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Nach Schlangenbiss in Lebensgefahr
Nach Schlangenbiss in Lebensgefahr

25.08.2011  
   
Der Biss einer Kreuzotter hätte einer 44 Jahre alten Arzthelferin aus Burglauer (Landkreis Rhön-Grabfeld) fast das Leben gekostet. Bei einer Wanderung in Norwegen wurde sie gebissen. Erst ein aus Kroatien eingeflogenes Gegengift rettete der Frau das Leben.



Nach fünf Tagen im Krankenhaus von Odda in Norwegen, davon drei in akuter Lebensgefahr, konnte eine Frau ( Anm.d. Red. AiF )  aus Burglauer endlich wieder lachen.

Über die Genesung freut sich auch der Chefarzt der Klinik in Odda, ( Anm.d. Red. AiF ) .Ihr diesjähriger Urlaub wird ihr und ihrer Familie allerdings unvergessen bleiben.

Zusammen mit Ehemann war sie am 11. August zu einem erholsamen Urlaub ins norwegische Rosendahl gestartet. Am fünften Urlaubstag unternahm sie mit einer Freundin Bergtour. "Der Weg war breit und geschottert, oben war eine Aussichtsplattform, von der man einen herrlichen Ausblick hatte" erzählt die Frau. ( Anm.d. Red. AiF )

Um besser sehen zu können, trat sie einen Schritt in das grüne Moos, das neben dem Plateau wuchs. "Plötzlich spürte ich einen brennenden Schmerz unmittelbar über dem Knöchel und hörte ein Zischen. Dann sah ich eine große Schlange, die sich angriffslustig aufrichtete."

Trotz der Schmerzen griff die Frau ( Anm.d. Red. AiF ) zu ihrem Fotoapparat und machte von dem Tier eine Aufnahme.

"Ich habe einfach fotografiert, damit ich zeigen kann, was mich gebissen hat".

Vom Berggipfel riefen die beiden Frauen per Handy einen Bekannten an, der sich allerdings auf See befand. Die Frauen entschlossen sich zum Rückmarsch. Im Nachhinein ein fataler Entschluss, der der jungen Frau beinahe das Leben gekostet hätte. Durch die Bewegung wurde das Gift im ganzen Körper verteilt. Doch die Probleme rissen damit nicht ab.

Die Arztpraxis in Rosendahl hatte geschlossen, ein anderer Arzt nicht erreichbar. Also machten sich die Frauen auf in die nächste größere Stadt, die 40 Kilometer entfernt lag. "Der dortige Arzt war mit der Situation total überfordert. Nach weiteren eineinhalb Stunden wurde die Burglaurerin nach Odda in die Klinik eingeliefert.

Die Ärzte waren auch hier ratlos, hatten einen ähnlichen Fall noch nicht erlebt. Kein Wunder, denn in Norwegen gab es bisher erst zwei dokumentierte Fälle, wo Menschen von Giftschlangen gebissen wurden.

Doch das half der Burgläurerin, die mit schlimmsten Schmerzen im Krankenhaus lag, wenig. "Stündlich bekam ich Morphium gegen die Schmerzen gespritzt, es half kaum. Der Arzt erklärte mir später, dass Morphium gegen das Gift, das die Nervenbahnen angreift, nur bedingt wirkt".

Bein, Po und Bauch schwollen gewaltig an, das Bein verfärbte sich dunkel. Mittlerweile war auch Ehemann, der die Nachricht vom Unfall seiner Frau beim Fischen auf einem See erhalten hatte, im Krankenhaus eingetroffen. Die Telefondrähte nach Deutschland glühten, zahlreiche Personen wurden um Rat gefragt. "Ich wollte dann, dass mir ein Gegengift gespritzt wird" erklärte die Frau ( Anm.d. Red. AiF )  .

Doch die Ärzte in Norwegen sträubten sich, das 35.000 Euro teuere Gegengift, das zumal noch zahlreiche unwägbare Risiken für den Patienten beinhaltet, zu diesem Zeitpunkt einzusetzen. Der Zustand verschlimmerte sich ständig. In Telefonkonferenzen zwischen Ärzten vom Tropeninstitut in Hamburg, in Oslo und im Krankenhaus in Odda fiel endlich die Entscheidung, dass das Gegengift die letzte Möglichkeit sei.

Von Zagreb eingeflogen, kam es Freitagnacht in Odda an. Die Frau ( Anm.d. Red. AiF ) wurde mittlerweile auf die Intensivstation verlegt. Nach der Verabreichung des Gegengiftes galt es nur noch abzuwarten und zu hoffen.

Das Gegenmittel schlug an.

Nach fünf Tagen konnte sie aus dem Krankenhaus entlassen werden und verbrachte den Rest des Urlaubs überwiegend liegend im norwegischen Ferienhaus. Nach einer 24stündigen Heimfahrt ist das Bein zu Hause in Burglauer immer noch stark lila verfärbt. Vom Gegengift bekam sie eine Art Dauermigräne, geringe körperliche Belastbarkeit, Erschöpfung und Herzrasen sind weitere Symptome.

"Die wohl einzige Giftschlange in Norwegen und ich tret drauf" sagt sie heute mit etwas Galgenhumor.

Anhand des Schlangenfotos haben Fachleute analysiert, dass die Kreuzotter extrem groß und giftig und sehr aggressiv war, so dass sie beim Biss viel Gift in den Körper gepumpt hatte. Durch das Laufen wurde das Gift dann im ganzen Körper verteilt.

Liegenbleiben, einen Hubschrauber anfordern wäre die bessere Entscheidung gewesen, "aber wer denkt denn gleich an so was".

Chefarzt August Stich, der Leiter der Abteilung Tropenmedizin am Missionsärztlichen Institut in Würzburg, bestätigte jetzt der sportlichen Arzthelferin aus Burglauer, dass sie großes Glück gehabt habe, noch am Leben zu sein.

Mehr zu Kreuzottern unter http://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=70000&id=21806 hier auf auf den Seiten des Artenschutz in Franken .........

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Saale Zeitung / 25.08.2011 / www.infranken.de

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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