Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Etikettenschwindel im Oberen Rhinluch
Etikettenschwindel im Oberen Rhinluch

03/04.02.2012

Schutzgebiet für Linumer Kraniche in Gefahr?


Der berühmteste Kranichrastplatz Deutschlands zieht jeden Herbst viele tausend Besucher in seinen Bann.

Wegen seines hohen Naturschutzwertes bemühen sich seit vielen Jahren die verschiedenen Akteure vor Ort um die Ausweisung der Flächen als Naturschutzgebiet. Doch neue Nachrichten aus dem zuständigen Brandenburger Ministerium stimmen alles andere als hoffnungsvoll…

Fauler Kompromiss beeinträchtigt Gebiet

Aus dem Brandenburger Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz hieß es vor wenigen Tagen, dass nun die bisherigen Konfliktpunkte, die durch Bewirtschaftungseinschränkungen entstanden sind, gelöst wären: Gülle fahren und umfangreiche Bodenbearbeitung wie Walzen und Schleppen sind nun auch wieder in den sensiblen Bereichen des potentiellen Schutzgebietes erlaubt. Natürlich könne man im Einzelfall „Abreden mit den bewirtschaftenden Betrieben“ treffen, um dem Wiesenbrüter- und Amphibienschutz gerecht zu werden.

Aus Sicht des Naturschutzes heißt dies aber nichts anderes als: man kann Abreden treffen, muss es aber nicht. Verbindlichkeit sieht anders aus. Und so sind die Zugeständnisse nicht etwa ein Kompromiss, sondern eine Kapitulation vor einer Handvoll Landwirte.

Breiter Protest gegen das Vorgehen

Der NABU Berlin – Betreiber des Naturschutzzentrums Storchenschmiede in Linum – und alle anderen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz protestieren aufs schärfste gegen den Etikettenschwindel bei der Naturschutzgebietsausweisung aus Potsdam. Sie verweisen auf das Bundesnaturschutzgesetz, welches klare Regeln für die Ausweisung und den Erhalt der Gebiete vorschreibt. So müssen beispielsweise alle Handlungen unterbleiben, „die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile (…) führen können (BNatSchG, § 24 (2)).“ Das Ausbringen von Gülle, das Walzen und Schleppen der Wiesen in den sensiblen Kernzonen ist jedoch alles andere als schonendes Arbeiten. Es führt im Gegenteil zwangsläufig zu einer Beschädigung und Störung der dort lebenden Amphibien und Wiesenbrüter.

Auch bleibt zu befürchten, dass mit der weiteren Beeinträchtigung der Amphibien auch die Weißstörche weiter aus der Region verschwinden werden, weil ihnen die Nahrungsgrundlage zur Aufzucht ihrer Jungen fehlt. Es bleibt also die Frage, ob Linum nicht auf diese Weise seinen Titel als „Storchendorf“ bald einbüßen und somit den Besuchermagneten für Frühjahr und Sommer verlieren könnte.

Forderungen des Naturschutzes

Wo Naturschutzgebiet drauf steht, muss auch Naturschutz drin stecken! Darauf lässt sich die Forderung der Mitglieder der AG Kranichschutz zusammenfassen. Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch, NABU Berlin mit Storchenschmiede Linum, Vogelschutz-Komitee e.V. und Naturstiftung Kranichland fordern verbindliche Auflagen für die Landwirtschaft zum Schutz des großen Naturschatzes im Naturschutzgebiet (NSG) Oberes Rhinluch.

Forderung 1
Die Schutzgebietsausweisung hat sich deckungsgleich an den Flächen des gleichnamigen FFH-Gebietes „Oberes Rhinluch“ zu orientieren.

Forderung 2
Es besteht ein generelles Gülleverbot im Bereich der Flächen des NSG Oberes Rhinluch.

Forderung 3
Es gibt verbindliche Regelungen zum Walzen und Schleppen von sensiblen Flächen und sie werden verbindlich im Rahmen der Schutzgebietsverordnung verankert.

Rückfragen für Vertreter der Medien richten sich bitte an:
Anja Sorges, NABU Berlin, Geschäftsführung & Presse, presse@nabu-berlin.de, (0 30) 9 86 08 37 -17

Jana Albrecht, AG Kranichschutz Deutschland, Fachvorstand, vorstand@oberes-rhinluch.de, (01 78) 3 31 68 33



Quellenangabe: NABU / Deutschland - 31.01.2012


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken



Aktueller Ordner:
Februar 2012
Parallele Themen:
Mediationsverfahren für B 252n 22.02.2012 Ölsuche in deutschen Meeresschutzgebieten 10.02.2012 Aus dem Stall direkt in Bäche und Flüsse 19.02.2012 Biogas in Niedersachsen hoch professionell 19/20.02.12 Biosphärenreservat am größten See Äthiopiens 01.02.12 Bunga-Bunga auf drei Beinen 12/13.02.2012 Das Greenpeace-Waldcamp im Spessart 03/04.02.2012 Das Krombacher Klimaschutz-Projekt 02.02.2012 Deutliche Waldschäden 04/05.02.2012 Deutschland im Kampf gegen illegales Holz vorne 18.02.12 Die Grüne Ausbildung und Forschung boomt 12.02.2012 Die Kehrseite der Skimedaille 25/26.02.2012 Dreckiges Benzin aus Kanada 08.02.2012 Eine Hochburg des Laubfrosches 17/18.02.2012 Eiseskälte überfällt Deutschland 04/05.20.2012 Etikettenschwindel im Oberen Rhinluch 03/04.02.2012 Gemeinsam die Senne schützen 11.02.2012 Größter Bannwald des Landes ausgewiesen 12.02.2012 Große Ausstellernachfrage für die EuroTier 2012 05.02.12 Hände weg vom Staatswald! 14/15.02.2012 Harter Winter macht Imkern Sorgen 12.02.2012 Hoffen vergebens? 17/18.02.2012 Internetplattform zur Förderung des Tourismus 19/20.02.2012 Ist die Sonne an allem schuld? 15/16.02.2012 Jagdszenen aus Ägypten 15/16.02.2012 Jetzt die Amphibienzäune aufbauen! 29.02.2012 Land hebt nach zehn Jahren Naturwaldzellen auf 22.02.2012 LBV zählt Schwarzstörche im Frankenwald 27/28.02.2012 Lebensminist. und Zotter ermögl. Waldstück in Laos 26.02.12 Lobbyismus siegt über Vernunft 21.02.2012 Maui-Delfine vor Neuseelands Küste getötet 01.02.2012 Monitoring zur Früherkennung-Wildtierpopulation 17/18.02.12 Moorzerstörung hält an 02/03.02.2012 Nachhaltige Fischerei-EDEKA und WWF ziehen Bilanz 18.02.12 Nashorn-Jäger in Deutschland unterwegs 27/28.02.2012 Pfälzerwald optimal als Buchen-Nationalpark 01.02.2012 Rote Liste - Zeit zu handeln 24.02.2012 Schweres Gerät am Biesenhorster Sand 14/15.02.2012 Sea Shepherd verfolgt jap. Walfangflotte bis März 19.02.2012 Stillstand bei Steueranreizen für Gebäudesanier. 10.02.12 Unternehmen sucht in Meeresschutzgebieten nach Öl 10.02.12 Vom Wert ungenutzter Wälder 11.02.2012 Von der Naturoase zum Müllplatz 03/04.02.2012 Wie kehren Fischotter und Co zurück an die Ems?13/14.02.2012