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Das Krombacher Klimaschutz-Projekt
Das Krombacher Klimaschutz-Projekt

02.02.2012

Im Nationalpark Sebangau auf Borneo wollen Brauerei und WWF Torfmoorwälder retten und damit Treibhausgase verhindern


Um Regenwälder und Klima zugleich zu schützen, haben die Brauerei Krombacher und der WWF Deutschland nach Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit in Zentralafrika gemeinsam im Juni 2011 ein weiteres großes Vorhaben in Indonesien gestartet.  

Das Krombacher Klimaschutz-Projekt soll helfen, durch den Bau von Dämmen Torfmoorwälder im indonesischen Sebangau wieder großflächig unter Wasser zu setzen. Dadurch wird dauerhaft Kohlenstoff gebunden und der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen verhindert. In einer ersten Projektphase wurden bereits 145 Dämme gebaut, um Kanäle zu schließen und 26.000 Hektar Moor wieder feucht zu halten.

Ein Damm wurde sogar persönlich von einem deutschen WWF/Krombacher Feldteam fertig gestellt. Das Projekt des WWF in Sebangau ist das erste vom indonesischen Forstministerium anerkannte und unterstützte Klimaschutz-Vorhaben.

Torfmoorwälder speichern Kohlenstoff

Schlimm genug, dass mit den Regenwäldern unsere biologische Vielfalt rapide schrumpft. Die Zerstörung der tropischen Torfmoorwälder könnte darüber hinaus so viele Treibhausgase freisetzen wie die weltweite Verbrennung fossiler Brennstoffe in den vergangenen 70 Jahren.

Denn tropische Torfmoorwälder sind riesige Kohlenstoffspeicher. Mit 3.000 bis 6.000 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar binden sie bis zu 50-mal so viel Kohlenstoff wie eine gleichgroße Fläche Regenwaldes ohne Torfboden. Entsprechend viele Treibhausgase (vor allem Kohlendioxid) entstehen, wenn die Torfmoorwälder zerstört werden.  

Genau das passiert in Indonesien, wo es die größten tropischen Torfmoorwälder gibt. An vielen Stellen werden sie komplett gerodet, entwässert und in Palmölplantagen umgewandelt – vor allem auf Sumatra. Große Flächen in Zentral-Kalimantan auf Borneo werden seit Jahrzehnten kommerziell und illegal abgeholzt.  

Trockene Böden setzen Treibhausgase frei

Um das Holz der gefällten Urwaldriesen abzutransportieren, wurde ein weit verzweigtes Netz von Kanälen in die Regenwälder gegraben. Dies führte zu einer Entwässerung der Böden und gefährdet heute nicht nur einen einzigartigen Lebensraum, die Heimat von Orang-Utans und anderen faszinierenden Tieren und Pflanzen, sondern trägt zugleich gravierend zum Klimaproblem bei.

Aus den trockengelegten Mooren werden gewaltige Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid frei, die Jahrtausende im Boden gespeichert waren. Die Folgen sind fatal: Indonesien liegt heute beim Ausstoß an Treibhausgasen bereits weltweit auf Platz drei.

Der WWF Deutschland und die Brauerei Krombacher haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, in drei Jahren 1,76 Milliarden Quadratmeter (= 176.000 Hektar) dieser Moore wieder zu vernässen sowie verbrannte und geschädigte Waldflächen mit heimischen Baumarten aufzuforsten. Dadurch wird Kohlenstoff gebunden und bleibt im sumpfigen Boden gespeichert. Das erspart der Atmosphäre im Schnitt den Ausstoß von 1,76 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.  


Das Prinzip ist einfach: Um die trocken gelegte Torfmoorwälder wieder unter Wasser zu setzen, werden Dämme gebaut. Durchgeführt wird das Projekt im 568.000 Hektar großen Sebangau-Nationalpark auf der indonesischen Insel Borneo. Dort gibt es die größten tropischen Torfmoore der Welt. Sie sind bis zu zwölf Meter dick.  

Im Sebangau-Nationalpark haben der WWF und Krombacher bereits die ersten 145 Dämme errichtet. Sie sorgen dafür, dass der Grundwasserspiegel wieder steigt und die Torfmoorwälder auf einer Fläche von 26.000 Hektar wiedervernässt werden.

Damit noch mehr Kohlenstoff gebunden und die Bildung von Kohlendioxid langfristig gestoppt wird, ist der Bau von mehr als 500 weiteren Dämmen auf einer zusätzlichen Fläche von 150.000 Hektar vorgesehen. Wenn alle Wiedervernässungen abgeschlossen sind, rechnen Experten damit, dass insgesamt 1,76 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr dauerhaft in der Erde gebunden sind und damit nicht mehr die Erdatmosphäre schädigen können.

Nach der Wiedervernässung wird aufgeforstet

Nach der erfolgten Wiedervernässung wird auf besonders geschädigten Flächen des Projektgebietes außerdem wiederaufgeforstet. Die aktuelle Pflanzaktion startete im Oktober 2011 und geht noch bis Februar 2012. Der WWF hatte dafür bereits eine Baumschule für 12.000 Setzlinge angelegt und die Planungsgespräche mit lokalen Dorfgemeinschaften geführt.

Weitere Flächen werden durch Anreicherungspflanzungen renaturiert. Zum einen mit besonderen Futterpflanzen für Orang-Utans, um die Lebensgrundlage der Menschenaffen und der gesamten Artenvielfalt deutlich zu verbessern.

Zum anderen mit heimischen Pflanzen wie zum Beispiel Naturkautschuk, welche die Dorfgemeinschaften nutzen können. Insgesamt 100.000 Setzlinge sollen in die Lücken des Waldes gepflanzt werden. Diese Anpflanzungen werden kontinuierlich kontrolliert und eventuell nicht angegangene Setzlinge ersetzt. Die Bewohner der umliegenden Dörfer profitieren außerdem von zusätzlichen Verdiensten beim Dammbau, den Aufforstungsarbeiten sowie durch die Arbeit bei der Feuerbekämpfung.

Langfristiges Projekt

Es wird mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis alle geplanten Maßnahmen zur Wiedervernässung durchgeführt sein werden. Für Wiedervernässung und Wiederaufforstung/Renaturierung stellt Krombacher insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.  

Darüber hinaus wird Krombacher gemeinsam mit dem WWF einen Fonds für Instandhaltung und Reparatur der Dämme auflegen, so dass die Wiedervernässung des Gebietes für mindestens 30 Jahre gewährleistet ist. Bis dahin werden die meisten Kanäle hinter und zwischen den Dämmen von alleine wieder zugewachsen sein. In dem Gesamtbudget ist dafür inklusive der Überwachung des Klimanutzens eigens die Summe von 300.000 Euro eingeplant.

Quellenangabe: WWF Deutschland


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken








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