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Die Heckenbraunelle (Prunella modularis)
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Heckenbraunelle (Prunella modularis)

14/15.12.2024

  • Hallo! Ich bin Prunella modularis, besser bekannt als die Heckenbraunelle. Ihr Menschen nennt mich manchmal auch "Schüchterne Schönheit" oder "Versteckte Sängerin", und ich muss zugeben, das passt ganz gut. 

Obwohl ich auf den ersten Blick unscheinbar wirke, gibt es in meinem Leben weit mehr, als ihr ahnen könnt – also lehnt euch zurück, und ich erzähle euch von meinem spannenden Alltag.
Fachliches
Ich bin ein kleiner Vogel, so etwa 14 cm groß, mit einem Gefieder, das euch vielleicht schlicht vorkommt: Braun wie das Laub, mit einer leicht grauen Brust. Perfekt für mein Lieblingsspiel: Verstecken! Ihr findet mich meist in Hecken, Gebüschen oder dichten Sträuchern – daher mein Name. Ich bin kein Drängler, sondern ein sanfter Geist. Meine zarten „Zieh“-Rufe und das feine Zwitschern sind meine Melodien für den Frühling. Vielleicht habt ihr mich schon gehört, ohne es zu wissen.

Was mich besonders macht, ist meine Ernährung. Ich liebe Insekten! Während viele andere Vögel Körner picken, suche ich geschickt nach kleinen Käfern, Raupen und Spinnen. Im Winter gebe ich mich aber auch mit Samen zufrieden – schließlich muss man pragmatisch sein.

Lustiges

Ihr denkt vielleicht, dass ich so brav und schüchtern bin, aber lasst euch nicht täuschen: Mein Liebesleben ist ein ziemliches Chaos! Treue? Eher Fehlanzeige. Wir Heckenbraunellen führen oft sogenannte "Polyandrie" oder "Polygynie" – ich habe also oft mehrere Partner gleichzeitig. Und damit das noch lustiger wird, kümmern sich diese Partner nicht selten gemeinsam um meine Jungen. Es ist wie eine Telenovela: Wer war der Vater? Wer übernimmt die Verantwortung? Aber hey, das ist mein kleiner Beitrag zur Vielfalt.

Nachdenkliches
Trotz meiner Lebenskraft und Anpassungsfähigkeit mache ich mir Sorgen um meine Heimat. Dichte Hecken und Wildnis werden immer seltener, und ohne sie fühle ich mich verloren. Ihr Menschen nennt das „Lebensraumverlust“ – für mich ist es der Verlust von Sicherheit und Zuhause. Meine Tarnung hilft mir nicht gegen Maschinen oder Beton. Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, wenn euer Lieblingsplatz plötzlich verschwindet?

Und dann gibt es noch die Sache mit den Katzen... Oh, diese eleganten Raubtiere! Ich habe Respekt vor ihnen, aber sie sind eine ständige Bedrohung. Manchmal frage ich mich, ob ihr Menschen überhaupt wisst, wie wichtig kleine Ecken voll Grün für uns alle sind – für mich, für euch, für die Welt.

Zum Schluss
Ich mag klein und unauffällig sein, aber ich bin ein Symbol für das Verborgene und das Feine im Leben. Vielleicht lauft ihr das nächste Mal an einer Hecke vorbei und haltet kurz inne. Wer weiß? Vielleicht bin ich genau dort und singe ein Lied, das nur für euch bestimmt ist.



In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Früher ein sehr häufiger Vogel,  nimmt der Bestand ab, da sie als Insektenfresser stark unter deren Rückgang leiden. Heckenbraunellen sind Teilzieher, die hier im Steigerwald manchmal, inzwischen selten, im Winter an Futterstellen zu finden sind.In den Insektenarmen Wintermonaten fressen sie auch Sämereien. Oft werden sie auch mit Sperlingen verwechselt.
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Ergebnisse der umfassenden Bestandsaufnahme liegen vor
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Ergebnisse der umfassenden Bestandsaufnahme liegen vor

13/14.12.2024

  • Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) hatten Experten über zwei Vegetationsperioden hinweg Gelegenheit, im Landkreis Miesbach nach speziellen Tierarten zu suchen. 

Nun liegen die Ergebnisse dieser Naturschutzfachkartierung vor. Diese Kartierung wird landkreisweise in ganz Bayern durchgeführt und untersucht die Verbreitung und den Bestand ausgewählter Tiergruppen. Verteilt auf über 650 Lebensräume wurden Nachweise von etwa 9000 bemerkenswerten Tierarten erbracht.
Im Fokus der Untersuchungen standen ausgewählte Flächen im Landkreis mit besonderer Eignung als Lebensraum für seltene Tierarten. Dabei ging es um spezielle Vogelarten wie den Mauerläufer, den Zwergschnäpper und verschiedene Spechte. Auch die Artengruppen Reptilien, Amphibien, Tagfalter, Libellen und Heuschrecken wurden intensiv untersucht. Die Zweiteilung des Landkreises in einen südlichen, alpinen Teil und einen nördlichen, voralpinen Anteil ließ spannende Ergebnisse erwarten. +++

Bemerkenswert sind einige Nachweise von Dreizehen- und Weißrückenspecht außerhalb des alpinen Raums. Während der Dreizehenspecht Nadelholz bevorzugt, braucht der Weißrückenspecht Laub- und Mischwälder. Für beide Arten ist jeweils ein hoher Anteil von Alt- und Totholz von Bedeutung. Unter den Eidechsen und Schlangen wurde die Waldeidechse am häufigsten beobachtet, sie ist im gesamten Landkreis verbreitet. Bei den Amphibien zeigten sich Bestandsrückgänge vor allem beim Grasfrosch und beim Laubfrosch, der nur in der nördlichen Landkreishälfte vorkommt.

Die Beurteilung von Bestandsveränderungen ist oftmals schwierig. So müssen methodische Unterschiede bei der Erhebung der Daten berücksichtigt werden, um keine falschen Schlüsse zu ziehen. Bei allen drei untersuchten Insektengruppen gibt es Arten, deren Lebensräume und Individuenzahlen als abnehmend, zunehmend oder vermutlich gleichbleibend eingeschätzt werden. Häufig ist ein Zusammenhang mit Klimaveränderungen deutlich, indem wärmeliebende Arten zunehmen oder in höhere Lagen ausweichen, während sich Arten mit geringerer Wärmetoleranz zurückziehen.

Die Kenntnisse zur Libellenfauna des Landkreises bestanden vorab zu großen Teilen aus Einzelfunden und Zufallsbeobachtungen. Die jetzt vorliegende, systematische Überarbeitung zeigt nun bei vielen Arten ein aussagekräftiges Verbreitungsbild. Etliche Arten wurden neu nachgewiesen oder haben in ihrem Bestand zugenommen. Vermehrt betrifft dies wärmeliebende Arten wie die Feuerlibelle, aber auch Arten, die von der Renaturierung von Moorgebieten profitieren wie die Arktische Smaragdlibelle. Entsprechend der Situation in weiten Teilen Bayerns sind auch im Landkreis Miesbach bei den Tagfaltern Einbußen an Arten und geeigneten Lebensräumen sehr groß, so dass die Experten im Hinblick auf diese Artengruppe von einem deutlich negativen Trend sprechen. Beispiele hierfür sind der Apollofalter, der 2012 im Bereich des Stolzenbergs noch vorkam und mittlerweile wohl ausgestorben ist, ebenso wie das Sumpfhornklee-Widderchen. Frühlings-Mohrenfalter und Hochmoor-Gelbling sind an vielen ehemaligen Standorten nicht mehr zu finden und selbst bei den an sich häufigen Weißlingen wie dem Aurorafalter ist der Rückgang auffällig. Wie bei den Schmetterlingen kommen auch bei den Heuschrecken einige Arten nur im alpinen Teil des Landkreises vor. Rotflügelige Schnarrschrecke, Gewöhnliche Gebirgsschrecke und Heidegrashüpfer finden sich nur dort.

Die Untersuchungsintensität der aktuellen Naturschutzfachkartierung erlaubt nicht nur belastbare Aussagen zur Entwicklung von Artbeständen in den letzten Jahrzehnten, sondern stellt auch eine Basis dar für künftige Vergleiche und macht konkrete Vorschläge. Klimatisch bedingte Areal- und Dichteverschiebungen und damit verbundene, lokale Artenrückgänge sind durch einzelne Maßnahmen vor Ort oft schwierig zu kompensieren. Umso bedeutsamer wird es in Zukunft sein, eine Vielfalt an naturnahen Lebensräumen und Strukturen in ausreichender Größe und erreichbarer Nähe in der Landschaft zu erhalten, so dass sich auch wieder Ausbreitungsmöglichkeiten bieten. Im Landkreis bereits umgesetzte Pflegekonzepte für Niedermoor- und Streuwiesengebiete sind positive Beispiele, die solche wertvollen Lebensräume sichern und Erfolge zeigen. Weitere Empfehlungen wie die Sicherung von Almflächen oder die verbesserte Pflege öffentlicher Flächen werden konkretisiert und können auch von der Biodiversitätsberatung aufgegriffen werden und in das Projekt Biotopverbundkonzepte am Bayerischen Artenschutzzentrum einfließen.

Informationen zur Naturschutzfachkartierung

Die Naturschutzfachkartierung wird auf Landkreisebene durchgeführt. Die Ergebnisse sind wichtige Grundlagendaten für bedrohte Arten und ihre Lebensräume und werden in einer landesweiten Datenbank zentral gespeichert. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten aktuell zu halten und Trends aufzuzeigen. Sie stehen Behörden, Kommunen, Verbänden, Planungsbüros und Wissenschaftlern zur Verfügung und liefern bei der Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen, bei Eingriffen in die Landschaft, bei der Planung von Schutzprojekten und für die Landschaftspflege wichtige Informationen. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse auf Anfrage zur Verfügung.


In der Aufnahme von Quelle: Astrid Hanak
  • Der Hochmoor-Gelbling, dessen Raupe als Futterspezialist an Rauschbeere frisst, kommt im Landkreis Miesbach nur noch vereinzelt vor.


