Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
22 neue UNESCO-Biosphärenreservate
UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb gewinnt Bundeswettbewerb „Nachhaltige Tourismusdestinationen in Deutschland“

15/16.06.2017

Auch UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau unter den Finalisten


Das Bundesumweltministerium, das Bundesamt für Naturschutz und der Deutsche Tourismusverband haben heute das UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb mit dem ersten Preis des Bundeswettbewerbs „Nachhaltige Tourismusdestinationen in Deutschland“ ausgezeichnet. Sie würdigten damit das vorbildhafte Engagement vieler Akteure auf der Schwäbischen Alb für einen natur- und umweltverträglichen Tourismus. Als Gewinn wird das Gebiet über eine bundesweite Mediakampagne beworben. Die weiteren vier Finalisten, unter ihnen auch das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau, erhalten Unterstützung bei der Auslandsvermarktung durch die Deutsche Zentrale für Tourismus. Insgesamt hatten sich 27 Tourismusdestinationen um den Preis beworben.

Die Schwäbische Alb war 2009 vom Internationalen Koordinationsrat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet worden. Seine einzigartige Landschaft erstreckt sich auf Teile der Landkreise Reutlingen, Esslingen und Alb-Donau-Kreis und umfasst 29 Gemeinden. Kein anderes UNESCO-Biosphärenreservat in Deutschland besitzt eine so hohe Vielfalt der Landschaft, insbesondere der Strukturreichtum von Wald und Offenland zeichnet das Gebiet aus. Einzigartige Bedeutung besitzen die Hangbuchenwälder am Albtrauf. Einen Schwerpunkt bildet seit der Gründung des Biosphärenreservats die Unterstützung eines nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden. Diverse Infozentren und touristische Attraktionen werden bei ihrer Weiterentwicklung unterstützt, ein Besucherlenkungskonzept wurde erarbeitet und ein "Biosphärenbus" angeboten. "Biosphärenbotschafter" bieten Landschaftsführungen an.

Hintergrund
UNESCO-Biosphärenreservate sind international repräsentative Modellregionen. Sie verwirklichen nachhaltige Entwicklung und erhalten Lebensräume. UNESCO-Biosphärenreservate werben für den Ausgleich der Interessen von Umweltschutz und Wirtschaft, für ein Zusammenleben von Mensch und Natur. Aktuell gibt es weltweit 669 Biosphärenreservate in 120 Ländern, 16 davon in Deutschland.

Weitere Informationen

UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb
UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau
DUK-Webseite zu Biosphärenreservaten
Alle Preisträger des Wettbewerbs


Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin

Katja Römer
Telefon: 0228-60497-42
E-Mail: roemer(at)unesco.de
 
Pressemitteilung
Deutsche UNESCO-Kommission e.V. • Colmantstraße 15 • 53115 Bonn
Telefon: 0228-60497-44 • Internet: www.unesco.de/presse
Die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) ist Deutschlands Mittlerorganisation
für multilaterale Politik in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.
Seit ihrer Gründung 1950 bringt die DUK den Sachverstand aus Politik
und Zivilgesellschaft für die Ziele der UNESCO zusammen.




22 neue UNESCO-Biosphärenreservate

15/16.06.2017

Anerkennung neuer Modellregionen für nachhaltige Entwicklung


Der Internationale Koordinationsrat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) hat heute 22 neue Biosphärenreservate und vier grenzüberschreitende Reservate anerkannt. Aus Deutschland wurde ein Gebiet im südlichen Schwarzwald als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Sie sind repräsentativ für wertvolle Ökosysteme, bewahren die biologische Vielfalt und fördern eine schonende Bewirtschaftung durch den Menschen und damit eine nachhaltige Entwicklung. Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung stehen ebenso im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Internationale Koordinationsrat tagt noch bis zum 15. Juni am UNESCO-Hauptsitz in Paris.

Die neuen UNESCO-Biosphärenreservate:

Mono (Benin/Togo)

Das Biosphärenreservat Mono liegt an der südlichen Grenze zwischen Togo und Benin, wo der Fluss Mono in einem Delta in den Atlantik mündet. Auf einer Fläche von 3.500 Quadratkilometern erstreckt sich das Biosphärenreservat über das gesamte, weit ausladende Delta und die umgebende Schwemmebene. Es umfasst Ökosysteme wie Mangroven, Savanne, Wald, Lagunen, Küstenfeuchtgebiete, Auen, Marschland und Süßwasserhabitate. Aus Sicht der etwa 2 Millionen Bewohner sind die heiligen und traditionell geschützten Wälder besonders wichtig, ebenso wie vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, welche durch Landwirtschaft und Siedlungsgebiete geprägt sind. Die Bewohner leben meist von kleinbäuerlicher Landwirtschaft, nomadischer Viehhaltung, Forstwirtschaft oder Fischerei. Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat soll die Verständigung beider Länder, den wissenschaftlichen Austausch und das zwischen den beiden westafrikanischen Ländern abgestimmte Management des Ökosystems fördern. Seine Einrichtung und Nominierung wurde durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit maßgeblich unterstützt.

Savegre (Costa Rica)
Das Biosphärenreservat Savegre befindet sich an der Pazifikküste Costa Ricas etwa 190  Kilometer südlich der Hauptstadt San José. Es grenzt im Norden und Osten an bestehende Biosphärenreservate. Knapp die Hälfte der Fläche des Biosphärenreservats von insgesamt 3.100 Quadratkilometern ist Meeresgebiet und enthält wertvolle marine und küstennahe Ökosysteme. Aber auch an Land schafft die abwechslungsreiche Oberfläche eine Vielzahl verschiedener Lebensräume mit einer sehr hohen Biodiversität: Zwanzig Prozent aller Pflanzenarten Costa Ricas sind im Biosphärenreservat vorzufinden, ebenso 54 Prozent der Säugetierarten, 59 Prozent der Vogelarten und etwa 330 Schmetterlingsarten. 71 der im Biosphärenreservat vorkommenden Pflanzenarten sind weltweit einmalig. Die 50.000 Einwohner des Biosphärenreservats leben hauptsächlich von Landwirtschaft und Viehhaltung, sie bauen zum Beispiel Äpfel, Pflaumen, Beeren und Avocado an. Auch der Öko-Tourismus wird für die Region ein immer bedeutenderer Wirtschaftsfaktor.

Moen (Dänemark)
Das Biosphärenreservat Moen setzt sich aus mehreren Inseln in der südlichen Ostsee zusammen und umfasst die berühmten Kreidefelsen von Mons Klint. Verschiedene international unter Schutz stehende Vogelarten machen hier Rast. Die Fläche von insgesamt 450 Quadratkilometern schließt neben marinen Gebieten auch Wälder, Grasland, Weiden, Küstengebiete, Teiche und steil abfallende Hügel ein. Insgesamt wohnen hier etwa 10.000 Menschen, die vom Handel, der Landwirtschaft, der Fischerei und dem Tourismus leben. Ziel des Biosphärenreservates ist es unter anderem, wirtschaftliche Perspektiven der Region zu stärken, zum Beispiel durch naturverträglichen Tourismus, und jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu bieten.

Bosques de Paz (Ecuador/Peru)
Bosques de Paz ist das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in Südamerika. Es schließt die zwei bereits bestehenden Biosphärenreservate Bosque de Seco im Südwesten Ecuadors und Noroeste Amotapes-Manglares im Nordwesten Perus zusammen. Dies ist nur ein Beispiel der verstärkten Kooperation der beiden Länder seit einem Abkommen von 1998. Die UNESCO hatte den Nominierungsprozess intensiv über ein von der flandrischen Regierung finanziertes Projekt unterstützt. Auf 16.000 Quadratkilometern umfasst das Biosphärenreservat die westlichen Ausläufe der Anden von der Meeresküste bis auf eine Höhe von 3000 Metern. Diese naturräumlichen Unterschiede führen zu einer hohen biologischen Vielfalt und zu einer hohen Zahl nur hier vorkommender Arten. Viele der über 600.000 Einwohner des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats stammen aus binationalen Familien. Viehzucht und Tourismus sind wichtige Erwerbszweige.

