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Pfleger, die mähen und meckern
Pfleger, die mähen und meckern

02/03.09.2011

Der Schäfer Ludwig Meyer zieht mit 400 Schafen und 80 Ziegen über die Hügel der Fränkischen Alb. Seine Tiere mähen dabei auch jene Stellen, die für Landwirte mit Maschinen nur schwer erreichbar sind.


Frauendorf - ( Mfr. ) Schäfer Ludwig Meyer ist eigentlich ein freundlicher Mensch. Mit seinen vielen Schafen und Ziegen ist er derzeit im Lautergrund unterwegs. Was den Schäfer allerdings stört, ist die Unsitte einiger Spaziergänger, die mit Hunden ohne Leine unterwegs sind. „Die lassen sie laufen, und ich muss meine Tiere dann wieder zusammen suchen“, brummt er verärgert.

Seit mehr als 40 Jahren hütet Ludwig Meyer Schafe.

Er ist bei Wind und Wetter unterwegs. Gepäck hat er nur wenig dabei: einen grünen Regenumhang, einen Ranzen mit Brotzeit und Getränken, den langen Schäferstab, an dessen unterem Ende eine kleine Schippe befestigt ist, und bei den jetzigen Temperaturen einen breitkrempigen Strohhut als Sonnenschutz.

400 Württemberger (in Franken als Merino-Landschafe bekannt), davon rund 180 Lämmer, und 80 Ziegen gehören zur Herde. Seine beiden schwarzen Hunde unterstützen den Schäfer: „Das sind altdeutsche Schäferhunde, die verstehen an die 40 Befehle.

Manchmal machen ,Ben’ und ,Bine’ ihre Arbeit auch ohne dass ich was sagen muss.“

Bei der Hitze der vergangenen Tage muss sich Schäfer Ludwig auch um Wasser für die Tiere kümmern. Die kleinen Bäche und Quellen, auf die sie unterwegs stoßen, verlocken zwar die erwachsenen Tiere zum Trinken, die Lämmchen trauen sich aber oft nicht hinein. „Gebüsch und Gras an den Ufern sind denen oft zu dicht und zu hoch, da gehen die Kleinen nicht durch. Bei dieser Wärme braucht die Herde alle zwei Tage circa 3000 Liter Wasser“, so der Schäfer. Das Wasser bekommt er von Einheimischen, die ihm das erfrischende Nass mit dem Bulldog im Wassertank auf die Weide fahren.

„Oft sprechen mich Wanderer und Spaziergänger an, die wissen wollen, wie viele Tiere ich mitführe“, sagte er. Dann erklärt der in Thüringen geborene Schäfer alles Wissenswerte über seine Herde. „Die Mutterschafe mit den roten Markierungen auf dem Fell haben zwei Lämmer, die mit den blauen nur eines. Mutterschaf und Lämmchen tragen jeweils die gleichen Zahlen.“

Den Winter verbringen die Tiere im Stall in Mönchkröttendorf. Bis dahin aber haben die „Landschaftspfleger auf vier Beinen“ noch einiges zu tun. Durch die Beweidung werden Büsche und Hecken kurz gehalten – auch an Stellen, die für Landwirte schwer zugänglich sind. „Die machen aktive Landschaftspflege“, meint Ludwig Meyer grinsend und zündet sich genüsslich eine Zigarette an.

Noch wenige Augenblicke lässt er die Tiere ausruhen, dann pfeift er seine Hunde. Auch aus weiterer Entfernung wissen die Schäferhunde, dass es jetzt weitergeht. In der Gegend um den Staffelberg, Morgenbühl und Hühnerleite waren sie schon, jetzt steht der Aufbruch zur Küpser Linde bevor.

Eine kleine Staubwolke liegt über der Herde, hundertfaches Blöken der Großen, zartes „Mäh“ der Kleinen und Gemecker von den Ziegen erfüllt den in der Morgensonne liegenden Lautergrund.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Landkreis Lichtenfels / Autor: Monika Schütz|  02.09.2011  | www.infranken.de            
   

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