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Gemeinschaftsprojekt Wanderfalke 2007
Bild zum Eintrag (27145-160)
Die Beteiligten: Götter Kraftwerkbetreiber, Köhler AiS, Wörner Sparkasse Bamberg / Gaustadt , Erlacher Bergwacht Bayern Sektion Bamberg , Raab Sparkasse Bamberg EDV , Dr. Gerdes Umweltamt der Stadt Bamberg , Bogdan Stadtwerke Bamberg Wasser und Energieversorgungs GmbH
Gemeinschaftsprojekt Wanderfalke 2007
Bild zum Eintrag (27144-160)
Erleben Sie in eindrucksvollen Bildern den Reproduktionsprozess der Wanderfalken.
Das Tagebuch der Wanderfalken
05.  Januar  2007  – Kameramontage

22.  Januar   2007  – Erster Besuch der Nisthilfe

30.  Januar  2007  – Wanderfalkenpaarung

16.  Februar 2007 -  Weibchen besucht erstmalig die Brutmulde

20. Februar 2007 –  Weibchen regelmäßig an der Nisthilfe

23. Februar 2007 –  Erste Eiablage

27.Februar 2007 -  Das zweite Ei wurde gelegt ( Brutbeginn )

03.März 2007 - Nun ist das Gelege bald vollständig

04.März 2007 - Der Terzel brütet abwechselnd mit dem Weibchen

09.März 2007 - Es wird gebrütet und gebrütet, dazwischen lediglich Fresspausen.

19.März 2007 - Brüten, Brüten, Brüten und zwischendurch eine Runde Fliegen, Fressen und auf die Toilette .........

22.März 2007 - Das Weibchen brütet nun fast ganztägig. Lediglich einige sehr kurze Brutphasen werden vom Terzel übernommen.

24.März 2007 - der Eindruck hat sich bestätigt, der weibliche Wanderfalke hat sich eine Art Nahrungsdepot im Nistkasten angelegt um sich nicht mehr als nötig vom Nistplatz entfernen zu müssen.

24.März 2007 - seit der ersten Eiablage ist nun rund ein Monat vergangen. Die nun folgende Woche könnte das schlüpfen der jungen Wanderfalken mit sich bringen. Jedoch spätestens in der ersten Aprilwoche sollten die "Osterfalken" dann in der Nisthilfe ihre ersten "Piepser" machen.

Lassen wir uns überraschen..........................

31.März 2007 noch keine Spur vom Wanderfalkennachwuchs.Veränderungen im "normalen" Wanderfalkentagesablauf lassen vermuten, dass ein Ereignis bereits stattgefunden hat eine Bestätigung noch nicht vor. Jedoch sollte es nun fast täglich soweit sein, die Spannung nimmt zu ........................

01.April 2007 - Der Wanderfalkennachwuchs ist angekommen. Am ersten April ( dies ist kein Aprilscherz ) konnte ein Wanderfalkenjungtier im Bild erkannt werden!

03.April 2007 - Ein weiteres Wanderfalkenjungtier ist auf den Monitoren erkennbar. Zwie weiße Federknäul die sicher in den kommenden Tagen noch für interessante Einblicke sorgen werden.

05.April 2007 - Nun sind vielfältige Aktivitäten erkennbar, besonders der Wanderfalkenterzel ist ständig mit der Nahrungsbeschaffung, meist in Form von Staren beschäftigt.

10.April 2007 - die Jungvögel wachsen heran, die Altvögel versorgen sie mit Futter. Die Wanderfalkenmutter hudert und wärmt die Kleinen.

11.April 2007 - erste Eindrücke zeigen den wachsenden Nachwuchs. Deutlich zu erkenen sind mindestens 3 eventuell 4 Jungfalken, was den Bruterfolg der Vorjahre bestätigen würde. Lassen wir uns überraschen was die kommenden Tage zeigen werden.

12.April 2007 - Neugierig blicken die Junfalken in die Kamera.

13.April 2007 - "Unheimliche Wesen" besuchen unsere Wanderfalken. Eine Spinne seilt sich spektakulär direkt vor dem Objektiv der Kamera 1 ab.

14.April 2007 - Der Größenunterschied der Jungfalken wird deutlich, was ein - drei Tage ausmachen können! Die Jungfalken erfreuen sich guter Gesundheit und wachsen schnell heran.

