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EU-Vorschläge schwächen unsere Landwirtschaft 14.10.11
Bauernverb.BW: EU-Vorschläge schwächen unsere Landwirtschaft
Bauernverband BW: EU-Vorschläge schwächen unsere Landwirtschaft
14.10.2011
Stuttgart - „Zusätzliche Reglementierungen wie die ‚Greening’-Auflagen mit der darin enthaltenen zwangsweisen Flächenstilllegung von sieben Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Ackerfläche sind angesichts der hohen Produktionsstandards völlig unangebracht und bei rund einer Milliarde hungernder Menschen auf der Erde unverständlich.
Diese besonders auch für unsere süddeutschen Standortverhältnisse unpassenden Vorschläge würden die Betriebe im Wettbewerb schwächen. Wir fordern deshalb die EU-Kommission auf, ihre Vorschläge praxistauglich und den globalen Herausforderungen gerecht werdend zu überarbeiten." Das erklärt Präsident Joachim Rukwied vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zu den am 12. Oktober 2011 von Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloº vorgestellten Legislativvorschlägen zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
„Wir sind in Baden-Württemberg europaweit Vorreiter einer umweltschonenden Landwirtschaft. In Generationen denkend, wirtschaften unsere Bauernfamilien bodenschonend, nachhaltig und tierschützend. Unsere Umweltleistungen und standortbedingten Nachteile werden teilweise durch die Agrarumweltprogramme des Landes ausgeglichen. Diese Leistungen für unsere Gesellschaft dürfen nicht durch EU-weite Gleichmacherei mit unnötiger ‛Greening'-Bürokratie gefährdet werden", fordert Rukwied. „Diejenigen Länder in der EU, in denen heute bereits Natur schonend Landwirtschaft betrieben wird, dürfen nicht durch Mittelumverteilungen in ihrer Leistungskraft geschwächt werden", fordert der Bauernpräsident.
Die Bevölkerung erwartet viel von der Landwirtschaft, nämlich eine die Natur schonende und nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, die Pflege und Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft sowie die Beachtung hoher Umwelt- und Tierschutzstandards. „Die Ansprüche der Gesellschaft sind nur mit wettbewerbsfähigen Betrieben zu erfüllen", betont Rukwied. „Hierzu müssen die Leistungsbereitschaft belohnt und Innovationen gefördert werden."
Den Luxus von zwangsweisen Flächenstilllegungen darf sich Europa in Zeiten der weltweiten Hungerproblematik nicht leisten. „Dies ist geradezu unverantwortlich und spricht allen Bemühungen Hohn, diesen nicht hinnehmbaren Missstand zu beseitigen", so Rukwied.
Klar spricht sich der Landesbauernpräsident gegen die beabsichtigte Neuabgrenzung benachteiligter Gebiete aus, solange diese zu weiteren Nachteilen der Höfe im Land führen würde. Derzeit sind mehr als 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs als benachteiligte Gebiete ausgewiesen.
„Die Belange der süddeutschen Landwirtschaft müssen bei der Ausgestaltung der zukünftigen EU-Agrarpolitik besser berücksichtigt werden", fordert Rukwied. Dazu nimmt er nicht nur die Bundesagrarministerin, sondern auch den zuständigen grünen Landesminister in die Pflicht: „Es geht nicht an, nur immer weitere Verbote und andere Vorschriften zu erlassen. Jetzt gilt es vielmehr, sich für die Existenzfähigkeit unserer Land- und Forstwirtschaft auf EU-Ebene einzusetzen. Dabei dürfen unsere baden-württembergischen Errungenschaften wie die Vorreiterrolle bei den Agrarumweltprogrammen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wir erwarten hier die Unterstützung der Regierungen im Land und im Bund", erklärt Rukwied.
Hintergrundinformationen
Gemeinsame Agrarpolitik (GAP): Am 18. November 2010 veröffentlichte die EU-Kommission ihre erste offizielle Mitteilung zur GAP für 2014 bis 2020. Am 12. Oktober 2011 ging die Brüsseler Behörde mit ihren Legislativvorschlägen an die Öffentlichkeit. Voraussichtlich im Frühjahr 2013 wird über die endgültigen Gesetzestexte entschieden.
Aus der Ersten Säule der GAP werden die Direktzahlungen an die EU-Landwirte finanziert. Damit werden Preissenkungen als Folge der Marktöffnung ausgeglichen. Dazu sind genau vorgeschriebene Standards für den Umwelt-, Klima- und Tierschutz einzuhalten.
Aus der Zweiten Säule der GAP stammen die Mittel zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Die Agrarumweltprogramme Baden-Württembergs werden hieraus mitfinanziert.
‛Greening': Rund ein Drittel der zukünftigen Direktzahlungen aus der Ersten Säule soll vom Einhalten zusätzlicher Umweltschutzmaßnahmen abhängen. Hier nimmt Baden-Württemberg seit Langem jedoch die Vorreiterrolle in der EU ein. Mindestens sieben Prozent der Ackerfläche sollen für ‛ökologische Vorrangflächen' wie Landschaftselemente, Randstreifen, Brache und Aufforstung vorzusehen sein. Dies käme ihrem Entzug aus der landwirtschaftlichen Produktion gleich.
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt über 40.000 Landwirte. 24 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig. (lbv-bw)
Quellenangabe: Proplanta ® | 14.10.2011 | www.proplanta.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
14.10.2011
Stuttgart - „Zusätzliche Reglementierungen wie die ‚Greening’-Auflagen mit der darin enthaltenen zwangsweisen Flächenstilllegung von sieben Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Ackerfläche sind angesichts der hohen Produktionsstandards völlig unangebracht und bei rund einer Milliarde hungernder Menschen auf der Erde unverständlich.
Diese besonders auch für unsere süddeutschen Standortverhältnisse unpassenden Vorschläge würden die Betriebe im Wettbewerb schwächen. Wir fordern deshalb die EU-Kommission auf, ihre Vorschläge praxistauglich und den globalen Herausforderungen gerecht werdend zu überarbeiten." Das erklärt Präsident Joachim Rukwied vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zu den am 12. Oktober 2011 von Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloº vorgestellten Legislativvorschlägen zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
„Wir sind in Baden-Württemberg europaweit Vorreiter einer umweltschonenden Landwirtschaft. In Generationen denkend, wirtschaften unsere Bauernfamilien bodenschonend, nachhaltig und tierschützend. Unsere Umweltleistungen und standortbedingten Nachteile werden teilweise durch die Agrarumweltprogramme des Landes ausgeglichen. Diese Leistungen für unsere Gesellschaft dürfen nicht durch EU-weite Gleichmacherei mit unnötiger ‛Greening'-Bürokratie gefährdet werden", fordert Rukwied. „Diejenigen Länder in der EU, in denen heute bereits Natur schonend Landwirtschaft betrieben wird, dürfen nicht durch Mittelumverteilungen in ihrer Leistungskraft geschwächt werden", fordert der Bauernpräsident.
Die Bevölkerung erwartet viel von der Landwirtschaft, nämlich eine die Natur schonende und nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, die Pflege und Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft sowie die Beachtung hoher Umwelt- und Tierschutzstandards. „Die Ansprüche der Gesellschaft sind nur mit wettbewerbsfähigen Betrieben zu erfüllen", betont Rukwied. „Hierzu müssen die Leistungsbereitschaft belohnt und Innovationen gefördert werden."
Den Luxus von zwangsweisen Flächenstilllegungen darf sich Europa in Zeiten der weltweiten Hungerproblematik nicht leisten. „Dies ist geradezu unverantwortlich und spricht allen Bemühungen Hohn, diesen nicht hinnehmbaren Missstand zu beseitigen", so Rukwied.
Klar spricht sich der Landesbauernpräsident gegen die beabsichtigte Neuabgrenzung benachteiligter Gebiete aus, solange diese zu weiteren Nachteilen der Höfe im Land führen würde. Derzeit sind mehr als 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs als benachteiligte Gebiete ausgewiesen.
„Die Belange der süddeutschen Landwirtschaft müssen bei der Ausgestaltung der zukünftigen EU-Agrarpolitik besser berücksichtigt werden", fordert Rukwied. Dazu nimmt er nicht nur die Bundesagrarministerin, sondern auch den zuständigen grünen Landesminister in die Pflicht: „Es geht nicht an, nur immer weitere Verbote und andere Vorschriften zu erlassen. Jetzt gilt es vielmehr, sich für die Existenzfähigkeit unserer Land- und Forstwirtschaft auf EU-Ebene einzusetzen. Dabei dürfen unsere baden-württembergischen Errungenschaften wie die Vorreiterrolle bei den Agrarumweltprogrammen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wir erwarten hier die Unterstützung der Regierungen im Land und im Bund", erklärt Rukwied.
Hintergrundinformationen
Gemeinsame Agrarpolitik (GAP): Am 18. November 2010 veröffentlichte die EU-Kommission ihre erste offizielle Mitteilung zur GAP für 2014 bis 2020. Am 12. Oktober 2011 ging die Brüsseler Behörde mit ihren Legislativvorschlägen an die Öffentlichkeit. Voraussichtlich im Frühjahr 2013 wird über die endgültigen Gesetzestexte entschieden.
Aus der Ersten Säule der GAP werden die Direktzahlungen an die EU-Landwirte finanziert. Damit werden Preissenkungen als Folge der Marktöffnung ausgeglichen. Dazu sind genau vorgeschriebene Standards für den Umwelt-, Klima- und Tierschutz einzuhalten.
Aus der Zweiten Säule der GAP stammen die Mittel zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Die Agrarumweltprogramme Baden-Württembergs werden hieraus mitfinanziert.
‛Greening': Rund ein Drittel der zukünftigen Direktzahlungen aus der Ersten Säule soll vom Einhalten zusätzlicher Umweltschutzmaßnahmen abhängen. Hier nimmt Baden-Württemberg seit Langem jedoch die Vorreiterrolle in der EU ein. Mindestens sieben Prozent der Ackerfläche sollen für ‛ökologische Vorrangflächen' wie Landschaftselemente, Randstreifen, Brache und Aufforstung vorzusehen sein. Dies käme ihrem Entzug aus der landwirtschaftlichen Produktion gleich.
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt über 40.000 Landwirte. 24 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig. (lbv-bw)
Quellenangabe: Proplanta ® | 14.10.2011 | www.proplanta.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
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