Fledermausschutz in den Hassbergen

Schwerstarbeit: DietmarWill (Mitte) und seine Kollegen vom Arbeitskreis haben in der Nassacher Kirche ganz schön schuften müssen.

Großputz für die Fledermäuse

Der Arbeitskreis des Bundes Naturschutz säuberte die Kirche in Nassach. In dem Aidhausener Gemeindeteil befindet sich eine der größten Kolonien des Großen Mausohres.


Nassach — Mitglieder des Arbeitskreises Fledermaus im Bund Naturschutz Haßberge entfernten bei einer Aktion in der Nassacher Kirche (Gemeinde Aidhausen) den Kot einer dortiger Fledermaus-Wochenstube.

Die Besitzer hatten die Naturschützer, die bereits andere Quartiere ebenso gereinigt haben, darum gebeten, wie der Arbeitskreis mitteilte. Im Sommer 2008 befanden sich dort etwa 1000 Tiere des Großen Mausohrs. Es ist die zweitgrößte bekannte Fledermauskolonie im Landkreis. Zurzeit befinden sich die Tiere in Winterquartieren.



Verschiedene Laufkäfer stehen auf dem Speiseplan der Fledermaus Großes Mausohr,die zu den größten heimischen Arten zählt. Die Fledermäuse sammeln ihre Beute vom Boden auf. So benötigt ein säugendes Weibchen pro Nacht 18 Gramm Nahrung, das entspricht etwa 100 Käfern. Wenn eine Wochenstube mehrere hundert Tiere umfasst, kommt eine gewaltige Menge an Kot zusammen, der auf dem Dachboden liegt, denn die Tiere lassen ihn einfach von ihren Hangplätzen aus nach unten fallen.



In der Nassacher Kirche kamen die Helfer über mehrere verwinkelte Treppengänge mit schmalen Stufen über den Kirchturm mittels einer Leiter ins Kirchenschiff. Hier befindet sich im Sommer die Fledermaus Wochenstube. Von dort wurde der Kot in Eimer geschaufelt, durch die schmale Öffnung in den Turmgereicht und dort in Säcke gefüllt.



Dreißig Mal mussten die schmalen Stufen in den engen Gängen damit beschwerlich begangen werden, um die etwa 900 Liter Fledermauskotaus der Kirche zu schaffen. Wenn die Fledermäuse Ende April wieder in ihr Quartier zurückkehren, finden sie ihre vertrauten Hangplätze vor – und können erneut ihre Kothaufen auftürmen.



Da der Kot ein sehr guter Dünger ist,soll er in diesem Jahr bei besonderen Aktionendes Bundes Naturschutz gegen Spende angeboten werden.



Quellenangabe Fränkischer Tag / Kreis Hassberge / E / 20 Februar 2009 / S 15 Autor JOCHEN BOPP


Für die gelisteten Darstellungen zeichnet der jeweilige Autor die Verantwortung.


Die Informationen geben die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.