15.April 2007 - Neugierig drängen die Jnugfalken an den Eingangsbereich. Doch dann lieber wieder zurück zu Mama und gekuschelt.

16.April 2007 - Die Jungfalken verlassen erstmals die Nisthilfe und folgen der Mama auf das spezielle Anflugbrett, welches seine Funktionalität in den kommenden Tagen noch unter Beweis stellen wird.

17-19.April 2007 - Fast täglich verlassen die jungen Wanderfalken für etwa eine Stunde, die Nisthilfe um auf dem Anflugbrett gefüttert zu werden. Die drei älteren Jungfalken wachsen gut heran, wobei das "Nesthäkchen" etwas im Wachstum zurückbleibt.

20 - 21. April - Die Jungfalken wachsen schnell heran und bekommen etwas Farbe ins Daunengefieder. ( Schwingen )

22 - 23. April 2007 - Der Nahrungsbedarf steigt, ständig bringen die Wanderfalkeneltern Nahrung herbei. Die verdaute Nahrung muss selbstverständlich auch ausgeschieden werden, wobei die Jngfalken artig "vor die Tür2 gehen.

24.April 2007 - Die Jungfalken benötigen ständig Futter, die Alttiere kommen kaum nach den nun etwas über drei Wochen "alten" Sprößlingen, mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Mit Interesse konnten wir verfolgen, dass nun auch Fledermäuse zum Nahrungsspekturm der Wanderfalken zählen. Am 24.04.07 wurde ein "großer Abensdegler" an den Horst gebracht. Dieser wurde in den frühen Abendstunden, wohl auf dem Zuge in die Sommerlebensräume erbeutet.

27.April 2007 - Wir können den Jungfalken förmlich beim wachsen zusehen. Das Deckgefieder nimmt an Farbe zu, wobei sich zu unserer aller Freude alle vier Jungfalken sehr gut entwickeln.

28.April 2007 - bei Temperaturen nahe 30 Gard, verändern sich die Jungfalken zusehens. Aus den Küken sind nach 3 Wochen Teenager geworden, die sich mehr und mehr auf dem Anflugbrett aufhalten und die Umgebung beobachten.

02.Mai 2007 - nach 4 Wochen haben die jungen Wanderfalken ihr Gefieder und ihre ganze Statur verändert. Aus den Küken sind junge "Erwachsene" geworden. Derzeit können wir häufig erkennen, das die Wanderfalken die pfeilschnellen Mauersegler als Nahrung bevorzugen.

05.Mai 2007 - erstmals hat eines der für mehrere Stunden den Nistbereich verlassen um sich in unmittelbarer Nähe des Horstes mit der direkten Umgebung vertraut zu machen. Die Jungfalken zeigen die unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Stehen die älteren Geschwister fast schon vor dem Abflug, zeigt das Nesthäkchen noch weißen Flaum.

08.05.2007 - erste Regentropfen brachten die Jungfalken in Aufregung. Kein Wunder, für die Falken war es nach langer Trockenperiode der erste Regen ihres noch jungen Lebens!

10.05.2007 - die Jungfalken sehen ihren Eltern immer ähnlicher, lediglich ist das Gefieder noch mehr braun als schwarzgrau. Diese Ausfärbung werden die Jungfalken spätestens nach der 3 Mauser erreicht haben.

11.05.2007 - Flugübungen, hierbei kommt mehr und mehr der vordere Bereich des Anflugbrettes zum tragen. Rahmen und Anstand der Rundeisen wurden so durchdacht konzipiert, dass die Jungfalken hier sehr gut greifen und ohne Risiko des Absturzes hinnehmen zu müssen, auch die Flügelmuskulatur trainieren können.

13 / 14.05 2007 - drei der vier Jungfalken hat den Nistplatz verlassen. Nestlingsdauer 54 Tage! Zurückgeblieben ist der kleinste der Jungfalken, der fleißig vom Terzel weitergefüttert wird. Auch er wird in einigen Tagen den Nistplatz verlassen.

16.05.2007 - auch der kleinste der Wanderfalken trainiert nun täglich mehrmals die Schwingen. Der Terzel füttert allein am Nistplatz. Die anderen Geschwister werden fernab des Horstes von der Mutter versorgt.

