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Überwinternde Weißstörche? - 27.10.2010
Überwinternde Störche irritieren Anwohner
Überwinternde Störche irritieren Anwohner
In den letzten Tagen und Wochen werden immer wieder Weißstörche beobachtet, die nicht in den
Süden gezogen sind, so z.B. bei Schwandorf (Opf) oder Hurlach (Obb). Diese Tiere sorgen oft für
Aufregung: Können Störche in Bayern überhaupt überwintern?
Hier kann weitgehend Entwarnung gegeben werden. In milden Wintern mit wenig Schnee bzw. mäßigem Frost finden die Störche noch genügend Nahrung und können so auch die kalte Jahreszeit bei uns gut überstehen.
Der Weißstorch als klassischer Zugvogel verbringt normalerweise das Winterhalbjahr in Afrika. Als Se-
gelflieger meiden die Störche das Mittelmeer und fliegen entweder als sogenannte Ostzieher über Türkei,
Israel und Ägypten nach Ost- und Südafrika oder sie wenden sich als Westzieher über Spanien und Gib-
raltar nach Westafrika.
Einige dieser Störche haben in den letzten Jahren einen neuen Trend geprägt, spa-
ren sich den Flug über die Meerenge von Gibraltar und überwintern einfach in Spanien. Durch die verrin-
gerte Zugstrecke ergeben sich anscheinend auch Verschiebungen im Verhalten, so dass jedes Jahr einige
Störche auffallen, welche tatsächlich erst im Winter verschwinden (Winterflucht). Auch Weißstörche aus
ehemaligen Zucht- oder Pflegestationen haben sich das Zugverhalten abgewöhnt und schlagen sich in
Süddeutschland durch. So lässt sich beim Weißstorch der mögliche Einfluss des Klimawandels nicht di-
rekt ablesen, diese Fragestellung steht dafür z.B. bei der „Stunde der Wintervögel“ im Vordergrund.
Die Befürchtungen besorgter Bürger, dass überwinternde Störche hier erfrieren müssen, sind jedoch un-
begründet. „Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich
besser speichern kann, als z.B. kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern“,
erklärt Oda Wieding, Storchenbeauftragte des LBV. „Die Weißstörche treten die wochenlange Reise nur
wegen der Nahrungsknappheit im europäischen Winter an. Solange allerdings keine geschlossene
Schneedecke liegt und strenger, lang anhaltender Frost herrscht, findet der Storch auch in unseren Breiten
noch genug Nahrung, v. a. Mäuse, Regenwürmer, kleine Schnecken, Egel, Fische etc.“ Erst bei anhalten-
der Nahrungsknappheit streifen die meisten Störche weiter bis in die großen Flußauen oder zum Boden-
see bzw. Neusiedler See, wo das Klima etwas günstiger und damit auch das Nahrungsangebot größer ist.
Diese Vögel behalten die Storchenschützer im Auge, es ist aber kein Eingreifen notwendig. Auch die
Einrichtung einer Futterstelle ist da eher hinderlich, weil sich so die Störche daran gewöhnen und damit
auch von einer Fütterung abhängig gemacht werden, während sie andernfalls ihrem Instinkt folgen und
bei tatsächlicher Futterknappheit dann doch einen sogenannten Teilzug machen.
Wenn auch Sie überwinternde Störche beobachten, melden Sie diese bitte an den LBV. So kann die je-
weilige LBV-Kreisgruppe zusammen mit den Fachleuten von der zuständigen Unteren Naturschutzbe-
hörde diese überwinternden Einzeltiere überwachen.
Quellenangabe und Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Oda Wieding, LBV, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/4775-32, Fax 09174/4775-75
E-Mail: o-wieding@lbv.de, Internet http://www.lbv.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
In den letzten Tagen und Wochen werden immer wieder Weißstörche beobachtet, die nicht in den
Süden gezogen sind, so z.B. bei Schwandorf (Opf) oder Hurlach (Obb). Diese Tiere sorgen oft für
Aufregung: Können Störche in Bayern überhaupt überwintern?
Hier kann weitgehend Entwarnung gegeben werden. In milden Wintern mit wenig Schnee bzw. mäßigem Frost finden die Störche noch genügend Nahrung und können so auch die kalte Jahreszeit bei uns gut überstehen.
Der Weißstorch als klassischer Zugvogel verbringt normalerweise das Winterhalbjahr in Afrika. Als Se-
gelflieger meiden die Störche das Mittelmeer und fliegen entweder als sogenannte Ostzieher über Türkei,
Israel und Ägypten nach Ost- und Südafrika oder sie wenden sich als Westzieher über Spanien und Gib-
raltar nach Westafrika.
Einige dieser Störche haben in den letzten Jahren einen neuen Trend geprägt, spa-
ren sich den Flug über die Meerenge von Gibraltar und überwintern einfach in Spanien. Durch die verrin-
gerte Zugstrecke ergeben sich anscheinend auch Verschiebungen im Verhalten, so dass jedes Jahr einige
Störche auffallen, welche tatsächlich erst im Winter verschwinden (Winterflucht). Auch Weißstörche aus
ehemaligen Zucht- oder Pflegestationen haben sich das Zugverhalten abgewöhnt und schlagen sich in
Süddeutschland durch. So lässt sich beim Weißstorch der mögliche Einfluss des Klimawandels nicht di-
rekt ablesen, diese Fragestellung steht dafür z.B. bei der „Stunde der Wintervögel“ im Vordergrund.
Die Befürchtungen besorgter Bürger, dass überwinternde Störche hier erfrieren müssen, sind jedoch un-
begründet. „Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich
besser speichern kann, als z.B. kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern“,
erklärt Oda Wieding, Storchenbeauftragte des LBV. „Die Weißstörche treten die wochenlange Reise nur
wegen der Nahrungsknappheit im europäischen Winter an. Solange allerdings keine geschlossene
Schneedecke liegt und strenger, lang anhaltender Frost herrscht, findet der Storch auch in unseren Breiten
noch genug Nahrung, v. a. Mäuse, Regenwürmer, kleine Schnecken, Egel, Fische etc.“ Erst bei anhalten-
der Nahrungsknappheit streifen die meisten Störche weiter bis in die großen Flußauen oder zum Boden-
see bzw. Neusiedler See, wo das Klima etwas günstiger und damit auch das Nahrungsangebot größer ist.
Diese Vögel behalten die Storchenschützer im Auge, es ist aber kein Eingreifen notwendig. Auch die
Einrichtung einer Futterstelle ist da eher hinderlich, weil sich so die Störche daran gewöhnen und damit
auch von einer Fütterung abhängig gemacht werden, während sie andernfalls ihrem Instinkt folgen und
bei tatsächlicher Futterknappheit dann doch einen sogenannten Teilzug machen.
Wenn auch Sie überwinternde Störche beobachten, melden Sie diese bitte an den LBV. So kann die je-
weilige LBV-Kreisgruppe zusammen mit den Fachleuten von der zuständigen Unteren Naturschutzbe-
hörde diese überwinternden Einzeltiere überwachen.
Quellenangabe und Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Oda Wieding, LBV, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/4775-32, Fax 09174/4775-75
E-Mail: o-wieding@lbv.de, Internet http://www.lbv.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
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