abschuss von Beutegreifern nicht der richtige Weg ist, um Konflikte mit Nutztieren zu lösen. Um diese effektiv zu schützen sind andere Schutzmaßnahmen gefordert“, erklärt Moritz Klose vom WWF Deutschland. „Zäune und Herdenschutzhunde bieten oft einen zuverlässigen Schutz.“ Die jetzt vorgelegte Studie aus den USA stützt diese Argumentation: Herdenschutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde oder Flatterbänder verringerten demnach die Verluste an Nutztieren in 80 Prozent der Fälle. Für die Untersuchung hat ein internationales Forscherteam systematisch die Resultate aus rund 500 Studien aus den USA und Europa unter die Lupe genommen. Auch Resultate aus Afrika und Asien bestätigen die Befunde.
Der Abschuss von Wolf, Bär und Puma hingegen führt nur selten zu einem langfristigen Rückgang der Übergriffe auf Nutztiere, sondern häufig gar zu höheren Verlusten. „Wenn ein erfahrenes Tier aus einem Wolfsrudel abgeschossen wird, kann es seine Erfahrungen mit wachsamen Herdenschutzhunden oder schmerzhaften Elektrozäunen nicht an das Rudel weitergeben“, liefert Moritz Klose eine Erklärung. „Möglicherweise attackieren unerfahrene Jungtiere dann erneut Nutztiere, wenn hier leichte Beute zu machen ist.“
„In Deutschland gewöhnen wir uns erst allmählich an das Zusammenleben mit Wölfen, Luchsen und vielleicht irgendwann auch mit Bären. Hierfür sind die Erfahrungen aus anderen Ländern hilfreich und die Unterstützung der Nutztierhalter sehr wichtig“, so Moritz Klose vom WWF. Er unterstreicht: „Die Studie belegt eindrucksvoll: Der Abschuss einzelner Tiere kann nach hinten losgehen“.
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Roland Gramling
WWF Deutschland
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