Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
400 Flussperlmuscheln in Niederbayern ausgesetzt
Bild zum Eintrag (100741-160)
400 Flussperlmuscheln in Niederbayern ausgesetzt

08/09.07.2018

   Erster Besatz mit nachgezüchteten Flussperlmuscheln in der Kleinen Ohe
   Verbundprojekt „ArKonaVera“ will Flussperl- und Malermuscheln in Bayern und Sachsen erhalten

Passau.
400
Flussperlmuscheln aus dem Projekt „ArKonaVera“ wurden heute in die
Kleine Ohe, einen Nebenfluss der Donau, gesetzt – im Beisein von Prof.
Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), und dem
bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber. „ArKonaVera“ hat zum Ziel,
die Bestände der Flussperlmuschel und der Malermuschel in Bayern und
Sachsen zu stabilisieren. Beide Arten sind auf saubere Fließgewässer
angewiesen und tragen selbst zum Gewässerschutz bei.

Die beiden ehemals häufigen Muschelarten Malermuschel und Flussperlmuschel sind heute stark gefährdet, die Flussperlmuschel
ist sogar vom Aussterben bedroht. Um diesen Trend aufzuhalten, startete
im Mai 2015 das Verbundprojekt „ArKoNaVera - Artenschutzkonzept für die
nationalen Verantwortungsarten Flussperlmuschel und Malermuschel“.
Gemeinsam wollen die Projektpartner aus Forschung und Praxis die
Bestände der beiden Muschelarten in Niederbayern und im sächsischen
Vogtland stabilisieren und ihre selbstständige Fortpflanzung erhalten.

„Weil
in Deutschland ein Großteil der mitteleuropäischen Vorkommen der beiden
Muschelarten lebt, haben wir eine besonders hohe Verantwortung,
diese
Arten zu schützen. 90 Prozent der Flussperlmuschel-Bestände in
Deutschland kommen hier in Bayern kommen vor. Deshalb ist die
Besatzaktion von ArKonaVera von großer Bedeutung“, sagte BfN-Präsidentin
Beate Jessel. „Die Art hat in Bayern derzeit keine selbsterhaltenden
Bestände mehr. Bei den stark überalterten Flussperlmuschelbeständen
spielt die Nachzucht somit eine Schlüsselrolle.“

Nach drei Jahren Projektlaufzeit wurde heute im niederbayerischen Projektgebiet, bestehend aus den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau,
Regen und der Stadt Passau, ein erster Meilenstein erreicht. Bis die
ersten 400 Jungmuscheln aus der Flussperlmuschelnachzucht bei der
Besatzaktion am 5. Juli 2018 in die Freiheit entlassen werden konnten,
war eine mehrjährige Betreuung der sensiblen Jungmuscheln notwendig.

Entsprechend stolz sind die Beteiligten auf das bisher Erreichte, wie der Passauer Landrat Franz Meyer, stellvertretend für
die Trägergemeinschaft zur Rettung der Flussperlmuschel in
Niederbayern, betonte. Die Nachzucht untergliedert sich in mehrere
eigenständige Phasen: Sie beginnt mit der Gewinnung der 50-70 µm kleinen
Larven, die sich daraufhin rund 10 Monate in den Kiemen von
Bachforellen weiterentwickeln. Anschließend werden die 0,3-0,4 mm
kleinen Jungmuscheln geerntet und mindestens 3 weitere Jahre aufgezogen.
Während dieser Zeit benötigen die Tiere eine ideale Wasserqualität und
Nahrungsversorgung.

Ziel ist, die Bestände in den Projektgewässern bis zum Ende der Projektlaufzeit im Jahr 2021 mindestens zu verdoppeln

und so kurz- bis mittelfristig zu stabilisieren. Gemeinsam mit den
flankierenden Gewässeroptimierungsmaßnahmen werden dadurch die
Grundlagen geschaffen, dass die Flussperlmuschel langfristig erhalten
bleibt und sich eines Tages wieder selbstständig reproduzieren kann. Das
Forschungs- und Umsetzungsvorhaben wird vom Bundesforschungsministerium
und dem Bundesumweltministerium mit insgesamt 5,24 Millionen Euro
gefördert. Die Umsetzungsprojekte werden vom BfN im Bundesprogramm
Biologische Vielfalt fachlich begleitet.

Weitere Informationen über „ArKonaVera“ unter: www.flussmuscheln.de

In der Aufnahme des bfn
- Flussperlmuschel (Foto: Marco Denic)


Quellenangabe

Bundesamt für Naturschutz (im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)

Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Telefon: 0228-8491-0
Telefax: 0228-8491-9999

E-Mail: info@bfn.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken®

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F -