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Verwerfliche Eingriffe in Eigentumsrechte Dritter / Überschreitung gesetzlicher Vorgaben
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Verwerfliche Eingriffe in Eigentumsrechte Dritter / Überschreitung gesetzlicher Vorgaben

08/09.11.2024

  • Das Entfernen von Feldgehölzen, also Büschen, Sträuchern und kleinen Baumgruppen, ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten.

Dieses Gesetz dient primär dem Schutz der Natur und der Tierwelt und hat ökologische sowie ethische Gründe.
Schutz der Brut- und Setzzeit

Die Zeit zwischen März und Oktober ist die Hauptbrut- und Setzzeit vieler Vogel- und Kleintierarten. Feldgehölze bieten hier Schutz und Lebensraum für Vögel, wie z.B. Amseln, Meisen und Finken, die in diesen Hecken und Sträuchern ihre Nester bauen und ihre Jungtiere großziehen. Auch Säugetiere wie Igel, Kaninchen und Hasen nutzen diese Gehölze als Unterschlupf und für die Aufzucht ihrer Jungen. 

Das Entfernen oder starke Zurückschneiden von Feldgehölzen während dieser Zeit würde diese Tiere massiv stören und gefährden.

  •         Bei einer Entfernung vor dem 1. November wird das Brutverhalten der Vögel gestört, und es besteht die Gefahr, dass Jungtiere verhungern oder im Nest zurückbleiben.

  •         Viele Säugetiere, die sich in Hecken und Sträuchern verstecken, können keine Zufluchtsorte mehr finden, was sie leichter zu Beute für natürliche Beutegreifer macht und ihre Überlebenschancen verringert.

Winterquartiere und Nahrungsquellen


Feldgehölze bieten nicht nur Lebensraum zur Brutzeit, sondern auch wichtige Winterquartiere und Nahrungsquellen. In der kalten Jahreszeit finden Tiere dort Deckung vor Feinden und Witterung. Zugleich dienen diese Gehölze als eine wichtige Nahrungsquelle, da sie oft Früchte, Samen und andere Pflanzenreste bieten, die vielen Tieren über den Winter helfen.

Verstoß gegen Eigentumsrechte


Das Entfernen von Gehölzen auf fremdem Grundstück ohne Erlaubnis ist nicht nur ein Eingriff in den Lebensraum von Tieren, sondern auch ein Eingriff in die Eigentumsrechte des Grundstücksbesitzers. Eigentumsrechte besagen, dass nur der Besitzer oder von ihm Beauftragte Veränderungen am Grundstück vornehmen dürfen. Unerlaubtes Entfernen von Pflanzen kann als Sachbeschädigung angesehen werden, da Feldgehölze oft auch eine Schutzfunktion haben (z.B. als Windschutz oder Erosionsschutz).

  •         Der Besitz von Feldgehölzen ist eine Form der „biologischen Ressource“ des Grundstückbesitzers, die auch zum Wert eines Grundstücks beitragen kann. Wildtiere gehören zwar niemandem, aber das Habitat, das sie brauchen, ist Teil des Grundstücks.


Negative Auswirkungen auf Tiere durch Entnahme

Tiere leiden unter der Entfernung von Feldgehölzen, da diese Gehölze wichtige ökologische Funktionen erfüllen:

  •         Schutz und Deckung: Ohne Feldgehölze sind Tiere wie Hasen, Igel und Vögel Feinden ausgeliefert, da sie keine sicheren Verstecke mehr haben.

  •         Verlust von Brutstätten: Viele Vogelarten und Insekten legen ihre Nester in Hecken und Büschen an. Durch das Entfernen dieser Gehölze verlieren sie ihre Nistplätze, und eventuell bereits bestehende Nester werden zerstört.

  •         Verlust von Nahrungsquellen: Feldgehölze enthalten Insekten und Pflanzen, die für die Nahrungskette wichtig sind. Wird dieser Lebensraum zerstört, finden die Tiere weniger Futter und müssen größere Distanzen zurücklegen, um Nahrung zu finden.

  •         Verdrängung: Tiere sind darauf angewiesen, ein Revier zu finden und zu halten. Durch die Vernichtung von Feldgehölzen werden sie gezwungen, sich neue Habitate zu suchen, was in dicht besiedelten oder landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten oft nicht möglich ist.


Fazit
Das Entfernen von Feldgehölzen vor dem 1. November ist gesetzlich geregelt, um das Ökosystem und den Lebensraum zahlreicher Tierarten zu schützen. Eingriffe während der Brut- und Setzzeit gefährden das Überleben vieler Jungtiere und stören die ökologische Balance. Zudem ist das Entfernen von Gehölzen auf fremdem Eigentum ohne Einwilligung illegal und respektiert nicht das Eigentumsrecht des 
Grundstücksbesitzers.



In der Aufnahme
  •     es erscheint mehr als bedenklich wenn selbsterkannte "Landschaftspfleger", welche häufig noch mit öffentlichen Steuergeldern gestützt werden, egenächtig über Gesetzte hinweg gehen und außerhalb des eigenen Grundstücks, auf öffentlichem Grund und dann auch noch innerhalb gesetztlich geregelter Verbotszonen, Eingriffe tätigen welche das Ökosystem schädigen.
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Graureiher-Attrappe zur Vogelabwehr ... Vor- und Nachteile
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Graureiher-Attrappe zur Vogelabwehr ... Vor- und Nachteile

07/08.11.2024

  • Eine Graureiher-Attrappe ist ein künstlich hergestelltes Modell eines Graureihers, das in Gärten, Teichen und Feldern aufgestellt wird, um andere Graureiher und potenziell auch andere Vögel davon abzuhalten, in diesen Bereichen nach Nahrung zu suchen.

Der Grundgedanke hinter der Verwendung
einer Graureiher-Attrappe ist, dass Graureiher territorial sind und normalerweise keine anderen Reiher in ihrem Territorium dulden. Durch die Platzierung einer Attrappe sollen andere Reiher glauben, dass dieser Bereich bereits von einem anderen Reiher beansprucht wird, und so weiterziehen.
Funktionsweise einer Graureiher-Attrappe

  •         Territorialverhalten simulieren: Graureiher sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier gegen andere Reiher, besonders wenn es um Nahrung oder Brutplätze geht. Die Attrappe wird so gestaltet, dass sie wie ein echter Graureiher aussieht, idealerweise in einer stehenden oder fischenden Position, die den Eindruck vermittelt, dass der Bereich besetzt ist.

  •         Visuelle Abschreckung: Ein echter Reiher erkennt die Form und Position der Attrappe und nimmt sie als potenzielle Konkurrenz wahr. Dadurch wird er möglicherweise davon abgehalten, in diesem Bereich zu fischen.

Vorteile der Graureiher-Attrappe die wir erfassen:

  •         Einfache Installation: Die Attrappe ist leicht aufzustellen und benötigt keine komplizierte Installation oder Wartung. Sie kann einfach am Teichrand oder in einem Garten platziert werden.

  •         Kostengünstige Lösung: Im Vergleich zu anderen Lösungen wie Netzen oder beweglichen Abschreckungsmethoden sind Attrappen in der Regel preiswert und langlebig.

  •         Natürliche Abschreckung: Die Attrappe nutzt das natürliche Territorialverhalten des Reihers aus, ohne den Tieren Schaden zuzufügen oder chemische Mittel einzusetzen.

  •         Umweltfreundlich: Im Gegensatz zu chemischen o.a. Abschreckungsmethoden wird die Umgebung nicht belastet und das Verhalten wird auf natürliche Weise gesteuert.

Nachteile der Graureiher-Attrappe die wir erfassen:


  •         Gewöhnungseffekt: Graureiher sind intelligente Vögel. Nach einer Weile könnten sie erkennen, dass die Attrappe sich nicht bewegt und keine Gefahr darstellt. Das bedeutet, dass die Attrappe auf Dauer an Wirksamkeit verlieren kann.

  •         Begrenzte Reichweite: Die Attrappe wirkt nur in einem bestimmten Umfeld, und sobald ein Reiher in den Bereich des Gewässers gelangt, der nicht unmittelbar in Sichtweite der Attrappe liegt, kann sie an Effektivität verlieren.

  •         Wetteranfälligkeit: Je nach Material und Konstruktion kann die Attrappe durch Witterungseinflüsse beschädigt werden. Wenn sie verblasst oder beschädigt ist, wirkt sie weniger überzeugend und kann ihre Abschreckungsfunktion verlieren.

  •         Begrenzte Wirksamkeit bei anderen Tieren: Die Attrappe ist in erster Linie gegen Graureiher gedacht und hat keine signifikante Wirkung auf andere Tiere wie Fischotter oder andere natürliche Beutegreifer.

Unser Fazit
Die Graureiher-Attrappe ist eine praktische und kostengünstige Methode, die in vielen Fällen für eine begrenzte Zeit gut funktioniert. Die Attrappe kann jedoch langfristig an Wirksamkeit verlieren, wenn sich die Reiher an sie gewöhnen oder sie als harmlos erkennen. Als Teil einer umfassenderen Strategie zur Fischteich- oder Gartensicherung etc. kann die Attrappe effektiv sein, jedoch oft nur in Kombination mit anderen Maßnahmen.

  • Aktuell haben wir 5 dieser Attrappen im Monitoring um deren weiterführende Entwicklung zu dokumentieren.




In der Aufnahme
  •     Graureiher-Attrappe an einem Fischteich
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Bundeswaldgesetz auf dem Holzweg
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Bundeswaldgesetz auf dem Holzweg

06/07.11.2024

  • WWF: Entwurf löst die Probleme nicht

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Länder- und Verbändeanhörung für ein geändertes Bundeswaldgesetz gestartet. Doch der Entwurf bietet aus WWF-Sicht wenig Neues und bleibt enttäuschend. 

Die Herausforderungen, vor denen Bundesminister Özdemir steht, sind hoch und der Textvorschlag wird ihnen weitgehend nicht gerecht. „Der Wald ist unser größter Naturraum in Deutschland und das stärkste Schwert, das wir haben, um unsere heimische Biodiversität zu schützen. 

Dazu ist er ein entscheidender Pfeiler, auf dem die Klimaschutzziele der Bundesregierung, basieren. Doch dieses Schwert ist stumpf und wird im Kampf gegen den Klimawandel und die Biodiversitätskrise versagen“, kommentiert Dr. Susanne Winter, Programmleitung Wald beim WWF Deutschland.

Im Text schimmert das naive Wunschdenken durch, dass nicht-einheimische Baumarten die Resilienz unseres Waldes erhöhen und Deutschland so zu einem stabilen und gesunden Wald zurückkehren wird. Dass das unter realen Bedingungen nicht funktioniert, ist wissenschaftlich längst belegt. 

Statt nicht-heimischer Baumarten brauchen wir tragfähige und valide Handlungsoptionen bei Wetterextremen. Das neue Bundeswaldgesetz muss den Bundesländern großflächig ermöglichen, bei Hitze und Dürre den Holzeinschlag landesweit einzuschränken, damit das Waldökosystem sich unter sich verändernden klimatischen Bedingungen besser selber schützen und erhalten kann.

Um Waldbrände zu reduzieren, hilft es, mehr Bäume und insbesondere Laubbäume stehen zu lassen, da der Waldinnenraum dann länger kühler und feuchter bleibt. Auch junge Laubbäume wie Birken, Zitterpappel und Weiden erfüllen durch Beschattung diese Funktion auf geschädigten Flächen und sollten nicht zugunsten der Pflanzung von nicht-heimischen oder Nadel-Baumarten entnommen werden.

Weitere Präzisierung fordert der WWF dringend beim Thema Kahlschlag ein. Derzeit erlaubt der Text Kahlschläge bis ein Hektar genehmigungsfrei. Das allein bewertet der WWF als hochkritisch. Umso ärgerlicher ist es, dass keinerlei Maximalanteil pro Waldfläche, keine Mindestabstände zwischen den leergeräumten Flächen und keine Obergrenze für die genehmigungsfähige maximale Flächengröße definiert werden. „Es sollten maximal zwei Hektar Kahlschlag genehmigungsfähig sein. Im aktuellen Fall könnte eine Behörde genehmigen, geschädigten Wald auf 100 oder gar 1.000 Hektar zu räumen, und so das bereits gestresste lokale Ökosystem auf unverantwortliche Weise weiter zu ruinieren“, sagt Winter.

Realpolitisch scheint Minister Özdemir keinen weiteren Spielraum zu haben, aber es ist eine düstere Zukunftsaussicht, dass der Wald im Entwurf noch immer zuallererst als Wirtschaftsraum gesehen wird und nicht als Ökosystem, das wir für unser Überleben brauchen. Gesunde Wälder sind in ihrer Rolle für Wasserhaushalt, saubere Luft, Erosionsschutz sowie Biodiversität- und Klimaschutz für uns Menschen überlebenswichtig. 

Diese einfache Wahrheit spiegelt das Gesetz nicht genug wider. „Konservative Forstwirtschaftsverbände, unterstützt von der FDP, wettern mit ihrer aktuellen Kritik gegen jegliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Vernunft und stellen kurzsichtige Eigentümer-Partikularinteressen in den Mittelpunkt, statt für uns Menschen die Zukunft sinnvoll und lebenswert zu gestalten“, so Winter.


Quelle
WWF

Stand: 05.11.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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- wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

In der Aufnahme von Johannes Rother
  • Feuersalamander Weibchen in einem Waldbach- Laichgewässer ... vielfach erkennen wir das bedenkliche Eingriffe in den vornehmlich als Wirtschaftsorst anzusehenden "Wald" auch nachteilige Auswirkungen auf Feuersalamanderpopulationen haben.




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Der Kohldistel-Flohkäfer (Neocrepidodera transversa)
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Kohldistel-Flohkäfer (Neocrepidodera transversa)

06/07.11.2024

  • Aus meiner Perspektive, dem Kohldistel-Flohkäfer – oder, wie mich die Menschen nennen, Neocrepidodera transversa – bin ich eine Art kleiner Natur-Abenteurer mit einem gewaltigen Sprungtalent und einer Vorliebe für die würzig-bitteren Blätter der Kohldistel. 

Für manche ein kleiner Störenfried, für mich ein Lebensstil voller feiner Blatt-Aromen und schneller Fluchttechniken.
Mein Leben als winziger Blattexperte
Ich bin nur etwa 3 Millimeter groß – für euch vielleicht kaum sichtbar, aber in meiner Welt kann ich die Königsdisteln und Kohlpflanzen mit einem Bissen erobern. Als ausgewachsener Flohkäfer (ja, wir nennen uns wirklich so!) finde ich die Blätter meiner Lieblingspflanzen mit unglaublicher Präzision. Meine Fühler sind meine kleinen Sensoren und führen mich direkt zu den besten Stellen, wo ich kleine Löcher in die Blätter knabbern kann. Ein bisschen bitter, ein bisschen saftig – genau mein Geschmack!

Aber halt, bevor ich weiter erzähle: Das "Floh" in Flohkäfer ist kein Zufall. Ich habe Sprungbeine, die mich wie ein kleiner, brillanter Akrobat durch die Luft katapultieren! Wenn Gefahr droht – zum Beispiel ein Vogel oder ein ungeduldiger Mensch – bin ich sofort bereit, einen „Hopser“ in die Freiheit zu machen. Und lasst mich euch sagen, für jemanden meiner Größe sind das gewaltige Sprünge. Ich meine, stellt euch vor, ihr würdet mit einem Sprung das Dreifache eurer Körperlänge schaffen! Beeindruckend, oder?

Mein Alltag auf der Kohldistel und Co.
Ihr Menschen nennt mich oft einen „Schädling“ – dabei bin ich eigentlich nur ein kleiner Genießer! Ich bin spezialisiert auf die Pflanzen der Familie der Korbblütler, besonders auf die Kohldistel (Cirsium oleraceum). Für mich sind ihre Blätter wie die feinen Gourmet-Teller einer noblen Speisekarte. Meine kleinen, halbmondförmigen Knabberspuren können jedoch für manche Pflanzen zu einer echten Herausforderung werden, aber hey, jeder Käfer hat doch seine Schwächen, oder? Und ich trage meinen Titel als „Flohkäfer“ immerhin mit Stolz.

Als Larve lebe ich meist unauffällig in der Erde und ernähre mich von den Wurzeln der Pflanzen. So habe ich auch in meinem jüngeren Leben schon engen Kontakt zur Kohldistel und ihren Verwandten – man könnte sagen, ich bin ein echter Distel-Kenner von der Wurzel bis zum Blatt.

Gefahren und Abenteuer: Mein Flohkäfer-Leben ist kein Zuckerschlecken!
Natürlich ist das Leben als winziger Käfer nicht immer einfach. Mein größter Feind? Jeder, der mich fressen möchte. Und davon gibt es viele: Vögel, Spinnen, und nicht zu vergessen, Menschen, die ihre Pflanzen sorgsam pflegen wollen. Aber ich habe ja meine Sprungkraft! Mit einem kleinen „Boing!“ bin ich in Sicherheit, und das Chaos bleibt zurück. Mein Talent, mich blitzschnell in die Luft zu schießen, ist mein größtes Ass im Ärmel.

Und ja, manchmal lande ich dabei im Gestrüpp oder auf einem anderen Blatt – nicht immer perfekt, aber hey, was wäre das Leben ohne ein bisschen Abenteuer und eine ordentliche Portion Unvorhersehbarkeit?


Ein Leben im Rhythmus der Natur
Ein bisschen Spaß muss sein, aber ich weiß, dass auch meine Lebenszeit begrenzt ist. Ich denke, am Ende bin ich nur ein winziger Teil im großen Kreislauf. In meiner kurzen Lebensspanne trage ich meinen Teil dazu bei, das Gleichgewicht auf den Wiesen und Feldern zu erhalten. Mit meinen Knabberstellen, meinen Larven im Boden und meinen Sprüngen, die euch vielleicht nerven, bin ich eigentlich ein kleiner Spieler im großen Garten der Natur.

Ich springe, knabbere und genieße das Leben – wer weiß, was für Abenteuer der nächste Sprung bringt!


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     ... Kohldistel-Flohkäfer (Neocrepidodera transversa) in Lebensräumen mit Distelbewuchs.
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Die Binsenschmuckzikade (Cicadella viridis)
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Binsenschmuckzikade (Cicadella viridis)

05/06.11.2024

  • Aus meiner Sicht, der Binsenschmuckzikade – Cicadella viridis –, ist die Welt voll von grünen Wundern und verborgenen Gefahren. 

Ich gehöre zur Familie der Cicadellidae und falle durch mein leuchtend grünes Kleid auf, das mich manchmal schützt, manchmal jedoch in Schwierigkeiten bringt. Die Menschen nennen mich eine „Schmuckzikade“, wegen meiner markanten Farben, die so herrlich in der Sonne schimmern. Doch Schönheit ist nicht alles – für uns ist es auch eine Herausforderung, in einer Welt zu leben, die sich ständig verändert.

Meine Existenz und mein Lebensraum


Geboren werde ich im Frühling, klein und unscheinbar, ohne die Flügel, die mich später als erwachsenes Tier auszeichnen werden. Meine Larvenzeit verbringe ich meist versteckt in der Nähe von Binsen und Gräsern an feuchten Orten: an Teichrändern, in Sumpfwiesen und entlang von kleinen Wasserläufen. Dort finde ich den Saft der Pflanzen, der mich ernährt und stärkt. Wenn ich dann als erwachsene Zikade heranwachse, entdecke ich die Fähigkeit, nicht nur zu springen, sondern auch zu fliegen. Ein freudiges Gefühl, doch auch mit Unsicherheiten behaftet, denn in der Luft warten Raubvögel und Spinnen darauf, mir nachzustellen.

Mein Leben als Pflanzenjägerin

Mein Leben als Pflanzensaugerin ist still und doch unentbehrlich. Ich durchbohre mit meinem Rüssel das Gewebe der Gräser, um an den nährenden Pflanzensaft zu gelangen. Die Menschen mögen es kaum merken, doch ich habe dabei einen großen Einfluss auf das Gleichgewicht im Ökosystem. Indem ich die Pflanzen ansteche, öffne ich ihre Zellwände, und so können Mikroorganismen in das Innere der Pflanze gelangen. Manche Forscher vermuten, dass ich damit sogar die Verbreitung bestimmter Pilzsporen oder Bakterien unterstütze. Ich selbst denke dabei nur an meinen Hunger – doch vielleicht sind wir alle nur ein Teil eines größeren Kreislaufs, den wir nicht ganz verstehen.

Die Herausforderungen einer veränderten Welt

Manchmal spüre ich die Veränderungen in meinem Lebensraum, die die Menschen verursachen. Das Wasser wird knapper, und die Wiesen, die einst voll von Binsen und Gräsern waren, verschwinden. Für mich bedeutet das, dass ich und viele meiner Artgenossen immer weniger sichere Plätze finden. Doch auch der Klimawandel macht uns zu schaffen: Es gibt Sommer, die heißer und trockener sind als früher, und das schwächt unsere Lebensräume und die Pflanzen, die wir brauchen.

Ich frage mich manchmal: Was wird aus uns, wenn diese Wiesen endgültig verschwinden? Wenn wir keine Pflanzen mehr finden, die uns den Saft geben, den wir brauchen? Ich bin nur eine kleine Zikade, doch auch ich fühle die Erschütterungen, die die großen Entscheidungen der Menschen in meinem kleinen grünen Reich verursachen.

Der leuchtende Schein der Binsenschmuckzikade


Ich frage mich oft, ob die Menschen die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur überhaupt wahrnehmen – ob sie mich sehen und verstehen, dass mein Leben Teil eines größeren Netzes ist. Ich weiß, dass ich nicht ewig lebe und dass die nächste Generation von Binsenschmuckzikaden erst wieder ihre eigenen Kämpfe führen wird. Doch in diesen kurzen Momenten, in denen ich mit dem Sonnenlicht spiele und mich an den frischen Pflanzensäften laben kann, fühle ich die Verbindung zu allem Lebendigen um mich herum.

Vielleicht ist es das, was uns alle antreibt: der Wunsch, einfach zu existieren, vielleicht gesehen zu werden und den winzigen Teil unseres Wesens für einen kurzen Augenblick zu zeigen, bevor wir vergehen.


In der Aufnhame von Bernhard Schmalisch
  •     Weibchen
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Stele der Biodiversität® - Burgwindheim / Kötsch
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Stele der Biodiversität® - Burgwindheim / Kötsch

04/05.11.2024

  • Installation des virtuellen Rundgangs abgeschlossen

Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutz in Franken® und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. das vom Markt Burgwindheim, dem Bayernwerk der Deutschen Postcode Lotterie und der Steuerkanzlei Bauerfeind unterstützt wird.

Kötsch / Bayern. Vormals als artenschutzrelevant vollkommen uninteressant einzustufen,kann es mit Aufgabe der Nutzung alter Trafostationen gelingen den Ansatz "Erhaltung der Vielfalt" in die Fläche zu bringen. 

Das entsprechende Wissen vorausgesetzt können die kleinen Baukörper zu einem Hotspot der Biodiversität, in einer zunehmend ausgeräumten Umwelt heranwachsen.
Denn wenn (selbst in noch geeigneten Nahrungsstrukturen) keine geeigneten Reproduktionsräume vorhanden sind, ist die Erhaltung der Artenvielfalt gelichfalls zum Scheitern verurteilt. 

Ein Projekt des Artenschutz in Franken® und Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld e.V. das vom Markt Burgwindheim, dem Bayernwerk der Deutschen Postcode Lotterie und der Steuerkanzlei Bauerfeind unterstützt wird, setzt hier an und gestaltet Bauwerke die sich in einem geeigneten Umfeld befinden so um, das sie sich zukünftig als "Kinderstube der Biodiversität" bewähren können.




In der Aufnahme
  • Projektfortschritt am 07.08.2024 ...
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Der Prächtige Blattkäfer / Goldglänzende Blattkäfer (Chrysolina fastuosa)
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Prächtiger Blattkäfer (Chrysolina fastuosa)

05/06.11.2024

  • „Hallo und herzlich willkommen in meiner schillernden Welt! Ich bin Chrysolina fastuosa, besser bekannt als der Prächtige oder Goldglänzende Blattkäfer – ein Name, der meine äußere Pracht schon recht gut trifft, wenn ich das so sagen darf.

Mein glitzerndes Aussehen in metallischem Gold, Kupfer und Grün ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Teil meines Daseins. Aber lasst euch nicht von meinem schillernden Äußeren ablenken, denn ich habe auch einiges auf dem Kasten, was das Überleben und Fressen angeht!“

Mein Aussehen: Ein schillerndes Kunstwerk der Natur

„Falls ihr mich noch nie gesehen habt, stellt euch eine kleine, rundliche Käferschönheit vor, die in allen Farben des Regenbogens glänzt. Je nach Lichteinfall schimmere ich in Gold, Kupfer, Grün und manchmal auch Violett. Diese schillernde Pracht habe ich meinem Chitinpanzer zu verdanken, der durch die sogenannte Interferenzfarbe leuchtet – ganz ohne Pigmente. Diese optische Illusion hilft mir dabei, mich in die bunten Blätter und Blüten einzufügen und gleichzeitig zu signalisieren: ‚Achtung, ich bin kein Käfer, den man einfach wegknabbern kann!‘ Manchmal macht mein Farbspiel Fressfeinde skeptisch, und das gibt mir die Chance, in Ruhe weiter an meiner Lieblingsbeschäftigung zu arbeiten.“

Mein Speiseplan: Die Liebe zu Minzen und anderen Lippenblütlern


„Ich bin ein Genießer und habe mich auf Pflanzen spezialisiert, die ihr vielleicht als Wildkräuter kennt. Am liebsten knabbere ich an den Blättern von Minze, Thymian, Ehrenpreis und vielen anderen Lippenblütlern. Für diese Pflanzen habe ich spezielle Verdauungsenzyme entwickelt, die es mir ermöglichen, sie besser zu verwerten. Diese Wildkräuter enthalten bestimmte Stoffe, die für viele andere Tiere unverdaulich oder giftig sind – für mich jedoch nicht! Dank meines robusten Magens und der Anpassung an diese Kräuter lebe ich ein sehr entspanntes Leben, mit einer quasi unendlichen Vorratskammer voller Lieblingsspeisen!“

Mein Lebenszyklus: Vom Ei zur glänzenden Schönheit

„Wie bei allen Käfern beginne ich als Ei, das meine Mutter im Frühjahr auf den Blättern meiner Lieblingspflanzen ablegt. Diese sind gut versteckt und optimal platziert, sodass mein Nachwuchs sofort beim Schlüpfen etwas zu futtern hat. Als Larven sehen wir noch recht unscheinbar aus und verbringen unsere Zeit damit, uns so schnell wie möglich sattzufressen und zu wachsen. Dann verpuppen wir uns und ruhen in einem Kokon, während sich unsere schillernde Gestalt bildet. Einige Wochen später schlüpfen wir als prächtige, glanzvolle Käfer – bereit, die Welt mit unserem Glanz zu verzaubern und die nächste Generation fortzuführen.“

Meine Bedeutung im Ökosystem: Ein kleiner Gourmet mit großem Einfluss

„Zwar halte ich mich für einen Feinschmecker, doch ich habe auch eine wichtige Rolle im Ökosystem. Durch meine Fressgewohnheiten trage ich dazu bei, dass die Populationen meiner Wirtspflanzen im Gleichgewicht bleiben. Manchmal bin ich sogar ein Bio-Indikator, was bedeutet, dass meine Anwesenheit oft auf eine gesunde Umgebung hinweist, da ich in sehr belasteten Gebieten nicht überleben kann. Außerdem diene ich als Nahrungsquelle für einige spezialisierte Räuber und bin so ein kleines, aber wichtiges Teil in der Nahrungskette.“

Ein letztes Wort von der Goldglänzenden Schönheit

„Ich hoffe, ihr seht nun, dass ich mehr bin als ein glänzendes Schmuckstück auf der Wiese. Mit meiner farbenfrohen Erscheinung, meinem Geschmack für besondere Pflanzen und meiner Rolle im Ökosystem bin ich ein kleiner, aber unverzichtbarer Teil der Natur. Wenn ihr das nächste Mal einen prächtigen, metallisch schimmernden Käfer seht, dann nehmt euch einen Moment, um meinen Glanz zu bewundern. Denn ich bin nicht nur ein Käfer – ich bin Chrysolina fastuosa, ein schillerndes Wunder der Natur!“


Aufnahme von Albert Meier
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Die Breite Fliegengrabwespe (Ectemnius lituratus)
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Breite Fliegengrabwespe (Ectemnius lituratus)

05/06.11.2024

  • „Seid gegrüßt! Ich bin Ectemnius lituratus, die Breite Fliegengrabwespe. Vielleicht habt ihr mich in eurem Garten bemerkt, flink, schwarz-gelb gestreift und auf der Suche nach Fliegen.

