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Die Wilden Bienchen von Windheim ( Bayern )
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Die Wilden Bienchen von Windheim
„Wilde Bienchen“ freuen sich über neues Zuhause

„Wilde Bienchen“ freuen sich über neues Zuhause
Windheim. Noch ist es relativ ruhig auf der Streuobstwiese gegenüber der ehrwürdigen Windheimer Pfarrkirche. Doch schon bald soll es auf dem idyllischen Grundstück summen und brummen was das Zeug hält. In Kooperation des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins (OGV) und des Katholischen Kindergartens St. Nikolaus Windheim mit dem „Artenschutz in Franken“ sowie den von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützten Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld in Rhede wurde hier eine moderne, langlebige Wildbienenwand errichtet. Die „Zimmer" sind so eingerichtet, dass sich verschiedene Wildbienenarten darin wohlfühlen und in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern können. „Getauft“ wurde das „Exklusiv-Hotel“ auf den schönen Namen „Die Wilden Bienchen von Windheim“ – und das aus gutem Grund.
Wildbienen - die unbekannten Bestäuber
„Bei Bienen denkt man zunächst an die Honigbiene, die uns den Honig liefert“, erklärte die 1. OGV-Vorsitzende Gaby Kotschenreuther bei der Einweihungsfeier den jungen Paten aus dem örtlichen Kindergarten. Kaum jemand wisse, dass es in Deutschland 560 Wildbienenarten gebe und diese Pflanzenbestäuber in der Natur genauso nützlich seien wie ihre domestizierten Verwandten. Durch die Zerstörung ihrer Lebensräume stehe jedoch leider rund die Hälfe von ihnen kurz vor dem Aussterben. Um den für den ökologischen Kreislauf so wichtigen Nützlingen eine Nisthilfe zu bieten, wurde auf der Streuobstwiese eine auf deren Bedürfnisse ausgerichtete 2,5 Meter hohe Wildbienenwand errichtet. Die hochwertige Konstruktion mit einem Wert von sage und schreibe 20.000 Euro besteht aus atmungsaktiven Naturmaterialien wie Schilf und Lehm in Kombination mit langlebigem Metall und Acryl. Pflanzenstängel, Steine mit Hohlräumen sowie Holz bieten den emsigen Tierchen beste Bedingungen, um zu nisten, den Nachwuchs großzuziehen und zu überwintern.
Auf das innovative Artenschutz- und Umweltbildungsprojekt war die 1. Vorsitzende über den Illustrator Michael Horn aufmerksam geworden. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des OGV Windheim hatte dieser vor zwei Jahren die Außenfassade des Vereinshäuschens an der Hauptstraße in ein wahres Schmuckstück verwandelt. Die aufgemalten Motive, darunter auch gefährdete Tiere und Pflanzen, sollen zum Nachahmen im eigenen Garten und in der Flur anregen und gleichzeitig aufzeigen, wie diese geschützt werden können. Das gleiche Ziel verfolge auch das neue Projekt. Dass man hierfür - als bislang einziger Verein im Landkreis Kronach - den Zuschlag erhalten habe, erfülle sie auch angesichts des enormen materiellen Werts mit Dankbarkeit und Stolz. Ihr Dank galt daher allen, die zur Realisation beigetragen haben; insbesondere dem 1. Vorsitzenden „Artenschutz in Franken“, Thomas Artur Köhler, der hauptverantwortlich für das Zustandekommen des Schenkungsvertrags zeichnet.
„Wir werden mit den Kindern regelmäßig an der Wildbienenwand vorbeischauen, um zu sehen, was sich dort tut und welche Bienenarten bereits eingezogen sind", versicherte die Erzieherin Babsi Schirmer, die zugleich auch die OGV-Kindergruppe „Die Igel“ mit leitet. Der Kindergarten freue sich schon sehr auf Live-Einblicke vor Ort, zumal man das Thema Bienen auch derzeit behandele. Daher wussten auch die „wilden Bienchen“ der Kita schon selbst vieles über Leben und Nutzen ihrer emsigen „Freunde“ zu berichten, zu deren Ehren sie auch ein Bienenlied anstimmten und dazu tanzten.