17.05.2007 - unvermittelt taucht eines der flugfähigen Wanderfalkengeschwister am Nistplatz auf und "fordert" das Nesthäkchen zum mitfliegen auf. Mutter und 2 Jungfalken übernachten in der Nisthilfe.

19.05.07 - laut rufend haben Mutter und Geschwister den letzen verbliebenen Jungfalken "abgeholt". Mag es vermenschlicht erscheinen, jedoch hatten wir den festen Eindruck als wurde der Falke wirklich "abgeholt".

21.05.2007 - lediglich der Wanderfalkenterzel konnte am 21.05.07 noch am Nistplatz beobachtet werden. Die nachfolgenden Tage werden uns zeigen in wieweit die Wandfalken die Bindung zum Nistplatz verlieren und dieser für diese Reproduktionsphase komplett verwaist ist.

23.05.07 - auch nach ihrem Ausfliegen sind zwei Jungvögel sowie der Terzel fast ständig am Nistplatz zu beobachten.

24.05.07 - das es auch zwischen Geschwistern Streit geben kann, zeigten uns die aktuellen Aufnahmen. Noch immer besteht eine intensive Bindung an den Nistbereich.

26.05.07 - zwei Wanderfalken zeigen sich nun neben dem Wanderfalkenterzel verstärkt an der Nisthilfe. Auch sie sind nun schon in der Lage Beute zu schlagen. Nebend diesen Eindrücken zeigen uns die Jungvögel auch interessante Flugmanöver.

01.06.07 - immer noch zeigen sich die zwei Jungfalken mit ihrem Wanderfalkenvater regelmäßig an der Nisthilfe.

02.06.07 - Noch immer ist der ehemalige Geburtsort der Wanderfalken einer ihrer Lebensmittelpunkte. Wieder aller Erwartungen kommen die Jungfalken regalmäßig zum Ort ihrer Geburt zurück und verbringen hier viele Stunden.

09.06.2007 - Ab und an können wir intensive Auseinandersetzung der beiden an der Nisthilfe verbliebenen Jungfalken verfolgen, die jedoch beängstigender aussehen als sie wirklich sind.

10.06.07 - auch der Terzel kann noch immer regelmäßig an der Nisthilfe erkannt werden.

22.06.07 - Mehr oder weniger regelmäßig treffen sich sowohl die Jungvögel, als auch die Wanderfalken Altvögel an der Nisthilfe.

22.06.07 - Zu aller Überraschung konnten wir am 22. Juni 07 auf dem Anflugbrett einen mänlichen Hausrotschwanz dokumentieren. Welcher "Sinn" hinter diesem waghalsigen Unternehmen stand entzog sich uns. Der Aufenthalt jedoch dauerte jedenfalls nur wenige Minuten. Anscheinend hatte der Rotschwanz dann doch erkannt wo er gelandet war!

03.07.07- Viele Wochen sind nun schon seit dem "offiziellen Tag der NIstplatzverwaisung" vergangen, und noch immer kommen sowohl Alt- als auch Jungwanderfalken mehr oder minder täglich an die Nisthilfe zurück. Dieses Verhalten zeigt eindrucksvoll die lange Bindungsphase zur Niststätte auf.

05.07.07 - Dieser Tag zeigte zu Beginn den Terzel mit den Resten einer Beute. Dicht gefolgt von einem Jungfalken. Der Jungfalke übernahm den Beuterest vom Altvogel und fraß ihn. Wenig später tauchte dann auch noch das Weibchen auf und verzehrte ebenfalls Fleischreste.

14.07.07 - noch immer verzeichnen wir teils lebhafte Aktivitäten an der Wanderfalkennisthilfe.

15.07.07 - Den Suizid gefährdeten Hausrotschwanz scheint etwas magisch an den Nistplatz der Wanderfalken zu ziehen. Immer wieder taucht der kleine Vogel hier auf, wahrscheinlich findet er hier Insekten die er fressen kann. Getreu dem Slogan "ohne ein gewisses Risiko - kein Erfolg". Hoffentlich überschätzt sich der Rotschwanz nicht. Der Anblick der Krallen sollte den kleinen Rotschwanz von seinem Risiko warnen.

