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Tiertransporte: „Licht am Ende des Tunnels?“
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Tiertransporte: „Licht am Ende des Tunnels?“

14.01.2012

EU-Kommission will endlich durchgreifen

BRÜSSEL / ISTANBUL / FRANKFURT ·
Wie die Animal Welfare Foundation mit Sitz in Frankfurt berichtet, haben sich die Zustände auf Langstrecken- Tiertransporten seit der 2004 verabschiedeten EU-Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport nicht gravierend verbessert.

Eine Revision dieser Verordnung lehnte die EU-Kommission im November 2011 ab. In den heute
Mittag stattgefundenen Gesprächen mit den Tierschutzorganisationen Animal Welfare Foundation, Eyes on Animals und Compassion in World Farming lenkte die EU-Kommission jedoch ein und kündigte umgehende Schritte an.

„Am 22. Dezember jährt sich die Verabschiedung der EU-Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport zum siebten Mal. Aber wo bleibt der Tierschutz?“, fragt Iris Baumgärtner von der Animal Welfare Foundation sichtlich enttäuscht.

Die langjährige Tierschützerin ist Expertin auf dem Gebiet der Tiertransporte und leitet auch ein Projekt an der bulgarisch-türkischen Grenze. „Laut EUROSTAT wurden allein im ersten Halbjahr 2011 fast 600.000 Schafe und mehr als 100.000 Rinder aus der EU in die Türkei exportiert. Die Tiere sind dann zwischen 1.500 und 3.800km unterwegs –tagelang und unter katastrophalen Zuständen“, erklärt Baumgärtner.

„Bisher saß die EU-Kommission die Probleme nur aus“

Gemeinsam mit der niederländischen Partnerorganisation Eyes on Animals (EonA) führte die Animal Welfare Foundation zwischen dem 17. und 24. Oktober erneut Tiertransportkontrollen an der bulgarisch-türkischen Grenze durch.

Das Ergebnis sei erschreckend, so Baumgärtner. „Bereits im November 2010 und dann nochmals im April und Mai 2011 informierten wir die Europäische Kommission über die weiter anhaltenden Missstände. Unternommen wurde augenscheinlich nichts, denn noch immer wird die EU-Verordnung systematisch unterlaufen.Bisher saß die EU-Kommission die Probleme nur aus.“

Die Tiere lägen völlig erschöpft in ihrem eigenen Kot und Urin, seien verrückt vor Durst und Hunger. Die Transporter seien häufig so überladen, dass es den Tieren nicht möglich sei, sich zu bewegen. Viele Lämmer hätten ihre Beine in den Fahrzeugen eingeklemmt.

Eine tierärztliche Versorgung verletzter Tiere finde nicht statt.
Tiertransporte: „Licht am Ende des Tunnels?“
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Auch dann nicht, wenn die Transporter wieder einmal über Stunden oder gar Tage an der Grenze festgehalten würden.

„Oft werden falsche Papiere ausgestellt, um Einfuhrzölle zu sparen“, so Baumgärtner. Decke der Zoll den Schwindel auf, dauere es lange, bis die richtigen Papiere da seien. „Die Tiere werden weder abgeladen noch ausreichend mit Wasser und Futter versorgt. Zu teuer...“ Es gehe eben nur noch um den Profit, kommentiert die Tierschützerin. Und auch die Europäische Kommission habe bislang kein gutes Bild abgegeben, denn noch im November erklärte diese eineGesetzesänderung für unnötig. „Es kann doch nicht angehen, dass Brüssel zwar eine Verordnung erlässt, diese aber nicht durchzusetzen vermag.

Es scheint fast so, als sei es politisch nicht gewollt, diese Transporte zu erschweren, denn
die Türkei ist ein wichtiger Absatzmarkt für Tiere aus der EU und da spielt der Tierschutz keine Rolle“, so Baumgärtner.

Die EU-Kommission will durchgreifen
Tiertransporte: „Licht am Ende des Tunnels?“
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Heute Mittag dann die Kehrtwende: Nachdem die Vertreter der Tierschutzorganisationen Animal Welfare Foundation, Tierschutzbund Zürich, Eyes on Animals und Compassion in World Farming den aktuellen Stand ihrer Tiertransportkontrollen präsentiert hatten, erkannte die Kommission die Notwendigkeit und auch Dringlichkeit eines Einschreitens.

In Abstimmung mit Vertretern des Food and Veterinary Office in Dublin, die per Videokonferenz zugeschaltet waren, kündigte die EU-Kommission eine umfassende Untersuchung im kommenden Jahr an. Zudem würde sie in Gespräche mit den versendenden EU-Mitgliedstaaten Ungarn und Bulgarien sowie dem Empfängerstaat Türkei eintreten, um auf die Einhaltung der EU-Verordnung zu drängen. Sollte dies zu keinem Erfolg führen, bestünde die Möglichkeit, ein Verfahren gegen die betreffenden EU-Mitgliedsstaaten einzuleiten.

„Wir werden uns im Februar erneut mit der Kommission treffen und die eingeleiteten Schritte aufmerksam begleiten“, so Iris Baumgärtner von der Animal Welfare Foundation. „Insgesamt sind wir sehr erfreut über den Verlauf dieser Konferenz.“


Quellenangabe: Animal Welfare Foundation e.V.


Animal Welfare Foundation e.V.
Burgstr. 106, 60389 Frankfurt am Main



Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken





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