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Landwirtschaft schafft Lerchenfenster
Seit 2007 steht der Bodenbrüter auf der roten Liste als in Deutschland gefährdete Tierart.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben Niedersachsens Landwirte im vergangenen Jahr fast 4.000 Lerchenfenster in ihren Äckern angelegt, berichtet der Landvolk-Pressedienst.

Das sind rund 20 Quadratmeter große Freiflächen mitten im Getreide, in denen die Bodenbrüter ihre Nester bauen und Eier ausbrüten können. Zudem werden sie dort vom aufwachsenden Getreide nicht beim An- und Abflug behindert.

Bei den modernen engen Reihenabständen sind solche Plätze im Getreideacker sonst kaum noch zu finden.

Auch eine intensive Grünlandnutzung, die Umstellung von Sommer- auf Wintergetreide sowie das Fehlen von Randstreifen und Graswegen engt den Lebensraum der Feldlerche ein. Nach den ersten Erfahrungen ist der Bruterfolg durch die Anlage der Lerchenfenster erheblich gestiegen. In diesen Streifen waren meist zwei, manchmal sogar drei Bruten pro Jahr erfolgreich.

Dabei ist der Aufwand für die Landwirte gering: Bei der Bestellung ihrer Ackerflächen mit Getreide heben sie die Sämaschine einfach ein paar Meter an, sodass eine künstliche Fehlstelle entsteht.

Wichtig ist dabei, dass sich das Lerchenfenster nicht direkt an einer Fahrgasse befindet, da Beutegreifer wie der Fuchs, der Dachs oder der Marder sonst ein leichtes Spiel haben. Auch zu Straßen und Hecken sollte ein Abstand von mindestens 50 Metern eingehalten werden.

Die Idee der Lerchenfenster kommt aus England. Auf der Insel hat sich der Bruterfolg im Wintergetreide mit dieser Maßnahme verdreifacht. Auch Kiebitze, Rebhühner und Feldhasen nutzen die freien Stellen für ihre Jungenaufzucht.

Die ersten Beobachtungen in Niedersachsen sind ebenfalls positiv, die Anlage der Lerchenfenster soll deshalb auch in Zukunft gefördert werden. Die Landesjägerschaft Niedersachsen erwartet, dass sich wieder viele Landwirte an dem Projekt beteiligen, für das in diesem und im kommenden Jahr jeweils 50.000 Euro eingeplant sind.

Regional ist die Verteilung jedoch sehr unterschiedlich.

Im Landkreis Celle steht zum Beispiel Geld für 150 Lerchenfenster bereit, deren Anlage nach dem Windhundverfahren mit jeweils zehn Euro unterstützt wird. Landwirte, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, sollten sich deshalb schnell an ihre zuständige Kreisjägerschaft wenden. (LPD)

Quellenangabe: www.proplanta - de / 12.09.2010