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Der Metallgrüne Schenkelkäfer (Chrysanthia viridissima)
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Ein Tag im Leben des Metallgrünen Schenkelkäfers – aus der Sicht von Chrysanthia viridissima

Hey du! Ja, du da! Ich bin's, Chrysanthia viridissima, der eine und einzige Metallgrüne Schenkelkäfer. Hast du schon mal so ein grün-goldenes Glitzern gesehen? Ich bin quasi der Juwel unter den Käfern und stolz drauf! Komm mit, ich erzähl dir mal von meinem schimmernden Käferleben – mit einem Mix aus Wissenschaft und Spaß.

Mein Auftritt – Schillernd und immer top gestylt
Erst mal muss ich sagen, ich seh einfach fantastisch aus. Mein Panzer leuchtet metallisch grün und schimmert, als hätte ich mich in Goldstaub gewälzt. Das kommt von winzig kleinen Strukturen auf meinem Chitinpanzer, die das Licht brechen. Wie ein Regenbogen, aber besser – schließlich bin ich ja ein Käfer mit Stil. Warum bin ich so bunt? Na ja, das ist so eine Art Tarnung und Abschreckung zugleich. Die meisten Feinde denken: "Boah, der glänzt! Der ist bestimmt giftig!" Stimmt zwar nicht, aber hey, ich lass sie das ruhig glauben.

Wo ich lebe – Auf der Suche nach Nektar
Du findest mich meistens in sonnigen Wäldern, Waldrändern und auf blühenden Wiesen in Europa, vor allem von Frühling bis zum Hochsommer. Wenn du mich sehen willst, schau bei den Doldenblütlern vorbei – da hänge ich oft rum. Ich liebe diese Pflanzen, denn sie bieten das beste Nektar-Buffet der Natur. Doldenblütler wie die Wilde Möhre oder der Fenchel haben die leckersten Blütenstände – und die ziehe ich mir gern rein. Ein Leben als Käfer bedeutet für mich: Blüte für Blüte durchsuchen und genießen.

Was esse ich? Naschkatze des Waldes
Als erwachsener Käfer ernähre ich mich hauptsächlich von Pollen und Nektar. So süß und klebrig – einfach lecker! Manchmal bekomme ich sogar ein bisschen was von dem Blütenstaub ins Gesicht. Aber hey, das gehört dazu. Früher, als Larve, habe ich noch Holz gegessen – ja, richtig gehört, ich war ein Holzschredder! Damals lebte ich in verrottendem Holz und habe ordentlich reingehauen. Heute aber genieße ich nur noch Blütenleckereien. Als Erwachsener wird man halt anspruchsvoller.

Lebensweise – Glitzer mit Haltung
Mein Körper ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch mein Schutzschild. Und falls mir doch mal jemand zu nahe kommt, habe ich eine kleine Notfallstrategie: Ich lasse mich einfach fallen und spiele tot. Das ist der sogenannte "Schreckstarre-Modus". Funktioniert prima, vor allem wenn man irgendwo hoch oben in einer Blüte sitzt – runterfallen und dann stillhalten. Die meisten Fressfeinde verlieren schnell das Interesse, und ich kann mich heimlich davonmachen.

Familie und Nachwuchs – Ganz schön holzig
Wenn es um die nächste Generation geht, legen wir Schenkelkäfer-Weibchen unsere Eier auf morsches Holz ab, am liebsten in feuchter Umgebung. Die Kleinen, also die Larven, schlüpfen dann und verbringen ihre Zeit im Holz, wo sie sich durch die Fasern futtern. Ein Leben als Larve kann schon mal 1-2 Jahre dauern. Das mag lang erscheinen, aber hey, gutes Käferwerden braucht eben Zeit. Wenn sie sich dann in erwachsene Käfer verwandeln, heißt es ab ins Sonnenlicht und die Welt erobern!

Mein Name – Schenkelkäfer?
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum man mich ausgerechnet "Schenkelkäfer" nennt? Gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich relativ starke, kräftige Hinterbeine habe – die brauche ich für meinen Käfer-Workout, also um durch die Pflanzen zu klettern und zu flitzen, wenn es nötig ist. Vielleicht hätte man mich besser "Metallgrüner Muskelkäfer" nennen sollen, aber hey, ich hab den Namen ja nicht ausgesucht. Schenkelkäfer klingt auch irgendwie witzig, oder?

Bedrohtes Käferglück – Warum ich auf euch angewiesen bin
Leider werden wir Schenkelkäfer seltener, weil alte Wälder und Totholzplätze immer weniger werden. Manchmal ist es schwierig, genug Verstecke und Nahrungsplätze zu finden. Doch es gibt Hoffnung: Viele Menschen setzen sich dafür ein, dass alte Bäume stehen bleiben und die Natur nicht überall „aufgeräumt“ wird. Schließlich sind wir Käfer auch Teil des Ökosystems – wir bestäuben Blüten und helfen beim Zersetzen von altem Holz. Also, wenn du das nächste Mal in den Wald gehst, lass ein paar alte Bäume stehen, okay?

So, und jetzt entschuldige mich – ich hab noch ein paar Blüten zu naschen!

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • Metallgrüner Schenkelkäfer (Chrysanthia viridissima)