19.07.07 - Der Wanderfalken ( Altvogel ) Terzel attakierte unuvermittelt einen der am Nistplatz befindlichen Jungfalken. Dies führte zu einem spektakulären Überschlag des Tieres. In wenigen Monaten beginnen die Altvögel mit der Herbstbalz. Der Prozess der unausweichlichen Herstellung der Rangordnung nimmt zu.

24.07.07 - Ein Elsternpaar besucht die Wanderfalkennisthilfe.

25.07.07 - Es sieht so aus als ob die Wanderfalken bereits erste Balzspiele zeigen.

02.08.07 - Regelmäßig sind beide Wanderfalkenpartner an der Nisthilfe.

13.08.07 - Wespen besuchen die NIsthilfe um nach Nahrungsresten zu suchen. Regelmäßig besuchen die Altvögel die Nistplattform. Die Jungfalken wurden verdrängt.

26.08.07 - Erstmals seit Monaten trafen sich beide Altvögel wieder gemeinsam an / in der Nisthilfe. Die Brutplatzbindung beginnt aufs Neue.

01.09.07 - Balzrituale weißen auf die bereits begonnene Hernstbalz hin. Diese Vorbalz bindet das Wanderfalkenpaar erneut aneinander, bevor es im kommenden Februar eventuell erneut zu einer erfolgreichen Brut kommen kann. Interessant erscheinen uns hier mögliche Dokumentationen der zurückkehrenden Jungvögel, welche nach einer Abwesendheitszeit von etwa einem halben bis einem dreiviertel Jahr in der Regel den Geburtsort besuchen.

07.09.07 - Mehr oder minder regelmäßig stellt das Wanderfalkenweibchen Besitzansprüche klar. Diese äußern sich unter anderem in teils mehrstündigem Aufenthalt und intensiver Ruhephase inmitte der Nisthilfe.

13.09.07 - stehtige Zunahme der Aktivitäten am Nistplatz der Wanderfalken zeigen die bevorstehende Herbstbalz.

29.09.2007 - ständige Präsenz zeigt die Herbstbalz. Die Nisthilfe wird mehr oder weniger häufig frequentiert. Auch ein Turmfalkenmännchen sieht sich die Nisthilfe an. Dieses beweist die Attraktivität dieses Standortes und weißt auf Nistplatzmangel hin. Diesen Mangel zu beseitigen haben wir uns für 2007 / 2008 zum Ziel gesetzt.

04.10.2007 - Die Nisthilfe scheint begehrt zu sein. Mehrmals tauchen auch Turmfalken am Nistmodul auf. Was zum einen beweist, dass die Nisthilfe einen großen Anziehungsmodus auf Greifvögel ausübt. Zum anderen weist dieser Aspekt auch auf möglichen Nistplatzmangel hin.

29.10.2007- Beide Wanderfalken mehr oder minder regelmäßig an der Nisthilfe

08.11.2007 - An- und Ablüge beider Geschlechter bilden den Tagesablauf, unterbrochen von Bekundigungen im kommenden Jahr erneut hier brüten zu wollen.

12.12.2007 - Stehtige Anwesendheit bekundet die hohe Bedeutung der Nisthilfe für die Wanderfalken.

10.01.2008 - Eine Taube besucht den Nistplatz

12.01.2008 - Balzverhalten

03.02.2008 - Die Wanderfalkenpaarung steht unmittelbar bevor.
Umweltbildungsprojekt Wanderfalke 2007
Regelmäßig aktuelle Bilddokumente

Auf Grund vielfältiger Nachfragen und Bitten haben wir uns entschlossen Ihnen einen weiteren Service anzubieten.


Blick in die Bamberger Wanderfalkenkinderstube

Ein übergreifendes Projekt bei welchem sich das Umweltamt der Stadt Bamberg , die Bergwacht Bayern Bereitschaft Bamberg,die Sparkasse Bamberg Filiale Gaustadt, die Stadtwerke Bamberg Energie- und Wasserversorgungs- GmbH, der Landesbund für Vogelschutz in Bayern, der Betreiber der Turbinenanlage Erba , sowie die Initiative Artenschutz im Steigerwald beteiligten möchte mit einer innovativen Artenschutz- Umweltbildungsmaßnahme auf eine selten Vogelart sowie deren Lebensraumansprüche aufmerksam machen.