Quelle
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Pressestelle
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg


Natur: Nr. 54 / Montag, 02. Dezember 2024
Naturschutzfachkartierung im Landkreis Miesbach abgeschlossen

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Von Krallenfröschen, Lesula-Affen und Heavy-Metal-Schlangen:
Von Krallenfröschen, Lesula-Affen und Heavy-Metal-Schlangen:

12/13.12.2024

  • WWF-Bericht listet 742 neuentdeckte Arten im Kongobecken

Elektrische Fische, ein Panzerkrokodil und neue Kaffeearten gehören zu den 742 neuen Tier- und Planzenarten, die in den letzten zehn Jahren im Kongobecken entdeckt und von Forschenden offiziell als neue Arten beschrieben wurden. 

Ein aktueller WWF-Bericht unterstreicht die bemerkenswerte Artenvielfalt und den dringenden Schutzbedarf in einem der wichtigsten Ökosysteme der Welt.
„Das Kongobecken ist eine Schatztruhe der biologischen Vielfalt, der global wenig Beachtung geschenkt wird.  Diese Regenwälder sind die „Lunge Afrikas“ und spielen als größte Kohlenstoffsenke der Welt eine entscheidende Rolle für unser Klima. Jede neue Entdeckung unterstreicht den Artenreichtum und die ökologische Bedeutung des Kongobeckens“, verdeutlicht Julia Barske, Programmleiterin Kongobecken beim WWF Deutschland. Mit einer Fläche von fast 200 Millionen Hektar erstreckt sich das Kongobecken über die Länder Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo. Mehr als 75 Millionen Menschen sind für ihre Ernährung, ihren Schutz und ihre kulturelle Identität auf Ressourcen des Kongobeckens angewiesen.

Der WWF-Bericht fasst die Arbeit von Forschenden aus der ganzen Welt zusammen, die zwischen 2013 und 2023 insgesamt 742 neu beschriebene Arten entdeckt haben. Darunter sind 430 Pflanzen, 140 wirbellose Tiere, 96 Fische, 22 Amphibien, 42 Reptilien, 2 Vögel und 10 Säugetiere.

Auch die elementare Rolle  indigenen Wissens für den  Naturschutz betont der Bericht. „Seit Jahrhunderten leben indigene Gemeinschaften in Harmonie mit den Wäldern. Die Anerkennung ihres Wissens ist für den Erfolg des Naturschutzes unerlässlich. Viele der neuen Funde sind den Menschen, die im Kongobecken leben, seit Jahrhunderten vertraut, der Wissenschaft dagegen bislang unbekannt“, so Barske weiter.

Doch das Kongobecken ist vielen Bedrohungsfaktoren ausgesetzt: Illegale sowie nicht-nachhaltige Abholzung, Bergbau und landwirtschaftliche Nutzung zerstören die Wälder. Buschfleischkonsum und der illegale Handel mit Wildtieren dezimieren zahlreiche Arten - nicht nur Neuentdeckungen, sondern auch ikonische Arten wie Waldelefanten,  Schimpansen sowie Berg- und Flachlandgorillas  Aufgrund der anhaltenden Bedrohungen listet die Weltnaturschutzunion (IUCN) derzeit 1.082 Arten im Kongobecken als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Der WWF fordert dringende Maßnahmen zum Schutz der einzigartigen und gefährdeten Artenvielfalt im Kongobecken. Die Regierungen der Region haben sich darauf geeinigt, bis 2030 30 Prozent ihres Landes  unter Schutz zu stellen, und der WWF unterstützt sie dabei.

Kurzportraits einiger Arten aus dem Report:

  •     Atheris hetfieldi: Die giftige Buschviper kommt ausschließlich am Fuße eines Vulkans auf der Insel Bioko in Äquatorialguinea vor. Ihr massiver, dreieckig geformter Kopf verleiht ein drachenartiges Aussehen, das an Heavy Metal Bands denken lässt. Benannt wurde die 2022 beschrieben Art nach James A. Hetfield, dem Frontmann der Band Metallica.

  •     Lesula (Cercopithecus lomamiensis), der 2012 im Lomami-Becken der Demokratischen Republik Kongo entdeckt wurde, ist erst die zweite neue afrikanische Affenart, die seit 1984 identifiziert wurde. Dieser scheue Primat, der für seine menschenähnlichen Augen, sein blaues Hinterteil und seinen unheimlichen „Bumm“-Ruf bekannt ist, lebt in kleinen Familiengruppen und ist durch die Jagd auf Buschfleisch bedroht.

  •     Ameisen, Käfer, Motten – wirbellose Tiere werden oft übersehen, sind aber unersetzlich im Ökosystem. Das Glühwürmchen Afrodiaphanes pulcher wurde im Jahr 2022 in einem Höhlensystem auf 550 Meter Höhe entdeckt und ist die erste beschriebene Glühwürmchenart in der Zentralafrikanischen Republik.

  •      22 Froscharten wurden im dokumentierten Zeitraum erstmals beschrieben, darunter der Langfingerfrosch Cardioglossa annulata. Die Spezies ist an ihren auffallend langen Zehen zu erkennen. Oder Xenopus allofraseri: Das ist einer von sechs afrikanischen Krallenfröschen. Zum ersten Mal wurde diese Art 2015 in Kamerun beschrieben. Xenopus bedeutet “seltsamer Fuss”. Krallenfrösche haben nämlich ein Merkmal: Sie besitzen an den inneren drei Zehen der Füße große schwarze Krallen. Die Füße der Hinterbeine haben Schwimmhäute, die der Vorderbeine nicht. 

  •     Mecistops leptorhynchus Dass das  zentralafrikanische Panzerkrokodil eine eigene Art ist, fiel Forschenden erst 2018 auf. Dabei hat  sich die Linie bereits vor ungefähr acht Millionen Jahren genetisch von der seines  westafrikanischen Vetters  getrennt. Die Art ist durch den Verlust des Lebensraums und durch Wilderei bedroht.
     
  •     Sirdavidia solannona. Der nach Sir David Attenborough benannte Baum aus Gabun wird bis zu sechs Meter hoch und trägt kleine rosafarbene Blüten. Ihre Pollen verbreiten die Blüten mittels der sogenannten Vibrationsbestäubung. Dafür erzeugen Bienen mit ihrem Flügelschlag eine bestimmte Frequenz – nur dann werden die Pollen freigesetzt.

  •     Keine neue Art, aber eine kuriose Entdeckung ist die kongolesische Riesenkröte (Sclerophrys channingi), die das Aussehen der hochgiftigen Gabunviper (Bitis gabonica) imitiert, um Fressfeinde zu täuschen.

  •     Otus bikegila, die 2022 auf der Insel Príncipe entdeckt wurde, ist eine kleine, charismatische Eule mit Ohrbüscheln und einem unverwechselbaren katzenartigen Ruf. Diese insektenfressende Art, die in den hohen Bäumen des Naturparks Príncipe Obô lebt, unterstreicht die wichtige Rolle von Schutzgebieten für die Erhaltung der Art.

  •     Besonders erfreulich und spektakulär war die Entdeckung eines alten Bekannten.  Der Bouvier-Stummelaffe (Piliocolobus bouvieri) galt  über Jahrzehnte als ausgestorben. 2015 wurde erstmals wieder ein Exemplar fotografiert, 2021 entdeckte ein WWF-Team im Ntokou-Pikounda-Nationalpark in der Republik Kongo fünf erwachsene Affen und ein Jungtier. Dank seiner offiziellen Wiederentdeckung konnte der Schutzstatus der Art auf „gefährdet“ herabgestuft werden.

Quelle
WWF

Stand
04.12.2024

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Viele Menschen sind über den Verlust der biologischen Vielfalt besorgt
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Naturbewusstseinsstudie: Viele Menschen sind über den Verlust der biologischen Vielfalt besorgt

11/12.12.2024

Berlin/Bonn. In Deutschland ist die Sorge um den Verlust der biologischen Vielfalt durch den Klimawandel weit verbreitet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz heute veröffentlicht haben. Zudem wächst der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung des Zustands von Natur und Landschaft in den letzten 20 Jahren wahrnehmen. 

Für einen großen Teil der Befragten ist die Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen auch deshalb eine vorrangige gesellschaftliche Aufgabe. Die Mehrheit der 2.411 befragten Erwachsenen und 1.003 Jugendlichen der repräsentativen Naturbewusstseinsstudie ist bereit, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel durch einen nachhaltigen und naturverträglichen Lebensstil mitzutragen.
In der Naturbewusstseinsstudie 2023 stimmen 94 Prozent der Erwachsenen und Jugendlichen zu, dass Naturschutz notwendig ist, um dem Klimawandel zu begegnen. 64 Prozent der Erwachsenen und 61 Prozent der Jugendlichen geben weiterhin an, dass Naturschutz eine positive Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spiele. Zugleich sprechen sich 83 Prozent der Erwachsenen und 78 Prozent der Jugendlichen voll und ganz oder zumindest eher dafür aus, dass der Naturschutz auch in Krisenzeiten eine ausreichende staatliche Finanzierung erfährt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Naturbewusstseinsstudie zeigt, dass den Menschen eine gesunde und intakte Natur am Herzen liegt: Sie nehmen die vielfältigen Bedrohungen für Tiere, Pflanzen und Landschaften wahr und wollen, dass die Natur geschützt wird. Das gibt mir Rückenwind für meine Arbeit. Den meisten Menschen ist bewusst, dass Veränderungen notwendig sind, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen und das Schöne der Natur zu erhalten, das wir alle genießen. Ganz konkret wird beispielweise die staatliche Förderung des natürlichen Klimaschutzes in Lebensräumen wie Mooren und Wäldern von einer klaren Mehrheit getragen. Das zeigt mir, dass wir mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz auf dem richtigen Weg sind.“

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Ich finde es sehr ermutigend, dass die Mehrheit der Befragten einen gesellschaftlichen Wandel, hin zu nachhaltigeren und naturverträglicheren Lebensweisen, befürwortet. 74 Prozent der Erwachsenen und 66 Prozent der Jugendlichen äußern sich so. Und sie sind auch zu großen Teilen bereit, diesen Wandel mitzutragen. Ohne diesen Willen zum Handeln wird es nicht gehen!“.

