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Totholz und Pilze – Schatzkammern des Waldes
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Totholz und Pilze – Schatzkammern des Waldes
Totholz und Pilze – Schatzkammern des Waldes

Totholz und Pilze – Schatzkammern des Waldes
Wer durch einen naturnahen Wald spaziert, wird vielleicht an einem morschen Baumstamm vorbeikommen, der langsam von Moosen überwachsen wird. Für viele Menschen ist er nur ein „toter Baum“. Doch dieser Eindruck täuscht: Totholz ist voller Leben und ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems Wald.
Vom Baum zum Biotop
Wenn ein Baum abstirbt, beginnt eine faszinierende Verwandlung. Rinde löst sich, der Stamm reißt auf, Feuchtigkeit dringt ein – und schon beginnt das große Werk der Zersetzung. Dieser Prozess wird von einer Vielzahl von Organismen gesteuert: Bakterien, Insekten, Moose – und ganz besonders von Pilzen. Sie sind die wahren Hauptakteure dieses unsichtbaren Kreislaufs.
Pilze als Meister der Zersetzung
Pilze besitzen ein weit verzweigtes Myzel, das tief in das Holz eindringt. Dort setzen sie Enzyme frei, die selbst die widerstandsfähigen Holzbestandteile wie Lignin und Zellulose abbauen. Dabei entstehen humusbildende Stoffe und wertvolle Nährstoffe, die wieder in den Boden zurückgeführt werden.
Zu den typischen „Holzzersetzern“ gehören:
Jede dieser Arten hat ihre eigene ökologische Nische, ihren eigenen „Zeitpunkt“ im Zersetzungsprozess. Manche erscheinen bereits kurz nach dem Absterben des Baumes, andere erst Jahre später, wenn das Holz weich geworden ist.
Ein Paradies für Tiere
Wo Pilze und Mikroorganismen das Holz aufweichen, entsteht eine Fülle an Nischen. Käferlarven bohren ihre Gänge, Ameisen legen Kammern an, Spinnen weben ihre Netze, und Vögel wie Spechte zimmern ihre Bruthöhlen in das mürbe Holz. Selbst große Säugetiere profitieren: Fledermäuse nutzen verlassene Spechthöhlen als Quartiere, und Rehe finden hier Nahrung.
Ökologische Bedeutung – mehr als nur Recycling
Totholz ist kein Abfallprodukt, sondern ein zentraler Motor der Biodiversität. Es speichert Wasser, fördert die Humusbildung, bindet CO₂ und sorgt für ein stabiles Mikroklima. Wälder mit hohem Totholzanteil sind meist artenreicher und widerstandsfähiger gegenüber Stürmen, Trockenheit und Schädlingen.
Fazit: Leben im vermeintlichen Tod
Totholz zeigt uns, dass im Wald nichts verloren geht. Jeder umgestürzte Stamm erzählt die Geschichte eines fortwährenden Kreislaufs – vom Leben, Sterben und Wiederentstehen. Indem wir Totholz liegen lassen, unterstützen wir nicht nur Pilze, Käfer und Vögel, sondern tragen dazu bei, dass der Wald gesund und lebendig bleibt.
In der Aufnahme
Wer durch einen naturnahen Wald spaziert, wird vielleicht an einem morschen Baumstamm vorbeikommen, der langsam von Moosen überwachsen wird. Für viele Menschen ist er nur ein „toter Baum“. Doch dieser Eindruck täuscht: Totholz ist voller Leben und ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems Wald.
Vom Baum zum Biotop
Wenn ein Baum abstirbt, beginnt eine faszinierende Verwandlung. Rinde löst sich, der Stamm reißt auf, Feuchtigkeit dringt ein – und schon beginnt das große Werk der Zersetzung. Dieser Prozess wird von einer Vielzahl von Organismen gesteuert: Bakterien, Insekten, Moose – und ganz besonders von Pilzen. Sie sind die wahren Hauptakteure dieses unsichtbaren Kreislaufs.
Pilze als Meister der Zersetzung
Pilze besitzen ein weit verzweigtes Myzel, das tief in das Holz eindringt. Dort setzen sie Enzyme frei, die selbst die widerstandsfähigen Holzbestandteile wie Lignin und Zellulose abbauen. Dabei entstehen humusbildende Stoffe und wertvolle Nährstoffe, die wieder in den Boden zurückgeführt werden.
Zu den typischen „Holzzersetzern“ gehören:
- Zunderschwamm (Fomes fomentarius) – ein Klassiker auf alten Buchenstämmen.
- Hallimasch (Armillaria mellea) – bekannt für seine leuchtend gelben Fruchtkörper und seine Fähigkeit, große Flächen zu besiedeln.
- Lackporling (Ganoderma applanatum) – auch als „Künstlerporling“ bekannt, weil sich seine Porenschicht einritzen lässt.
- Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor) – farbenprächtig wie ein Pfauenrad.
- Judasohr (Auricularia auricula-judae) – gallertartig, oft an Holunder zu finden.
Jede dieser Arten hat ihre eigene ökologische Nische, ihren eigenen „Zeitpunkt“ im Zersetzungsprozess. Manche erscheinen bereits kurz nach dem Absterben des Baumes, andere erst Jahre später, wenn das Holz weich geworden ist.
Ein Paradies für Tiere
Wo Pilze und Mikroorganismen das Holz aufweichen, entsteht eine Fülle an Nischen. Käferlarven bohren ihre Gänge, Ameisen legen Kammern an, Spinnen weben ihre Netze, und Vögel wie Spechte zimmern ihre Bruthöhlen in das mürbe Holz. Selbst große Säugetiere profitieren: Fledermäuse nutzen verlassene Spechthöhlen als Quartiere, und Rehe finden hier Nahrung.
Ökologische Bedeutung – mehr als nur Recycling
Totholz ist kein Abfallprodukt, sondern ein zentraler Motor der Biodiversität. Es speichert Wasser, fördert die Humusbildung, bindet CO₂ und sorgt für ein stabiles Mikroklima. Wälder mit hohem Totholzanteil sind meist artenreicher und widerstandsfähiger gegenüber Stürmen, Trockenheit und Schädlingen.
Fazit: Leben im vermeintlichen Tod
Totholz zeigt uns, dass im Wald nichts verloren geht. Jeder umgestürzte Stamm erzählt die Geschichte eines fortwährenden Kreislaufs – vom Leben, Sterben und Wiederentstehen. Indem wir Totholz liegen lassen, unterstützen wir nicht nur Pilze, Käfer und Vögel, sondern tragen dazu bei, dass der Wald gesund und lebendig bleibt.
In der Aufnahme
- Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor) an Totholz
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