Den Wanderfalken!

Bamberg / Gaustadt. Noch vor 25 Jahren stand der faszinierende Greifvogel kurz vor dem Aussterben! Lebten im Jahr 1950 noch gut 800 Paare in Deutschland sank der Bestand auf rund 50 Brutpaare ab.

Ursächlich für diesen extremen Rückgang waren Biozide, welche sich in der Nahrungskette angereichert hatten. Dieser Prozess führte massiven Fortpflanzungsstörungen, Eier mit toten Wanderfalkenembryonen, unbefruchtete Wanderfalkeneier, jedoch vor allem die zunehmende Dünnschaligkeit und damit verbunden das Zerbrechen der Eier, führten zum langjährigen Reproduktionsausfall.

Auch der  Freistaat Bayern war von diesem Rückgang stark betroffen, hier sank der Bestand zwischen 1950 und 1975 von ehemals 150 Paaren auf etwa 15 Paare ab.

Nach dem Verbot der Schadstoffe stiegen die Wanderfalkenbestände deutlich an. Ausgehend von den Restpopulationen breiteten sich die Falken langsam wieder aus. Nördlich des Mains wurde die Wiederbesiedlung ehemaliger Verbreitungsgebiete durch Auswilderungen unterstützt.

Aktuell leben in Bayern wieder etwa 200 Wanderfalkenbrutpaare.

Die Erba Industiebrache beherbergt seit 2003 eines der bayerischen Wanderfalken-Paare.

Im Jahre 2003 konnte ein übergreifendes Artenschutzprojekt dieser bedrohten Vogelart auf über 60 Meter Höhe, bildlich gesprochen „unter die Flügel greifen“.

Am Kamin der ehemaligen Erba wurde in einem spektakulären, über 8stündigen andauernden Einsatz,  eine in ihrer Bauweise  bis dahin in Bayern einzigartige über 200 kg schwere spezielle Wanderfalkennisthilfe  montiert.

Bereits im darauf folgenden Jahr konnte sich diese bewähren 2004 flogen vier, 2005 drei und 2006 wiederum drei Jungfalken aus.

Damit scheint doch alles in Ordnung zu sein?

Nein, denn Gefährdungen gibt es jedoch nach wie vor, lediglich die Varianten haben sich verändert. Horstplünderungen,Vergiftungen und Abschüsse und vor allem Nistplatzverluste  sind nicht ungewöhlich!

Wir sind der festen Überzeugung das nur intensive Aufklärungsarbeit und das Wissen über Lebensweise und Lebensraumansprüche der beste Schutz für bedrohte Tierarten sind.

"Nur was wir kennen und schätzen, werden wir auch schützen".

Diesem Ziel dient auch ein spezielles  Angebot an die breite Bevölkerung und besonders Familien mit ihren Kindern, konkret am Familienleben der Wanderfalken teilzunehmen.

Vor wenigen Tagen wurden durch die Bergwacht am Kunsthorst der Wanderfalken spezielle Infrarot Funk - Kameras installiert, welche ganztägig Live Bilder in die etwa 650 Meter entfernte Filiale der Sparkasse in Gaustadt übermittelt.

Auf Monitoren können die Besucher der Bank ab sofort Einblicke in die Lenesweise der Wanderfalke nehmen.

Daneben werfen die Kameramodule Tag und Nacht ein wachsammes Auge auf die Gaustadter / Bambgerger Falken sowie deren Umfeld und dokumentieren jegliches Geschehen.

Für Besucher und Kunden der Sparkasse Bamberg Filiale Gaustadt steht detailliertes Informationsmaterial zum Wanderfalken in schriftlicher Form zur Verfügung.

Wenn die Wanderfalken mitspielen, wird es ab Mitte Februar / Ende Februar auf den Monitoren "lebendig" werden, denn hier Beginnt das Brutgeschäft der Vögel.

Wenn sich das Projekt bewährt ist zukünftig auch an eine Internetübertragung gedacht.

