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Schönauer Holz in Grünau freigegeben
Leipzig hat einen zweiten Urbanen Wald: Schönauer Holz in Grünau freigegeben

04/05.08.2013

Leipzig/Bonn.
In Leipzig-Grünau ist eine neue Waldfläche entstanden: das rund 5,5 ha große "Schönauer Holz", das im Wohnkomplex 7 auf dem Areal des abgerissenen Plattenbaukomplexes "Eiger Nordwand" angepflanzt wurde. Heute gaben Jochem Lunebach, Leiter des Leipziger Stadtplanungsamtes, und Matthias Herbert, Leiter der Außenstelle Leipzig des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), den neuen "Urbanen Wald" frei. Zunächst ist er freilich eher eine Schonung: Begangen werden können vorerst nur die Wege, Aufenthaltsbereiche und der speziell für junge Leute gedachte Freizeitbereich mit Streetballanlage, Tischtennisplatte und BMX-Fläche.

Das "Schönauer Holz" ist die zweite fertig gestellte Modellfläche des 2007 gestarteten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E+E) "Ökologische Stadterneuerung durch Anlage Urbaner Waldflächen auf innerstädtischen Flächen im Nutzungswandel - ein Beitrag zur ökologischen Stadtentwicklung", das vom BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird. Am Beispiel Leipzigs soll die Anlage verschiedenartiger innerstädtischer Waldflächen erprobt werden. Das "Stadtgärtnerei-Holz" auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei an der Zweinaundorfer Straße, die erste derartige Fläche, existiert seit 2010.

"Wir stehen an einem der Schwerpunkte des Stadtumbaugürtels in Grünau", betonte Jochem Lunebach bei der Freigabe. "Das 'Schönauer Holz' als neue grüne Mitte des WK 7 entspricht den Zielen der

'Entwicklungsstrategie Grünau 2020'. Das Projekt wurde in enger Kooperation mit dem Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, dem Liegenschaftsamt sowie dem Amt für Stadtgrün und Gewässer und mit einer breiten Bürgerbeteiligung realisiert. Der Urbane Wald soll mit seinen neuen Wegeverbindungen und Aufenthaltsbereichen als verbindendes Element im Stadtteil wirken. Dank der Unterstützung durch die Gutburg Mieterservice GmbH konnten wir eine Jugendfreizeitanlage einordnen. Die Stiftung Wald für Sachsen hat das Projekt mit einem finanziellen Beitrag und fachlichem Rat unterstützt."

"Freiflächen in urbanen Räumen sind eine wichtige Ressource, die es zu erhalten und zu entwickeln gilt", sagte Matthias Herbert vom BfN. "Sie sind wichtig für den Naturhaushalt im städtischen Raum sie bieten Erholung und verbessern damit die Lebensqualität.

Das Projekt 'Urbane Wälder' zeigt, wie gemeinsam mit den Kommunen beispielhafte Ansätze entwickelt werden können, die diese Aspekte zum Erhalt der biologischen Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen Stadtentwicklung verstärkt berücksichtigen. Das Leipziger Projekt wird schon jetzt bundesweit beachtet. Natürlich können und sollen nicht alle städtischen Brachflächen zu Wald werden. Urbane Wälder können aber auch im Sinne des Naturschutzes eine sinnvolle Ergänzung sein und gerade in bisher benachteiligten Stadtteilen kostengünstig für mehr Grün sorgen."

Hintergrund des Vorhabens:
Mit Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) werden neuartige Ansätze im Naturschutz modellhaft umgesetzt. Mit diesem Vorhaben soll am Beispiel Leipzigs die Anlage verschiedenartiger innerstädtischer Waldflächen erprobt werden, - sie stellen ein vielversprechendes Instrument innovativer Stadtentwicklung dar und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Erholung in der Stadt.

Die Anlage der Flächen in Leipzig soll zugleich wichtige praktische Impulse für die Umsetzung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt wie auch für die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel geben.

Der Stadtumbau stellt neue Anforderungen an die Gestaltung von innerstädtischen Grün- und Brachflächen. Hierzu kann auch die Neuanlage von Waldflächen einen Beitrag leisten, allerdings in Gestaltungsformen, die auch für innerstädtische Flächen geeignet sind. Urbane Wälder stellen eine eigene Freiflächenkategorie gegenüber klassischen Parkanlagen und Grünflächen dar.

Ihr Einsatz im Stadtumbau begründet sich mit den Leistungen für den Klimaschutz, die Erholungsvorsorge sowie den Naturschutz und mit ihrer Wirtschaftlichkeit gegenüber intensiv gepflegten Grünflächen. Urbane Wälder bedürfen - im Gegensatz zu Wäldern in der freien Landschaft - bei der Planung, Gestaltung und Unterhaltung einer engen Zusammenarbeit zwischen Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Forstwirtschaft, um den Anforderungen an Ästhetik, Akzeptanz, Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit in der Stadt gerecht zu werden.

Das Erscheinungsbild der kompakten europäischen Stadt, das auch als städtebauliches Leitbild für Leipzig von besonderer Bedeutung ist, wird dabei nicht in Frage gestellt. Durch unterschiedliche Typen von Wäldern ergeben sich ausreichend Gestaltungsspielräume für urbane Wälder, damit den vielfältigen Anforderungen Rechnung getragen werden kann.

In Leipzig soll die Erprobung von Urbanem Wald anhand eines möglichst breiten Spektrums von Brachflächentypen erfolgen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Größe, der Lage in Bebauungsstrukturen und Stadtquartieren, der Eigentumsverhältnisse, des Versiegelungsgrades und der an sie gestellten Anforderungen aus der Stadt- und Landschaftsplanung. Auf den Flächen werden durch die Artenauswahl und Gestaltung verschiedene "Waldbilder" angestrebt, die den multifunktionalen Nutzungsanforderungen gerecht werden können.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Stadt Leipzig
Referat Kommunikation
Neues Rathaus
Martin-Luther-Ring 4 - 6
04109 Leipzig
E-Mail: kommunikation@leipzig.de
Telefon: 0341 123-2040
Telefax: 0341 123-2045

Bundesamt für Naturschutz
Franz August Emde (Pressesprecher)
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
E-Mail: presse@bfn.de
Telefon: 0228/8491-4444
Fax: 0228/8491-1039

Quelle

Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken