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Wildschutzzäune im praktischen Einsatz ... 09/2024
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Keine Kennzeichnung - und doch erkannt ...
Ich bin ein Wildschutzzaun ... "sagt" der nicht gekennzeichnete Wildschutzzaun ...

Elektrische Wildzäune, wie sie zum Beispiel zur Abwehr von Wildschweinen eingesetzt werden, haben sowohl Risiken als auch rechtliche Vorgaben, die beim Aufstellen beachtet werden müssen.
Wir möchten hier einige potenzielle Risiken sowie einige rechtliche Grundlagen in Deutschland erläutern:
Risiken von elektrischen Wildzäunen
Gefährdung für Menschen:
Gefährdung für Tiere:
Technische Risiken:
Umweltrisiken:
Einige rechtliche Grundlagen für Wildschutzzäune in Deutschland
Die Errichtung von Wildschutzzäunen, insbesondere elektrischen Zäunen, unterliegt rechtlichen Regelungen. Diese betreffen sowohl den Tierschutz als auch die Sicherheit für Menschen und Umwelt.
Tierschutzgesetz (TierSchG):
Verkehrssicherungspflicht:
Baurechtliche Vorschriften:
Naturschutzrecht:
Forst- und Jagdrecht:
DIN-Normen und technische Vorschriften:
Fazit
Elektrische Wildzäune sind ein effektives Mittel zur Abwehr von Wildschweinen, bergen jedoch Risiken für Menschen und Tiere. Eine ordnungsgemäße Installation, regelmäßige Wartung und klare Kennzeichnung sind essenziell, um diese Risiken zu minimieren. Gleichzeitig muss der Betreiber rechtliche Vorgaben beachten, die von Tierschutzbestimmungen über baurechtliche Anforderungen bis hin zum Naturschutzrecht reichen.
In der Aufnahme
Wir möchten hier einige potenzielle Risiken sowie einige rechtliche Grundlagen in Deutschland erläutern:
Risiken von elektrischen Wildzäunen
Gefährdung für Menschen:
- Unfälle: Menschen, die unwissentlich in Berührung mit dem elektrischen Zaun kommen, können Stromschläge erleiden. Diese Stromschläge sind in der Regel nicht tödlich, aber sie können bei empfindlichen Personen, Kindern oder älteren Menschen Schmerzen und Schreckreaktionen verursachen, was indirekt zu Verletzungen führen kann (z.B. Stürze).
- Nicht ausreichende Kennzeichnung: Ohne deutliche Warnhinweise kann es zu Unfällen kommen, da nicht jeder erkennen wird, dass der Zaun unter Spannung steht. Daher sind gut sichtbare Warnschilder erforderlich.
Gefährdung für Tiere:
- Nicht-zielgerichtete Tiere: Auch andere Wildtiere oder Haustiere können den elektrischen Zaun berühren und Stromschläge erleiden, was insbesondere für kleinere Tiere (wie Hasen, Füchse oder Vögel) unangenehm oder schädlich sein kann.
Technische Risiken:
- Kurzschlüsse oder Fehlfunktionen: Durch Vegetation, die den Zaun berührt, kann es zu Kurzschlüssen kommen. Dies kann die Funktion des Zaunes beeinträchtigen und möglicherweise Brandgefahr darstellen.
Umweltrisiken:
- Boden- und Wasserleitungen: Durch unsachgemäße Erdung können elektrische Ströme in den Boden oder in Gewässer gelangen und dort Schäden verursachen oder andere unerwünschte Effekte hervorrufen.
Einige rechtliche Grundlagen für Wildschutzzäune in Deutschland
Die Errichtung von Wildschutzzäunen, insbesondere elektrischen Zäunen, unterliegt rechtlichen Regelungen. Diese betreffen sowohl den Tierschutz als auch die Sicherheit für Menschen und Umwelt.
Tierschutzgesetz (TierSchG):
- Laut dem Tierschutzgesetz müssen Maßnahmen zur Tierabwehr so gestaltet sein, dass sie den Tieren keinen unnötigen Schmerz, Leid oder Schäden zufügen. Elektrische Zäune müssen daher so dimensioniert sein, dass der Stromschlag nur abschreckend, aber nicht verletzend wirkt. Die Stärke des elektrischen Impulses ist gesetzlich geregelt.
Verkehrssicherungspflicht:
- Wer einen elektrischen Zaun errichtet, hat eine Verkehrssicherungspflicht. Das bedeutet, dass Dritte nicht zu Schaden kommen dürfen. Der Betreiber des Zauns muss sicherstellen, dass der Zaun deutlich als solcher erkennbar ist und gut sichtbar Warnschilder angebracht sind. Besonders an öffentlich zugänglichen Orten müssen solche Warnhinweise gut sichtbar und in regelmäßigen Abständen angebracht sein.
Baurechtliche Vorschriften:
- In einigen Bundesländern oder Gemeinden können baurechtliche Vorschriften greifen, die die Errichtung eines Wildschutzzaunes regeln. Für Zäune, die eine bestimmte Höhe überschreiten, kann eine Genehmigung erforderlich sein. Je nach Standort können auch die Abstände zu Straßen, Wegen oder Nachbargrundstücken relevant sein.
Naturschutzrecht:
- Wenn der Wildschutzzaun in einem Naturschutzgebiet errichtet wird, sind zusätzliche Genehmigungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) erforderlich. Hier muss sichergestellt werden, dass die Natur nicht beeinträchtigt wird, und es könnten besondere Auflagen für den Schutz von bedrohten Arten gelten.
Forst- und Jagdrecht:
- In Gebieten, die jagdlich genutzt werden, müssen Zäune mit den zuständigen Behörden und Jagdpächtern abgestimmt werden, da diese Zäune das Wildverhalten und die Jagdausübung beeinflussen können.
DIN-Normen und technische Vorschriften:
- Elektrische Zäune müssen den einschlägigen Normen entsprechen, wie z.B. der DIN EN 60335-2-76. Diese Norm beschreibt die maximal zulässige Spannung und Stromstärke, die bei einem elektrischen Zaun verwendet werden darf. Zudem gibt es technische Vorschriften zur Erdung und Absicherung.
Fazit
Elektrische Wildzäune sind ein effektives Mittel zur Abwehr von Wildschweinen, bergen jedoch Risiken für Menschen und Tiere. Eine ordnungsgemäße Installation, regelmäßige Wartung und klare Kennzeichnung sind essenziell, um diese Risiken zu minimieren. Gleichzeitig muss der Betreiber rechtliche Vorgaben beachten, die von Tierschutzbestimmungen über baurechtliche Anforderungen bis hin zum Naturschutzrecht reichen.
In der Aufnahme
- Besonders an öffentlich zugänglichen Orten (und wie hier noch dazu auf öffentlichem Grund!) müssen solche Warnhinweise gut sichtbar und in regelmäßigen Abständen angebracht sein. Auch dann wenn jagdliche Aspekte tangiert werden um landwirtschaftliche Flächen, die wie hier deiner Person gehören und die hiervon allein partizipiert. Das Gemeinwohl geht auch hier in jedem Fall vor! Kennzeichnung? - Fehlanzeige! ... Professionalität sieht hier in useren Augen ganz anders aus ...
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