Sie befinden sich hier:
Aktuelles
>
Aktuelle Themen
>
Aktuelles Archiv (Best of)
>
Archiv 2012
>
März 2012
>
WWF-Studie offenbart Wasserraubbau 19.03.2012
WWF-Studie offenbart Wasserraubbau
WWF-Studie offenbart Wasserraubbau in spanischer Donana
19.03.2012
Marseille/ Madrid/ Berlin - Das südspanische Feuchtgebiet Coto de Doñana droht durch Wasserraubbau auszutrocknen.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF, die am Dienstag im Rahmen des Weltwasserforums in Marseille veröffentlicht wurde. Demnach bewässern Agrarbetriebe nahe des Nationalparks mit bis zu 2.000 illegalen Brunnen ihre Felder und Gewächshäuser. Über ganz Spanien verteilt gibt es Schätzungen zufolge rund 500.000 solcher illegal gebohrter Brunnen.
Derzeit finden sich in deutschen Supermarktregalen vor allem Früh-Erdbeeren und Blaubeeren aus der Doñana-Region. Der WWF sieht daher den deutschen Einzelhandel in der Pflicht, vor allem da auch Obst und Gemüse aus anderen Mittelmeeranrainern, wie etwa Griechenland, Türkei oder Frankreich, illegal bewässert wird. Allerdings sei der Wasserraubbau in anderen Ländern wesentlich schlechter dokumentiert und werde noch weniger verfolgt.
„Der Verbraucher kann derzeit nicht erkennen, ob sein Gemüse und Obst legal oder illegal bewässert wurde. Daher müssen jetzt die Supermärkte und Discounter dafür sorgen, dass ihre angebotenen Waren mindestens unter Einhaltung geltender Gesetze produziert wurden", fordert Martin Geiger, Leiter Fachbereich Süßwasser beim WWF Deutschland.
„Die Agrarproduzenten, die sich nicht an geltendes Recht halten, graben Natur, Menschen und letztendlich sich selbst das Wasser ab", so Geiger weiter. Der Grundwasserspiegel sinke bedrohlich, Flüsse trockneten aus und die Wasserqualität sei gefährdet.
Angesichts der gravierenden Ausmaße des Wasserraubbaus fordert der WWF von der andalusischen Regionalregierung die sofortige Schließung aller illegaler Brunnen und anderer Infrastrukturen wie Zapfstellen und Wasserbecken. Entsprechende Disziplinarmaßnahmen gegen die Betreiber müssten umgehend in die Wege geleitet werden und effektivere Kontrollen implementiert werden.
Es sei eine komplette Neustrukturierung des Wassermanagements in der Region nötig, so der WWF. Außerdem sollten EU-Agrarsubventionen endlich direkt an eine legale und effiziente Wassernutzung gekoppelt werden. Landwirte, die nachweislich gegen Gesetze in Bezug auf Wasser verstoßen haben, sollten solange keine weiteren Subventionen erhalten, bis die Schäden vor Ort kompensiert wurden und die Strafen beglichen sind.
Der Nationalpark Coto de Doñana in Spanien ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete der iberischen Halbinsel und Winterquartier von über 300.000 Zugvögeln. In dem Gebiet finden sich auch zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe.
Der andauernde Wasser-Diebstahl untergräbt die Wasserversorgung des Doñana Nationalparks, der Feuchtgebiete und Flüsse der Region und der legalen Nutzer. Die direkten Konsequenzen sind laut WWF Biodiversitätsverlust, Verminderung von Ökosystemdienstleistungen für die Gesellschaft und der unlautere Wettbewerb gegenüber legalen Nutzern. „Wasser ist ein öffentliches Gut dessen Diebstahl von Staat und Gesellschaft nicht toleriert werden darf", fordert Geiger.
Weltwasserforum 2012
Das Weltwasserforum findet seit 1997 alle drei Jahre statt und ist eine der größten, internationalen Konferenzen von Wissenschaftlern, Politikern und Experten aus aller Welt. Bis 17. März werden mehr als 20.000 Teilnehmer in Marseille erwartet, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs. (wwf)
Quellenangabe: WWF / 15.03.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
19.03.2012
Marseille/ Madrid/ Berlin - Das südspanische Feuchtgebiet Coto de Doñana droht durch Wasserraubbau auszutrocknen.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Umweltschutzorganisation WWF, die am Dienstag im Rahmen des Weltwasserforums in Marseille veröffentlicht wurde. Demnach bewässern Agrarbetriebe nahe des Nationalparks mit bis zu 2.000 illegalen Brunnen ihre Felder und Gewächshäuser. Über ganz Spanien verteilt gibt es Schätzungen zufolge rund 500.000 solcher illegal gebohrter Brunnen.
Derzeit finden sich in deutschen Supermarktregalen vor allem Früh-Erdbeeren und Blaubeeren aus der Doñana-Region. Der WWF sieht daher den deutschen Einzelhandel in der Pflicht, vor allem da auch Obst und Gemüse aus anderen Mittelmeeranrainern, wie etwa Griechenland, Türkei oder Frankreich, illegal bewässert wird. Allerdings sei der Wasserraubbau in anderen Ländern wesentlich schlechter dokumentiert und werde noch weniger verfolgt.
„Der Verbraucher kann derzeit nicht erkennen, ob sein Gemüse und Obst legal oder illegal bewässert wurde. Daher müssen jetzt die Supermärkte und Discounter dafür sorgen, dass ihre angebotenen Waren mindestens unter Einhaltung geltender Gesetze produziert wurden", fordert Martin Geiger, Leiter Fachbereich Süßwasser beim WWF Deutschland.
„Die Agrarproduzenten, die sich nicht an geltendes Recht halten, graben Natur, Menschen und letztendlich sich selbst das Wasser ab", so Geiger weiter. Der Grundwasserspiegel sinke bedrohlich, Flüsse trockneten aus und die Wasserqualität sei gefährdet.
Angesichts der gravierenden Ausmaße des Wasserraubbaus fordert der WWF von der andalusischen Regionalregierung die sofortige Schließung aller illegaler Brunnen und anderer Infrastrukturen wie Zapfstellen und Wasserbecken. Entsprechende Disziplinarmaßnahmen gegen die Betreiber müssten umgehend in die Wege geleitet werden und effektivere Kontrollen implementiert werden.
Es sei eine komplette Neustrukturierung des Wassermanagements in der Region nötig, so der WWF. Außerdem sollten EU-Agrarsubventionen endlich direkt an eine legale und effiziente Wassernutzung gekoppelt werden. Landwirte, die nachweislich gegen Gesetze in Bezug auf Wasser verstoßen haben, sollten solange keine weiteren Subventionen erhalten, bis die Schäden vor Ort kompensiert wurden und die Strafen beglichen sind.
Der Nationalpark Coto de Doñana in Spanien ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete der iberischen Halbinsel und Winterquartier von über 300.000 Zugvögeln. In dem Gebiet finden sich auch zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe.
Der andauernde Wasser-Diebstahl untergräbt die Wasserversorgung des Doñana Nationalparks, der Feuchtgebiete und Flüsse der Region und der legalen Nutzer. Die direkten Konsequenzen sind laut WWF Biodiversitätsverlust, Verminderung von Ökosystemdienstleistungen für die Gesellschaft und der unlautere Wettbewerb gegenüber legalen Nutzern. „Wasser ist ein öffentliches Gut dessen Diebstahl von Staat und Gesellschaft nicht toleriert werden darf", fordert Geiger.
Weltwasserforum 2012
Das Weltwasserforum findet seit 1997 alle drei Jahre statt und ist eine der größten, internationalen Konferenzen von Wissenschaftlern, Politikern und Experten aus aller Welt. Bis 17. März werden mehr als 20.000 Teilnehmer in Marseille erwartet, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs. (wwf)
Quellenangabe: WWF / 15.03.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Aktueller Ordner:
März 2012
Parallele Themen:
Arten-Apokalypse geht weiter 02.03.2012
Artenschutz als Selbstverständnis 03/04.03.2012
Bürger wollen mehr Schutz für ihre Wälder 04/05.03.2012
Bestand der Maui-Delfine auf 55 gesunken 17/18.03.2012
Bundesweit Mängel im Artenschutz 02/03.03.2012
Damoklesschwert über dem Amazonas 22.03.2012
Deutscher Klimapreis 2012:Die Gewinner stehen fest! 30.03.12
Die „Große Nussjagd in Niedersachsen“ 24.03.2012
Ein Hotspot für Fledermäuse 24/25.03.2012
Engagement für Aufstockung des EU-Umweltfonds 17/18.03.2012
Erster Storch in Linum erwartet 30.03.2012
Gas-Leck in der Nordsee: WWF befürchtet Todeszonen 30.03.12
Gerichtsurteil stärkt den Nationalpark Wattenmeer 24.03.2012
Greenpeace reicht Klage gegen Landesbetrieb ein 24.03.12
Hoher Besuch im Wisent-Schaugehege 04/05.03.2012
Kampf gegen globale Wasserkrise 11.03.2012
KaZa öffnet offiziell seine Pforten 18.03.2012
Keine „Tauschgeschäfte“ Geld gegen Klageverzicht 15/16.03.12
Licht und Schatten in Marseille 20.03.2012
Massenwanderung der Amphibien steht kurz bevor 18.03.2012
Mit dem Frühling kommen die Schmetterlinge 31.03.12
Mitmachen: Alte Buchen schützen 31.03.2012
Naturschützer wollen mitreden 21.03.2012
Protest gegen Ölbohrungen von Shell in der Arktis 18.03.2012
Rainbow Warrior unterwegs auf dem Amazonas 24.03.2012
Republikweit starker Amphibien-Reiseverkehr 20.03.2012
Schneeleoparden in Kirgistan 17/18.03.2012
Schutz von Klima und Biodiversität gleichrangig 24.03.2012
Skikurort im UNESCO-Weltnaturerbe 10.03.2012
Umweltverbände warnen vor steig. Laubholznutzung 10.03.12
WWF-Studie offenbart Wasserraubbau 19.03.2012
Zerstört Kroatien seinen schönsten Donauabschnitt? 3.3.12
„Windenergie im Wald“ ist Vorgabe mit Augenmaß 31.03.12