Die Naturbewusstseinsstudie 2023 belegt zudem einen hohen Rückhalt für die Fortsetzung der Energiewende, 59 Prozent der Erwachsenen und Jugendlichen finden sie richtig. Die Berücksichtigung der Belange der Natur bei der Umsetzung der Energiewende halten noch mehr Menschen für relevant, 80 Prozent der Erwachsenen und Jugendlichen äußern sich entsprechend.

Die grundsätzliche Naturbeziehung der Bevölkerung ist sehr positiv, wie die Studie belegt: Natur wird in überwältigender Mehrheit mit positiven Emotionen verbunden, beispielsweise mit Gefühlen der Freiheit, Ruhe und Dankbarkeit. Der sogenannte Gesellschaftsindikator, mit dem die Entwicklung des Bewusstseins der erwachsenen Bevölkerung in diesem Themenfeld gemessen wird, ist zudem von 25 Prozent der Bevölkerung mit hohem Biodiversitätsbewusstsein in 2021 auf 38 Prozent in 2023 angestiegen: Ein sattes Plus von 13 Prozent.

Die mittlerweile achte Studie zum Naturbewusstsein wird seit 2009 im zweijährigen Turnus erhoben. Ende Oktober bis Mitte Dezember 2023 wurden sowohl Erwachsene (ab 18 Jahren) als auch Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt, so dass ein direkter Vergleich des Naturbewusstseins von Jugendlichen und Erwachsenen im Rahmen der Studienreihe möglich ist. Die wissenschaftliche Studie stützt sich auf einen umfassenden Analyseprozess der erhobenen Daten, ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ und bezieht Menschen aus allen Regionen und sozialen Lagen Deutschlands ein.

Quelle
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium
Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media
Konstantinstraße 110 
53179 Bonn

Stand
03.12.2024

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In der Aufnahme von Sylvia Glaas
  • Großes Zweiblatt

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Die Braune Tageule (Euclidia glyphica)
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Braune Tageule (Euclidia glyphica)

10/11.12.2024

  • Ja, du hast richtig gehört – ich bin die Braune Tageule, Euclidia glyphica, und ich nehme mir mal einen Moment, um dir ein bisschen aus meinem Leben zu erzählen. 

Vielleicht merkst du dabei, dass wir gar nicht so unterschiedlich sind – na gut, ich habe Flügel, und du hast... Smartphones. Aber los geht’s!
Mein Leben als Falter – Ein Überblick

Ich bin ein eher bodenständiger Typ, obwohl ich fliegen kann. Tagsüber bin ich aktiv – ja, ich weiß, das ist für eine Eule ungewöhnlich, aber ich bin halt ein Trendsetter in der Falterwelt. Man nennt uns Tagfalter, weil wir uns tagsüber gerne zeigen. Meine Flügel sind schick, nicht wahr? Braune, kontrastreiche Muster – wie ein Designerstück der Natur! Damit falle ich im Frühling und Sommer in blühenden Wiesen sofort auf. Aber ich bin auch ein bisschen Undercover-Agent: Die braunen Töne helfen mir, mich zu tarnen, wenn Gefahr droht. Ein bisschen spannend muss das Leben ja bleiben.

Ernährung: Wie schmeckt der Sommer?

„Was isst so ein Falter wie du eigentlich?“ fragst du dich vielleicht. Nun, mein Geschmack ist ziemlich floral. Ich liebe Nektar – je süßer, desto besser. Stell dir das vor wie deine Liebe zu Eiscreme. Wenn du an einem sonnigen Tag einen Falter siehst, der von Blüte zu Blüte flattert, könnte ich das sein. Aber Achtung: Nektar ist kein All-you-can-eat-Buffet. Ich nehme nur, was ich brauche, denn Nachhaltigkeit ist für uns Falter ein Grundprinzip. Vielleicht könnt ihr Menschen davon lernen? Nur so ein Gedanke.

Liebe, Lust und Larven

Oh ja, das aufregende Leben eines Falters! Wenn ich mich verliebe, gibt es kein Tinder. Mein Ziel? Die beste Partnerwahl, um sicherzustellen, dass die nächste Generation von kleinen Raupen das Licht der Welt erblickt. Meine Raupen sind nicht wählerisch, wenn es ums Fressen geht – Schmetterlingsblütler wie Klee stehen hoch im Kurs. Ein bisschen wie Teenager, die immer nur Pizza wollen. Aber keine Sorge, irgendwann werden sie erwachsen, häuten sich ein paar Mal und schlüpfen schließlich als wunderschöne Tageule aus ihrem Kokon. Magie, oder?

Nachdenklich: Der Mensch und die Wiese

Hier wird es ernst: Ich liebe bunte Blumenwiesen, aber die gibt es immer seltener. Warum mähen Menschen so oft ihre Wiesen oder versiegeln Flächen? Dabei sind sie nicht nur mein Zuhause, sondern auch das vieler anderer Tiere. Wir Falter sind wie ein kleines Warnsystem der Natur: Wo wir verschwinden, läuft was schief. Vielleicht kannst du mal deinem Nachbarn sagen, dass ein wilder Garten nicht unordentlich, sondern lebensfreundlich ist?


Ein lustiges Geheimnis

Jetzt etwas, das dich vielleicht überrascht: Wir Falter haben keine Ohren wie du, aber ich kann trotzdem hören! Mit meinen Tympanalorganen – das sind spezialisierte Strukturen an meinem Körper – kann ich Schallwellen wahrnehmen. Praktisch, wenn ein Vogel sich anschleicht. „Krah!“ und ich bin weg! Ziemlich cool, oder?

So, jetzt kennst du mich, die Braune Tageule, ein bisschen besser. Vielleicht sehen wir uns mal draußen – aber bitte nicht mit einer Fliegenklatsche, ja? Wir Falter sind wichtig für das Gleichgewicht der Natur, und mit ein bisschen Humor und Achtsamkeit können wir alle zusammen die Welt ein bisschen schöner machen.

Bis bald, flatterhafte Grüße,
Deine Euclidia glyphica




In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     die "Braune Tageule" gehört zu den Nachtfaltern ... auf den Hinterflüglen ist hier schön die gelbe Zeichnung sichtbar...noch ist dies ein häufiger Falter ... hier nascht sie auf einer Doldenblüte neben einer Camponotus ligniperda, einer Rossameise
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Die Lachmöwe ist Seevogel des Jahres 2025
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Die Lachmöwe ist Seevogel des Jahres 2025

10/11.12.2024

  • Biodiversitätsverlust trifft mittlerweile auch vertraute Arten 

Ahrensburg, 02.12.2024.
Die Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) ist Seevogel des Jahres 2025. Der Verein Jordsand möchte mit dieser Wahl auf den schleichenden und unbemerkten Rückgang einer Möwenart aufmerksam machen, die sowohl an den Küsten als auch in Städten – vor allem im Winter – zum vertrauten Bild gehört.
„Wir benennen mit der Lachmöwe eine Vogelart, die augenscheinlich noch häufig bei uns zu beobachten ist. Die Bestandszahlen sind aber überregional stark rückläufig und ihre Brutgebiete durch vom Menschen verursachte Veränderungen gefährdet, sodass wir frühzeitig mehr Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Brutbestände dieser wunderschönen Möwenart durchführen müssen.“ sagt Steffen Gruber, Geschäftsführer des Vereins Jordsand.

 Die Bestände der Lachmöwe an den Küsten haben seit den 1990er Jahren in Deutschland ebenso wie in den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Finnland und Lettland sehr stark abgenommen. Auch die Kolonien im Binnenland zeigen über die Jahre hinweg negative Trends bei der Anzahl der Brutpaare.

 Ursachen hierfür sind: die klimabedingte Austrocknung von Brutgewässern; die landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmethoden mit nur kurzfristig offenen Böden, die den Lachmöwen die Jagd auf Regenwürmer und Insekten erschweren; der Prädationsdruck durch einheimische und zugewanderte Raubsäuger (z.B. Fuchs, Marderhund, Igel, Ratten), die in den Kolonien Eier, Jungvögel sowie erwachsene Lachmöwen erbeuten; die während der Brutsaison häufiger auftretenden Sturmfluten im Küstenbereich im Zuge des Klimawandels („Kükenfluten“); sowie Hochwassersituationen an Flüssen, die Eier und Nester vernichten; und die Vogelgrippe (aviäre Influenza), die während der Brutzeit 2023 insbesondere bei Lachmöwen vor allem an der Nordseeküste zu großen Verlusten geführt hat (mehrere 1.000 Tiere).

„Schutzmaßnahmen sollten insbesondere auf die qualitative Verbesserung der Lebensräume zur Nutzung als Brutgebiete abzielen.“ so Steffen Gruber.

Die Brutgebiete der Lachmöwe lagen in Mitteleuropa früher überwiegend in Feuchtgebieten des Binnenlandes, hier gerne in Verlandungszonen größerer Seen und Flüsse. In den letzten Jahrzehnten erfolgte – verbunden mit Bestandsrückgängen – eine Ausbreitung in die Küstenregionen, wo sie auf Inseln und Salzwiesen von Nord- und Ostsee brüten. Der deutsche Name Lachmöwe ist wohl auf das Vorkommen an Lachen des Binnenlandes zurückzuführen, obwohl der lateinische Artname „ridibundus“ lachend, also „lachende Möwe“, bedeutet.

