Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)
Bild zum Eintrag (1131648-160)
Die Kartäusernelke – Eine stille Begleiterin offener Landschaften

An einem warmen Sommertag wiegte sich eine Kartäusernelke im Wind einer mageren Wiese. Zwischen Gräsern und Kräutern stand sie aufrecht, ihre dunkelroten Blüten leuchteten gegen den hellen Himmel. Seit vielen Jahren kehrte sie an diesen Ort zurück, trotz wechselnder Pflege, trotz trockener Sommer und kalter Winter. Wandernde Menschen bemerkten sie oft nur flüchtig, doch für Schmetterlinge und Wildbienen war sie ein verlässlicher Rastplatz. Still und genügsam behauptete sie ihren Platz in einer Landschaft, die sich langsam, aber stetig veränderte.

Artbeschreibung der Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)

Die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 60 Zentimetern und zeichnet sich durch ihre schlanken, aufrechten Stängel aus.

Typisch sind die kleinen, intensiv purpur- bis dunkelroten Blüten, die meist in lockeren Gruppen an den Stängelenden stehen. Die schmalen, linealischen Blätter sitzen überwiegend am unteren Teil der Pflanze und verleihen ihr ein eher graziles Erscheinungsbild. Die Blütezeit reicht in der Regel von Juni bis September.

Die Kartäusernelke ist in weiten Teilen Europas heimisch und bevorzugt sonnige, trockene Standorte. Man findet sie vor allem auf mageren Wiesen, Trockenrasen, Böschungen, Wegrändern und in lichten Kiefernwäldern. Sie ist an nährstoffarme Böden angepasst und gilt als typische Art extensiv genutzter Kulturlandschaften.

Perspektive der Kartäusernelke im Wandel von Lebensraum und Klima

Die Kartäusernelke ist stark von der Veränderung traditioneller Lebensräume betroffen. Durch Intensivierung der Landwirtschaft, häufige Mahd, Düngung oder die Aufgabe extensiver Nutzungsformen gehen viele ihrer Standorte verloren. Verbuschung und Aufforstung verdrängen offene, sonnige Flächen, die sie zum Überleben benötigt.

Der Klimawandel bringt zusätzliche Herausforderungen, aber auch neue Dynamiken. Längere Trockenperioden kommen der trockenheitsliebenden Kartäusernelke teilweise entgegen, während extreme Wetterereignisse und veränderte Konkurrenzverhältnisse ihre Bestände gefährden können. Besonders wichtig ist der Erhalt artenreicher, magerer Wiesen und eine angepasste Pflege, die Blüte und Samenbildung ermöglicht.

Als heimische Wildpflanze mit hohem ökologischen Wert kann die Kartäusernelke eine Schlüsselrolle in naturschutzorientierten Pflegekonzepten spielen. Ihr Fortbestand steht beispielhaft für den Umgang mit offenen Landschaften in Zeiten des Klimawandels.

In der Aufnahme von Dieter Zinßer
  • Dunkelrote Blüten der Kartäusernelke im Detail