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Ökokonto - Artenschutz nur auf dem Papier?
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Ökokonto - Artenschutz nur auf dem Papier?

Ausgleichsflächen im Rahmen des Ökokontos in Bayern sind Flächen, die zur Kompensation von Eingriffen in die Natur und Landschaft geschaffen werden. Wenn Bauvorhaben, Infrastrukturprojekte oder landwirtschaftliche Maßnahmen die Umwelt beeinträchtigen, verlangt das deutsche Naturschutzrecht, dass diese Eingriffe ausgeglichen werden müssen. Hier kommen die Ausgleichsflächen ins Spiel. Sie dienen der ökologischen Wiederherstellung, Verbesserung oder Schaffung von neuen Lebensräumen, um den durch menschliche Aktivitäten verursachten Verlust an natürlichen Ressourcen zu kompensieren.

Das Ökokonto-System ermöglicht es, vorgezogene Kompensationsmaßnahmen durchzuführen und diese auf einem "Konto" zu gutschreiben, bevor der eigentliche Eingriff stattfindet. Es erlaubt eine flexiblere und langfristig planbare Handhabung der Kompensationsverpflichtungen.


Fachlich wertvolle Aspekte des Ökokontos und Ausgleichsflächen in Bayern:

  •     Vorsorge für Naturschutzmaßnahmen: Ein zentrales Ziel des Ökokontos ist es, Naturschutzmaßnahmen frühzeitig zu planen und durchzuführen, bevor schädliche Eingriffe in die Natur geschehen. Durch die frühzeitige Schaffung von Ausgleichsflächen kann eine langfristige ökologische Stabilität sichergestellt werden.

  •     Verbesserung von Biodiversität: Ausgleichsflächen werden oft als Biotope, Feuchtgebiete, Hecken oder artenreiche Wiesen angelegt, die speziell darauf ausgelegt sind, die biologische Vielfalt zu fördern. Diese Flächen bieten wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und unterstützen den Naturschutz in stark fragmentierten Landschaften.

  •     Langfristige Bindung der Flächen: In Bayern ist gesetzlich festgelegt, dass Ausgleichsflächen dauerhaft gesichert werden müssen, sodass der ökologische Nutzen nicht nur kurzfristig besteht, sondern langfristig erhalten bleibt. Dies geschieht oft durch vertragliche Bindungen oder durch die Überführung der Flächen in Naturschutzprogramme.

  •     Ersatz für Eingriffe in Schutzgebiete: Ausgleichsflächen können eine wichtige Rolle spielen, wenn in Schutzgebieten Bauvorhaben oder landwirtschaftliche Umstellungen stattfinden. Um den Verlust an ökologischer Funktionalität in diesen sensiblen Bereichen auszugleichen, werden hochwertige Flächen als Ersatz geschaffen.

  •     Ökologischer Mehrwert durch Strukturvielfalt: Die Maßnahmen zur Gestaltung der Ausgleichsflächen zielen häufig darauf ab, eine hohe Strukturvielfalt zu schaffen, beispielsweise durch die Schaffung von Kleingewässern, Hecken oder Trockenrasen. Diese Vielfalt an Lebensräumen erhöht die ökologische Resilienz der Landschaft und hilft, verschiedene Arten anzulocken und zu erhalten.

  •     Funktion im Klimaschutz: Neben dem Artenschutz spielen Ausgleichsflächen auch eine Rolle im Klimaschutz. Sie können CO₂ binden, indem sie Humus aufbauen oder Aufforstungen anregen. Besonders Feuchtgebiete oder artenreiche Wiesen können zur Kohlenstoffspeicherung beitragen.

  •     Kombination mit Landwirtschaft: In Bayern werden oft Flächen von Landwirten für das Ökokonto genutzt. Diese können in einer angepassten Form bewirtschaftet werden, beispielsweise durch extensive Weidewirtschaft oder ökologischen Landbau, was eine nachhaltige Nutzung mit den Zielen des Naturschutzes verbindet.

  •     Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren: Das Ökokonto-System bringt verschiedene Akteure zusammen, darunter Kommunen, Bauherren, Landwirte und Naturschutzorganisationen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, die Ausgleichsmaßnahmen möglichst effizient und im Sinne eines ganzheitlichen Naturschutzes zu gestalten.

Fazit:
Das Ökokonto und die damit verbundenen Ausgleichsflächen in Bayern sind ein wichtiges Instrument im Naturschutz, um Eingriffe in die Landschaft auszugleichen. Sie fördern die Biodiversität, schaffen langfristig stabile Lebensräume und unterstützen den Klimaschutz. Gleichzeitig bieten sie eine flexible und planbare Lösung für Bauherren und Kommunen, die ihre Kompensationsverpflichtungen erfüllen müssen, während sie zur ökologischen Verbesserung der Landschaft beitragen.


In der Aufnahme 10/2024
  • eine als Fläche des Ökokontos ausgezeichnete Fläche ... hier hat die Artenvielfalt wohl wenig Chancen ...
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