Wanderfalkenschutz- Umweltbildungsprojekt 2007



Unser besonderer Dank geht an

Theo Dremel,Franz Schmitt,Rudi Hübner,Klauer Toni,Jonas Dippold,Matthias Erlacher,Peter Bauer,Johanna Herdegen , Gerhard Kunze, Anton Link , Peter Bischoff , Michael Krüger , Hollfelder Jochen ,Keidel Walter, Theo Bogdan, Herrn Götter, Raimund Wörner, Dr. Jürgen Gerdes , Herrn Raab , Herrn Masobust., Ulrich Lanz ,  Rheinhard Hassler, Günther Kramer , Katarina Krys, Sven Brand , W.Schmidt-Bollman, Harald Möginger, ohne deren Unterstützung dieses Projekt so hätte nie stattfinden können.






Pressebericht vom 22.März 2007 im fränkischen Tag



Die pfeilschnellen Falken von Gaustadt

NATURSCHUTZ Ganz oben in Gaustadt lebt derzeit Deutschlands best beobachtetes Wanderfalkenpärchen.

Was die schnellsten Vögel der Welt so treiben, fasziniert Banker wie Naturschützer. Und pünktlich zu Ostern kündigt sich Nachwuchs an.

Bamberg — Wer intime Einblicke in die Lebensgewohnheiten einer werdenden Gaustadter Familie gewinnen will, der sollte in diesen Tagen die Sparkassenfiliale in der Hauptstraße aufsuchen.

Dort kann er sein Konto überprüfen und live mit erleben, was 60 Meter über den Köpfen der Sparkassenkunden gerade so getrieben wird. Ob Herr und

Frau Wanderfalke mal wieder ein-oder ausfliegen, ob es gerade Abendbrot gibt oder ob sich das Paar paart, wozu es am 30. Januar kam.

So ist das, wenn man zu einer streng geschützten und vor kurzem noch vom Aussterben bedrohten Rasse gehört: Voyeurismus ist Überlebensprogramm.

Alle Augen sind auf einen gerichtet, in diesem besonderen Fall die Objektive zweier Kameras, die Sponsoren und Vogelschützer über dem großen Brutkasten auf der Spitze des Erba-Turms angebracht haben. Nichts entgeht den Kameras, auch nicht, dass nach der fotografisch dokumentierten Kopulation bereits am 23. Februar die erste Frucht der tierischen Bemühungen ins Nest fiel: ein Ei,

dem am 27. Februar ein zweites folgte. Nun freuen sich Vogelschützer und Banker von der Sparkasse gleichermaßen darauf, dass die Jungen schlüpfen und das „Public Viewing“ über den Dächern von Gaustadt weitergeht.

Die Vögel geben die traute Familie

Die Vögel jedenfalls scheinen sich an den großen Bruder, der sie aus der Linse anblickt, gewöhnt zu haben und geben ganzdie traute Familie: Brut-Geschäft wie jedes Jahr. Derzeit befindet sich derNachwuchs noch in Warteposition in der Eihülle und lässt sich von Mama und Papa bequem von oben anwärmen. „Das Falkenweibchen ist dabei deutlich fleißiger. Sie sitzt mit Abstand

länger auf den Eiern“, erzählt uns Thomas Köhler von der Initiative „Artenschutz im Steigerwald“.



Er rechnet Ende März mit dem Schlüpfen der Jungen.

Was vor allem die kleinen Besucher in der Sparkasse fasziniert, aber auch die ältere Kundschaft immer wieder in den Computerschirm blicken lässt, hat einen bemerkenswerten Hintergrund: Die größte Falkenart weltweit war wegen der Pestizide in der Nahrungskette in den 70er Jahren bis auf wenige Exemplare in den Alpen ausgerottet. Erst durch ein Artenhilfsprogramm gelang es, den Bestand in Bayern wieder so anzuheben, dass dieser elegante

Vogel wieder überall in den Mittelgebirgen und teilweise auch darüber hinaus zu finden ist.

Eines von 160 Pärchen

Eines der derzeit 160 bayerischen Wanderfalken-Pärchen so nahe vor Augen zu haben wie in Gaustadt ist eine ornithologische Sensation und für naturinteressierte Bewohner der Region ein Stück Wildleben in nächster

Nähe. Die Wanderfalken, die mit einer Fluggeschwindigkeit bis zu 300 Kilometern jagen und als die schnellsten Vögel der Welt gelten, haben die Menschen wegen ihres Sturzfluges schon immer fasziniert.

