Sie befinden sich hier:
Aktuelles
>
Aktuelle Themen
>
Aktuelles Archiv (Best of)
>
Archiv 2010
>
Archiv überregional 2010
>
Aktuelles Archiv 2010-09: September
>
2010 - Landwirte setzen sich für den Artenschutz ein ...
Landwirte setzen sich für den Natur- und Artenschutz ein
Agrar-Landwirtschaft
Bonn - „Uns ist wichtig zu zeigen, dass Landwirte nachhaltig mit der Natur umgehen.
Landwirte setzen sich für den Natur- und Artenschutz einDie biologische Vielfalt im Rheinland ist erst durch die jahrhundertelange Bewirtschaftung durch die Landwirte entstanden und sollte gemeinsam mit den Landwirten erhalten werden."
Mit diesen Worten eröffnete der stellvertretende Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wesel, Heinrich van de Sand, am vergangenen Freitag eine Planwagenfahrt durch Feld und Wiese rund um Xanten, die unter dem Motto „Landwirtschaft - Wirtschaften mit der Natur“ stattfand. Dabei erklärte der Xantener Landwirt Medienvertretern, Lokalpolitikern und Vertretern von Naturschutzverbänden, mit welchen Maßnahmen sich Landwirte konkret für den Natur- und Artenschutz einsetzen.
„Bauern haben ein ureigenstes Interesse daran, gut mit Natur und Boden umzugehen, damit sie langfristig damit wirtschaften können“, gab sich van de Sand überzeugt. Für die Landwirtschaft und den Naturschutz sei es am effektivsten, kooperative Maßnahmen umzusetzen, bei denen die Fläche weiter genutzt werden könne. „Dieses Konzept macht durchaus Sinn: Denn die Tier- und Pflanzenarten der offenen Agrarlandschaft haben sich erst mit der Kultivierung der Fläche angesiedelt und inmitten der landwirtschaftlich genutzten Äcker und Wiesen ihren Lebensraum gefunden“, betonte der Landwirt.
„An dieser Stelle war ursprünglich Grünland. Hier haben Landwirte eine Hecke mit heimischen Baum- und Straucharten gepflanzt“, sagte van de Sand an der ersten Station und zeigte den Teilnehmern die Stelle, wo nun regionale Vogelarten wie Dorngrasmücke und Neuntöter leben. Weiter führte die Planwagenfahrt entlang von Blühstreifen. Die spezielle Wildblumen- und Wildkräutermischung, die an Rändern von Äckern ausgesät wird, bietet über 80 verschiedenen Insekten wie Bienen und Käfern einen reich gedeckten Teller. Tiere, die am Boden brüten oder Deckung vor ihren natürlichen Feinden suchen wie Hase und Rebhuhn, finden in dem Blühstreifen Schutz.
Eine ähnliche Funktion übernehmen die verschiedenen Wildäcker rund um Xanten. „Die Naturschutzmaßnahmen gewinnen erst an Qualität, wenn sie auch gepflegt werden. Diese Pflege übernimmt der Landwirt. Durch das regelmäßige Mulchen oder Schneiden kommt es nicht zu einer Verunkrautung mit Problemunkräutern und auch schwache Pflanzenarten haben eine Chance, sich zu entwickeln“, hob van de Sand hervor. Zudem werde so der Offenlandcharakter der Fläche gewährleistet; ohne eine regelmäßige Bewirtschaftung würde dort sonst nach einigen Jahren eine allmähliche Bewaldung durch Sukzession einsetzen.
