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Große Königslibelle (Anax imperator)
Die Große Königslibelle (Anax imperator)
Ein Sommermoment im Flug
An einem stillen Nachmittag am Wasser gleitet ein grünes Flimmern über die Oberfläche des Teiches. Es ist ein beinahe lautloser Flug, streng kontrolliert und doch spielerisch leicht. Die Große Königslibelle (Anax imperator) erscheint wie ein lebendiger Edelstein, ein Wesen aus einer anderen Zeit, uralt und doch hochmodern in ihrer Eleganz. Dieser kurze Augenblick – das Vorüberziehen einer der größten und prachtvollsten Libellen Europas – erzählt von der Kraft und Schönheit der Natur, die uns umgibt.
Artbeschreibung – Die Königin der Lüfte
Aussehen und Größe
Die Große Königslibelle zählt zu den größten heimischen Libellenarten. Mit einer Körperlänge von etwa 7–8 cm und einer Flügelspannweite von etwa 10–11 cm ist sie eine beeindruckende Erscheinung. Das Männchen trägt einen leuchtend himmelblauen Hinterleib mit schwarzer Mittellinie, während das Weibchen meist in einem kräftigen Grün erscheint – Tarnung und Signal zugleich.
Lebensraum und Verbreitung
Anax imperator bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer: Teiche, Seen, Gartengewässer, Altarme und Moore. Die Art ist in großen Teilen Europas verbreitet und kann in warmen Sommern auch weiter nördlich gesichtet werden. Entscheidend für ihr Vorkommen sind Gewässer mit ausreichend Vegetation und einem reichhaltigen Nahrungsangebot.
Verhalten und Flugkunst
Ihr Flug ist kraftvoll, stetig und gleichzeitig äußerst präzise. Große Königslibellen sind Luftjäger: Sie fangen Beute im Flug – darunter Mücken, Fliegen, kleinere Libellen und andere Insekten. Dabei vollführen sie abrupte Richtungswechsel, stehen scheinbar schwebend in der Luft und tragen Beute mit ihren kräftigen Beinen.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Die Paarung findet in der Luft oder an einer Sitzwarte über dem Wasser statt. Das Weibchen legt anschließend die Eier direkt in Wasserpflanzen ab. Dort beginnen die Larven ihren mehrjährigen Lebenszyklus, der 2–3 Jahre dauern kann. Die Larven sind ebenfalls räuberisch und leben zwischen Wasserpflanzen und im Sediment. Erst nach mehreren Häutungen verlassen sie das Wasser und vollziehen an einem Stängel oder Stein die Verwandlung zum flugfähigen Insekt.
Ökologische Bedeutung
Die Große Königslibelle ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Sie reguliert Insektenpopulationen, fungiert als Beute für Vögel und Fische und dient als Indikator für die Wasserqualität. Ein Vorkommen von Anax imperator deutet häufig auf ein ökologisch gut funktionierendes, relativ naturbelassenes Gewässer hin.
Zukunft – Herausforderungen und Hoffnung
Die Große Königslibelle steht exemplarisch für eine Natur, die unter Druck gerät. Klimawandel verändert Lebensräume: längere Trockenperioden lassen Teiche verschwinden, während extreme Wetterlagen Laich- und Larvenentwicklung beeinträchtigen. Zugleich führt Nutzungsdruck auf Landschaft und Gewässer – etwa durch Bebauung, Landwirtschaft und Pestizide – zu einem Verlust geeigneter Brut- und Jagdgebiete.
Doch es gibt auch Hoffnung: Schaffung und Pflege naturnaher Gewässer, Verzicht auf chemische Gifte im Garten, Renaturierungsprojekte und nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen können der Großen Königslibelle neue Lebensräume eröffnen. Wenn wir es schaffen, Wasserlandschaften lebendig zu halten und ihnen Raum zu geben, wird auch die Königin der Libellen weiterhin über unsere Teiche gleiten – als Botschafterin einer intakten und faszinierenden Natur.
