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Der Steigerwald
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Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum 12/2025
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Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum
Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum
Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum
In einem bewirtschafteten Wald, dessen Betreiber sich ausdrücklich ein vorbildliches Naturschutzkonzept zuschreibt, wurden im Zuge intensiver forstlicher Maßnahmen große Mengen an Kronen- und Astholz angehäuft. Über Monate hinweg lagen diese Holzhaufen unbeachtet im Bestand – und entwickelten sich in dieser Zeit zu weit mehr als bloßen Reststoffen der Holzernte.
Was als Nebenprodukt der Waldarbeit begann, wurde von zahlreichen Tierarten als Lebensraum angenommen. Insekten nutzten das Holz zur Entwicklung, Amphibien fanden feuchte Rückzugsorte, Kleinsäuger Deckung vor Witterung und Prädatoren. Auch streng geschützte Arten wie Fledermäuse oder der Springfrosch profitierten von den strukturreichen, beschatteten Haufen, die im zunehmend ausgeräumten Wirtschaftswald selten geworden sind.
Vor wenigen Tagen wurden diese Holzhaufen nun vollständig abgefahren. Mit einem Arbeitsschritt verschwand damit nicht nur totes Holz, sondern ein über Monate gewachsener Lebensraum. Für die dort lebenden Tiere kam dieser Eingriff abrupt und ohne Ausweichmöglichkeit. Ruhende Fledermäuse, überwinternde oder versteckte Amphibien sowie zahlreiche wirbellose Arten gerieten dadurch in unmittelbare Gefahr – für viele endete dieser Eingriff wohl gar tödlich.
Aus naturschutzfachlicher Sicht wirft dieses Vorgehen grundlegende Fragen auf. Totholz gilt seit Jahren als Schlüsselfaktor für Biodiversität im Wald. Wird es erst zugelassen, dann aber zeitlich verzögert und ohne ökologische Begleitung wieder entfernt, entsteht ein trügerischer Eindruck von Schutz. Temporäre Strukturen mit unklarem Verbleib sind kein Ersatz für dauerhaft eingeplante Lebensräume.
Ein funktionierendes Naturschutzkonzept berücksichtigt nicht nur die Entstehung, sondern auch den Erhalt ökologisch relevanter Strukturen. Es denkt Lebensräume konsequent zu Ende und vermeidet Maßnahmen, die Tiere zunächst anziehen, um ihnen diese Grundlagen später wieder zu entziehen.
Sehen so gelungene Naturschutzkonzepte aus?
Es gibt weitaus bessere Lösungen – und wir sind fest davon überzeugt, dass verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und echter Naturschutz mehr sein müssen als gut klingende Leitbilder.
Wir konnten die Abläufe welche sich hier in den vergangenen rund 9 Monaten abzeichneten intensiv verfolgen!
In der Aufnahme
Artenschutz in Franken®
Stand 26.12.2025
In einem bewirtschafteten Wald, dessen Betreiber sich ausdrücklich ein vorbildliches Naturschutzkonzept zuschreibt, wurden im Zuge intensiver forstlicher Maßnahmen große Mengen an Kronen- und Astholz angehäuft. Über Monate hinweg lagen diese Holzhaufen unbeachtet im Bestand – und entwickelten sich in dieser Zeit zu weit mehr als bloßen Reststoffen der Holzernte.
Was als Nebenprodukt der Waldarbeit begann, wurde von zahlreichen Tierarten als Lebensraum angenommen. Insekten nutzten das Holz zur Entwicklung, Amphibien fanden feuchte Rückzugsorte, Kleinsäuger Deckung vor Witterung und Prädatoren. Auch streng geschützte Arten wie Fledermäuse oder der Springfrosch profitierten von den strukturreichen, beschatteten Haufen, die im zunehmend ausgeräumten Wirtschaftswald selten geworden sind.
Vor wenigen Tagen wurden diese Holzhaufen nun vollständig abgefahren. Mit einem Arbeitsschritt verschwand damit nicht nur totes Holz, sondern ein über Monate gewachsener Lebensraum. Für die dort lebenden Tiere kam dieser Eingriff abrupt und ohne Ausweichmöglichkeit. Ruhende Fledermäuse, überwinternde oder versteckte Amphibien sowie zahlreiche wirbellose Arten gerieten dadurch in unmittelbare Gefahr – für viele endete dieser Eingriff wohl gar tödlich.
Aus naturschutzfachlicher Sicht wirft dieses Vorgehen grundlegende Fragen auf. Totholz gilt seit Jahren als Schlüsselfaktor für Biodiversität im Wald. Wird es erst zugelassen, dann aber zeitlich verzögert und ohne ökologische Begleitung wieder entfernt, entsteht ein trügerischer Eindruck von Schutz. Temporäre Strukturen mit unklarem Verbleib sind kein Ersatz für dauerhaft eingeplante Lebensräume.
Ein funktionierendes Naturschutzkonzept berücksichtigt nicht nur die Entstehung, sondern auch den Erhalt ökologisch relevanter Strukturen. Es denkt Lebensräume konsequent zu Ende und vermeidet Maßnahmen, die Tiere zunächst anziehen, um ihnen diese Grundlagen später wieder zu entziehen.
Sehen so gelungene Naturschutzkonzepte aus?
- Wir finden: nein.
Es gibt weitaus bessere Lösungen – und wir sind fest davon überzeugt, dass verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und echter Naturschutz mehr sein müssen als gut klingende Leitbilder.
Wir konnten die Abläufe welche sich hier in den vergangenen rund 9 Monaten abzeichneten intensiv verfolgen!
In der Aufnahme
- Kürzlich abgefahrener Altholzhaufen
Artenschutz in Franken®
Stand 26.12.2025
Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum
In der Aufnahme
Artenschutz in Franken®
Stand 26.12.2025
- Kürzlich abgefahrener Altholzhaufen
Artenschutz in Franken®
Stand 26.12.2025
Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum
In der Aufnahme
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Stand 26.12.2025
- Kürzlich abgefahrener Altholzhaufen
Artenschutz in Franken®
Stand 26.12.2025
Aktueller Ordner:
Temporärer Lebensraum mit Ablaufdatum 12/2025
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