Der Trecker mit dem Planwagen zog weiter vorbei an extensiven Grünlandflächen. „Hier wird weder gedüngt noch werden Pflanzenschutzmittel ausgetragen. Nur ein Mal im Jahr wird das Gras geschnitten“, betonte van de Sand. Durch diese Maßnahmen entstehe eine unglaubliche Artenvielfalt im Grünland: Pro m2 wachsen rund 10 weitere Pflanzenarten wie zum Beispiel Margeriten, Rotklee oder die Sumpfdotterblume. „Jede Pflanze ist für etwa fünf Tierarten, wie verschiedene Schmetterlinge, eine Nahrungsquelle, so dass auf extensiven Grünlandflächen nicht nur die Vielfalt der Pflanzenarten sonder auch die dort lebenden Tierarten steigt“, so der stellvertretende Vorsitzende. (RLV)
Quelle: Proplanta ® | 22.08.2010
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
9.000 Fenster für „et Levelingche“
Bonn - 1.000 Fenster für die Feldlerche waren das Ziel - mit 9.000 angelegten Feldlerchenfenstern übertrafen nordrhein-westfälische Landwirte das Projektvorhaben der Stiftungen Rheinische und Westfälische Kulturlandschaft um ein Vielfaches.
9.000 Fenster für „et Levelingche“ Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin. Im Herbst können rheinische Landwirte das Feldlerchenprojekt „1.000 Fenster für die Lerche“ wieder durch ihre Mitarbeit unterstützen.
Mit dem Projekt „1.000 Fenster für die Lerche“ der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft soll die Population der Feldlerche, die auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten in Nordrhein-Westfalen steht, stabilisiert werden. Vor allem Landwirte können nach RLV-Angaben helfen, den Feldlerchenbestand zu bewahren, indem sie auf freiwilliger Basis und gegen eine Entschädigung des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums Lerchenfenster anlegen. Denn „et Levelingche“, wie die Feldlerche im Rheinland liebevoll genannt wird, hat in den vergangenen Jahrzehnten ihren Lebensraum in landwirtschaftlich genutzten Flächen gefunden. Sie brütet inmitten der offenen Feldflur.
Inzwischen haben die Ackerbauern und Pflanzenzüchter allerdings große Fortschritte gemacht, um durch höhere Erträge den wirtschaftlichen Bedingungen standhalten zu können. Dadurch sind die Pflanzenbestände sehr dicht geworden. Die Feldlerchen finden deutlich weniger Brutmöglichkeiten im Getreideschlag. Mit dem Projekt „1.000 Fenster für die Lerche“ hat sich dies geändert und die Feldlerchen finden wieder einen Platz im Getreidefeld, um einfliegen und brüten zu können. Viele Landwirte, die im Herbst Getreide aussäen, werden auch in diesem Jahr wieder ihre Sämaschine für einen kurzen Moment anheben. So entsteht eine 20 m2 Fehlstelle im Feld - ein Lerchenfenster.
Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft kümmert sich um die Projektplanung und -umsetzung. Unterstützt wird sie dabei von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und dem Dachverband der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen. Die Bezirksregierungen helfen bei der Verwaltung und Abrechnung der Fördermittel. Interessierte Landwirte sollten sich jetzt bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft melden beziehungsweise die Anträge einreichen.
Ansprechpartnerin ist Birgit Lind unter Telefon: 02 28/9 09 07 21-0, Fax: 02 28/9 09 07 21-9 oder per E-Mail: b.lind@rheinische-kulturlandschaft.de. (RLV)
Agrar-Landwirtschaft
Quelle: Proplanta ® | 22.08.2010
| Umwelt: Naturschutz
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Aktueller Ordner:
Aktuelles Archiv 2010-09: September
Parallele Themen:
10.09.2010 Der Schwarzstorch
12.09.2010 Landwirtschaft schafft Lerchenfenster
14.09.10 WWF: 13 Millionen Hektar Waldverlust in einem Jahr
19.09.2010 42.400 Wildschweine in Bayern erlegt
19.09.2010 WWF-Expedition entdeckt "Sumpfschimpansen" ...
2010 - 9.000 Fenster für die Feldlerche
2010 - Landwirte setzen sich für den Artenschutz ein ...
2010 : Jugendwettbewerb
2010-09-03: Jugend|Zukunft|Vielfalt
Biologische Vielfalt 30.09.2010
Deutscher Landschaftspflegetag will Naturkapital .25.09.2010
Grünes Band 30.9.2010
Grünes Klassenzimmer 29.09.2010
Hohe See unter Schutz .. 25.09.2010
Landnutzung fördert Artenvielfalt 29.10.2010
Neue Menschenaffenart 28.09.2010
Rollendes Klassenzimmer 22.09.2010