So klein und doch so ungemein wichtig
Natürlich sollen aber nicht nur die Jüngsten die tüchtigen Pflanzenbestäuber beobachten und deren Lebensraum anschaulich kennenlernen, sondern auch alle anderen großen und kleinen Tierfreunde; befindet sich doch beispielsweise die Mittelschule ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Ideal ist der Standort auch deshalb, da hier die Wildbienen bereits beste Bedingungen - sprich Blüten und Pollen - vorfinden. 2009 hatten die Gartler auf dem Grundstück mit Erlaubnis des Eigentümers, der katholischen Kirchenstiftung Windheim, eine Streuobstwiese angelegt, die mittlerweile16 Obstbäume und drei kleinkronige Laubbäume zieren.
„Das ist eine sehr wertvolle Geschichte“, würdigte Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler; leiste doch das Projekt einen pädagogisch wertvollen Beitrag zur Umweltbildung und stelle auch optisch eine große Bereicherung für die gesamte Gemeinde dar. Von einer „ganz tollen Aktion“ sprach Kreisfachberaterin Beate Singhartinger auch namens des 1. Vorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Kronach, Fritz Pohl, der leider nicht anwesend sein konnte. Die Zerstörung ihrer Lebensräume, ein zu hoher Einsatz von Pestiziden oder auch fehlende Fortpflanzungs-Möglichkeiten seien mit ursächlich, dass die Anzahl der Wildbienen immer mehr zurückgehe. Dem entgegenwirken könne man, indem man Gärten möglichst vielfältig gestalte und viele Strukturen anbiete. Die Glückwünsche der katholischen Kirchenstiftung Windheim übermittelte Wendelin Vetter. Neben ihm nahmen auch die weiteren OGV-Ehrenmitglieder Hans Vetter und Heinz Büttner sowie Beirat Stefan Büttner an der kleinen Feier teil.
Sicherlich freuen sich auch die Bienen über ihr neues Zuhause; wird es doch für sie immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Übrigens sind die kleinen Insekten überhaupt nicht aggressiv und neigen überhaupt nicht dazu zu stechen - Beste Voraussetzungen also, um sie gespannt beobachten können. Viele weitere Informationen zu den Tierchen und zum Projekt finden sich direkt an der Wildbienenwand. Ein Besuch lohnt also auf jeden Fall! hs
In der Aufnahme des © OGV Windheim
• 1. OGV-Vorsitzende Gaby Kotschenreuther erzählte den jungen Paten des örtlichen Kindergartens vieles über Wildbienen und deren Nutzen für den Menschen.
- Seit Kurzem findet sich auf der Streuobstwiese des OGV Windheim eine große Wildbienenwand. Pate ist der örtliche Kindergarten. Bei einer kleinen Einweihungsfeier erfuhren die Kinder, warum auch das wilde Pendant zur Honigbiene so wichtig ist.
Windheim. Noch ist es relativ ruhig auf der Streuobstwiese gegenüber der ehrwürdigen Windheimer Pfarrkirche. Doch schon bald soll es auf dem idyllischen Grundstück summen und brummen was das Zeug hält. In Kooperation des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins (OGV) und des Katholischen Kindergartens St. Nikolaus Windheim mit dem „Artenschutz in Franken“ sowie den von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützten Turmstationen Kreis Borken-Coesfeld in Rhede wurde hier eine moderne, langlebige Wildbienenwand errichtet. Die „Zimmer" sind so eingerichtet, dass sich verschiedene Wildbienenarten darin wohlfühlen und in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern können. „Getauft“ wurde das „Exklusiv-Hotel“ auf den schönen Namen „Die Wilden Bienchen von Windheim“ – und das aus gutem Grund.
Wildbienen - die unbekannten Bestäuber
„Bei Bienen denkt man zunächst an die Honigbiene, die uns den Honig liefert“, erklärte die 1. OGV-Vorsitzende Gaby Kotschenreuther bei der Einweihungsfeier den jungen Paten aus dem örtlichen Kindergarten. Kaum jemand wisse, dass es in Deutschland 560 Wildbienenarten gebe und diese Pflanzenbestäuber in der Natur genauso nützlich seien wie ihre domestizierten Verwandten. Durch die Zerstörung ihrer Lebensräume stehe jedoch leider rund die Hälfe von ihnen kurz vor dem Aussterben. Um den für den ökologischen Kreislauf so wichtigen Nützlingen eine Nisthilfe zu bieten, wurde auf der Streuobstwiese eine auf deren Bedürfnisse ausgerichtete 2,5 Meter hohe Wildbienenwand errichtet. Die hochwertige Konstruktion mit einem Wert von sage und schreibe 20.000 Euro besteht aus atmungsaktiven Naturmaterialien wie Schilf und Lehm in Kombination mit langlebigem Metall und Acryl. Pflanzenstängel, Steine mit Hohlräumen sowie Holz bieten den emsigen Tierchen beste Bedingungen, um zu nisten, den Nachwuchs großzuziehen und zu überwintern.
Auf das innovative Artenschutz- und Umweltbildungsprojekt war die 1. Vorsitzende über den Illustrator Michael Horn aufmerksam geworden. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des OGV Windheim hatte dieser vor zwei Jahren die Außenfassade des Vereinshäuschens an der Hauptstraße in ein wahres Schmuckstück verwandelt. Die aufgemalten Motive, darunter auch gefährdete Tiere und Pflanzen, sollen zum Nachahmen im eigenen Garten und in der Flur anregen und gleichzeitig aufzeigen, wie diese geschützt werden können. Das gleiche Ziel verfolge auch das neue Projekt. Dass man hierfür - als bislang einziger Verein im Landkreis Kronach - den Zuschlag erhalten habe, erfülle sie auch angesichts des enormen materiellen Werts mit Dankbarkeit und Stolz. Ihr Dank galt daher allen, die zur Realisation beigetragen haben; insbesondere dem 1. Vorsitzenden „Artenschutz in Franken“, Thomas Artur Köhler, der hauptverantwortlich für das Zustandekommen des Schenkungsvertrags zeichnet.
„Wir werden mit den Kindern regelmäßig an der Wildbienenwand vorbeischauen, um zu sehen, was sich dort tut und welche Bienenarten bereits eingezogen sind", versicherte die Erzieherin Babsi Schirmer, die zugleich auch die OGV-Kindergruppe „Die Igel“ mit leitet. Der Kindergarten freue sich schon sehr auf Live-Einblicke vor Ort, zumal man das Thema Bienen auch derzeit behandele. Daher wussten auch die „wilden Bienchen“ der Kita schon selbst vieles über Leben und Nutzen ihrer emsigen „Freunde“ zu berichten, zu deren Ehren sie auch ein Bienenlied anstimmten und dazu tanzten.
So klein und doch so ungemein wichtig
Natürlich sollen aber nicht nur die Jüngsten die tüchtigen Pflanzenbestäuber beobachten und deren Lebensraum anschaulich kennenlernen, sondern auch alle anderen großen und kleinen Tierfreunde; befindet sich doch beispielsweise die Mittelschule ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Ideal ist der Standort auch deshalb, da hier die Wildbienen bereits beste Bedingungen - sprich Blüten und Pollen - vorfinden. 2009 hatten die Gartler auf dem Grundstück mit Erlaubnis des Eigentümers, der katholischen Kirchenstiftung Windheim, eine Streuobstwiese angelegt, die mittlerweile16 Obstbäume und drei kleinkronige Laubbäume zieren.
„Das ist eine sehr wertvolle Geschichte“, würdigte Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler; leiste doch das Projekt einen pädagogisch wertvollen Beitrag zur Umweltbildung und stelle auch optisch eine große Bereicherung für die gesamte Gemeinde dar. Von einer „ganz tollen Aktion“ sprach Kreisfachberaterin Beate Singhartinger auch namens des 1. Vorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Kronach, Fritz Pohl, der leider nicht anwesend sein konnte. Die Zerstörung ihrer Lebensräume, ein zu hoher Einsatz von Pestiziden oder auch fehlende Fortpflanzungs-Möglichkeiten seien mit ursächlich, dass die Anzahl der Wildbienen immer mehr zurückgehe. Dem entgegenwirken könne man, indem man Gärten möglichst vielfältig gestalte und viele Strukturen anbiete. Die Glückwünsche der katholischen Kirchenstiftung Windheim übermittelte Wendelin Vetter. Neben ihm nahmen auch die weiteren OGV-Ehrenmitglieder Hans Vetter und Heinz Büttner sowie Beirat Stefan Büttner an der kleinen Feier teil.
Sicherlich freuen sich auch die Bienen über ihr neues Zuhause; wird es doch für sie immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Übrigens sind die kleinen Insekten überhaupt nicht aggressiv und neigen überhaupt nicht dazu zu stechen - Beste Voraussetzungen also, um sie gespannt beobachten können. Viele weitere Informationen zu den Tierchen und zum Projekt finden sich direkt an der Wildbienenwand. Ein Besuch lohnt also auf jeden Fall! hs
In der Aufnahme des © OGV Windheim
• 1. OGV-Vorsitzende Gaby Kotschenreuther erzählte den jungen Paten des örtlichen Kindergartens vieles über Wildbienen und deren Nutzen für den Menschen.
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