Nachhaltigkeit in handlichen Scheiten

Nachhaltigkeit in handlichen Scheiten

Noch vor wenigen Monaten befand sich am Wurzelteller dieses Baumes eine kleine, geschützte Welt. Im dichten Geflecht aus Moos, Wurzeln und Totholz zog der Zaunkönig seinen Nachwuchs auf – unscheinbar, bodennah und offenbar leicht zu übersehen. Eine Kinderstube, wie sie im Lehrbuch für naturnahe Wälder beschrieben wird.

Heute ist von diesem Lebensraum nichts mehr übrig, was nicht auf einen Anhänger passt. Der Biotopbaum wurde fachgerecht zersägt und wartet nun darauf, als Brennholz eine neue, sehr kurzfristige Funktion zu erfüllen. Auch das ist eine Form von Verwertung – effizient, übersichtlich und endgültig.

Nachhaltigkeit in handlichen Scheiten

Das zugrunde liegende Naturschutzkonzept überzeugt durch seine Klarheit: Lebensräume werden dokumentiert, toleriert und anschließend thermisch verwertet. Kreislaufwirtschaft, könnte man sagen. Nur ohne den Kreislauf für jene Arten, die auf alte Strukturen angewiesen sind.

Der Zaunkönig wird sich anpassen müssen. Konzepte können das. Arten eher nicht. Aber immerhin war von Artenkennern als Biotop erkannt worden – anderen erkannten dessen Bedeutung wohl weniger!