Die kleine Möwenart, die im Prachtkleid von März bis Juli ein auffälliges schwarzbraunes Kopfgefieder besitzt und in der übrigen Zeit an einem dunklen Punkt hinter jedem Auge zu erkennen ist, lebt verbreitet in Europa und Asien. Lachmöwen brüten in Kolonien, die aus wenigen Tieren bis hin zu 30.000 Brutpaaren bestehen können. Sie ernähren sich und ihre Küken überwiegend von tierischer, aber auch pflanzlicher Kost. Das Nahrungsspektrum reicht von Regenwürmern und Insekten, die u.a. auf landwirtschaftlichen Flächen gefangen werden, über kleine Fische und Krebstiere, bis hin zu Pflanzensamen und Nahrungsresten des Menschen. Lachmöwen sind Teilzieher, d.h. in Regionen mit milderen Wintern bleiben die Vögel ganzjährig in der Brutregion, während in Nordeuropa brütende Tiere im Herbst an die Küsten und größeren Gewässer West- und Mitteleuropas ziehen. Auf dem Zug können größere Rastvorkommen z.B. in der Elbmündung beobachtet werden.

Seit 2014 kürt der Verein Jordsand jährlich eine Vogelart zum Seevogel des Jahres, die stellvertretend für eine akute Problematik steht und die besonders bedrohlich für eine Artengemeinschaft oder einen Lebensraum ist.

 Seit 117 Jahren hat sich der Verein Jordsand dem Schutz von Seevögeln an unseren Küsten verschrieben. Er betreut rund 20 Schutzgebiete vorwiegend an Nord- und Ostsee, von Helgoland über das nordfriesische und hamburgische Wattenmeer, die Unterelbe, bis zur schleswig-holsteinischen und vorpommerschen Ostseeküste rund um Rügen.  

In der Aufnahme von Mathias Schäf
  • Lachmöwen während der Brutzeit



Quellen:

Bernd RK 2023: Berndt_2023_Corax25_364-394.pdf
Boele et al. 2022: Broedvogels in Nederland in 2022 | Sovon Vogelonderzoek
Garthe et al 2000: (PDF) Die Brutbestandsentwicklung der Möwen (Laridae) an der deutschen Nordseeküste in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Heldbjerg 2001: The recent decline in the population of black-headed gulls Larus ridibundus in Denmark and its plausible causes | Semantic Scholar 

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.
Bornkampsweg 35
22926 Ahrensburg

Pressemitteilungen  ·  02. Dezember 2024

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Der Gewöhnliche Eichelbohrer (Curculio glandium)
Bild zum Eintrag (1115771-160)
Hallo, ich bin Curculio glandium, der Gewöhnliche Eichelbohrer.

09/10.12.2024

  • Ich bin ein kleiner Käfer mit einem großen Namen und noch größerem Werkzeug: meinem spektakulär langen Rüssel. 

Für euch mag das wie eine komische Nase aussehen, aber für mich ist es ein Hightech-Bohrgerät. Evolution hat mir das perfekte Werkzeug gegeben, um meine Lieblingsspeise – Eicheln – für meine Nachkommen vorzubereiten.
Mein Leben und meine Leidenschaft: Eicheln
Ich habe eine Mission: Eicheln sind für meine Larven das, was für euch ein kuscheliges Bett und ein reichhaltiges Buffet in einem ist. Aber mal ehrlich – die Konkurrenz ist hart. Eichhörnchen, Wildschweine, andere Käfer... alle sind hinter diesen leckeren Nüssen her. 

Deshalb muss ich clever und effizient sein.Mit meinem Rüssel bohre ich ein Loch in die Eichel. Klingt simpel? Pustekuchen! Eicheln sind hart wie Beton, und es erfordert echte Präzision. Aber hey, ich bin ein Profi. Wenn das Loch fertig ist, lege ich ein Ei hinein. Der Rest ist Naturmagie: Meine Larve schlüpft, frisst sich satt und hat es gemütlich – alles in einer Eichel.

Nachdenklich: Meine Rolle im Ökosystem
Wusstest du, dass ich kein Schädling bin, sondern ein Ökosystem-Ingenieur? Meine Larven können die Keimung der Eicheln beeinflussen. Manche Eicheln, die von meiner Brut verlassen werden, können trotzdem wachsen. Außerdem trage ich zur Biodiversität bei, indem ich Eicheln für andere Tiere knacke. Eine Art Win-Win, oder? Ich würde sogar sagen, ich arbeite für den Wald – ehrenamtlich.

Lustige Momente im Käferleben
Manchmal frage ich mich, was ihr Menschen von mir denkt. Mit meinem langen Rüssel sehe ich bestimmt aus wie ein Käfer mit einem Selfiestick! Oder wie ein Käfer mit Pinocchio-Komplex. Aber hey, ich brauche keinen Photoshop – mein natürlicher Look ist einzigartig. Und nein, ich bin kein Elefant im Miniaturformat, danke der Nachfrage.

Meine Herausforderungen
Das Leben ist nicht immer leicht. Nicht jede Eichel ist perfekt. Manche sind zu klein, andere schon von Pilzen befallen. Und dann sind da diese hyperaktiven Eichhörnchen, die ständig meine Eicheln klauen. Habt ihr eine Ahnung, wie frustrierend das ist? Aber ich lasse mich nicht unterkriegen – ich bin ein Überlebenskünstler.

In einer Nussschale – oder Eichelschale:
Ich mag winzig sein, aber ich hinterlasse einen großen Eindruck in der Welt der Wälder. Und wenn ihr das nächste Mal eine Eichel mit einem kleinen Loch findet, denkt an mich – euren freundlichen Nachbarschafts-Eichelbohrer.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     ... auch Eichelbohrer oder Eichelrüssler genannt ...ein kleiner Rüsselkäfer hier auf einem Auto gelandet.
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Steinschmätzer-Nisthaufen zerstört
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Steinschmätzer-Nisthaufen zerstört

09/10.12.2024

  • Muss man wirklich in der heutigen Zeit überall Hinweisschilder aufstellen?

Das die Steinansammlung 
für Tiere war konnte jeder Laie erkennen.
Als wir an den vor Jahren extra angelegten Steinhaufen für Steinschmätzer ankamen traf uns fast der Schlag! Mit großem Unverständnis und Wut im Bauch mussten wir feststellen, dass ein Traktor oder Radlader in den Haufen gefahren ist. Die Hälfte der Steine war weg. Zu vermuten ist, dass man das Steinmaterial als Unterbau im Weg eingebracht hat, um Schlaglöcher zu füllen.

  • Unsere Naturschutzbehörde wurde darüber informiert.

Der Steinschmätzer ist streng geschützt und planungsrelevant.Alle Brutplätze sind besonders geschützt. Laut Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW waren 2015 nur 10 bis 20 Brutpaare in NRW nachzuweisen.


In der Aufnahme von Rolf Thiemann
  •     Abgetragener Nistplatz des Steinschmätzers
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Der Austernfischer (Haematopus ostralegus)
Bild zum Eintrag (1115694-160)
Moin, ich bin der Austernfischer – der Typ mit dem Knallroten Schnabel und der Vorliebe für Meeresfrüchte!

08/09.12.2024

  • Ja, ich bin ein Haematopus ostralegus, aber wer hat Zeit für so komplizierte Namen? 

Ihr kennt mich sicher als den „Austernfischer“, obwohl das mit den Austern nur so halb stimmt. Ich fische nämlich nicht wirklich – ich knacke. Mit meinem langen, kräftigen Schnabel öffne ich Muscheln und andere Leckerbissen. Eine echte Kunst, sag ich euch!
Ein Tag in meinem Leben
Das Watt ist mein Büro, mein Restaurant und mein Zuhause. Wenn die Flut kommt, mache ich mich lieber dünn, aber sobald sich das Wasser zurückzieht, gehe ich auf Futtersuche. Muscheln, Schnecken, Würmer – alles, was ich finde, landet auf meiner Speisekarte. Ich bin ein echter Gourmet, der seinen Schnabel einsetzt wie ein Profi-Werkzeug: bohren, hebeln, knacken – alles dabei.

Manchmal beobachte ich euch Menschen, wie ihr euch mit Schalen und Besteck abmüht, um eine Muschel zu essen. Ehrlich? Ich bin schneller.

Mein Outfit und mein Style
Ich trage immer meinen Smoking. Mein schwarz-weißes Federkleid ist perfekt für jede Gelegenheit. Dazu dieser auffällige orange-rote Schnabel und die leuchtenden Beine – ein bisschen Farbe schadet nie. Ich finde, ich bin der schickste Vogel am Strand.

Und mein Ruf? Dieses durchdringende „kliiieep-kliiieep“ hört man schon von weitem. Es soll ja niemand übersehen, dass ich da bin!


Familienleben und Nestbau
Ich bin ein ziemlicher Romantiker. Wenn ich meine Partnerin gefunden habe, bleiben wir oft ein Leben lang zusammen. Wir suchen uns ein Plätzchen auf dem Boden, meistens auf einer Schlickfläche oder einer Kiesbank, und legen unsere Eier in eine kleine Mulde. Die Tarnung ist perfekt – ihr Menschen braucht gute Augen, um unser Nest zu entdecken.

Unsere Küken? Kleine Flauschbälle auf Streichholzbeinen. Sie lernen schnell, was es heißt, ein Austernfischer zu sein, und bald flitzen sie hinter mir her, immer hungrig und neugierig.

Unsere Herausforderungen

Das Leben im Watt klingt idyllisch, aber wir haben es nicht leicht:

    Lebensraumverlust:

  •     Das Watt wird immer mehr zur Baustelle. Dämme, Deiche, Häfen – wir Austernfischer verlieren dadurch wichtige Brut- und Futterplätze.

    Touristen und Hunde:
  •     Ihr liebt das Watt, und das ist auch okay. Aber bitte passt auf, wo ihr hintretet, und haltet eure Hunde an der Leine. Unsere Nester sind schwer zu sehen, und ein unachtsamer Schritt kann unsere Brut gefährden.

    Klimawandel:
  •     Steigende Meeresspiegel und heftigere Stürme machen es uns schwer. Wenn das Wasser zu hoch steigt, werden unsere Nester weggespült.

    Überfischung:
  •     Ihr Menschen mögt Muscheln auch ganz gern, oder? Leider bleibt für uns manchmal nicht mehr genug übrig.

