Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Wie nordamerikanische Gebirge in den Himmel wuchsen 16.01.11
Himmlische Botschaft: Urzeit-Regentropfen zeigen wie nordamerikanische Gebirge in den Himmel wuchsen

16.01.2011

Frankfurt/Main -
Quer über den Westen des nordamerikanischen Kontinents zieht sich eine gewaltige Gebirgskette mit bis zu 6.000 m hohen Gipfeln und den Rocky Mountains als bekannteste Vertreter.

Mithilfe der von prähistorischem Regenwasser hinterlassenen Spuren konnten Wissenschaftler des Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Frankfurt a.M., sowie der US-amerikanischen Stanford University, nachvollziehen, wie sich das Höhenprofil der Landschaft vor ca. 50 Millionen Jahren entwickelte und die Giganten entstanden.

Die Methode kann auch zu einer verbesserten Einschätzung zukünftiger Niederschlagsveränderungen beitragen. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Geology“ veröffentlicht.


Regentropfen als Zeitzeuge

Regen ist eines der elementarsten Naturereignisse. Was kaum einer weiß: noch heute finden sich Spuren urzeitlichen Regenwassers im Gestein oder in Ablagerungen auf dem Grund von Seen. Und das, obwohl dieser Regen bereits vor Jahrmillionen vom Himmel gefallen ist. Wissenschaftler der Stanford University und des Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) haben über 4.000 Proben aus dem Boden und Seesedimenten aus dem Westen Nordamerikas untersucht, die 28 bis 65 Millionen Jahre alt sind. Die chemische Analyse der Spuren die das damalige Regenwasser in den Gesteinen hinterlassen hat, verrät, in welcher Höhe der Regen einst vom Himmel fiel.


„Schwerer“ Sauerstoff im Wasser enthüllt das Höhenprofil

Die Forscher machten sich dabei eine besondere Eigenschaft des im Wasser enthaltenen Sauerstoffs zunutze. Dieser kann pro Molekül eine unterschiedliche Anzahl an Neutronen, u.a. 16 oder 18 beinhalten. Wasser, das Sauerstoffatome in der Form 18O enthält, ist schwerer und regnet bereits in niedrigen Höhen ab. Dies gilt auch, wenn Wolken auf Gebirge treffen und daran aufsteigen. Daher enthält Regen, der am Fuß der Berge fällt, einen größeren Anteil des „schweren Sauerstoffs“ als in großen Höhen. Bestimmt man das Verhältnis von „schwerem“ oder zu „leichtem“ Sauerstoff im Regenwasser, enthält man daher wichtige Informationen darüber, wo und wie viel Niederschlag im Laufe der Erdgeschichte gefallen ist. Wenn diese geochemischen Spuren des Regenwassers aus verschiedenen Jahrmillionen aber vom gleichen Ort miteinander verglichen werden, lässt sich feststellen, wie viel sich unsere Erde in diesem Zeitraum gehoben hat.


Bisherige Theorie der Gebirgsentstehung muss neu bewertet werden

Bisher ging man davon aus, dass die heutigen Touristenattraktionen im Westen der USA Reste einer in sich zusammengefallenen Hochebene sind. Die Rekonstruktion der Entwicklung des Höhenprofils mittels Spuren prähistorischen Regenwassers zeichnet nun aber ein ganz anderes Bild. Ergebnis: vor 50 Millionen Jahren begann sich der Westen Nordamerikas aufzutürmen. Wie eine gewaltige, jedoch sehr langsame Welle setzte sich die Hebung des Westens der USA in den folgenden 22 Millionen Jahren von West-Kanada bis hinunter nach Mexiko fort. „Aufgrund der aus den Niederschlagsmustern erkennbaren Höhenprofilen kann man schließen, dass die heutigen Rocky Mountains im mittleren Teil der Gebirgskette etwa vor 40 Millionen Jahren so hoch waren, dass sie entscheidend zur Klima- und Niederschlagsveränderung der USA beigetragen haben.“ berichtet der Geologe Andreas Mulch, Professor am BiK-F und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Co-Autor der Studie. Die Hebung wurde ausgelöst, weil sich ozeanische Gesteine des heutigen Pazifiks damals unter die nordamerikanische Kontinentalplatte schob und sich dabei in der Tiefe verformte. Als Material aus dem tieferen Erdmantel in Bereiche zwischen den Platten eindrang, führten die Hitze und der Auftrieb des Materials zu einer Hebung der darüber liegenden Erdoberfläche.


