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Naturschutz unterm Pflug 04.01.2013
Naturschutz unterm Pflug
Naturschutz unterm Pflug: NABU fordert Aufwachen und prüft Klage!
04.01.2013
Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung in Schutzgebieten
Hannover – Das eigentlich durch europäisches Recht streng geschützte artenreiche Grünland wird in dramatischem Ausmaß zerstört. Artenreiches Grünland ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft, wichtiger Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, es schützt den Boden vor Erosion und puffert Stoffeinflüsse in Grund- und Oberflächengewässern.
Durch einen fortschreitenden Grünlandumbruch entfernen sich die Biodiversitätsstrategien von Bund und EU immer mehr von ihren selbst gesteckten Zielen. Die Konflikte zwischen landwirtschaftlicher und agrarindustrieller Nutzung sowie den Naturschutzvorgaben der EU verschärfen sich. Der NABU Niedersachsen sieht sich deshalb veranlasst, die EU-Kommission und auch die Niedersächsische Landesregierung auf die permanente Beeinträchtigung und Verarmung unserer artenreichen Wiesen und Weiden hinzuweisen.
„Erhebliche Verschlechterungen des Erhaltungszustands von europäisch streng geschütztem FFH-Grünland sind rechtlich nicht vertretbar“, erklärte Uwe Baumert, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender. „Der NABU prüft, bestärkt durch ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes vom September 2012, juristische Schritte gegen diese politisch subventionierte Naturzerstörung.“
Uwe Baumert weiter: „Es ist ein Versagen der Agrarpolitik in Niedersachsen und auf EU-Ebene, dass unsere Landwirte blumenbunte Wiesen und artenreiche Weiden nicht erhalten können; selten gewordene Pflanzen und Tiere keine Überlebenschance mehr haben. Ein Kurswechsel ist dringend notwendig.“
Das jüngste Beispiel aus dem Landkreis Rotenburg-Wümme zeigt, dass selbst die FFH-Gebiete, die Bestandteile des gesamteuropäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind, nicht verschont bleiben. Diese Gebiete sind für den Erhalt des europäischen Naturerbes unverzichtbar! Trotzdem werden sie Stück für Stück ihrer Substanz beraubt und der Agrarproduktion geopfert. Grünlandflächen mit Großseggenbeständen und Hochstaudenfluren im FFH-Gebiet 30 „Oste mit Nebenbächen“, dazu noch im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet liegend, sind durch Herbizideinsatz („Totspritzen“) und nachfolgende Bodenbearbeitung und Neueinsaat in artenarmes Intensivgrünland umgewandelt worden.
NABU-Landesvorstandsmitglied Uwe Baumert fordert ein Aufwachen der Politik und Behörden und fragt die Europäische Kommission und die Landesregierung: „Wird dieser Substanzverlust an europäischen Schutzgütern einfach hingenommen!? Müssen sich nicht die Naturschutzbehörden sowie die Landwirtschaftskammern als zuständige Aufsichtsbehörden mehr als bisher aktiv darum bemühen, dass diese Entwicklung gestoppt wird?“
„Eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ ist überfällig. Die Pflege und Nutzung von artenreichem Grünland muss sich lohnen, naturverträgliche Landwirtschaft muss für Landwirte eine attraktive Perspektive bieten“, forderte Uwe Baumert.
Hintergrund: Der 14. Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs München hatte mit Entscheidung vom 25. September 2012, Aktenzeichen 14 B 10.1550, eine naturschutzrechtliche Wiederherstellungsanordnung einer in Ackerland im FFH-Gebiet „Itztal von Coburg bis Baunach“ umgebrochenen mageren Flachland-Mähwiese bestätigt.
Für Rückfragen:
Uwe Baumert
Tel. 04284-8102
Quelle
- http://www.nabu.de/modules/presseservice/index.php?popup=true&db=presseservice_niedersachsen&show=1311
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
04.01.2013
Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung in Schutzgebieten
Hannover – Das eigentlich durch europäisches Recht streng geschützte artenreiche Grünland wird in dramatischem Ausmaß zerstört. Artenreiches Grünland ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft, wichtiger Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, es schützt den Boden vor Erosion und puffert Stoffeinflüsse in Grund- und Oberflächengewässern.
Durch einen fortschreitenden Grünlandumbruch entfernen sich die Biodiversitätsstrategien von Bund und EU immer mehr von ihren selbst gesteckten Zielen. Die Konflikte zwischen landwirtschaftlicher und agrarindustrieller Nutzung sowie den Naturschutzvorgaben der EU verschärfen sich. Der NABU Niedersachsen sieht sich deshalb veranlasst, die EU-Kommission und auch die Niedersächsische Landesregierung auf die permanente Beeinträchtigung und Verarmung unserer artenreichen Wiesen und Weiden hinzuweisen.
„Erhebliche Verschlechterungen des Erhaltungszustands von europäisch streng geschütztem FFH-Grünland sind rechtlich nicht vertretbar“, erklärte Uwe Baumert, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender. „Der NABU prüft, bestärkt durch ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes vom September 2012, juristische Schritte gegen diese politisch subventionierte Naturzerstörung.“
Uwe Baumert weiter: „Es ist ein Versagen der Agrarpolitik in Niedersachsen und auf EU-Ebene, dass unsere Landwirte blumenbunte Wiesen und artenreiche Weiden nicht erhalten können; selten gewordene Pflanzen und Tiere keine Überlebenschance mehr haben. Ein Kurswechsel ist dringend notwendig.“
Das jüngste Beispiel aus dem Landkreis Rotenburg-Wümme zeigt, dass selbst die FFH-Gebiete, die Bestandteile des gesamteuropäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind, nicht verschont bleiben. Diese Gebiete sind für den Erhalt des europäischen Naturerbes unverzichtbar! Trotzdem werden sie Stück für Stück ihrer Substanz beraubt und der Agrarproduktion geopfert. Grünlandflächen mit Großseggenbeständen und Hochstaudenfluren im FFH-Gebiet 30 „Oste mit Nebenbächen“, dazu noch im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet liegend, sind durch Herbizideinsatz („Totspritzen“) und nachfolgende Bodenbearbeitung und Neueinsaat in artenarmes Intensivgrünland umgewandelt worden.
NABU-Landesvorstandsmitglied Uwe Baumert fordert ein Aufwachen der Politik und Behörden und fragt die Europäische Kommission und die Landesregierung: „Wird dieser Substanzverlust an europäischen Schutzgütern einfach hingenommen!? Müssen sich nicht die Naturschutzbehörden sowie die Landwirtschaftskammern als zuständige Aufsichtsbehörden mehr als bisher aktiv darum bemühen, dass diese Entwicklung gestoppt wird?“
„Eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ ist überfällig. Die Pflege und Nutzung von artenreichem Grünland muss sich lohnen, naturverträgliche Landwirtschaft muss für Landwirte eine attraktive Perspektive bieten“, forderte Uwe Baumert.
Hintergrund: Der 14. Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs München hatte mit Entscheidung vom 25. September 2012, Aktenzeichen 14 B 10.1550, eine naturschutzrechtliche Wiederherstellungsanordnung einer in Ackerland im FFH-Gebiet „Itztal von Coburg bis Baunach“ umgebrochenen mageren Flachland-Mähwiese bestätigt.
Für Rückfragen:
Uwe Baumert
Tel. 04284-8102
Quelle
- http://www.nabu.de/modules/presseservice/index.php?popup=true&db=presseservice_niedersachsen&show=1311
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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