Ein nachdenklicher Moment

Das Watt ist ein einzigartiger Lebensraum, nicht nur für uns Austernfischer, sondern für tausende anderer Lebewesen. Manchmal frage ich mich, ob ihr Menschen versteht, wie kostbar es ist. Ohne das Watt gibt es keine Muscheln, keine Würmer, keine Schnecken – und keinen Platz für mich.

Ich sehe oft, wie ihr das Watt betretet, staunt und dann wieder vergesst. Vielleicht könntet ihr mehr tun, um es zu schützen?

Eine kleine Portion Humor

Ihr nennt mich „Austernfischer“, aber ehrlich gesagt, Austern sind gar nicht mein Lieblingsessen. Die Dinger sind schwer zu öffnen und ziemlich zäh. Ich nehme lieber Herzmuscheln oder Wattwürmer. Vielleicht sollte ich mich „Wattwurm-Feinschmecker“ nennen, aber das klingt nicht halb so beeindruckend, oder?

Eine Bitte an euch

Passt gut auf unser Watt auf. Lasst den Müll nicht liegen, haltet Abstand zu unseren Brutplätzen, und wenn ihr uns seht, bleibt ein bisschen stehen und bewundert unsere Flugshows. Wir Austernfischer sind nicht nur hübsch, sondern auch wichtige Bewohner dieses empfindlichen Ökosystems.

PS: Wenn ihr das nächste Mal ans Watt fahrt, hört genau hin. Vielleicht ruft ein Austernfischer „kliieeep“ und sagt: „Danke, dass ihr auf unsere Heimat achtet!“


In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Austernfischer
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Setting an example - preserving biodiversity - Informationspfade ..
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Setting an example - preserving biodiversity  - Informationspfad / Umweltpädagogik Parcours Steigerwald

08/09.12.2024

  • Flurwege weit mehr als nur landwirtschaftliche Verbindungstrassen zweiten Grades

Flurwege spielen eine wichtige ökologische Rolle
in ausgeräumten Landschaften, insbesondere in intensiv genutzten land-wirtschaftlichen Gebieten oder urbanisierten Regionen.

Hier stellen wir Ihnen einige ökologische Bedeutungen von Flurwegen vor:
Biotopvernetzung:
Flurwege können als Verbindungselemente dienen und verschiedene Lebensräume miteinander verbinden. Sie schaffen somit eine Biotopvernetzung, die es Pflanzen und Tieren ermöglicht, sich zwischen isolierten Gebieten zu bewegen. Dies fördert den genetischen Austausch und trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

Lebensraum für Pflanzen und Tiere:
Flurwege können eine einzigartige Umgebung bieten, die von bestimmten Pflanzenarten bevorzugt wird. Randbereiche entlang der Wege können als Lebensraum für spezialisierte Flora und Fauna dienen, die in den intensiv genutzten Flächen möglicherweise keine geeigneten Bedingungen finden.

Förderung von Pflanzenvielfalt:
Durch die natürliche Sukzession entlang der Flurwege kann eine vielfältige Pflanzengemeinschaft entstehen. Unterschiedliche Bodenbedingungen und Mikroklimata entlang der Wege können zu einer größeren Vielfalt von Pflanzenarten führen.

Habitat für Insekten:
Flurwege bieten Lebensraum für verschiedene Insekten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Diese Insekten spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts.

Korridor für Wanderungen von Wildtieren:
Wildtiere nutzen Flurwege als Korridore für ihre Wanderungen. Dies erleichtert die Bewegung von Populationen, was wichtig ist, um genetische Vielfalt zu erhalten und das Überleben von Arten in fragmentierten Landschaften zu unterstützen.

Minderung von Erosion:
Gut gestaltete Flurwege können dazu beitragen, die Bodenerosion zu minimieren. Sie können als Barrieren gegen Wasserabfluss wirken und somit dazu beitragen, den Boden und darin enthaltene Nährstoffe zu erhalten.

Es ist wichtig, dass die Pflege und Planung von Flurwegen unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte erfolgt, um ihre positiven Auswirkungen auf die Umwelt zu maximieren und negative Effekte zu minimieren.



Und wie sieht die Realität dieser Bereiche an zahlreichen Standorten in unserem Land aus?


Der Begriff "stiefmütterlich behandeln" zeigt sich bezogen auf diese Strukturen häufig noch als recht harmlos denn ...


Niedrige Priorität: Flurwege werden oft als Durchgangsbereiche betrachtet, die primär der Fortbewegung dienen. Die Pflege und Gestaltung solcher Bereiche stehen möglicherweise nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, besonders wenn Ressourcen und Aufmerksamkeit auf andere Bereiche wie Hauptwege oder Grünanlagen gerichtet sind.

Funktionale Aspekte: Flurwege sind in erster Linie für den Verkehr gedacht, sei es zu Fuß oder mit Fahrzeugen. Pflanzungen könnten als störend empfunden werden, wenn sie die Sicht behindern, den Verkehrsfluss beeinträchtigen oder zusätzliche Wartung erfordern.

Budgetbeschränkungen: Die Pflege von Grünflächen erfordert Ressourcen wie Arbeitskraft, Wasser und Dünger. In Zeiten begrenzter finanzieller Mittel könnten Flurwegbepflanzungen zugunsten anderer Projekte vernachlässigt werden.

Mangelnde Wertschätzung: Flurwege werden möglicherweise als weniger wichtig oder ästhetisch ansprechend angesehen, was zu einer geringeren Wertschätzung für ihre Gestaltung und Pflege führt.

Unzureichende Planung:
In manchen Fällen werden Flurwegbereiche möglicherweise nicht angemessen in die Gesamtplanung von Grünflächen einbezogen. Dies kann dazu führen, dass sie bei der Gestaltung und Pflege übersehen werden.

... ausgestattet mit diesen Inhalten führen diese Bereiche häufig ein jämmerliches Dasein ...

Doch häufig ist es auch einfach Desinteresse oder Mangel an Wissen der zu diesem stark negativen Aspekt beiträgt.

Und so haben wir uns in 2024 aufgemacht ein Projekt zu starten das hier konkret ansetzt und auch den Ansatz einer lebendigen Umweltpädagogik nicht übersieht.


In der Aufnahme
  • Am 30. November 2024 wurden 21 junge Obst- und andere Laubbäume entlang der Flurwege eingebracht, hier einige Impressionen. Bei minus 6 Grad startete die Aktion ... ein stahlend sonniger Tag umrahmte diese eindrucksvoll.
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Der Bluthänfling (Linaria cannabina)
Bild zum Eintrag (1115691-160)
Hallo, ich bin der Bluthänfling – der Sänger mit der roten Brust und der Liebe zu Unkraut!

07/08.12.2024

  • Ich bin ein Acanthis cannabina, besser bekannt als Bluthänfling. 

Warum dieser Name? Na, schau mich an: Mein leuchtend rotes Brustgefieder sieht aus, als hätte ich mir den Sonnenuntergang zu eigen gemacht. Und der Hänfling-Teil? Sagen wir, ich habe eine Vorliebe für kleine Samen, besonders die von wildem Hanf und Disteln. Keine Sorge, ich bin nur am Essen interessiert, nicht an berauschenden Nebenwirkungen!
Ein Tag in meinem Leben
Ich bin ein richtiger Genussvogel. Früh am Morgen suche ich Wiesen und Wegränder ab, immer auf der Jagd nach meinen Lieblingssamen. Dabei trällere ich fröhlich vor mich hin, damit die Welt weiß, dass ich da bin. Mein Gesang ist mein Markenzeichen – ein melodisches Zwitschern mit schnellen Tonfolgen, das meine Partnerin (und hoffentlich auch dich) begeistert.

Meine roten Federn bekomme ich übrigens nur zur Brutzeit. Außerhalb der Saison sehe ich etwas schlichter aus, aber hey, das macht meine Verwandlung im Frühling umso spektakulärer!

Familie und Nestbau
Ich bin ein echter Romantiker. Wenn ich meine Partnerin umworben habe, suchen wir uns gemeinsam ein schönes Plätzchen in einem Busch oder einer Hecke. Dort baue ich ein kleines, gemütliches Nest aus Halmen, Moos und Federn. Unsere Jungen schlüpfen im Sommer, und dann beginnt der echte Spaß: Sie wollen ständig gefüttert werden! Ich renne – na ja, fliege – den ganzen Tag hin und her, um ihnen das Beste vom Wegesrand zu bringen.

Unsere Herausforderungen

Das Leben als Bluthänfling ist nicht immer leicht:

    Weniger Unkraut, weniger Leben:
  •         Früher gab es überall Wildkräuter, Hecken und Brachen. Heute sind viele dieser Orte verschwunden, weil sie für euch Menschen „ordentlich“ gemacht wurden. Aber ohne diese Wildpflanzen gibt es für mich kein Buffet!

    Landwirtschaft ohne Rücksicht:
  •         Pestizide töten die Pflanzen, die ich so liebe, und machen die Samen ungenießbar. Intensive Landwirtschaft bedeutet für mich: Weniger Nahrung und weniger Lebensräume.

    Gefährliche Offenheit:
  •         Meine liebsten Plätze, offene Felder und Wildwiesen, werden immer seltener. Ich bin ein Vogel, der den freien Himmel liebt, aber oft finde ich dort keine sichere Heimat mehr.


Ein nachdenklicher Moment
Ihr Menschen nennt mich „Bluthänfling“, und viele wissen gar nicht, dass ich so heiß, weil ich einst so häufig war wie das Gras am Wegesrand. Doch inzwischen sind wir immer weniger. Die Wiesen und Felder, die uns früher ernährten, verschwinden – und mit ihnen verschwinden wir. Manchmal singe ich und hoffe, jemand hört mich: „Schaut hin! Seht, was verloren geht.“

Eine kleine Prise Humor
Ihr nennt meine Vorliebe für Hanfsamen oft amüsant. Aber mal ehrlich: Ich bin kein Vogel des Lasters, sondern der Feinschmecker! Und außerdem bin ich der beste Gärtner überhaupt – ich helfe, eure Wildblumen zu verbreiten. Wer könnte mir das übelnehmen?