Majang-Wald (Äthiopien)
Das Biosphärenreservat Majang-Wald liegt in der Region Gambala, im äußersten Westen Äthiopiens. Afromontane, also immergrüne Wälder in Hochlagen afrikanischer Berge prägen das neue Biosphärenreservat, in dem sich Schutzgebiete mit nationalem Schutzstatus finden, und solche, die von der lokalen Bevölkerung geschützt werden. In dem Gebiet befinden sich auch Ramsar-Feuchtgebiete. Mit 550 höheren Pflanzenarten, 33 Säugetierarten, 130 Vogelspezies und 20 verschiedenen Amphibien hat das Gebiet eine besonders hohe Biodiversität. 39 der Spezies sind als bedrohte Arten auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN  verzeichnet. Zugleich gibt es eine besonders hohe kulturelle Vielfalt, die das Biosphärenreservat erhalten will, zum Beispiel die traditionelle Imkerei der Kobo und der Jang. Insgesamt leben etwa 225.000 Menschen in dem Gebiet.

Schwarzwald (Deutschland)
Bereits 2016 wurde die Region rund um Schönau, Todtnau, Bernau, Wiesental und Sankt Blasien nach baden-württembergischem Landesrecht als Biosphärengebiet anerkannt. Auf 630 Quadratkilometern erstreckt sich das Gebiet über 28 Gemeinden in drei Landkreisen, darunter auch Teile der Stadt Freiburg. Rund 38.000 Menschen leben und arbeiten in dieser Landschaft mit großem Artenreichtum und kultureller Vielfalt. Gemeinschaftlich genutzte Bergweiden bis in die höchsten Lagen, die „Allmendweiden“, zeichnen das UNESCO-Biosphärenreservat Schwarzwald besonders aus. Weitere Informationen

San Marcos de Colón (Honduras)
Das honduranische Biosphärenreservat San Marcos de Colón liegt nur wenige Kilometer von der Grenze Nicaraguas entfernt, in einer Höhe von 500 bis 1700 Metern. Das 580 Quadratkilometer große Gebiet ist Heimat vieler seltener Tierarten, darunter auch gefährdete Arten wie der Schluchtenguan und der Rotschwanzbussard. 129 Vogelarten kommen im Biosphärenreservat vor. In den 18 landwirtschaftlich geprägten Dörfern wohnen insgesamt rund 26.000 Menschen. Zu den wirtschaftlichen Einnahmequellen zählen der Anbau von Gemüse, Früchten, Zierpflanzen und Kaffee. Auch die Sattlerarbeit, die Viehzucht und die Milchwirtschaft spielen eine wichtige Rolle.

Tepilora, Rio Posada und Montalbo (Italien)

Das neue italienische Biosphärenreservat ist 1.400 Quadratkilometer groß und liegt im Nordosten von Sardinien südlich von Olbia. Umgeben ist es im Westen  von einem Berggebiet und im Osten von einer flachen Küstenlandschaft. Auch das Montalbo-Gebirge ist Teil des Biosphärenreservates. 50.000 Menschen leben und arbeiten in den 17 umfassten Gemeinden. Der international bekannte Canto a Tenore, ein vierstimmiger Männergesang, der Teil des UNESCO-Verzeichnisses für Immaterielles Kulturerbe ist, stammt aus dieser Region. Zu den wichtigsten Aufgaben des Biosphärenreservats zählt die Förderung des Ökotourismus und traditioneller Handwerkskunst sowie kultureller Ausdrucksformen. Auch  für die Stärkung partizipativer Strukturen setzt sich das Biosphärenreservat ein. Monitoring- und Forschungsprogramme zu Themen wie Klimawandel, Energie, und Wasser werden in Kooperation mit sardischen Forschungseinrichtungen entwickelt.

