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Schön auf dem Boden bleiben 16.09.2011
Schön auf dem Boden bleiben
Schön auf dem Boden bleiben
16.09.2011
Kronach - 240 Millionen Jahre vor Christus. Ein Saurier stapft über den Strand. Seine Füße hinterlassen riesige Spuren im Sand. Und die gibt es heute noch – bei uns. Denn zu dieser Zeit lag Kronach am Meer. Direkt im Festungswald hat man zwar noch keine Abdrücke gefunden. Aber immerhin die Gesteinsschicht stimme, sagt Klaus Pfadenhauer vom Wasserwirtschaftsamt Kronach.
Er steht vor einem Abhang, an dem Gesteinsschichten freigelegt sind – unter anderem die, auf der vor Millionen von Jahren der Saurier gelaufen sein könnte. Aber auch Sandsteinschichten sieht man, aus denen später etwa der Reichstag gebaut wurde.
Der Abhang ist nur eine von elf Stationen, die Besucher über die Böden und Gesteine rund um die Festung informieren. Eine andere zeigt beispielsweise, wieso manche Gesteinsschichten so rot sind: Sie rosten. „Goethit“, heißt das entstehende Material.
„Früher hat jeder unter „Boden“ nur braunen Dreck verstanden“, sagt Bernd Schilling vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU). Dass es ganz verschiedene Böden und Gesteinsarten gebe, wüssten die meisten nicht. Dagegen wollen Wasserwirtschaftsamt, LfU und die Stadt Kronach gemeinsam vorgehen.
Und zeigen, dass Böden geschützt werden müssen: 16,4 Hektar fruchtbarer Boden würden in Bayern täglich zu Straßen und Siedlungen, sagt Staatssekretärin Melanie Huml. „Es braucht 10 000 Jahre, bis ein Boden reif ist und nur Sekunden, um ihn zu zerstören“, ergänzt Pfadenhauer.
Außerdem hätten Böden auch eine „Archivfunktion“. Und zwar nicht nur für naturgeschichtliche Ereignisse: Das, was viele bisher für einen Hügel im Festungswald gehalten haben, ist eigentlich ein Teil der Festung – und damit der Zeitgeschichte: „Flesche“ nennt man solche vorgelagerten Bauten, erkennbar an den geometrischen Steinschichtungen unter dem Oberflächen-Lehm. Napoleon hatte Anfang des 19. Jahrhunderts befohlen, die Kronacher Flesche auszubauen. Vermutlich ist sie aber um einiges älter.
Kinder können jetzt aus Lehmaushub Tonfiguren basteln oder auf dem Barfußpfad Humus und Sägespäne, Kies und Steine mit den Füßen entdecken. Die ersten Kinder sind schon da: aus dem Rosenberg-Kindergarten stürmen sie einen Kreis aus riesigen Steinen und klettern auf ihnen herum.
Das „Stonehenge des Frankenwaldes“, sagt Klaus Pfadenhauer. Zwölf Gesteinsarten kann man beklettern und anfassen. „Auf dem kann man malen“, ruft ein Mädchen. Und sofort fangen die Kinder an, mit den Fingernägeln auf dem Tonschiefer herumzukratzen, als ob es kein Papier gäbe. Auch so kann man Kinder für Steine begeistern.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Kronach / 15.09.2011 / Autor: Sarah Bernhard
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
16.09.2011
Kronach - 240 Millionen Jahre vor Christus. Ein Saurier stapft über den Strand. Seine Füße hinterlassen riesige Spuren im Sand. Und die gibt es heute noch – bei uns. Denn zu dieser Zeit lag Kronach am Meer. Direkt im Festungswald hat man zwar noch keine Abdrücke gefunden. Aber immerhin die Gesteinsschicht stimme, sagt Klaus Pfadenhauer vom Wasserwirtschaftsamt Kronach.
Er steht vor einem Abhang, an dem Gesteinsschichten freigelegt sind – unter anderem die, auf der vor Millionen von Jahren der Saurier gelaufen sein könnte. Aber auch Sandsteinschichten sieht man, aus denen später etwa der Reichstag gebaut wurde.
Der Abhang ist nur eine von elf Stationen, die Besucher über die Böden und Gesteine rund um die Festung informieren. Eine andere zeigt beispielsweise, wieso manche Gesteinsschichten so rot sind: Sie rosten. „Goethit“, heißt das entstehende Material.
„Früher hat jeder unter „Boden“ nur braunen Dreck verstanden“, sagt Bernd Schilling vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU). Dass es ganz verschiedene Böden und Gesteinsarten gebe, wüssten die meisten nicht. Dagegen wollen Wasserwirtschaftsamt, LfU und die Stadt Kronach gemeinsam vorgehen.
Und zeigen, dass Böden geschützt werden müssen: 16,4 Hektar fruchtbarer Boden würden in Bayern täglich zu Straßen und Siedlungen, sagt Staatssekretärin Melanie Huml. „Es braucht 10 000 Jahre, bis ein Boden reif ist und nur Sekunden, um ihn zu zerstören“, ergänzt Pfadenhauer.
Außerdem hätten Böden auch eine „Archivfunktion“. Und zwar nicht nur für naturgeschichtliche Ereignisse: Das, was viele bisher für einen Hügel im Festungswald gehalten haben, ist eigentlich ein Teil der Festung – und damit der Zeitgeschichte: „Flesche“ nennt man solche vorgelagerten Bauten, erkennbar an den geometrischen Steinschichtungen unter dem Oberflächen-Lehm. Napoleon hatte Anfang des 19. Jahrhunderts befohlen, die Kronacher Flesche auszubauen. Vermutlich ist sie aber um einiges älter.
Kinder können jetzt aus Lehmaushub Tonfiguren basteln oder auf dem Barfußpfad Humus und Sägespäne, Kies und Steine mit den Füßen entdecken. Die ersten Kinder sind schon da: aus dem Rosenberg-Kindergarten stürmen sie einen Kreis aus riesigen Steinen und klettern auf ihnen herum.
Das „Stonehenge des Frankenwaldes“, sagt Klaus Pfadenhauer. Zwölf Gesteinsarten kann man beklettern und anfassen. „Auf dem kann man malen“, ruft ein Mädchen. Und sofort fangen die Kinder an, mit den Fingernägeln auf dem Tonschiefer herumzukratzen, als ob es kein Papier gäbe. Auch so kann man Kinder für Steine begeistern.
Quellenangabe: Fränkischer Tag / Kronach / 15.09.2011 / Autor: Sarah Bernhard
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
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