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Erste Mahd der "grünen Wüsten" ...
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 Erste Mahd der "grünen Wüsten" ...

Die Bezeichnung „Wiese“ suggeriert oft ein artenreiches, blühendes Biotop – tatsächlich handelt es sich bei vielen heutigen Wiesen jedoch um sogenannte „grüne Wüsten“, und das aus folgenden Gründen:

Artenarmut durch Intensivnutzung
"Moderne Wiesen", vor allem im Agrarbereich, werden häufig intensiv genutzt: mehrfach jährlich gemäht, regelmäßig gedüngt und zum Teil mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Dadurch dominieren wenige leistungsstarke Grasarten (z. B. Deutsches Weidelgras), während blütenreiche Wildpflanzen verdrängt werden. Es fehlen Nahrungspflanzen für Insekten, was zu einem Rückgang der Artenvielfalt führt.

Durch regelmäßiges Entfernen des Grünschnitts werden Nährstoffe aus dem Ökosystem entzogen. Das führt zur Verarmung des Bodens und beeinträchtigt das Wachstum von Pflanzen, die weniger konkurrenzfähig sind gegenüber schnell wachsenden, nährstoffliebenden Arten.

Fehlende Strukturvielfalt
Naturnahe Wiesen zeichnen sich durch unterschiedliche Wuchshöhen, Blühphasen und Mikrohabitate aus. Bei häufig gemähten oder beweideten Flächen ist das nicht der Fall – die Vegetation ist gleichförmig, niedrig, monoton. Diese Homogenität macht sie für viele Tierarten ökologisch wertlos, ähnlich wie eine Wüste.

Häufiges Mähen reduziert die strukturelle Vielfalt in Wiesen, indem es Blumen, Gräser und andere Pflanzenarten ständig auf kurze Höhen abschneidet. Dadurch gehen spezialisierte Lebensräume für verschiedene Arten verloren, die auf unterschiedliche Höhen und Vegetationsdichten angewiesen sind.

Verlust von Blüten und Samenständen

Durch zu häufiges Mähen kommen Pflanzen kaum zur Blüte oder Samenreife. Ohne Blüten fehlt die Grundlage für Bestäuber wie Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Ebenso fehlt vielen Vogelarten die Nahrungsgrundlage oder das Nistmaterial.

Viele Insektenarten, wie Schmetterlinge und andere Bestäuber, sind auf spezifische Lebenszyklen und Pflanzen angewiesen, die durch häufiges Mähen gestört werden. Die Entfernung von Blüten kann die Nahrungsgrundlage und die Fortpflanzungsmöglichkeiten dieser Arten stark beeinträchtigen.

Reduktion auf Funktion
Die sogenannte „Wiese“ dient in vielen Fällen ausschließlich der Futtermittelproduktion. Ihre ökologische Funktion als Lebensraum tritt in den Hintergrund. In dieser rein funktionalen Nutzung – ähnlich wie bei Monokulturen – liegt die Parallele zur Wüste: eine biologisch weitgehend entleerte Fläche mit minimaler Artenvielfalt.

Was mit dem Grünschnitt hauptsächlich passiert, variiert je nach örtlichen Bestimmungen und Praktiken. Typischerweise wird der Grünschnitt entweder als Futter für Nutztiere verwendet, zur Kompostierung gebracht oder als Biomasse zur Energiegewinnung genutzt.

Daher sprechen wir vom  Artenschutz in Franken®  auch von „grünen Wüsten“, um auf den dramatischen Verlust der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft aufmerksam zu machen.

In der Aufnahme
  •     Vor wenigen Tagen wurden an zahlreichen Standorten der Republik der erste Grünschnitt gesetzt. Es werden wohl diesjährig noch 3 bis 5 Schnitte folgen, um auch das letzte Grashälmchen verwerten zu können. Auf diesen Flächen suchen wir die Biodiversität vielfach vergebens, da hier kaum mehr etwas zu finden ist was diesem Anspruch genügt. Bodenbrüter die hier ihren Nistplatz gesetzt hatten haben sich vielfach auch auf der Suche begeben ... und zwar nach ihrem Gelege, oder bereits geschlüpftem Nachwuchs der sich nun zwischen dem Grüngut befindet und verendet ist.

Stand
29.04.2025