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Live im Wohnzimmer bei Familie Waldkauz
Bild zum Eintrag (90138-160)
NABU und LBV: Live im Wohnzimmer bei Familie Waldkauz

25/26.02.2017

Zwei Webcams im Allgäu und in Berlin zeigen Brut und Aufzucht des Vogel des Jahres 2017
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Berlin/Hilpoltstein

Nach dem Schlüpfen wiegen sie 28 Gramm und sehen aus wie kleine
Federkugeln: Die Brut und Aufzucht von jungen Waldkäuzen –  „Vogel des
Jahres 2017“ –  können ab sofort unter www.NABU.de/webcam mit verfolgt
werden. Möglich ist dies über zwei Webcams des NABU und seines
bayerischen Partners, Landesbund für Vogelschutz (LBV). Eine Webcam
steht in Berlin, die andere in Kempten im Allgäu. Die Kameras verfolgen
ab heute den Nestbau und das Ausbrüten der Eier und sind Tag und Nacht
geschaltet.

Der Waldkauz brütet nur einmal im Jahr. Das
Weibchen brütet allein, nur in den Brutpausen und zur Nahrungsübergabe
kommt das Männchen hinzu. Bis dahin muss das Männchen jedoch das
Weibchen von seinen Qualitäten überzeugen. Durch „kollerndes“ Nestlocken
weisen verliebte Käuze der Dame ihres Herzens den Weg zu geeigneten
Bruthöhlen. Bei der Balzfütterung präsentieren sie ihre Jagdkünste.
Stimmt die Qualität und Menge der Beute und gefällt der Waldkauzdame der
Brutplatz, entscheidet sie sich für eine meist lebenslang andauernde,
treue Paarbeziehung.

„Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der
Artenvielfalt. Es gilt, sie zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren
oder zu vermehren“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
„Stellvertretend für alle Eulenarten ist der Waldkauz daher der Vogel
des Jahres 2017. Mit ihm wollen wir für den Erhalt alter Bäume mit
Höhlen im Wald oder in Parks werben und eine breite Öffentlichkeit für
die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisieren.“

In
Berlin wird ein Waldkauz-Nistkasten der NABU-Gruppe Reinickendorf am
grünen Rand der Hauptstadt von zwei Kameras beobachtet. Das Waldkauzpaar
wohnt aktuell noch getrennt, das kann sich aber ändern. „Dort wird es
spannend, denn in den vergangenen Jahren wurde der Kasten fast
durchgehend von einem Männchen als Schlafplatz genutzt, gebrütet wurde
in einem anderen Kasten. Doch in diesem Jahr sieht es so aus, als könnte
das Männchen sein Weibchen zu einem Umzug in den Webcam-Kasten
überreden. An den meisten Tagen halten sich beide Käuze im Kasten auf,
die Brut könnte jederzeit beginnen“, sagt NABU-Vogelexperte Lars
Lachmann.

Die Waldkauzmutter bleibt während der Brutzeit fest
auf dem Gelege, das in der Regel aus zwei bis vier Eiern besteht, die
meist in zweitägigem Abstand gelegt werden. In Ausnahmefällen befinden
sich auch mal ein bis sieben Eier im Nest. Die Brut beginnt häufig schon
nach der Ablage des ersten Eis und dauert für jedes Ei 28 bis 29 Tage.

Im
Alter von etwa einem Monat verlassen die noch nicht flugfähigen Jungen
das Nest und sitzen meist – scheinbar verlassen – auf Zweigen in
Nestnähe. Sie werden dann „Ästlinge“ genannt und geben ihre Position
durch ständige heisere „kszik“-Rufe kund. Zwei bis drei Wochen später
sind sie flugfähig, werden aber erst mit drei Monaten selbstständig. Bis
dahin kümmern sich die Eltern weiter um die Jungen. „Nur die Hälfte der
Jungvögel überlebt das erste Lebensjahr. Einmal erwachsen, können sie
in freier Natur bis zu 19 Jahre alt werden“, so Lachmann.

„Bereits
2006 wurde der Nistkasten im Privatwald der Familie Markert montiert.
Der schöne Buchen-Hangwald am Mariaberg im Allgäu ist ein ideales
Brutrevier für den Waldkauz. Seit 2007 brüten die Eulen jedes Jahr in
der von der LBV-Kreisgruppe entwickelten Rundhöhle und sind auch in
diesem Jahr schon eingezogen“, sagt LBV-Kreisgruppenvorsitzender Kempten
und Betreuer der Webcam Thomas Blodau. „Wir hoffen jetzt, dass es
schöne Bilder vom Bruterfolg für die Zuschauer geben wird, bislang hat
es jedes Jahr geklappt.“

Der Bestand des Waldkauzes in
Deutschland beträgt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43.000 bis
75.000 Brutpaare und wird langfristig als stabil eingeschätzt. Der für
die Arterhaltung entscheidende Bruterfolg hängt jedoch vor allem von der
Qualität des Lebensraums ab. Das Fällen alter Höhlenbäume, eintönige
Wälder und ausgeräumte Agrarlandschaften ohne Nahrung sind damit die
größten Gefahren für einen gesunden Waldkauzbestand.

Hier geht’s zu den Webcams:
www.NABU.de/webcam
(Im Blog kann zwischen Berlin und Allgäu umgeschaltet werden) und
www.lbv-kempten-oberallgaeu.de/waldkauzcam.html

Weitere Infos unter www.Vogel-des-Jahres.de, www.NABU.de/nachtnatour oder www.LBV.de


Die Farbbroschüre
„Vogel des Jahres 2017 - Der Waldkauz“ (Art. Nr.: 1993), DIN A5, 32
Seiten gibt es unter www.NABU-shop.de sowie im LBV-Natur-Shop unter
www.lbv-shop.de

Für Rückfragen:
Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30-284984-1620, Mobil: +49 (0)172.9108275, Lars.Lachmann@NABU.de

Christiane Geidel, LBV-Artenschutzreferentin, Tel. +49 (0)9174-4775-33, C-Geidel@LBV.de

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Quellenangabe

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de



NABU-PRESSEMITTEILUNG | Nr 19/17 | 21. FEBRUAR 2017
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Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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