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Den Flächenverbrauch endlich stoppen
Den Flächenverbrauch endlich stoppen

17/18.09.2011

Bonn -
Peer Steinbrück (SPD) informiert sich über Sorgen der Landwirtschaft.

Die Energiewende, die der Bundestag auf den Weg gebracht hat, macht es noch dringender, dass endlich etwas gegen den Flächenverbrauch in Deutschland getan werden muss. Darauf haben der Präsident des Rheinischen Landwirtschaft-Verbandes (RLV), Friedhelm Decker und Vertreter der Kreisbauernschaft Mettmann den Bundestagsabgeordneten Peer Steinbrück (SPD) am Montag (12. September) auf dem Hof von Josef Aschenbroich in Langenfeld hin­gewiesen.

Schon jetzt gingen tagtäglich durch Bebauung, Straßenbau und sonstige Vorhaben in Nordrhein-Westfalen rund 11 ha verloren, sagte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Martin Dahlmann. „Im Kreis Mettmann verliert die Landwirtschaft aber nicht nur Flächen auf Grund von Besiedlung und Straßenbau, darüber hinaus gehen weitere Flächen für den ökologischen Ausgleich der Vorhaben verloren", betonten die Vertreter der Landwirtschaft.

Seit Jahren mache der landwirtschaftliche Berufsstand darauf aufmerksam, dass der Verbrauch von land­wirtschaftlicher Nutzfläche endlich gestoppt werden müsse, erklärte Dahlmann. Wenn etwas in Zeiten knapper Ressourcen, bedrohten Klimas und hungernder Menschen auf den Prüfstand gehöre, dann sei dies die Werteskala im Umgang mit dem Boden. „Die deutsche Landwirtschaft stellt sich der Herausforderung, neben dem Kerngeschäft der Nahrungsmittelerzeugung im Zuge der Energiewende für die Rohstoff- und Energieversor­gung Deutschlands mehr Biomasse bereit zu stellen", hob RLV-Präsident Decker hervor. Man benötige aber ein Flä­chenschutzprogramm für die Land- und Forstwirtschaft und eine flächenschonende Philoso­phie bei Eingriffen in Natur und Landschaft und der Naturschutzkompensation.

Auch der geplante beschleunigte Ausbau der Elektrizitätsnetze werde Fläche in Anspruch nehmen, warnten die Landwirte. Die Land- und Forstwirtschaft werde neben dem Flächen­entzug für den Leitungsbau auch noch zusätzlich den Naturschutzausgleich zu tragen haben, so die Befürchtung.

Diese zweifache Inanspruchnahme von Flächen sei nicht akzeptabel angesichts der unverän­derten Herausforderungen für den Berufsstand, hochqualitative Lebensmittel zu günstigen Preisen in ausreichender Menge zu produzieren und gleichzeitig im Bereich der Erzeugung erneuerbarer Energien schwerwiegende Belastungen zu übernehmen. Da Letzteres gerade auch dem Umweltschutz diene, sollten neue und stärker ausgebaute Elektrizitätsnetze von flächen­haften Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen verschont bleiben, so die Landwirte.

Darüber hinaus sei es an der Zeit, die Rahmenbedingungen für einen modernen Interessen­ausgleich zwischen Energiewirtschaft und Landnutzern zu schaffen, erklärten die Landwirte ihrem Bundestagsabgeordneten. Die Landwirte erwarteten eine bessere Beachtung ihrer Ei­gentumsrechte. „Der bevorstehende Netzausbau darf nicht zu Lasten der Grundeigentümer und Flächenbewirtschafter erfolgen", so der Appell an Steinbrück.

Große Sorgen bereite den Bauern auch die Dis­kussion über die Fortentwicklung der Europäischen Agrarpolitik. Viele Bauern fragten sich, was am Ende dabei herauskommt und was das Ergebnis für die Weiterentwicklung ihres Betriebes bedeute. Die Gemeinsame Agrarpolitik sei der einzige voll vergemeinschaftete Bereich, betonten die Landwirte.

Der EU-Agrarhaushalt mache nur ein 1 % der öffentlichen Ausgaben aus - die Agrarpolitik koste jeden europäischen Bürger nicht mehr als 29 Cent am Tag. Die Direktzahlungen in Form von Betriebsprämien seien schon aufgrund offener Grenzen und der hohen europäischen Standards voll berechtigt und für alle Betriebe existenziell notwendig. (RLV)



Quellenangabe: Proplanta ®  |  17.09.2011  | www.proplanta.de        
   

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