Sabo, Katamuki und Okue (Japan)
Das 2.436 Quadratkilometer große Biosphärenreservat mit dem Namen Sobo, Katamuki und Okue liegt in dem gleichnamigen Bergmassiv auf der im Süden Japans gelegenen Insel Kyushu, welches auch als „Japans Naturkundemuseum“ genannt wird. Die Holzwirtschaft spielt in dem waldreichen Gebiet (Wald bedeckt 85 Prozent der Fläche) eine besonders wichtige Rolle, unter anderem wird auf traditionelle Weise Bambus verarbeitet, Holzkohle erzeugt und Shiitake Pilze gezüchtet. Die sechs Gemeinden im Biosphärenreservat bieten viele Angebote der Bildung für Nachhaltige Entwicklung an. Die große Biodiversität macht die Region zu einem ideal geeigneten Ort für Forschungsvorhaben. Neben der universitären Forschung sollen in Zukunft vor allem auch praxisorientierte Forschungsansätze in den Fokus genommen und eine nachhaltige Ressourcennutzung gefördert werden. Ein Rahmenplan ist bereits fertig ausgearbeitet, der die nachhaltige Entwicklung der Region unter enger Einbindung der Bevölkerung stärken wird.

Minakami (Japan)
Die abwechslungsreiche Landschaft des 910 Quadratkilometer großen Biosphärenreservats Minakami in der Präfektur Gunma auf der japanischen Hauptinsel Honshu reicht von ausgedehnten Ebenen im Flachland bis hinauf zu einer 2000 Meter hohen Bergkette.  Man findet hier eine große kulturelle und natürliche Vielfalt: unter anderem über 1.700 Gefäßpflanzenarten, 161 Vogelarten, 18 Fisch- und über 2.800 Insektenarten. Viele der 21.000 Menschen, die im Biosphärenreservat leben, sind in der Landwirtschaft und im Tourismus tätig. Die Natur zieht viele Bergsteiger, Wanderer und Skifahrer an. Den negativen Auswirkungen des demographischen Wandels und der Abnahme der landwirtschaftlichen Produktivität will das Biosphärenreservat durch Programme für eine nachhaltige Entwicklung entgegenwirken.

Altyn Emel (Kasachstan)
Das neu ausgezeichnete, 5.500 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Altyn Emel im Osten Kasachstans ist identisch mit dem Gebiet des gleichnamigen nationalen Naturparks im Einzugsgebiet des Flusses Ili, einem der größten kasachischen Schutzgebiete. Der Schutz der artenreichen Flora und Fauna ist von zentraler Bedeutung. Neben seltenen und bedrohten Tierarten gibt es viele endemische Pflanzenarten, die nur im Biosphärenreservat wachsen. Das diverse Ökosystem schließt unterschiedliche Wüstentypen, Auwälder und wertvolle Feuchtgebiete im Tal des Ili ein. Dank strenger Gesetzesregelungen lassen sich Naturschutz und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus hier miteinander in Einklang bringen. Der kasachische Teil der Seidenstraße liegt im Gebiet des Biosphärenreservats. Die 4.000 Einwohner versprechen sich vor allem einen Aufschwung des Öko-Tourismus.

Gadabedji (Niger)

Das neu ausgezeichnete Biosphärenreservat Gadabedji ist mit 14.000 Quadratkilometern besonders groß. Es liegt im Zentrum Nigers,  zwischen der Sahel-Sahara Zone im Norden Nigers und dem sudanesischen Biom im Süden. Es war eines der ersten staatlich geschützten Gebiete im Land. Die Landschaft des Biosphärenreservats setzt sich zusammen aus einem Mosaik von Savannen und Sanddünen. Zur vielfältigen Tierwelt, die hier beheimatet ist, gehören auch elf größere Säugetierarten wie die Dorkasgazelle, der Husarenaffe und der Goldschakal. Die 20.500 Bewohner des Biosphärenreservats gehören mehrheitlich zwei ethnischen Gruppen an, den Tuaregs und den Peulh. Die meisten von ihnen sind Hirten, oft mit nomadischem Lebensstil.

Castro Verde (Portugal)

Das Biosphärenreservat Castro Verde liegt im Süden Portugals, im Hinterland der Region Baixo Alentejo. Die steppenähnliche Landschaft ist typisch für die iberische Halbinsel, sie gilt als bedroht. Zur artenreichen Fauna des 570 Quadratkilometer großen,