Eine kleine Bitte
Lasst die Natur ein bisschen wilder! Gebt den Wiesen Raum, lasst Hecken wachsen, und wenn ihr ein bisschen Unkraut stehen lasst, werdet ihr mich und meine Freunde bald zwitschern hören. Eure Welt wird bunter und melodischer, versprochen!

PS: Vielleicht begegnen wir uns ja mal, wenn du an einem Feldrain entlangspazierst. Ich verspreche, dich mit einem meiner schönsten Lieder zu begleiten – und vielleicht mit einem kleinen roten Funkeln im Gefieder.



In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  •     Bluthänfling
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Die Edelkastanie (Castanea sativa) --- eine Perspektive für den Wirtschaftsforst?
Bild zum Eintrag (1115592-160)
Die Edelkastanie spricht – Eine Perspektive aus meinen eigenen Wurzeln

07/08.12.2024

  • Ich bin die Edelkastanie (Castanea sativa), auch bekannt als „Esskastanie“, ein Baum, der seit Jahrhunderten die Menschen begleitet. 

Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, habe ich mich durch menschliche Hilfe und mein anpassungsfähiges Wesen bis in Mitteleuropa ausgebreitet. Heute blicke ich auf meine Rolle in den Forsten und auf die Herausforderungen, die vor mir liegen.
Meine Vorteile im Klimaforst

Hitze- und Trockenheitstoleranz:

Mein tiefes Wurzelwerk erlaubt es mir, auch in trockenen Sommern Wasser zu erreichen, was mich zu einem robusten Baum in Zeiten des Klimawandels macht.

Schnelles Wachstum:
Verglichen mit anderen Laubbäumen wachse ich zügig und kann in relativer kurzer Zeit stattliche Dimensionen erreichen.

Vielseitige Nutzung:
Mein Holz ist resistent gegen Verrottung und vielseitig einsetzbar – von Möbeln bis hin zum Bau von Fässern. Meine Früchte, die essbaren Kastanien, bieten Nahrungsquellen für Mensch und Tier.

Biodiversität:
Meine Blüten locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an, und meine Früchte dienen als Nahrung für Wildtiere wie Wildschweine, Eichhörnchen und Vögel. Ich bereichere das Ökosystem und stärke den Artenschutz.

Kohlenstoffspeicherung:
Wie alle Bäume speichere ich CO2 und trage so zur Minderung der Klimaerwärmung bei.

Meine Schwächen und Krankheiten

Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica):
Diese Pilzkrankheit ist eine große Bedrohung für mich. Sie verursacht Rindenwunden, die oft zum Absterben von Ästen oder des gesamten Baums führen.

Tintenkrankheit (Phytophthora spp.):
Ein Bodenpilz, der meine Wurzeln befällt und zu welkendem Laub und schließlich meinem Tod führt.

Konkurrenz:
Obwohl ich robust bin, fällt es mir schwer, mich gegen schnellwachsende invasive Arten wie Robinien oder die Ausbreitung von Brombeeren zu behaupten.

Hoher Lichtbedarf:
Ich brauche offene oder halboffene Flächen, um optimal zu gedeihen. In dichten Wäldern wachse ich langsam und werde leicht verdrängt.

Meine Rolle für den Artenschutz

Ich bin ein Förderer der Vielfalt. Durch meine Blüten, Früchte und die Mikrohabitate, die mein Stamm und mein Laub bieten, gebe ich zahlreichen Arten eine Heimat. Bienen schätzen meinen Nektar, und sogar seltene Insektenarten finden auf mir Zuflucht. Mein Laub zersetzt sich schnell und fördert die Bodenfruchtbarkeit, was weiteren Pflanzen zugutekommt.

Blick in die Zukunft – 80 Jahre voraus


In 80 Jahren könnte ich ein Schlüsselbaum in den Forsten Mitteleuropas sein. Mit steigenden Temperaturen und unvorhersehbaren Wetterextremen werden meine Fähigkeiten, Trockenheit zu ertragen und Nährstoffe effizient zu nutzen, geschätzt. Ich stelle jedoch auch fest, dass ohne aktive Pflege durch den Menschen meine Zukunft unsicher ist. Krankheiten wie der Kastanienrindenkrebs könnten mich bedrohen, wenn keine resistenten Sorten oder effektiven Bekämpfungsstrategien entwickelt werden.

Ein Zukunftsbaum?


Ja, ich habe Potenzial, ein Zukunftsbaum zu sein – aber nur, wenn meine Schwächen durch Forschung und nachhaltige Waldwirtschaft kompensiert werden. In naturnahen Mischforsten, wo ich mit anderen hitzeresistenten Arten wie Eichen oder Robinien koexistieren kann, werde ich eine wichtige Rolle spielen. So kann ich helfen, resilientere Forste zu schaffen, die dem Klimawandel trotzen und gleichzeitig Lebensraum für viele Arten bieten.

Mein Appell: Lasst mich nicht allein! Mit menschlicher Unterstützung kann ich blühende Forste schaffen, die für viele Generationen Bestand haben. Doch ohne Pflege und Schutz vor Krankheiten könnte meine Rolle schnell verblassen. Die Entscheidung liegt bei euch.

In der Aufnahme
  • Auf einer Fläche welche noch vor wenigen Jahren mit dichten Buchen bestanden war und die nach unserer Auffassung einer katastrophalen Bewirtschaftung geopfert wurde, wurde die Edelkastanie gepflanzt und wächst nun auch hier. Zahlreiche andere Jungpflanzen liegen an anderer Stelle zur Eingabe in einen, in unseren Augen zu intensiv genutzten Wirtschaftsforst bereit. Ob diese Pflanze einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Wirtschaftsforste leisten kann bleibt abzuwarten. Bei zu erwartenden Temperaturen von bis zu 3 Grad in den kommenden 70 Jahren wird es wohl auch für diesen Baum "eng".
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Die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus)
Bild zum Eintrag (1115684-160)
Hallo! Ich bin die Alpendohle – der Akrobat der Lüfte und Bergclown mit Stil.

06/07.12.2024

  • Ja, ich bin ein Pyrrhocorax graculus, aber wer kann sich das merken? 

Nenn mich einfach Alpendohle, das passt schon. Man erkennt mich sofort: mein glänzend schwarzes Gefieder, das in der Sonne schimmert, der leuchtend gelbe Schnabel und diese roten Beine – ich bin quasi der Designer unter den Bergvögeln.
Ein Tag in meinem Leben
Die Berge sind mein Zuhause, und was für eins! Während ihr Menschen schnaufend und schwitzend die Gipfel erklimmt, mache ich mit einem Flügelschlag, wofür ihr Stunden braucht. Ein bisschen kreisen, ein bisschen schweben – ich bin die geborene Luftakrobatin. Windböen? Kein Problem, das ist wie Achterbahnfahren für mich.
Aber am lustigsten sind die Momente, wenn ihr eure Rucksäcke auspackt. Ich sehe das immer als Einladung: „Oh, ein Sandwich? Für mich? Danke!“ Und bevor ihr „Hey, das war meins!“ sagen könnt, bin ich schon mit der Hälfte eures Müsliriegels über alle Berge.

Familie und Freunde
Wir Alpendohlen sind echte Teamplayer. In der Gruppe macht alles mehr Spaß: fliegen, rufen, und ja, auch Essen klauen. Im Winter, wenn es in den Bergen rau wird, ziehen wir oft in die Täler. Ihr Menschen nennt das wohl „Pendeln“.Unsere Nester bauen wir in Felsspalten, wo sie sicher vor Räubern sind. Die kleinen Dohlen schlüpfen im Frühling, und dann heißt es: Futter, Futter, Futter. Insekten, Beeren, Brotkrümel – wir sind da nicht wählerisch.

Unsere Herausforderungen

Ihr denkt, das Leben auf den Gipfeln ist ein Zuckerschlecken? Denkste!

    Klimawandel:
  •     Der Schnee schmilzt früher, die Nahrung wird knapper, und manche Felsen werden instabil. Die Berge verändern sich, und das spüren wir direkt.

    Touristenmüll:
  •     Klar, wir lieben ein bisschen Snack-Diebstahl, aber Plastik und Verpackungen? Die bringen uns mehr Ärger als Freude.

    Weniger Lebensraum:
  •     Skilifte, Hotels und Straßen dringen immer weiter in unser Revier vor. Wo sollen wir noch ungestört leben?

Ein nachdenklicher Moment
Ich frage mich oft, ob ihr Menschen unsere Berge so liebt wie wir. Ihr kommt, um die Aussicht zu genießen, aber dann lasst ihr Abfälle zurück und trampelt durch empfindliche Wiesen. Ihr bewundert unsere Flugkünste, aber bemerkt kaum, wie schwer es wird, in dieser sich verändernden Welt zu überleben.

Ein bisschen Humor zum Schluss
Manchmal denke ich, ihr seid wie junge Dohlen: neugierig, chaotisch und immer hungrig. Aber keine Sorge, ich mag euch trotzdem. Besonders, wenn ihr unvorsichtig mit eurem Proviant seid. Ein kleiner Tipp: Wenn ihr mal einen „unsichtbaren Sandwichdieb“ erwischt, schaut nach oben. Wir Alpendohlen sind Meister darin, unschuldig zu wirken.

Eine kleine Bitte
Also, lasst uns zusammenarbeiten: Seid vorsichtig mit eurem Müll, achtet auf unsere Wiesen, und wenn ihr mal ein Stück Brot „verliert“, sagen wir nicht nein. Dafür schenken wir euch ein Lächeln in Form unserer tollkühnen Flüge und fröhlichen Rufe.

PS: Bis wir uns wiedersehen, werde ich da oben in den Lüften sein, lachen, kreisen und ab und zu nach einem Sandwich Ausschau halten.


In der Aufnahme von Johnnes Rother
  • Alpendohle
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Freiflächen Silageanlagen aus einer anderen Perspektive
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Freiflächen Silageanlagen aus einer anderen Perspektive

06/07.12.2024

  • Die Anlage von Freiflächen-Silageanlagen kann nach unserer Auffssung erhebliche Auswirkungen auf den Artenschutz haben. 

Hier sind die zentralen Aspekte, die sich aus einer artenschutzbezogenen Perspektive ergeben:
Verlust von Lebensräumen

  •     Umwandlung von Grünflächen oder Biotopen: Für die Errichtung von Freiflächen-Silageanlagen werden oft große Flächen beansprucht, die zuvor als Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Vögel und andere Tiere dienten. Besonders betroffen sind Wiesen, Hecken, und extensiv genutzte Flächen, die wichtige Rückzugsorte für viele gefährdete Arten darstellen.

  •     Zerschneidung von Ökosystemen: Neue Anlagen können Wanderkorridore von Wildtieren durchschneiden und so deren Bewegungsfreiheit einschränken, was langfristig die genetische Vielfalt und das Überleben von Populationen gefährdet.

Schädigung empfindlicher Arten

  •     Bodenbrüter und Insektenpopulationen: Arten wie Kiebitze, Feldlerchen oder Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge sind stark von offenen, ungestörten Flächen abhängig. Wenn diese Flächen durch Silageanlagen oder deren intensiven Betrieb verloren gehen, sinken die Bestände dieser Arten.

  •     Störung durch Lärm und Licht: Der Betrieb von Maschinen, die Beleuchtung der Anlagen sowie die menschliche Aktivität können störend auf empfindliche Arten wirken, insbesondere auf nachtaktive Tiere wie Fledermäuse.

Monokulturen und Rückgang der Biodiversität

  •     Förderung von Intensivlandwirtschaft: Die Anlage von Silageflächen erfordert oft eine intensive Nutzung der umliegenden Felder für Mais- oder Grasmonokulturen. Diese Praxis reduziert die Artenvielfalt drastisch, da Monokulturen nur wenigen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.

  •     Vernichtung von Nahrungsquellen: Die intensive Bewirtschaftung zur Silageproduktion zerstört blütenreiche Flächen, die als Nahrungsquellen für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge unerlässlich sind.

Gefahr durch Sickersäfte und Nährstoffeinträge

  •     Gewässerverschmutzung: Sickersäfte aus den Silageanlagen können, wenn sie ins Grundwasser oder in nahegelegene Gewässer gelangen, empfindliche Wasserökosysteme schädigen. Überhöhte Nährstoffeinträge fördern das Wachstum von Algen und verdrängen sauerstoffabhängige Arten.

  •     Bodenbelastung: Überschüssige Nährstoffe können in Böden versickern und deren Zusammensetzung verändern, wodurch spezialisierte Pflanzenarten verdrängt werden.

Verdrängung von geschützten Arten

  •    Beispiel invasive Arten: Offene Flächen und Monokulturen rund um Silageanlagen begünstigen oft robuste, generalistische Arten (z. B. Krähen, Ratten), die konkurrierende, empfindlichere Arten verdrängen können.

  •     Gefährdung durch Maschinen: Bodenbewohner oder langsamere Tiere wie Igel, Amphibien und Reptilien sind durch den Betrieb von schweren Maschinen direkt bedroht.

Unser Fazit
  • Die Anlage von Freiflächen-Silageanlagen steht in direktem Konflikt mit dem Artenschutz, da sie Lebensräume zerstören, sensible Arten gefährden und Biodiversität verringern. Maßnahmen wie die Standortwahl in weniger sensiblen Gebieten, der Erhalt von Rückzugsräumen (z. B. Hecken, Blühstreifen) und der Schutz vor Schadstoffeinträgen können helfen, die negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu minimieren.



In der Aufnahme
  • Freiflächen Silageanlage nach deren anteiligen Entnahme
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Der Feldschwirl (Locustella naevia)
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Hallo, ich bin der Feldschwirl – oder wie ich es gerne nenne: Der Sänger mit dem längsten Atem.

05/06.12.2024

  • Ja, genau, ich bin ein Locustella naevia, ein eher unscheinbarer Vogel, den viele von euch wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. 

Aber hören – oh ja, hören könnt ihr mich, wenn ihr euch mal die Zeit nehmt, in eine Sommerwiese zu lauschen. Mein Gesang klingt wie eine Zirpe, ein endloses Trillern, das an eine Nähmaschine erinnert. Romantisch? Vielleicht nicht. Aber hey, jeder hat seinen Stil.
Ein Tag in meinem Leben
Ich bin ein Meister der Tarnung. Mein Gefieder ist so braun-gestreift wie das Schilf, in dem ich mich am liebsten verstecke. Manchmal beobachte ich euch Menschen, wie ihr hektisch durch die Wiesen stapft, mich sucht und dann genervt sagt: „Wo ist der bloß? Man hört ihn, aber man sieht ihn nie!“ Ha! Genau so mag ich es.Mein Tag besteht aus Singen, Fressen und Verstecken. Und wenn ich singe, dann richtig: Stundenlang, ohne Pause. Ihr nennt das Ausdauer, ich nenne es Leidenschaft. Mit meinem Gesang markiere ich mein Revier und zeige den Weibchen, dass ich fit bin. Sie sollen schließlich wissen, dass ich ein zuverlässiger Partner und Papa bin.

Familie und Heim
Ich baue mein Nest am Boden, gut versteckt zwischen Gräsern. Ein gemütliches Plätzchen, weit weg von neugierigen Blicken. Meine Küken sind kleine Energiebündel – immer hungrig, immer aktiv. Und ich? Ich bin ein hingebungsvoller Vater, der Insekten heranschleppt, bis ich selbst kaum noch zum Essen komme.

Unsere Herausforderungen

Aber wisst ihr, das Leben als Feldschwirl ist kein Zuckerschlecken:

    Verlust meiner Heimat:

  •         Früher waren Wiesen und Moore meine Paradiese. Heute finde ich immer weniger davon. Überall wird gemäht, entwässert oder gebaut. Wo soll ich hin? Ein gemähter Rasen ist für mich wie eine Wüste.

    Gefährliche Maschinen:
  •         Diese großen Mähdrescher sind mein persönlicher Albtraum. Nicht nur, dass sie mein Zuhause plattmachen, sie gefährden auch mein Nest und meine Familie.

    Insektensterben:
  •         Keine Insekten, kein Essen. So einfach ist das. Aber ihr Menschen scheint das oft zu vergessen, wenn ihr eure Felder mit Pestiziden besprüht.

Ein paar nachdenkliche Worte

Manchmal frage ich mich: Warum wird alles so glatt, ordentlich und kontrolliert? Wiesen voller Wildblumen und Summen sind doch wunderschön. Aber ich sehe, wie sie verschwinden, Jahr für Jahr. Meine Stimme klingt vielleicht fröhlich, doch oft singe ich mit schwerem Herzen.

Ein bisschen Humor muss sein
Ihr sagt, mein Gesang sei nervig? Nun ja, ihr nennt es monoton, ich nenne es hypnotisch! Und mal ehrlich, was ist beeindruckender: Ein Mensch, der zwei Stunden Karaoke macht, oder ich, der den ganzen Abend durchhält, ohne einmal Luft zu holen?

Eine kleine Bitte
Ich bin kein Superstar wie die Nachtigall, ich weiß. Aber auch wir unscheinbaren Feldschwirle haben unseren Platz in der Welt. Gebt uns ein bisschen Raum: Wildblumenwiesen, Hecken und feuchte Ecken – das ist alles, was ich brauche. Wenn ihr also das nächste Mal ein endloses Trillern hört, denkt an mich: den Feldschwirl, der kleine unsichtbare Sänger der Wiesen, der für ein bisschen Natur kämpft – und für die Liebe.

PS: Vielleicht sieht man sich ja mal – oder auch nicht.  Aber keine Sorge, hören werdet ihr mich garantiert.


In der Aufnahme von Werner Oppermann
  •     Feldschwirl
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Nationalparkausschuss stimmt für größere Naturzone
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Nationalparkausschuss stimmt für größere Naturzone

05/06.12.2024

  • Kein Management mehr auf 21,68 Hektar nahe des Tier-Freigeländes Neuschönau

Neuschönau. Der Kommunale Nationalparkausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, eine von der Nationalparkverwaltung vorgeschlagene Fläche von 21,68 Hektar in die Naturzone zu überführen. 

Nachdem im April dieses Jahres zwei Flächen mit einer Größe von 18 Hektar im Zuge der Borkenkäferbekämpfung in die Managementzone überführt worden sind, hatte Nationalparkleiterin Ursula Schuster angekündigt, für diese Maßnahme einen Ausgleich zu finden.
„Wir haben eine geeignete Fläche in der Dienststelle Neuschönau gefunden“, berichtete Schuster in der Ausschusssitzung im Hans-Eisenmann-Haus. „Es handelt es sich um einen 21,68 Hektar großen Waldbestand der Abteilung Schönbuchet, der südlich an das Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen angrenzt.“ Aktuell befinde sich die Fläche in der Erholungszone und war ursprünglich als Schutzzone konzipiert, um das Tierfreigelände vor einer Borkenkäferwelle aus der Naturzone des Lusenbereichs zu schützen. Zuletzt musste dort Anfang der 2000er Jahre in geringem Umfang Borkenkäferbekämpfung
betrieben werden.

„Die Fläche ist in weiten Teilen ein buchendominierter Bestand, zum Teil mit üppiger Tannenverjüngung und vielfältigen Waldstrukturen sowie unterschiedlichen Altersstufen.“ Insgesamt handle es sich um eine naturschutzfachlich hochwertige Fläche, die sich hervorragend für eine Ausweisung als Naturzone eignen würde. Die Zonierung des Nationalparks teilt sich nach dieser Anpassung auf in eine Naturzone von 75,37 Prozent (18.828 Hektar), eine Managementzone von 22,68 Prozent (5.665 Hektar) und eine Erholungszone von 1,95 Prozent (486 Hektar).