In der Aufnahme von Dieter Zinßer
An einem stillen Nachmittag am Wasser gleitet ein grünes Flimmern über die Oberfläche des Teiches. Es ist ein beinahe lautloser Flug, streng kontrolliert und doch spielerisch leicht. Die Große Königslibelle (Anax imperator) erscheint wie ein lebendiger Edelstein, ein Wesen aus einer anderen Zeit, uralt und doch hochmodern in ihrer Eleganz. Dieser kurze Augenblick – das Vorüberziehen einer der größten und prachtvollsten Libellen Europas – erzählt von der Kraft und Schönheit der Natur, die uns umgibt.
Artbeschreibung – Die Königin der Lüfte
Aussehen und Größe
Die Große Königslibelle zählt zu den größten heimischen Libellenarten. Mit einer Körperlänge von etwa 7–8 cm und einer Flügelspannweite von etwa 10–11 cm ist sie eine beeindruckende Erscheinung. Das Männchen trägt einen leuchtend himmelblauen Hinterleib mit schwarzer Mittellinie, während das Weibchen meist in einem kräftigen Grün erscheint – Tarnung und Signal zugleich.
Lebensraum und Verbreitung
Anax imperator bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer: Teiche, Seen, Gartengewässer, Altarme und Moore. Die Art ist in großen Teilen Europas verbreitet und kann in warmen Sommern auch weiter nördlich gesichtet werden. Entscheidend für ihr Vorkommen sind Gewässer mit ausreichend Vegetation und einem reichhaltigen Nahrungsangebot.
Verhalten und Flugkunst
Ihr Flug ist kraftvoll, stetig und gleichzeitig äußerst präzise. Große Königslibellen sind Luftjäger: Sie fangen Beute im Flug – darunter Mücken, Fliegen, kleinere Libellen und andere Insekten. Dabei vollführen sie abrupte Richtungswechsel, stehen scheinbar schwebend in der Luft und tragen Beute mit ihren kräftigen Beinen.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Die Paarung findet in der Luft oder an einer Sitzwarte über dem Wasser statt. Das Weibchen legt anschließend die Eier direkt in Wasserpflanzen ab. Dort beginnen die Larven ihren mehrjährigen Lebenszyklus, der 2–3 Jahre dauern kann. Die Larven sind ebenfalls räuberisch und leben zwischen Wasserpflanzen und im Sediment. Erst nach mehreren Häutungen verlassen sie das Wasser und vollziehen an einem Stängel oder Stein die Verwandlung zum flugfähigen Insekt.
Ökologische Bedeutung
Die Große Königslibelle ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Sie reguliert Insektenpopulationen, fungiert als Beute für Vögel und Fische und dient als Indikator für die Wasserqualität. Ein Vorkommen von Anax imperator deutet häufig auf ein ökologisch gut funktionierendes, relativ naturbelassenes Gewässer hin.
Zukunft – Herausforderungen und Hoffnung
Die Große Königslibelle steht exemplarisch für eine Natur, die unter Druck gerät. Klimawandel verändert Lebensräume: längere Trockenperioden lassen Teiche verschwinden, während extreme Wetterlagen Laich- und Larvenentwicklung beeinträchtigen. Zugleich führt Nutzungsdruck auf Landschaft und Gewässer – etwa durch Bebauung, Landwirtschaft und Pestizide – zu einem Verlust geeigneter Brut- und Jagdgebiete.
Doch es gibt auch Hoffnung: Schaffung und Pflege naturnaher Gewässer, Verzicht auf chemische Gifte im Garten, Renaturierungsprojekte und nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen können der Großen Königslibelle neue Lebensräume eröffnen. Wenn wir es schaffen, Wasserlandschaften lebendig zu halten und ihnen Raum zu geben, wird auch die Königin der Libellen weiterhin über unsere Teiche gleiten – als Botschafterin einer intakten und faszinierenden Natur.
In der Aufnahme von Dieter Zinßer
- Die Große Königslibelle (Anax imperator)















