Sie befinden sich hier:
Aktuelles
>
Aktuelle Themen
>
Aktuelles Archiv (Best of)
>
Archiv 2013
>
März 2013
>
„Hausfreunde“ und Vielweiberei 11.03.2013
„Hausfreunde“ und Vielweiberei
Naturschutz aktuell NABU-Pressedienst NRW
11/12.03.2013
„Hausfreunde“ und Vielweiberei
Wanderfalkenbilanz 2012 mit neuen Erkenntnissen zum Paarungs- und Brutverhalten des Greifvogels | Bestand des Wanderfalken in NRW entwickelt sich weiter erfreulich
Düsseldorf – „Die Wanderfalkenpopulation in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr wieder erfreulich angewachsen“, dieses Ergebnis verkündete Dr. Peter Wegner, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) im NABU NRW, den rund 150 Wanderfalkenschützern auf ihrem Jahrestreffen am vergangenen Wochenende in Recklinghausen. So habe sich der Paarbestand der Wanderfalken um 22 weitere Revierpaare auf insgesamt 179 erhöht. Die Zahl der ausgeflogenen Jungvögel habe mit 333 Tieren einen neuen Rekordwert erreicht. Davon seien 230 Jungvögel beringt worden.
„Die Beringung ist immer mit einem enormen persönlichen Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer verbunden“, so Wegner weiter. Im letzten Jahr sei dieser personelle Aufwand noch etwas größer als üblich gewesen, weil es nach dem ersten Ausflug zu einer großen Zahl von Bodenlandungen gekommen sei. Die ´Bruchpiloten´ seien von den Aktiven der AGW aufgesammelt und wenn notwendig in Pflegestationen gebracht worden, wo sie bis zum Zeitpunkt des endgültigen Flüggewerdens fachmännisch und in der Regel sehr kurz untersucht und versorgt wurden. „Der Aufwand, den die AGW mit der Beringung und Bergung der fast immer unverletzten ‚Bodenlander‘ beim Erstflug treibt, lohnt sich aber, ermöglichte er doch gerade im letzten Jahr, zwei wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse“, sagte der NABU-Wanderfalkenexperte.
So gelang es mit Hilfe ablesbarer individueller Coderinge, die es erlauben, jedes Einzeltier exakt wiederzuerkennen, das Rätsel um die Herkunft der sogenannten „Dritten am Horst“ zu lösen. Dabei handele es sich nicht um „Hausfreunde“ des brütenden Wanderfalkenpaares, sondern vielmehr um männliche Jungvögel der eigenen Vorjahresbrut, die sich bei der Jungenaufzucht beteiligten und dafür am Horst geduldet würden. „Das geschieht wahrscheinlich über individuelle Erkennung und die Einjährigen profitieren am Beuteeintrag ihrer Eltern im ‚Hotel Mama‘“, erklärte Wegner. Dank der Coderinge sei auch der stichhaltige Beweis für Vielweiberei bei Wanderfalkenmännchen gelungen: Im ersten nachgewiesenen Fall dieser Art hatte ein Wanderfalkenmännchen zwei Weibchen, brütete mit diesen und zog mit beiden Partnerinnen insgesamt sechs Jungtiere auf. „Eine enorme Leistung“, so Wegner.
Tragende Säulen der Wanderfalkenpopulationen in NRW seien nach wie vor die Regierungsbezirke Düsseldorf und Arnsberg. Der Regierungsbezirk Düsseldorf weise mit 55 Revierpaaren, von denen 49 zur Brut schritten, weiterhin die höchste Paardichte auf. Hier flogen im Vorjahr 102 aller in NRW flügge gewordener Falken aus. Gefolgt vom Regierungsbezirk (RB) Arnsberg mit 49 Brutpaaren, die 97 Jungtiere zum Ausfliegen brachten. Im RB Köln flogen 47 Jungfalken aus, in Münster 61 und in Detmold noch 26. Von insgesamt 164 Paaren, die zur Brut schritten, waren 127 Paare erfolgreich. Besonders erfreulich sei dabei die Besiedlung bisher wanderfalkenfreier Gebiete.
Für Rückfragen:
Dr. Peter Wegner
Sprecher Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz im NABU NRW
Tel. 0214-45 936
Quellenangabe: NABU/10.03.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
11/12.03.2013
„Hausfreunde“ und Vielweiberei
Wanderfalkenbilanz 2012 mit neuen Erkenntnissen zum Paarungs- und Brutverhalten des Greifvogels | Bestand des Wanderfalken in NRW entwickelt sich weiter erfreulich
Düsseldorf – „Die Wanderfalkenpopulation in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr wieder erfreulich angewachsen“, dieses Ergebnis verkündete Dr. Peter Wegner, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) im NABU NRW, den rund 150 Wanderfalkenschützern auf ihrem Jahrestreffen am vergangenen Wochenende in Recklinghausen. So habe sich der Paarbestand der Wanderfalken um 22 weitere Revierpaare auf insgesamt 179 erhöht. Die Zahl der ausgeflogenen Jungvögel habe mit 333 Tieren einen neuen Rekordwert erreicht. Davon seien 230 Jungvögel beringt worden.
„Die Beringung ist immer mit einem enormen persönlichen Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer verbunden“, so Wegner weiter. Im letzten Jahr sei dieser personelle Aufwand noch etwas größer als üblich gewesen, weil es nach dem ersten Ausflug zu einer großen Zahl von Bodenlandungen gekommen sei. Die ´Bruchpiloten´ seien von den Aktiven der AGW aufgesammelt und wenn notwendig in Pflegestationen gebracht worden, wo sie bis zum Zeitpunkt des endgültigen Flüggewerdens fachmännisch und in der Regel sehr kurz untersucht und versorgt wurden. „Der Aufwand, den die AGW mit der Beringung und Bergung der fast immer unverletzten ‚Bodenlander‘ beim Erstflug treibt, lohnt sich aber, ermöglichte er doch gerade im letzten Jahr, zwei wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse“, sagte der NABU-Wanderfalkenexperte.
So gelang es mit Hilfe ablesbarer individueller Coderinge, die es erlauben, jedes Einzeltier exakt wiederzuerkennen, das Rätsel um die Herkunft der sogenannten „Dritten am Horst“ zu lösen. Dabei handele es sich nicht um „Hausfreunde“ des brütenden Wanderfalkenpaares, sondern vielmehr um männliche Jungvögel der eigenen Vorjahresbrut, die sich bei der Jungenaufzucht beteiligten und dafür am Horst geduldet würden. „Das geschieht wahrscheinlich über individuelle Erkennung und die Einjährigen profitieren am Beuteeintrag ihrer Eltern im ‚Hotel Mama‘“, erklärte Wegner. Dank der Coderinge sei auch der stichhaltige Beweis für Vielweiberei bei Wanderfalkenmännchen gelungen: Im ersten nachgewiesenen Fall dieser Art hatte ein Wanderfalkenmännchen zwei Weibchen, brütete mit diesen und zog mit beiden Partnerinnen insgesamt sechs Jungtiere auf. „Eine enorme Leistung“, so Wegner.
Tragende Säulen der Wanderfalkenpopulationen in NRW seien nach wie vor die Regierungsbezirke Düsseldorf und Arnsberg. Der Regierungsbezirk Düsseldorf weise mit 55 Revierpaaren, von denen 49 zur Brut schritten, weiterhin die höchste Paardichte auf. Hier flogen im Vorjahr 102 aller in NRW flügge gewordener Falken aus. Gefolgt vom Regierungsbezirk (RB) Arnsberg mit 49 Brutpaaren, die 97 Jungtiere zum Ausfliegen brachten. Im RB Köln flogen 47 Jungfalken aus, in Münster 61 und in Detmold noch 26. Von insgesamt 164 Paaren, die zur Brut schritten, waren 127 Paare erfolgreich. Besonders erfreulich sei dabei die Besiedlung bisher wanderfalkenfreier Gebiete.
Für Rückfragen:
Dr. Peter Wegner
Sprecher Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz im NABU NRW
Tel. 0214-45 936
Quellenangabe: NABU/10.03.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Aktueller Ordner:
März 2013
Parallele Themen:
Großschutzgebiete müssen in Landeshand bleiben 14.03.13
NABU fordert Wende in der Flurneuordnung 14.03.2013
NABU zeichnet Mötzingen als„Haselmaus-Gemeinde“ aus 02.03.13
Nationalpark Schwarzwald keine Bedrohung 07.03.2013
Projekt zum Schutz der Zwerggans 18.03.2013
„Hausfreunde“ und Vielweiberei 11.03.2013