Infos zu aktuellen Maßnahmen

Ursula Schuster bedankte sich für das Vertrauen des Kommunalen Ausschusses und informierte darüber hinaus über weitere aktuelle Maßnahmen im Nationalpark, wie beispielsweise die geplante Ausweisung eines Radweges vom Reschbachtal hinauf zum Wistlberg sowie über den Abbau der vom Hochwasser zerstörten Brücke an der Deffernik, 100 Meter flußabwärts des offiziellen Grenzübergangs Ferdinandsthal.

Ein Thema, das den Nationalpark in den kommenden Jahren beschäftigen werde, seien mindestens 70 sanierungsbedürftige Brücken, die in den kommenden Jahren in Stand gesetzt werden müssen. „An drei Brücken, die gesperrt werden mussten, haben wir Behelfsbrücken angebracht, um die Wegeanbindung aufrecht erhalten zu können“, so Schuster. Weitere Themen waren die Pläne zur Attraktivitätssteigerung des Tier-Freigeländes in Ludwigsthal, die Neukonzeption der Volieren im Tier-Freigelände bei Neuschönau sowie der aktuelle Stand bei der Sanierung des Waldschmidthauses am Rachel. Ursula Schuster informierte außerdem darüber, dass der Speisesaal im Jugendwaldheim mittlerweile fertiggestellt ist und der Betrieb im Februar 2025 wieder aufgenommen werde.

Im Anschluss an die Ausführungen der Nationalparkleiterin kam das Verkehrskonzept zur Sprache. Das Pilotprojekt mit der Installation von Parkautomaten starte im kommenden Jahr in der Gemeinde Neuschönau. Alfons Schinabeck, Bürgermeister von Neuschönau, erklärte, dass es ihm wichtig sei, das Bergdorf Waldhäuser zu entlasten und den Verkehr so zu steuern, dass der Gast einen Mehrwert hat. „Ein Teil der erwirtschafteten Gelder aus den Parkgebühren fließen an den ÖPNV zurück“, so Schinabeck. „Es schaut sehr gut aus, dass wir im Mai kommenden Jahres mit dem Pilotprojekt beginnen können.“

„Der Nationalpark und die Region gehören zusammen"

Die Landräte Sebastian Gruber und Dr. Ronny Raith nutzten die Sitzung des Kommunalen Ausschusses, um Ursula Schuster und ihrer gesamten Mannschaft auch im Namen aller Kommunen zur Zertifizierung durch die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN) zu gratulieren. „Dass wir mit den ganz Großen auf dem Globus mitspielen können, wussten wir. Nun haben wir es auch mit einem internationalen Zertifikat belegt. Das ist nicht nur ein herausragendes Ereignis für die Region, sondern auch verdienter Lohn für über fünf Jahrzehnte Naturschutz. Die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark und allen Beteiligten ist jederzeit eng und vertrauensvoll“, sagte Sebastian Gruber als derzeitiger Vorsitzender des Kommunalen Nationalparkausschusses. „Der Nationalpark und die Region gehören zusammen und sind als Einheit nicht mehr wegzudenken“, so Gruber. Ursula Schuster erklärte, dies sei nicht nur eine Anerkennung für die Nationalparkverwaltung, sondern auch für die gesamte Kommunale Nationalpark-Familie.

 

Bilder zur Mitteilung
  • Die 21,68 Hektar große Fläche ist in weiten Teilen ein buchendominierter Bestand mit zum Teil üppiger Tannenverjüngung und vielfältigen Waldstrukturen.


Quelle
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau

Pressemitteilung Nr. 119/2024
Datum: 29.11.2024


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Fundbestätigung - Weißstorchberingung 2024
Bild zum Eintrag (1115712-160)
Storch auf einem Acker in Pütz (Bedburg)

04/05.12.2024

  • Schaut mal wo der Storch beringt wurde ... Die Vogelwarte war so nett und hat den Lebenslauf aufgezeigt.

Das ist schon beeindruckend.
Auszug aus dem Protokoll der Beringungszentrale Hiddensee

Vogelart:    Weißstorch (Ciconia ciconia)
Geschlecht:    unbekannt
Alter/Brutstatus:    Diesjährig, im 1. Kalenderjahr
Datum:    28.08.2002
Ort:    Rostock: Zoo (4 km NNW)
Hansestadt Rostock, Mecklenburg-Vorpommern


Ring oder fotografischer Beleg liegt vor
Vogelart:    Weißstorch (Ciconia ciconia)
Alter/Brutstatus:    Adult
Datum:    20.11.2024 / genaues Datum
Ort:    Bedburg

Wiederfund nach 8120 Tagen, 508 km SW vom Beringungsort





Quellen:

Aufnahme und Autor
Rolf Thiemann

Beringungszentrale Hiddensee
---------------------------------------------------------------------
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
50181 Bedburg

Stand 25.11.2024
Artenschutz in Franken®  
Die Goldaugenbremse (Chrysops relictus)
Bild zum Eintrag (1115443-160)
Ein Tag im Leben der Goldaugenbremse (Chrysops relictus):

04/05.12.2024

  • „Fliegt mit mir durch mein Leben, liebe Zwei- und Vierbeiner. Ich bin Chrysops relictus, die stolze Goldaugenbremse. 

Elegant, mit meinen schimmernden, irisierenden Augen, die wie kleine Kunstwerke aussehen. Aber, oh, ich höre euch schon fluchen. Ja, ich weiß – ich habe einen Ruf, der mir vorausfliegt: Nervig, blutrünstig, gemein. Doch lasst mich erklären, warum ich so bin, wie ich bin.“
Der Anfang: Ein Tänzchen in der Sonne
„Am Morgen, wenn die Sonne warm über die Wiese streicht, flattern meine Flügel los. Sie sind zart, durchscheinend, und ich steuere geschickt um Grashalme und Blumen. Meine Augen – herrlich bunt! – helfen mir, jeden Wimpernschlag meiner Umgebung wahrzunehmen. Schon jetzt juckt es in meinen Kieferklauen: Ich brauche Nahrung. Nicht irgendeine Nahrung. Blut. Ja, ich bin ein kleines Vampirchen. Aber nicht aus böser Absicht! Mein Körper verlangt danach. Ohne das Eiweiß aus Blut kann ich keine Eier legen – und damit keine kleinen Goldaugenbremsenbabys in die Welt schicken. Ihr wollt doch, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt, oder?“

Die Jagd: Geruchssinn der Superlative
„Ihr denkt, ich fliege wahllos umher? Ha! Wusstet ihr, dass ich euch schon aus mehreren Metern Entfernung rieche? Der Schweiß, den ihr so beiläufig ignoriert, ist mein Parfüm. Am liebsten mag ich große Säugetiere – Pferde, Kühe, oder euch Menschen. Wenn ihr in der Sonne sitzt und über die Welt nachdenkt, sause ich lautlos heran. Meine Taktik: Ein gezielter Landeanflug. Die Landung erfolgt am besten an einer Stelle, die ihr nicht sofort bemerkt: Nacken, Kniekehle oder Knöchel. Ein kurzer Stich, ein winziger Schlitz – und dann schlürfe ich genüsslich. Oh, wie ich das liebe!“

Die Schattenseite: Euer Zorn
„Leider ist das Leben als Goldaugenbremse nicht immer ein Genuss. Eure Schläge, Flüche und hektischen Bewegungen? Sie sind brutal! Ihr ahnt ja nicht, wie oft ich knapp dem Tod entkomme. Schon unzählige Male habe ich die Schwinge eines Handtuchs gespürt, die Faust eines Wanderers haarscharf verfehlt. Aber ich verstehe euch. Der Juckreiz, den ich hinterlasse, ist lästig. Doch glaubt mir: Ich nehme nur, was ich brauche.“

Nachdenkliches: Warum wir wichtig sind
„Ich bin nicht nur ein Plagegeist. Wusstet ihr, dass mein Nachwuchs, also die Larven, echte Naturputzer sind? Sie leben in feuchten Böden und zersetzen dort organisches Material. Ohne uns wäre der Boden ärmer und weniger fruchtbar. Und diese ganzen Ökosysteme, die ihr so bewundert? Ich bin ein kleiner, aber wesentlicher Teil davon.“

Zum Schluss: Ein bisschen Humor

„Manchmal stelle ich mir vor, wie ihr euch über mich lustig macht. ‚Oh, diese blöde Bremse! Immer sticht sie mich, und dann juckt's tagelang!‘ Aber stellt euch vor, wie ich euch sehe: Riesen, die wild mit Armen wedeln und wie tollwütige Windräder aussehen. Das ist ein Anblick, den ich nicht missen möchte. Danke dafür!“

Ein Goldaugenbremse-Fazit:

„Ich bin Chrysops relictus. Keine Heldin, keine Schurkin. Einfach ein kleines Wesen, das seinen Platz in der Natur hat – genauso wie ihr. Lasst uns doch versuchen, uns gegenseitig zu respektieren. Und wenn ihr mir eine Klatsche verpassen wollt, zielt wenigstens gut. Ich mag keine halben Sachen.“

Fliegt fröhlich weiter... aber bitte lasst eure Beine baumeln. Das macht meine Arbeit einfacher.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •    Männchen
Artenschutz in Franken®  
Artenschutz in Franken®
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Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

Artenschutz in Franken®
25. Jahre Artenschutz in Franken®
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25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
Bild zum Eintrag (1107912-159)
Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
Bild zum Eintrag (1001660-159)
Rechtliches §
Bild zum Eintrag (1001682-159)
Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
Bild zum Eintrag (1001684-159)
Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
Bild zum Eintrag (1053853-159)
Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
Bild zum Eintrag (1053852-159)
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
Bild zum Eintrag (1053851-159)
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

Ein sehr interessanter Bericht zu diesem Thema findet sich hier
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Asiatische Hornisse beobachtet? Bitte melden!
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Baden-Württemberg startet Meldeplattform für die invasive Art

Haben Sie die Asiatische Hornisse gesichtet? Dann können Sie ab heute (10.05.2023) über die neue Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg Ihre Beobachtungen zentral und unkompliziert melden.


Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam