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Borkenkäfer und Holzernte
NABU: Borkenkäfer und Holzernte wichtige Nationalpark-Themen

10/11.09.2012

Ergebnis der Fachtagung: Wirksames Borkenkäfermanagement ist möglich / 0,5 Prozent weniger Holzertrag

Zumeldung des NABU Baden-Württemberg zum geplanten Nationalpark Schwarzwald:

Stuttgart –
Schäden durch Borkenkäfer, Einbußen durch weniger Holzeinschlag – die Vorbehalte einiger Förster und Unternehmer sind auch aus anderen Nationalparkregionen wohl bekannt. Auch die Befürworter eines Nationalparks im Schwarzwald setzen sich damit intensiv auseinander. „Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst und haben ein großes Interesse daran, diese Themen sachlich zu diskutieren“, sagt der Vorsitzende des NABU Baden-Württemberg Dr. Andre Baumann.

Die hochkarätig besetzte Fachtagung der Forstlichen Versuchsanstalt zum Borkenkäfer im März 2012 sei daher ein wichtiger Baustein in der Diskussion gewesen. „Für uns war es spannend zu hören, dass die renommierten Borkenkäferexperten zu dem Schluss gekommen sind, dass eine Pufferzone, wie sie im Schwarzwald geplant ist, die umgebenden Wirtschaftswälder zuverlässig schützt“, sagt Baumann. Auch für den NABU sei klar, dass ein Nationalpark nur mit einem wirksamen Borkenkäfermanagement umsetzbar ist, um wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Alle bislang bekannten Pläne des Landes zielten in diese Richtung: Es würde eine 500 bis 1000 Meter breite Pufferzone um die Kernzonen des Nationalparks gelegt, um den Käfer am Überspringen auf die umgebenden Wälder zu hindern.

Der NABU warnt zugleich davor, den Borkenkäfer zu dämonisieren. „Der Borkenkäfer gehört zum Fichtenwald wie die Biene zur Blume. Auch wenn er in Wirtschaftswäldern ökonomische Schäden verursacht: Der Natur und dem Ökosystem Wald insgesamt wird er nicht gefährlich. Auf lange Sicht profitiert der natürliche Wald vom Borkenkäfer, da er mithilft, artenreiche, lichte und stabile Wälder entstehen zu lassen“, sagt Baumann.

Der NABU-Landeschef wirbt dafür, das von Minister Alexander Bonde in Auftrag gegebene Nationalpark-Gutachten abzuwarten, in dem auch Fragen zum Borkenkäfermanagement gutachterlich beantwortet werden. Immer wieder weißt der NABU darauf hin, das keineswegs der gesamte Nordschwarzwald Nationalpark werden soll, sondern lediglich eine kleine Fläche von zehn auf zehn Kilometern. Das entspricht 0,7 Prozent der baden-württembergischen Waldfläche. Von diesen 10.000 Hektar stehen bereits heute große Teile unter Schutz, nämlich 30 Prozent des gesamten Suchraums. Ein großes Sägewerk verarbeite die 40.000 bis 50.000 Festmeter Holz (0,5 Prozent der baden-württembergischen Holzernte), die durch den Nationalpark pro Jahr weniger geerntet werden können, in rund fünf Wochen. Der NABU glaubt daher nicht, dass die Gesamtbranche der holzverarbeitenden Industrie durch den Nationalpark Schaden nimmt.

„Neben den Menschen vor Ort und im ganzen Land wird vor allem die Natur stark von einem Nationalpark profitieren. Es ist an der Zeit, dass wir der Natur ein kleines Stückchen des Schwarzwaldes zurückgeben“, sagt Baumann.

Weitere Infos unter www.NationalparkNordschwarzwald.de

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Quellenangabe
Herausgeber: NABU Baden-Württemberg (Naturschutzbund Deutschland e.V.) Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart
Redaktion: NABU Baden-Württemberg - Pressestelle, Hannes Huber
Hannes.Huber@NABU-BW.de, Tel. 0711 / 966 72 - 16, Fax: 0711 / 966 72 - 33

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken