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NABU fordert Wende in der Flurneuordnung 14.03.2013
NABU fordert Wende in der Flurneuordnung
Pressedienst des NABU Baden-Württemberg
14.03.2013
NABU fordert Wende in der Flurneuordnung statt grünem Anstrich!
Baumann: Mittel im Wegebau kürzen und für Naturschutzmaßnahmen verwenden
Stuttgart – Der NABU begrüßt die Ankündigung aus dem Ministerium für Ländlichen Raum, die Flurneuordnung ökologischer zu machen. „Über Jahre hat die Flurbereinigung unsere Landschaften ausgeräumt und verödet. Wiesen wurden in Äcker umgewandelt oder drainiert, Hecken und Gehölze gerodet. Wenn jetzt damit wirklich Schluss ist, knallen bei Feldlerchen, Schmetterlinge und Neuntöter die Sektkorken – und beim NABU auch“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. Noch sind die Naturschützer aber skeptisch. „Der Sekt ist kaltgestellt, aber die Korken sitzen noch fest auf den Flaschen“, sagt Baumann.
Flurneuordnungsverfahren wirkten sich nach Ansicht des NABU auf mittlere und lange Sicht nach wie vor eher schlecht auf die Natur aus. Daran hätten auch Verbesserungen, etwa durch die ökologische Ressourcenanalyse, wenig geändert. „Das Ziel der Flurneuordnung ist es, größere Bewirtschaftungseinheiten zu schaffen. Dadurch fallen notgedrungen Saumstreifen und Feldraine weg“, erklärt der NABU-Landwirtschaftsexperte Matthias Strobl. „Je größer die Schläge werden, desto schneller werden Ackerflächen abgeerntet und Wiesen abgemäht. Dadurch verlieren binnen kurzer Zeit Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel ihre Nahrungsgrundlage.“ Da helfe es auch nicht, wenn die Gesamtfläche von Hecken und anderen geschützten Biotopen gleich bleibe.
Der NABU begrüßt daher die Ankündigung, dass es zukünftig nur noch dann Flurneuordnungsverfahren geben soll, wenn es einen klaren ökologischen Mehrwert gibt. Außerdem solle die Flurneuordnung dazu dienen, die Planungen für einen Lebensraumverbund („grüne Infrastruktur“) in die Fläche zu bringen. „Der Flurneuordnung darf nicht nur ein grüner Anstrich verpasst werden“, mahnt Strobl. „Sie muss nachhaltig im besten Sinne werden und das heißt: ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“ Der NABU befürchtet, dass Gemeinden versuchen, neue Flurneuordnungsverfahren schönzufärben.
Aus Sicht des NABU sind außerdem die Mittel für den Wegebau nach wie vor viel zu hoch, während für Naturschutzmaßnahmen zu wenig Geld bereit steht. So gebe es noch immer keinen Ersatz für die vor Jahren gestrichenen Mittel für den Flächenerwerb. „Ohne neue Flächen kann es jedoch keine wesentlichen ökologischen Aufwertungen geben“, macht Strobl klar. Der NABU schätzt die Bereitschaft der Teilnehmergemeinschaften oder der Kommunen als gering ein, eigene Flächen einbringen, um den Naturschutz zu fördern.
Der NABU fordert, die neuen, ökologischen Regelungen konsequent auf alle Verfahren anzuwenden und Mittel aus der Wegebauförderung zugunsten des Flächenerwerbs von ökologisch wertvollen Lebensräumen umzuschichten.
Für Rückfragen:
Dr. Andre Baumann
NABU-Landesvorsitzender
Tel. mobil 0162-9386785
Matthias Strobl
NABU-Agrarreferent
Tel. 0711-96672-25
Quellenangabe: NABU Baden-Württemberg / 14.03.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
14.03.2013
NABU fordert Wende in der Flurneuordnung statt grünem Anstrich!
Baumann: Mittel im Wegebau kürzen und für Naturschutzmaßnahmen verwenden
Stuttgart – Der NABU begrüßt die Ankündigung aus dem Ministerium für Ländlichen Raum, die Flurneuordnung ökologischer zu machen. „Über Jahre hat die Flurbereinigung unsere Landschaften ausgeräumt und verödet. Wiesen wurden in Äcker umgewandelt oder drainiert, Hecken und Gehölze gerodet. Wenn jetzt damit wirklich Schluss ist, knallen bei Feldlerchen, Schmetterlinge und Neuntöter die Sektkorken – und beim NABU auch“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. Noch sind die Naturschützer aber skeptisch. „Der Sekt ist kaltgestellt, aber die Korken sitzen noch fest auf den Flaschen“, sagt Baumann.
Flurneuordnungsverfahren wirkten sich nach Ansicht des NABU auf mittlere und lange Sicht nach wie vor eher schlecht auf die Natur aus. Daran hätten auch Verbesserungen, etwa durch die ökologische Ressourcenanalyse, wenig geändert. „Das Ziel der Flurneuordnung ist es, größere Bewirtschaftungseinheiten zu schaffen. Dadurch fallen notgedrungen Saumstreifen und Feldraine weg“, erklärt der NABU-Landwirtschaftsexperte Matthias Strobl. „Je größer die Schläge werden, desto schneller werden Ackerflächen abgeerntet und Wiesen abgemäht. Dadurch verlieren binnen kurzer Zeit Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel ihre Nahrungsgrundlage.“ Da helfe es auch nicht, wenn die Gesamtfläche von Hecken und anderen geschützten Biotopen gleich bleibe.
Der NABU begrüßt daher die Ankündigung, dass es zukünftig nur noch dann Flurneuordnungsverfahren geben soll, wenn es einen klaren ökologischen Mehrwert gibt. Außerdem solle die Flurneuordnung dazu dienen, die Planungen für einen Lebensraumverbund („grüne Infrastruktur“) in die Fläche zu bringen. „Der Flurneuordnung darf nicht nur ein grüner Anstrich verpasst werden“, mahnt Strobl. „Sie muss nachhaltig im besten Sinne werden und das heißt: ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“ Der NABU befürchtet, dass Gemeinden versuchen, neue Flurneuordnungsverfahren schönzufärben.
Aus Sicht des NABU sind außerdem die Mittel für den Wegebau nach wie vor viel zu hoch, während für Naturschutzmaßnahmen zu wenig Geld bereit steht. So gebe es noch immer keinen Ersatz für die vor Jahren gestrichenen Mittel für den Flächenerwerb. „Ohne neue Flächen kann es jedoch keine wesentlichen ökologischen Aufwertungen geben“, macht Strobl klar. Der NABU schätzt die Bereitschaft der Teilnehmergemeinschaften oder der Kommunen als gering ein, eigene Flächen einbringen, um den Naturschutz zu fördern.
Der NABU fordert, die neuen, ökologischen Regelungen konsequent auf alle Verfahren anzuwenden und Mittel aus der Wegebauförderung zugunsten des Flächenerwerbs von ökologisch wertvollen Lebensräumen umzuschichten.
Für Rückfragen:
Dr. Andre Baumann
NABU-Landesvorsitzender
Tel. mobil 0162-9386785
Matthias Strobl
NABU-Agrarreferent
Tel. 0711-96672-25
Quellenangabe: NABU Baden-Württemberg / 14.03.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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