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Landwirtschaft auf nassen Moorflächen 29.11.2010
Landwirtschaft auf nassen Moorflächen 29.11.2010
Landwirtschaft auf nassen Moorflächen - Forschungsprojekt in Greifswald gestartet
29.11.2010
Greifswald - Das Forschungsprojekt VIP - Vorpommern Initiative Paludikultur ist in Greifswald gestartet.
Moorflächen südöstlich von Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) (Foto: R. Scheibe)Wissenschaftler sowie Klein- und Mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen wollen innovative Ansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft auf wiedervernässten Flächen entwickeln. Für das in Norddeutschland bislang einmalige Vorhaben stehen in den kommenden drei Jahren vier Millionen Euro zur Verfügung. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projektkonsortium wird von Prof. Dr. Hans Joosten (Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Greifswalder Universität) geleitet.
Mit dem Verbundvorhaben VIP-Vorpommern Initiative Paludikultur werden die ausgedehnten entwässerten Moorflächen Norddeutschlands ins Zentrum der Forschung gerückt. Paludikultur leitet sich von „palus“ (lateinisch für Sumpf) ab und ist eine Landwirtschaftsform, die für sehr nasse Flächen geeignet ist. Trockengelegte Moorflächen emittieren große Mengen des stark klimaschädlichen Kohlendioxids. Wiedervernässung dieser Flächen reduziert diese Emission deutlich. Im östlichen Mecklenburg-Vorpommern umfasst der Untersuchungsraum immerhin mehr als 100.000 Hektar.
Im Rahmen des Projektes arbeiten Wissenschaftler aus neun Forschungseinrichtungen aus fünf Bundesländern sowie mehrere Klein- und Mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Bau, Energie und Landwirtschaft zusammen. Sie wollen innovative Ansätze für eine Landwirtschaft auf nassen Moorflächen entwickeln und auf Praxistauglichkeit testen. Das Projekt wird von Greifswald aus koordiniert.
Ein Umgestalten der Landwirtschaft auf Paludikultur stellt für die Landwirte eine große Herausforderung dar. Die neue Bewirtschaftungsform ist klimafreundlich und bietet deutliche wirtschaftliche Vorteile. Einerseits können Flächen weiter genutzt werden, die wegen zurückgehender Viehbestände für die Gewinnung von Grünfutter in Zukunft so nicht mehr benötigt werden. Andererseits bietet die Paludikultur den Landwirten die Chance, hochwertige Rohstoffe wie Schilf, Gras und Rohrkolben zu gewinnen und zu vermarkten. Diese Produkte sind nicht nur als Rohstoff für die Erzeugung von Bioenergie begehrt, sondern auch als natürliche Baustoffe. Zusätzlich ergeben sich neue Bewirtschaftungsformen etwa durch das Beweiden nasser Standorte durch Wasserbüffel.
Nasse Flächen sind für Landwirtschaftsbetriebe eine technische Herausforderung. Herkömmliche Landwirtschaftsgeräte versinken im feuchten Untergrund. Ziel des Projekts ist die Entwicklung angepasster Maschinen zur Ernte und Weiterverarbeitung. In den kommenden Wochen wird so ein neu entwickeltes, leichtes Kettenfahrzeug auf Basis eines Pistenbully´s bei der Schilfernte eingesetzt.
Paludikultur berührt auch ökonomische und soziale Fragestellungen. Durch begleitende Forschung soll demonstriert werden, dass Bewirtschaften nasser Moorflächen sich positiv auf die Wirtschaft und Arbeitsmarkt in strukturschwachen Regionen auswirkt, was der Abwanderung entgegenwirkt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen des nationalen Forschungsschwerpunktes Innovative Systemlösungen für ein nachhaltiges Landmanagement. Es soll nachhaltige Bewirtschaftungsformen etablieren und auf die Herausforderungen des Klimawandels oder sich verändernder sozioökonomischer Strukturen vorbereiten.
Auch in anderen Gebieten der Welt bieten sich degradierte Moorflächen in großem Maße für Paludikultur an, wenngleich auch mit anderen Pflanzenarten und Wirtschaftsformen. So sind für das Greifswalder Paludikultur-Projekt auch Machbarkeitsstudien und Pilotprojekte in Belarus, China, und Indonesien geplant. (idw)
Quellenangabe: Proplanta ® | 28.11.2010 www.proplanta. de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
29.11.2010
Greifswald - Das Forschungsprojekt VIP - Vorpommern Initiative Paludikultur ist in Greifswald gestartet.
Moorflächen südöstlich von Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) (Foto: R. Scheibe)Wissenschaftler sowie Klein- und Mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen wollen innovative Ansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft auf wiedervernässten Flächen entwickeln. Für das in Norddeutschland bislang einmalige Vorhaben stehen in den kommenden drei Jahren vier Millionen Euro zur Verfügung. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projektkonsortium wird von Prof. Dr. Hans Joosten (Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Greifswalder Universität) geleitet.
Mit dem Verbundvorhaben VIP-Vorpommern Initiative Paludikultur werden die ausgedehnten entwässerten Moorflächen Norddeutschlands ins Zentrum der Forschung gerückt. Paludikultur leitet sich von „palus“ (lateinisch für Sumpf) ab und ist eine Landwirtschaftsform, die für sehr nasse Flächen geeignet ist. Trockengelegte Moorflächen emittieren große Mengen des stark klimaschädlichen Kohlendioxids. Wiedervernässung dieser Flächen reduziert diese Emission deutlich. Im östlichen Mecklenburg-Vorpommern umfasst der Untersuchungsraum immerhin mehr als 100.000 Hektar.
Im Rahmen des Projektes arbeiten Wissenschaftler aus neun Forschungseinrichtungen aus fünf Bundesländern sowie mehrere Klein- und Mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Bau, Energie und Landwirtschaft zusammen. Sie wollen innovative Ansätze für eine Landwirtschaft auf nassen Moorflächen entwickeln und auf Praxistauglichkeit testen. Das Projekt wird von Greifswald aus koordiniert.
Ein Umgestalten der Landwirtschaft auf Paludikultur stellt für die Landwirte eine große Herausforderung dar. Die neue Bewirtschaftungsform ist klimafreundlich und bietet deutliche wirtschaftliche Vorteile. Einerseits können Flächen weiter genutzt werden, die wegen zurückgehender Viehbestände für die Gewinnung von Grünfutter in Zukunft so nicht mehr benötigt werden. Andererseits bietet die Paludikultur den Landwirten die Chance, hochwertige Rohstoffe wie Schilf, Gras und Rohrkolben zu gewinnen und zu vermarkten. Diese Produkte sind nicht nur als Rohstoff für die Erzeugung von Bioenergie begehrt, sondern auch als natürliche Baustoffe. Zusätzlich ergeben sich neue Bewirtschaftungsformen etwa durch das Beweiden nasser Standorte durch Wasserbüffel.
Nasse Flächen sind für Landwirtschaftsbetriebe eine technische Herausforderung. Herkömmliche Landwirtschaftsgeräte versinken im feuchten Untergrund. Ziel des Projekts ist die Entwicklung angepasster Maschinen zur Ernte und Weiterverarbeitung. In den kommenden Wochen wird so ein neu entwickeltes, leichtes Kettenfahrzeug auf Basis eines Pistenbully´s bei der Schilfernte eingesetzt.
Paludikultur berührt auch ökonomische und soziale Fragestellungen. Durch begleitende Forschung soll demonstriert werden, dass Bewirtschaften nasser Moorflächen sich positiv auf die Wirtschaft und Arbeitsmarkt in strukturschwachen Regionen auswirkt, was der Abwanderung entgegenwirkt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen des nationalen Forschungsschwerpunktes Innovative Systemlösungen für ein nachhaltiges Landmanagement. Es soll nachhaltige Bewirtschaftungsformen etablieren und auf die Herausforderungen des Klimawandels oder sich verändernder sozioökonomischer Strukturen vorbereiten.
Auch in anderen Gebieten der Welt bieten sich degradierte Moorflächen in großem Maße für Paludikultur an, wenngleich auch mit anderen Pflanzenarten und Wirtschaftsformen. So sind für das Greifswalder Paludikultur-Projekt auch Machbarkeitsstudien und Pilotprojekte in Belarus, China, und Indonesien geplant. (idw)
Quellenangabe: Proplanta ® | 28.11.2010 www.proplanta. de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
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