Vögel zur Landesgartenschau

Im Widerspruch zu ihrem Namen, der sich auf die weltweite Verbreitung bezieht, sind die Gaustadter Wanderfalken übrigens ziemlich sesshaft. Seit 2001

leben und brüten sie kontinuierlich auf dem Erba-Gelände. Die

Chancen sind also gut, dass die Gaustadter Wanderfalken auch 2012 noch hier sind, wenn die Landesgartenschau beginnt.

Seit sechs Jahren leben sie in Gaustadt, seit kurzem zeigt sie eine Kamera

ganz nah: Wanderfalken,

Nistplatz mit Aussicht: der Erba-Turm in Gaustadt. Oben befindet sich

der Brutkasten und zwei Kameras, die Bilder in die 600 Meter entfernte

Sparkassenfiliale sendet.

Autor

MICHAEL WEHNER
Der Wanderfalke, ein Vogel der Superlative
Aussehen

Größe/ Länge: Weibchen um 45 cm , Männchen um 38 cm von Schnabel- bis Schwanzspitze.
Männchen kleiner als Weibchen. Größter einheimischer Falke.

Spannweite: etwa 90 cm

Gewicht: 580 – 730g, Durchschnittsgewicht um 600g

Die Gefiederfärbung des WF ist bei den Altvögeln auf der Oberseite blaugrau, Unterseitig zeichnet er sich im hellen Farbton mit einer dunklen Querbänderung aus. Junge WF sind auch der Gefiederoberseite graubraun gefärbt auf der Unterseite rostbraunem Gefieder längs gefleckt.

Stimme
Am Brutplatz kann in der Regel ein kek-kek-kek vernommen werden. Aber auch kozick oder gähg

Lebensraum
Bevorzugt jagt der Wanderfalke im freien Luftraum. Er ist recht flexibel und kann außerhalb der Brutphase in vielfältigen Landschaftsformen beobachtet werden. Grundvoraussetzung für ein WF Vorkommen ist ein ausreichendes Nahrungsangebot. Daneben müssen geeignete Brutbereiche die Reproduktion sicherstellen.  In erster Linie wird die nächste Generation in Steinbrüche oder Felswänden geboren. Mehr und mehr finden sich die WF jedoch auch an so genannten Kunstfelsen ( hohe Gebäude ) ein. Ein dargebotener Nistplatz wird gerne angenommen.

Nahrung
Fast ausschließlich Vögel. Jedoch werden bei Gelegenheit auch Fledermäuse etc. erbeutet.

Jagdtechnik
Der WF fängt fast ausschließlich fliegende Vögel. Von einem geeigneten Ansitz späht er nach der geeigneten Beute, entfernte Abstände bis dahin nutzt er zur Erhöhung seiner Geschwindigkeit, die fast 400 Km / h erreichen kann. Schnellster Vogel der Welt!

Fortpflanzung Im 2. Lebensjahr erreicht der WF seine Geschlechtsreife. 1 jahresbrut

Balz: Beginn meist Ende Januar oder Anfang Februar mit spektakulären Balzflügen, Balzfüttern und Kopulationen.

Legebeginn: Zwischen Ende Februar bis Ende März.

Größe des Geleges: 3 – 4 Eier

Brutbeginn: Nach Ablage des zweiten oder dritten Eies.

Brutdauer: 32 – 35 ( 38  )  Tage – zu Beginn der Brut wechseln sich Weibchen und Männchen regelmäßig ab. Später brütet fast ausschließlich das Weibchen. Sobald die Jungfalken geschlüpft sind bewacht und hudert in der Regel das Weibchen, der Terzel trägt Futter herbei. Nach rund 21 Tagen Nestlingszeit trägt auch das Weibchen Futter herbei.

Nestlingszeit: 35 - 42 Tage. Nach dem Ausfliegen werden die jungen Wanderfalken noch rund 4 – 5 Wochen von den Altvögeln weiter gefüttert.

Sterblichkeit:
Im ersten Lebensjahr sterben rund 50-65% der Jungfalken.

Höchstalter:
In Gefangenschaft bis 21 Jahre, in freier Natur bis 17 Jahre.
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