Wetter-Nachhersage hilft Klimawandel zu verstehen

Die Rekonstruktion der Regenfälle ist aber nicht nur für Geologen relevant, sondern auch für die Gesellschaft ein Zurück in die Zukunft, wie Professor Mulch weiter erklärt. "Um angemessen auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren zu können, ist es wichtig, sich mit dem Klima der Vergangenheit, bei dem Regen eine maßgebliche Rolle spielt, zu beschäftigen. Die Erde ist ein riesiges klimatisches Archiv, aus dem wir mittels der Isotopenbestimmung nun Niederschlagsmuster für ganze Regionen rekonstruieren können.“ Dies ist zum Beispiel für den Südwesten der USA wichtig, der im Gebiet der Studie liegt. Klimaforscher sind sich einig, dass hier in Zukunft weniger Regen fallen wird und Großstädte wie Las Vegas und Los Angeles noch mehr als bisher mit Trockenheit zu kämpfen haben. Aber auch darüber hinaus hat die Methode der Isotopenbestimmung von konserviertem Regenwasser Potential. Beispiel Biodiversität: hier könnten der Blick in die Erdgeschichte und deren Niederschlagsmuster als Grundlage für neue Forschung zur damaligen Ausbreitung von Tieren und Pflanzen sowie deren Veränderung dienen. Quelle: (BiK-F)



Quellenangabe: Proplanta ®  |  16.01.2011  www.proplanta. de

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz im Steigerwald
Aktueller Ordner:
Januar 2011
Parallele Themen:
Der deutsche Wald ist "spitze" 29.01.2011 Vögel benötigen rechtes Nasenloch zur Navigation 30.01.2011 Österr. Wasserpolitik fit für die kommenden Jahre 08.01.2011 Österreichs bei ländlichen Entwicklung Vorbild 22.01.2011 2011 Internationales Jahr der Wälder 04.01.2011 2011 Jahr der Wälder - Privatisierung stoppen 04.01.2011 Aigner mit neuer Waldstrategie in der Kritik 20.01.2011 Aktuelle Waldinventur 01.01.2011 Alternative Kraftstoffe 28.01.2011 Auf dem DJV-Messestand heimische Tiere 18.01.2011 Bayern startet neues Bergbauernprogramm 06.01.2011 Bayern: Kulap kann neu beantragt werden 15.01.2011 Beliebt wie nie zuvor: Bauernhof-Urlaub in Bayern 22.01.2011 Biosprit aus Holz - was Pilze leisten können 25.01.2011 Bundesweiter Wandertag für die biologische Vielfalt 27.01.11 Bunte Vielfalt der rheinischen Kulturlandschaften 18.01.2011 Chance für ehemalige Hochmoore und Klimaschutz 21.01.2011 Düngung: Bald wird wieder Stickstoff ausgebracht 22.01.2011 Die Viren der Tiere 16.01.2011 DJV-Jagdbilanz 2009/10: Einbrüche bei Neozoen ... 05.01.2011 DJV: Jagdrecht in Deutschland bestätigt 26.01.2011 Ein guter Tag für Lachs, Fischotter und Buchen 12.01.2011 Energieholzplantagen auf Gruenlandflaechen 20.01.2011 Erweiterung des Naturschutzgroßprojektes 12.01.2011 Europäischer Gerichtshof bestätigt Jagdrechtssystem 29.01.11 Forscher unters. Einfluss des Bodens auf das Klima 23.01.11 Forschungsverbund setzt sich für Weltnaturerbe ein 09.01.11 Forstpionier Petz als Österreichs Forest Hero 14.01.11 Gefährdete Nutztierrasse des Jahres ... 25.01.2011 Globale Rekordjagd der Temperaturen 23.01.2011 Globalisierung belastet kommende Generationen 03.01.2011 Kohlendioxid: Wälder dienen dem Klimaschutz 09.01.2011 Landvolk Lüneburg heizt mit Hackschnitzeln 03.01.2011 Landwirtschaft und intakter Naturhaushalt 28.01.2011 Landwirtschaft wichtig für Klimaschutz 21.01.2011 Magnetfeldgesteuerte Füchse 15.01.2011 Mehr Natura 2000 Flächen 17.01.2011 Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“ 05.01.2011 NABU und BUND kritisieren Bienenmonitoring 26.01.2011 NABU zieht Bilanz 01.01.2011 Obstbaum-Aktion im Wienerwald 06.01.2011 Obstbaumschnitt - Schnittstellen nicht verschließen 16.01.11 Prof.Dr. Miranda Schreurs ist neue Vorsitzende 05.01.2011 Rückkehr des Wolfes:Hessen braucht Managementplan 15.01.2011 Reform der Europäischen Agrarpolitik 14.01.2011 Sanftmütig und voller Harmonie: der Hase 30.01.2011 Schafe schaffen Artenvielfalt 02.01.2010 Schweiz: Vollzug des Umweltrechts optimieren 27.01.2011 Signal für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung 19.01.2011 Stunde der Wintervögel mit Rekordbeteiligung 22.01.2011 Tipps bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie 21.01.11 Verantwortungsvoll produzierte Soja in der Schweiz 31.01.11 Wertvolle Erde der Indios 29.01.2011 Wie nordamerikanische Gebirge in den Himmel wuchsen 16.01.11 WWF fordert Ausstieg aus der Ölförderung 19.01.2011 Zukunft der Jagd 18.01.2011