Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Seite:
1
|
2
|
3
Fakten zu den Hiebsmaßnahmen im Ebracher Forst
Bild zum Eintrag (1002314-160)

Fakten zu den Hiebsmaßnahmen im Ebracher Forst

01/2019

Die Darstellung der Naturschutzverbände über die Hiebsmaßnahmen im Ebracher Forst (ehem. Geschützter Landschaftsbestandteil Hoher Buchener Wald) vermitteln der fachlich nicht versierten Öffentlichkeit ein unzutreffendes Bild der Waldbewirtschaftung im Ebracher Forst.Die Fakten zeigen, dass die Nutzungen im Ebracher Forst außerordentlich zurückhaltend und mit großer Rücksicht auf die Waldökologie erfolgen. Wer mit offenen Augen durch diese Wälder geht, wird auch überall dort, wo Hiebsmaßnahmen stattgefunden, weiterhin dicke Bäume finden (sog. Methusalembäume) sowie sehr viele Biotopbäume. Auch ganz aus der Nutzung genommene Waldteile, sog. Waldtrittsteinflächen, gibt es in unmittelbarer Nähe zu den Waldorten, in denen genutzt wurde.

Mit der vorsichtigen Waldbewirtschaftung können die Bayerischen Staatsforsten zeigen, wie ein guter Kompromiss zwischen den unterschiedlichen und zum Teil gegensätzlichen gesellschaftlichen Ansprüchen an den Wald gefunden werden kann. Maximalforderungen wie vollständige Holznutzung oder Plantagenwirtschaft sind dabei allerdings ebenso ausgeschlossen wie die vollständige Waldstilllegung.

Nachfolgend einige Detailinformationen über die Holzerntemaßnahmen der letzten Tagen:

1.    Klare Entscheidung für eine Waldbewirtschaftung
Das bayerische Verwaltungsgericht in München und das oberste deutsche Verwaltungsgericht in Leibzig haben festgestellt, dass die Rechtsverordnung des Landratsamts Bamberg über den „Hohen Buchenen Wald“ von Anfang an nichtig war. Nach der bereits vorher aufgehobenen Verordnung sollte die Laubwaldbewirtschaftung im Ebracher Forst eingestellt werden.
Bis zur Entscheidung durch die Gerichte hatten die Bayerischen Staatforsten im Ebracher Wald auf Holzerntemaßnahmen verzichtet. Nach der eindeutigen Entscheidung der Gerichte stand fest, dass in dem Waldgebiet wieder eine nachhaltige Waldbewirtschaftung erlaubt ist.
Dass aus den Wäldern wieder der Rohstoff Holz genutzt wird und für die Zukunft stabile Wälder nachwachsen können, erwarten der Waldeigentümer (Freistaat Bayern) und dem Großteil der Bevölkerung im Steigerwald sowie die vielen Holzverarbeiter in der Region.
Der Forstbetrieb Ebrach hat auch die Entscheidung des Bayer. Ministerpräsidenten aus dem Jahr 2014, weitere Trittsteinflächen im Ebracher Wald auszuweisen, umgesetzt. Die damalige Entscheidung war das Ergebnis des Gespräches, welches der Ministerpräsident mit den Minister des Umwelt- und des Forstministerien sowie den Landräten von Bamberg, Hassberge und Schweinfurt geführt hatte.

2.    Transparente Information der Naturschutzverbände
Der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten hat die Maßnahmen, die in dem Gebiet geplant waren, bereits im Juni dem BUND – Vorstand vorgestellt. Darunter war auch die Holzerntemaßnahme in der Abteilung Steinkreuz, die seit längerer Zeit markiert war.
Damit hatten die Naturschutzverbände genügend Zeit gehabt, sich zu der Auszeichnung durch den Forstbetrieb zu äußern. Außer dem Wunsch, grundsätzlich auf die Bewirtschaftung zu verzichten, wurden jedoch seitens des BUND Naturschutz keine Einwände gegen die vorgesehenen vorsichtigen Holzerntemaßnahmen vorgetragen.
 
3.    Moderate Holzernte garantiert die Nachhaltigkeit
Es wurden im November/Dezember zwei kleine Hiebsmaßnahmen mit jeweils 450 Festmeter Verkaufssortimente in den Abteilungen Kappe (Nähe Ebrach) und Steinkreuz (Nähe Handthal) durchgeführt.
In dem Gebiet des Ebracher Forstes wurden damit bei einem jährlichen Holzzuwachs von rd. 8.000 Festmeter und einer regulär geplanten Entnahmemenge von 6.000 Festmetern gerade einmal rd. 1000 Festmeter geerntet.
Auch die Entnahmemengen in den zwei Hieben sind sehr gering und bewegen sich zwischen 30 und 50 Festmeter pro Hektar. Das bedeutet, dass die entnommene Holzmenge in 3 – 5 Jahren wieder nachwächst. Vom vorhanden Holzvorrat in den zwei Waldorten wurden gerade einmal 10 – 15 % genutzt.

4.    Förderung der Eichen zur Klimavorsorge und Erhalt der Biodiversität
Mit beiden Maßnahmen wurden Eichen gefördert. Eichen sind im Anbetracht der Klimaerwärmung zentral wichtige Baumarten, weil sie im Vergleich zur Buche besser verwurzelt sind und auch längere Trockenheiten gut überstehen können. Das hat nicht zuletzt der heurige heiße Sommer bewiesen.

Eichen bieten zudem ein begehrtes Holz für hochwertige Verwendungen im Hausinnenausbau (z.B. Landhausdielen) oder als Möbel.
Auch zur Sicherung der Waldartenvielfalt ist die Baumart Eiche wichtig, weil auf ihr deutlich mehr spezialisierte Arten leben als auf der Buche. Es macht deshalb Sinn, den Eichenanteil im Steigerwald zu erhalten. Der Sicherung der Waldartenvielfalt dient auch das viele Kronentotholz, welches im Zuge der Holzernte im Wald verbleibt.


5.    Versorgung des regionalen Laubholzsägewerke
Mit den geernteten Bäume werden regionale Sägewerke versorgt, die auf Laubholz (v.a. Eiche und Buche) spezialisiert sind. Die kleinen und mittelständischen Sägewerke sind ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft im Steigerwald.
Die Steigerwaldsäger können in der Konkurrenz mit den großen Sägewerken vor allem deshalb bestehen, weil sie durch die Nähe zum Rohstoff Holz geringe Transportkosten haben. „Holz der kurzen Wege“ und Erhalt kleiner Sägewerke sind auch Forderungen der Naturschutzverbände.

6.    Im Ebracher Forst wurde seit Jahrtausenden Holz genutzt
Der Ebracher Forst war Teil des früheren Klosterwaldes. Die Zisterziensermönche haben über viele Jahrhunderte vor den Toren des Klosters Waldwirtschaft betrieben. Bis vor 250 Jahren waren es meist Eichenmittelwälder, die im 18. Jhd. kahlschlagartig genutzt wurden. Wertvolle Eichenstämme wurden nach Holland verkauft. Damals wäre niemand auf die Idee gekommen, eine weitgehend ebene Lage ungenutzt zu lassen. Funde aus der Zeit vor den Zisterziensern belegen eine Waldnutzung, die bis in die Jungsteinzeit zurückgeht.

Quelle
Bayerische Staatsforsten - Forstbetrieb Ebrach im Dezember 2018

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.

A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F -
Seite:
1
|
2
|
3