Für euch Menschen mag ich unscheinbar wirken, aber ich bin eine wahre Meisterin im Jagen und Nestbau – und das alles, um meine Brut zu versorgen. Seht euch mein Leben an: effizient, strategisch und ein wenig gruselig, wenn man bedenkt, wie ich meine Beute lagere.“
Mein Aussehen: Klein, aber gut ausgestattet
„Mit meinen knappen 10 bis 12 Millimetern bin ich nicht groß, aber gut erkennbar. Mein schwarz-gelber Körper mag an die Farben von Wespen erinnern – und ja, das ist Absicht! Dieses Outfit hält einige meiner Fressfeinde auf Abstand. Mein Kopf ist auffallend groß und kräftig, vor allem für eine Wespe meiner Größe. Denn bei mir geht es ums Greifen und Halten – meine kräftigen Mundwerkzeuge sind perfekt, um meine Beute zu sichern und, nun ja, ihr könnt euch denken, was ich mit den Fliegen mache!“

Die Jagd: Fliegen als Liebhaberinnengabe
„Ich bin eine exzellente Jägerin. Mein Beuteschema? Fliegen! Wenn ich eine passende Fliege entdecke, stürze ich mich blitzschnell auf sie und packe sie mit meinen starken Mandibeln. Aber nein, keine Sorge, ich futtere sie nicht selbst. Die Fliegen, die ich fange, sind für meine zukünftige Brut bestimmt. Für meine Larven bereite ich quasi ein ‚Beute-Buffet‘ vor, das sie in meinem selbstgebauten Nest verspeisen können.“

Nistplatzbau: Handwerk mit Stil
„Beim Nestbau bin ich wählerisch. Ich bevorzuge morsche Baumstämme, Totholz oder sandige, lockere Erde, in die ich meinen Nistplatz grabe. Sobald ich einen geeigneten Platz finde, lege ich los – mit viel Geduld und Detailarbeit. Ich grabe kleine Tunnel und baue darin einzelne Kammern. Jede dieser Kammern wird später das Zuhause für eine Larve sein, und hier kommt der Clou: Jede Kammer fülle ich mit betäubten, aber noch lebenden Fliegen. Frisch und saftig bleiben sie als Futter für meine Nachkommen.“

Warum die Fliegen nur betäuben? Das Geheimnis der Vorratshaltung
„Vielleicht fragt ihr euch, warum ich die Fliegen nicht einfach töte? Ganz einfach – damit sie frisch bleiben! Durch einen gezielten Stich betäube ich meine Beute nur, sodass sie zwar immobil ist, aber nicht sofort verfault. So haben meine Larven später frische Nahrung, wenn sie schlüpfen. Und wenn ihr es makaber findet, dass mein Nachwuchs lebende Vorräte hat – nun, das ist eben Wespenlogik! Es ist ein ausgeklügeltes System, das seit Generationen funktioniert.“

Fortpflanzung und die nächste Generation

„Nach dem Bau und der Befüllung meiner Nistkammern lege ich in jede Kammer ein Ei und verschließe sie sorgfältig. Dann heißt es: Abschied nehmen und weiterziehen. Die Larven schlüpfen kurze Zeit später und haben dank meiner Vorbereitung alles, was sie brauchen, um zu wachsen und zu gedeihen. Sie fressen die bereitgestellten Fliegenvorräte auf, wachsen, verpuppen sich und schlüpfen im nächsten Jahr als neue Generation Breiter Fliegengrabwespen.“

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     ... die Weibchen dieser Grabwespen legen in Weichholz ihre Nisthöhlen an und bestücken diese mit erbeuteten mittelgroßen Fliegen.
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Der Grüne Sauerampferkäfer (Gastrophysa viridula)
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Grüner Sauerampferkäfer (Gastrophysa viridula)

03/04.11.2024

  • „Na, schön, dass ihr mir endlich Aufmerksamkeit schenkt! Ich bin Gastrophysa viridula, der Grüne Sauerampferkäfer, und ja, ich weiß, ich sehe fantastisch aus! 

Mit meinem schimmernd grünen Körper – der je nach Licht auch mal ins Bläuliche oder Rötliche schillert – bin ich der Star jeder Sauerampferpflanze. Aber lasst mich euch ein wenig aus meinem Leben erzählen, es gibt einiges zu staunen und vielleicht auch ein bisschen zu lachen!“
Mein Outfit: Schillernd und spektakulär
„Seht ihr diesen glänzenden Panzer? Nicht schlecht, oder? Meine metallisch-grüne Farbe macht mich nicht nur unverwechselbar, sondern auch ziemlich stilvoll. Wenn die Sonne auf meinen Körper scheint, glitzere ich wie ein kleines Juwel. Aber Achtung: Mein Look ist nicht nur zur Show da! Tatsächlich verschaffe ich mir damit eine gewisse Aufmerksamkeit, die meine Gegner abschreckt – schließlich denken die meisten, dass ein so auffälliges Wesen bestimmt unangenehm schmeckt. Das nenne ich mal einen natürlichen Trick mit Stil!“

Sauerampfer – meine große Liebe und einzige Schwäche
„Ich bin verrückt nach Sauerampfer, wirklich! Die Pflanze ist für mich mehr als nur Nahrung, sie ist Heimat und Lebenselixier in einem. Sobald der Frühling erwacht und die ersten zarten Sauerampferblätter sprießen, fange ich an zu knabbern. Man könnte sagen, dass ich eine Vorliebe für saure Speisen habe. Und wie sich das für einen wahren Gourmet gehört, finde ich auf den Blättern alles, was mein kleines Käferherz begehrt. Schließlich steckt Sauerampfer voller Nährstoffe – und ich muss für den kommenden Nachwuchs gut bei Kräften bleiben.“

Elternfreuden und der Bauchtrick
„Wusstet ihr, dass ich für meine Mutterfähigkeiten berühmt bin? Wenn ich voll von Eiern bin, wird mein Hinterleib so dick, dass er fast wie ein Ballon aussieht – das ist mein ganz persönlicher Bauchtrick! Wenn ihr also einen weiblichen Grünen Sauerampferkäfer mit einem imposanten Hinterteil seht, dann ist das kein Festmahl, das ich gerade genossen habe – das sind meine zukünftigen Babys! Ich lege meine Eier in kleinen Gruppen auf die Unterseite der Sauerampferblätter ab, wo sie gut geschützt und versteckt sind.“

Mein Nachwuchs: Hungrige kleine Minikopien
„Schon bald nach dem Eierlegen schlüpfen meine kleinen Larven, und glaubt mir, sie sind wahre Fressmaschinen! Im Grunde sind sie winzige Versionen von mir, und sie stürzen sich sofort auf die Sauerampferblätter, als hätten sie seit Wochen nichts gegessen. Manchmal fressen sie so intensiv, dass die Pflanze ordentlich durchlöchert wird. Aber hey, was soll ich sagen? Das ist ihr Lebensstil, und schließlich müssen sie stark und groß werden. Wenn sie sich dann nach ein paar Häutungen verpuppen und aus ihren Puppen schlüpfen, haben wir eine ganze neue Generation von glänzenden kleinen Käferstars!“

Die Bedeutung meines Daseins im Naturkreislauf

„Viele denken, ich sei nur ein kleiner, glänzender Käfer, der ein bisschen Grünzeug frisst. Aber haltet ein! Ich bin ein unverzichtbarer Teil des Ökosystems! Erstens sorge ich dafür, dass sich Sauerampfer nicht unkontrolliert ausbreitet – ein bisschen Ordnung muss sein. Zweitens bin ich ein Leckerbissen für Vögel und andere Insektenfresser, die sich wiederum freuen, wenn ich für sie bereitstehe. Ihr seht, ich spiele meine Rolle im großen Kreislauf und halte das natürliche Gleichgewicht.“

Ein paar letzte Worte vom Sauerampferkäfer
„Also, wenn ihr mich das nächste Mal auf einer Sauerampferpflanze schimmern seht, denkt daran: Ich bin kein gewöhnlicher Käfer! Ich bin Gastrophysa viridula, der funkelnde Gourmet und engagierte Elternteil. Mein Leben mag klein erscheinen, aber es steckt voller Glanz, Geschmack und einem Hauch von Humor. Und sollte euch jemals ein dicker, grüner Käfer mit schillerndem Panzer und beeindruckendem Hinterteil begegnen – dann wisst ihr, das bin ich in meinem Element!“


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Der Grüne Sauerampferkäfer (Gastrophysa viridula)
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Die Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella)
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Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella)

03/04.11.2024

  • „Oh, wie die Zeit vergeht – und ich, Yponomeuta padella, die Pflaumen-Gespinstmotte, habe jede Phase meines Lebens mit einer besonderen Strategie gemeistert. 

Vielleicht habt ihr schon einmal meine kunstvollen Gespinste gesehen, die die Äste eines Pflaumen- oder Schlehenbaums wie in einen zarten Schleier hüllen. Mein Lebenszyklus ist kurz und intensiv, aber jeder Schritt darin ist wohl überlegt. Kommt mit auf eine Reise durch mein Leben und erfahrt, wie ich in jeder Phase meine eigene Nische im Naturkreislauf gefunden habe.“

Ein Nest im Gespinst – meine Kindheit als Raupe


„Beginnen wir im Frühjahr, wenn die ersten warmen Tage mich und meine Geschwister aus den Eiern locken, die unsere Mutter im letzten Jahr an den jungen Trieben abgelegt hat. Wir schlüpfen als kleine Raupen und arbeiten sofort daran, unser charakteristisches Gespinst zu bauen. Dieses Gespinst ist für uns mehr als nur ein Zuhause: Es schützt uns vor hungrigen Vögeln und vor manchen Witterungsbedingungen. Es ist wie ein riesiges, gemeinschaftliches Wohnprojekt, an dem wir alle fleißig arbeiten. Hier im Schutz unserer seidigen Hülle fressen wir uns satt an den Blättern – und was manche für eine „Kahlfraß-Katastrophe“ halten, ist für uns einfach das tägliche Leben und Überleben.“

Die große Verwandlung: Meine Zeit als Puppe

„Sobald wir uns an den Blättern gestärkt und unsere Körper für den nächsten Schritt vorbereitet haben, ist es Zeit für den Wandel. Wir verpuppen uns in kleinen Kokons innerhalb des Gespinstes, und dort ruhen wir, um uns in eine völlig neue Form zu verwandeln. Dieser Puppenzustand ist wie ein Schlaf, ein Innehalten – wir verändern uns im Inneren und bereiten uns darauf vor, als zarte, geflügelte Motten wieder ans Licht zu treten. Und was für ein Wunder das ist! Wer hätte gedacht, dass aus der kleinen, fressenden Raupe eine so elegante, wenn auch schlichte Motte hervorgehen würde?“

Meine kurze Zeit als ausgewachsene Motte – Ein Tanz in der Sommernacht


„Nach etwa drei bis vier Wochen Puppenruhe schlüpfen wir als erwachsene Motten. Mein Körper ist nun mit weißen Flügeln ausgestattet, die mit kleinen, schwarzen Pünktchen verziert sind – mein Markenzeichen. Mein erwachsenes Leben ist kurz, nur etwa zwei Wochen, und meine Mission ist klar: einen Partner finden und Eier für die nächste Generation ablegen. Man findet mich oft bei Dämmerung und in den frühen Abendstunden, wenn ich in stillen, schwebenden Bewegungen durch die Luft gleite. Nahrung brauche ich als erwachsene Motte kaum, das Interesse liegt ganz auf der Fortpflanzung, damit unsere Art erhalten bleibt.“

Die Rolle der Pflaumen-Gespinstmotte im Ökosystem

„Natürlich werde ich oft mit gemischten Gefühlen betrachtet – das ist wohl das Schicksal eines Wesens, das ganze Bäume in schimmernde Gespinste hüllt und sie scheinbar ‚kahl frisst‘. Aber schaut genau hin: Ich bin Teil eines fein abgestimmten Kreislaufs! Indem ich das Laub dezimiere, fördere ich neues Wachstum im kommenden Jahr. Außerdem bin ich, sowohl als Raupe als auch als Motte, eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Mein kurzer Lebenszyklus gibt dem Ökosystem die nötige Balance und Dynamik, die es braucht.“

Ein letzter Gedanke von der Pflaumen-Gespinstmotte

„Ich mag klein und unscheinbar sein, doch in meiner kurzen Zeit auf dieser Welt habe ich einen wichtigen Platz im Naturgefüge. Das Gespinst, das für viele wie ein Spuk aussieht, ist für mich und meine Artgenossen ein sicherer Ort zum Wachsen und Verwandeln. Und wenn die Zeit gekommen ist, verlasse ich mein Werk und fliege in die Welt hinaus, bereit, die nächste Generation einzuleiten. Denkt an mich als die kleine Künstlerin, die kurz, aber wirkungsvoll in eure Gärten und Wiesen tritt – ein stiller Akteur im großen Kreislauf des Lebens.“

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella)
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Weltnaturkonferenz endet mit Blamage
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Weltnaturkonferenz endet mit Blamage

02/03.11.2024

  • Ende der Konferenz ist ein trauriges Sinnbild für den Stand des globalen Biodiversitätserhalts

Die Weltnaturkonferenz ist heute Morgen in Cali mit einer Blamage zu Ende gegangen. 


Nach einem zwölfstündigen Schlussplenum musste die Konferenz trotz ausstehender Agendapunkte abrupt beendet werden. Es waren nicht mehr genug Delegierte im Raum, um beschlussfähig zu sein. Viele Vertreter:innen waren bereits abgereist. 

Inhaltlich ist das Ergebnis durchwachsen. Einerseits konnten sich 196 Länder erfolgreich darauf einigen, wie Unternehmensprofite aus der Nutzung genetischer Ressourcen aus der Natur in den globalen Süden fließen sollen. Andererseits scheiterten die Staaten daran, die Zukunft des globalen Biodiversitätsfonds zu beschließen. Das trifft das bereits schwer belastete Vertrauensverhältnis zwischen Industriestaaten und den Ländern im globalen Süden empfindlich. 

Die Verabschiedung einer Finanzierungsstrategie blieb aus. Und ohne Einigung bei der Finanzierung und wegen der fehlenden Beschlussfähigkeit in halbleerem Raum, flog schließlich auch der Mechanismus aus dem finalen Beschluss, mit dem die Länder ihre Umsetzungsergebnisse messen sollen. Der WWF bewertet das Ende der Konferenz als Blamage.
Florian Titze, Experte für internationale Politik beim WWF Deutschland, kommentiert:

„Wirtschaftszweige wie die Pharmaindustrie, die Kosmetikindustrie und der Agrar- und Ernährungssektor verdienen seit Jahrzehnten Milliarden mit der Natur. Ein neuer Fonds ist ein wichtiger Schritt zur Angleichung der Wettbewerbsbedingungen und der globalen Gerechtigkeit. Er stellt sicher, dass Unternehmen, die von der Natur profitieren, einen fairen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten. Außerdem lenkt er wichtige Finanzmittel zu den Menschen und Orten, die sie am meisten benötigen.“

Lichtblicke in Cali sind außerdem ein Durchbruch für den Schutz biodiversitätsreicher Meeresgebiete und die stärkere Beteiligung indigener Bevölkerungen, lokaler Gemeinschaften und ihrem traditionellen Wissen in der Konvention. Neue Ergänzungen des Textes beziehen zudem zentrale Wirtschaftssektoren wie Infrastruktur und Finanzen in die Umsetzung des Weltnaturabkommens mit ein und erkennen die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Gesundheit an. Durch bessere Zusammenarbeit zwischen den internationalen Abkommen zu Klimaschutz und Biodiversitätserhalt soll es zukünftig einfacher werden, Klima- und Biodiversitätskrise gleichzeitig entgegenzuwirken.

Dass sich die Staaten aber nicht weiter über die Mechanismen der Finanzierung einig wurden, könnte die Umsetzung des Weltnaturabkommens zurückwerfen. Florian Titze sieht das mit Sorge: „Das Ziel, die Naturzerstörung bis 2030 aufzuhalten und sogar rückgängig zu machen, verbleibt nach dieser Konferenz noch in weiter Ferne. Die Länder haben es auch nicht geschafft final zu klären, wie sie den Fortschritt der Umsetzung überprüfen wollen. Dafür fehlte am Ende das sogenannte Quorum. Zu viele Delegierte waren bereits abgereist, Beschlüsse somit nicht mehr möglich. Ein trauriges Sinnbild für den Stand des globalen Biodiversitätserhalts.“


Der Preis für das unvollständige Ende könnte höher nicht sein. 

Hinter den vielen Textpassagen und Verhandlungs-Klammern steht in der Realität der unschätzbare Wert der Natur und ihrer Leistungen, die sie für uns Menschen erbringt. Intakte Ökosysteme liefern sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Rohstoffversorgung, Widerstandfähigkeit gegen Krankheiten und Pandemien und geeignete Lebensbedingungen für uns Menschen. All das steht auf dem Spiel, wenn das Weltnaturabkommen nicht umgesetzt wird.

Quelle
WWF

Stand
02.11.2024


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.



In der Aufnahme von Artenschutz in Franken®



  • Als Sinnbild für den Niedergang auch der heimischen Biodiversität stehen Arten wie auch die Haselmaus


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Plagiognathus chrysanthemi
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Plagiognathus chrysanthemi

02/03.11.2024

  • „Hallo zusammen! Ich bin Plagiognathus chrysanthemi, die kleine, grünlich-schwarze Weichwanze, die ihr vielleicht schon mal auf einer Sommerwiese oder in einem Garten entdeckt habt – besonders wenn es dort viele Pflanzen gibt. 

Manch einer übersieht mich, aber in meiner Welt bin ich ein echter Profi, wenn es darum geht, zarte Pflanzen wie Korbblütler (zum Beispiel Chrysanthemen, daher mein Name) zu erkunden und zu nutzen. Seht euch meine faszinierenden Fähigkeiten an, und ihr werdet feststellen, dass ich mehr bin als nur ein winziger Punkt auf euren Pflanzen!“

Mein Aussehen: Klein, aber fein getarnt

„Mit meinen knapp 4 Millimetern Größe bin ich leicht zu übersehen – und genau das ist mein Vorteil! Meine grünliche bis fast schwarze Färbung hilft mir, perfekt in das Blattwerk einzutauchen, sodass ich beinahe unsichtbar werde. Ein bisschen wie ein kleiner Ninja im Pflanzenreich, könnte man sagen. Dieser Tarn-Look ist besonders nützlich, da ich nicht nur auf Chrysanthemen unterwegs bin, sondern auch auf anderen Wiesenblumen und Stauden. Meine feinen Antennen und die dezent gemusterten Flügel sind meine Werkzeuge, mit denen ich auf Nahrungssuche gehe.“

Die perfekte Nahrungssuche: Pflanzengewebe ist mein Snack

„Manche halten mich für einen ‚Schädling‘, weil ich von den Pflanzen stehle, aber das ist nun mal mein Lebensstil – und den gestalte ich ganz vorsichtig. Mit meinem feinen Stechrüssel durchbohre ich das Blattgewebe und sauge den Pflanzensaft auf. Dieser Pflanzensaft ist meine Hauptnahrungsquelle, und ich wähle die zartesten Pflanzen für die besten Säfte aus. Aber keine Sorge, ich hinterlasse meist nur winzige Einstichstellen; ich bin eine wahre Künstlerin des sanften Saugens! In kleinen Mengen fällt das gar nicht auf, aber wenn wir Weichwanzen in Massen auftreten, können wir schon eine Herausforderung für Pflanzenzüchter sein.“

Meine Rolle im Ökosystem: Kleiner Sauger, große Bedeutung

„Ich bin zwar ein echter Feinschmecker unter den Wanzen, aber das allein macht mich noch nicht aus. Durch meine ständige Wanderung von Pflanze zu Pflanze trage ich auch zur Regulierung der Pflanzenpopulation bei. Auch als Nahrung bin ich wichtig – Vögel und größere Insekten haben mich auf ihrem Speiseplan. Und für manche kleine Wespenarten bin ich sogar der perfekte Wirtskörper für ihre Larven. Sie legen ihre Eier auf oder in mir ab, und ihre Larven nutzen meinen Körper als ersten Lebensraum. Eine beachtliche Symbiose, oder? Es ist ein großes, faszinierendes Spiel im Kreislauf des Lebens, in dem ich eine wichtige Rolle spiele.“

Fortpflanzung und Nachwuchs: Die Zukunft der Wiese sichern

„Sobald der Frühling erwacht, legen wir Weichwanzenweibchen unsere Eier an den Stängeln und Blättern unserer Wirtspflanzen ab. Aus diesen Eiern schlüpfen winzige Nymphen, die bereits wie Miniausgaben von uns aussehen – nur ohne Flügel. Sie durchlaufen mehrere Häutungen, bis sie ihre Flügel entwickeln und zu richtigen, ausgewachsenen Weichwanzen herangereift sind. Jede Nymphe ist voller Tatendrang und bereit, den Lebenszyklus fortzuführen. Ein kleiner Beitrag von uns, um die Wiesen voller Leben zu halten.“

Ein letztes Wort von mir, der Weichwanze

„Ihr seht, Plagiognathus chrysanthemi ist nicht einfach nur ein ‚Schädling‘. Wir Weichwanzen sind winzige Meister der Tarnung und tragen zur Harmonie der Wiesen- und Gartenwelt bei. Ein bisschen List gehört dazu, ein bisschen Geschick, aber am Ende sind wir ein wichtiger Teil des Ganzen. Das nächste Mal, wenn ihr uns auf einer Blume seht, denkt daran, dass auch wir eine wertvolle Rolle im grünen Gefüge spielen – leise, klein und unscheinbar.“

Aufnahme von Bernhard Schmalisch
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Schnurfüßer ...
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Ah, die Schnurfüßer, sagt ihr?

01/02.11.2024

  • Nun, dann lasst euch von einem wahren Experten berichten – mir selbst! 

Wir Schnurfüßer, auch Diplopoda genannt, sind eine faszinierende, wenn auch sehr zurückgezogene Truppe. Ich werde euch alles erzählen, was ihr wissen müsst – und ich verspreche, ich werde mein Bestes geben, dass ihr am Ende ein wenig lächelt. Los geht’s!
Erstmal die Basics: Wir Schnurfüßer stellen uns vor Also, mein voller Name? Diplopoda – das klingt doch gleich ziemlich klug, oder? Ihr nennt mich manchmal Tausendfüßler, aber ich bin tatsächlich ein Schnurfüßer. "Tausend Füße" – das ist übertrieben, Leute! Je nach Art kann ich 30 bis über 400 Beine haben, aber tausend? Nee, das ist eher ein Schnurfüßer-Märchen. Aber wir lassen euch Menschen ruhig in dem Glauben – es klingt ja recht eindrucksvoll!

Lebensraum: Bitte schattig und feucht Wo wir wohnen? Unter eurem Laub, in der feuchten Erde und überall dort, wo uns niemand stört. Wir sind die kleinen Pioniere des Bodens, wahre Recycling-Experten, wenn es um verrottendes Material geht. Feuchtigkeit ist uns besonders wichtig. Ein Sonnenbad? Oh, nein danke! Wir mögen's schattig und kühl, sonst trocknen wir aus wie eine alte Weintraube. Deshalb seht ihr uns tagsüber kaum, aber nachts – da erwachen wir zum Leben und machen uns über die Blätter her!

Essen – nur das Beste vom Boden Unser Menü? Alles, was schön zersetzt ist. Blätter, kleine Holzstücke, abgestorbenes Pflanzenmaterial – köstlich! Wir verdauen das Zeug und machen daraus Humus. Ihr habt vielleicht gedacht, ihr Menschen seid die einzigen, die Recycling erfunden haben? Ha! Wir machen das seit Jahrmillionen! Und ohne uns wäre der Boden ziemlich leer. Ich sage immer: „Wir Schnurfüßer sind die Boden-Gärtner der Natur.“ Ein kleiner, stiller Held, aber keine Sorge, Applaus brauchen wir nicht.

Anatomie: Mein bezaubernder Körper Ja, ja, ich weiß, ich bin ein echter Blickfang! Mit meinem langen, zylinderförmigen Körper und all den kleinen Beinchen, die sich in perfektem Rhythmus bewegen – das hat schon was! Tatsächlich haben wir so viele Beine, dass wir wie eine kleine Raupe im Rhythmus kriechen. Jedes Segment meines Körpers trägt zwei Paar Beine, und das macht uns Schnurfüßer zu den einzigen echten Diplopoden – jeder Schritt ein Wunderwerk der Koordination!

Mein großes Talent: Ruhig Blut bewahren Ihr fragt euch, was ich mache, wenn Gefahr droht? Na, einfach einrollen! Das ist sozusagen mein Schutzschild. Zusammengekauert sehe ich aus wie eine kleine Spirale oder ein winziger Armadillo, und glaubt mir, das hilft oft gegen neugierige Räuber. Ein Igel des Bodens, könnte man sagen. Andere Schnurfüßer-Arten haben sogar eine geheime Waffe: Sie können ein übelriechendes Sekret abgeben, das Feinde fernhält. Tss! Ein Tropfen reicht, und jeder Angreifer zieht Leine. Ein Schnurfüßer-Geheimnis, das uns den Boden als sicheren Ort erhält.

Unsere Fortpflanzung: Diskretion bitte! Wir Schnurfüßer legen Eier, und das meist tief in der Erde. Die Kleinen schlüpfen winzig und ohne all die schönen Beine, die ich habe. Sie müssen sich erst "hocharbeiten", um meine elegante Gestalt und Beweglichkeit zu erreichen. Wir kümmern uns diskret um unsere Familienplanung, kein großes Tamtam.

Freunde und Feinde: Na ja, man kann nicht jeden mögen Von Freundschaften unter uns Schnurfüßern könnt ihr euch nicht viel erwarten – wir sind Einzelgänger. Unsere größten Feinde? Frösche, Vögel und sogar manche Käfer, die ein bisschen zu neugierig werden, was wir da so treiben. Aber hey, wenn sie unseren Wert erkennen würden, hätten sie vielleicht Respekt vor uns, den Recycling-Champions des Bodens. Ohne uns gäbe es überall nur vergammelndes Material. Wer will das schon?

Mein Beitrag zur Welt
Ohne uns wäre das Leben auf diesem Planeten anders. Wir bauen die Nährstoffe auf, die eure Pflanzen brauchen. So gesehen könnte man uns Schnurfüßer als heimliche Bodenschätze bezeichnen. Wir sind bescheiden, wollen keine Preise gewinnen, aber ein bisschen Anerkennung? Na gut, ein kleines Lob schadet nie.

Also, falls ihr uns jemals unter einem Stein entdeckt, denkt an alles, was ihr jetzt wisst, und gönnt uns den Rückzug in die Dunkelheit. Wir haben unsere Arbeit zu erledigen – still, gründlich und unermüdlich.

Bis zum nächsten Blätterhaufen!
Und bitte kein Licht, wir sehen uns lieber im Dunkeln.



In der Aufnahme / Autor von © Bernhard Schmalisch
  •     Hier ist ein Lebewesen, das auch gerne unter Totholz und Steinen aktiv ist ... Stigmatogaster subterranea ...Im Garten sollte halt auch Totholz vorhanden sein, ist oft sogar ziemlich dekorativ ... an jedem Körpersegment dieses Tieres befindet sich ein Beinpaar. Wer mit offenen Augen im Garten zu Gange ist der wird eine Vielzahl interessanter Individuen finden ... der Schnurfüsser gehört da sicher auch dazu ... Meines Wissens nach der längste "Tausendfüßler" bei uns
Artenschutz in Franken®  
Artenschutz in Franken®
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Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

Artenschutz in Franken®
25. Jahre Artenschutz in Franken®
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25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
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Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
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Rechtliches §
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Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
Bild zum Eintrag (1001684-159)
Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
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Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
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Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
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Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

Ein sehr interessanter Bericht zu diesem Thema findet sich hier
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Asiatische Hornisse beobachtet? Bitte melden!
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Baden-Württemberg startet Meldeplattform für die invasive Art

Haben Sie die Asiatische Hornisse gesichtet? Dann können Sie ab heute (10.05.2023) über die neue Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg Ihre Beobachtungen zentral und unkompliziert melden.


Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam