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Der "Wald" der roten Punkte
Bild zum Eintrag (1116631-160)

Der "Wald" der roten Punkte

Es war einmal ein nicht mehr ganz so stiller Forst, der in einer längst vergangenen Zeit ein Wald gewesen war. Ein Ort des Flüsterns, wo der Wind die Blätter kitzelte und das Sonnenlicht in grünen Schleiern auf den Waldboden fiel. Die Tiere, die dort lebten, kannten keinen Lärm, keinen Schrecken – nur das sanfte Rauschen des Lebens, das aus den Wurzeln in die Kronen floss. Doch jene Idylle war Vergangenheit.

Jetzt, in der Gegenwart, lag über dem "Wald" eine seltsame Stille, als hielte er den Atem an. An den Bäumen prangten rote Punkte – grell und unnatürlich, wie klaffende Wunden, die sich nicht schließen wollten. Diese Markierungen waren keine zufälligen Flecken; sie wurden von menschlicher Hand gesetzt, präzise und unbarmherzig. Die Förster kamen mit ihren Sprühdosen, ohne Eile, aber ohne Zögern. Ein Punkt hier, ein Punkt dort.

Die Bäume spürten es, das wusste man, wenn man lange genug hinsah. Sie spürten, dass diese roten Male keine Heilung, sondern die Krankheit selbst bedeuteten. Der rote Punkt war ein Urteil: „Du wirst fallen.“

Die Wunde breitet sich aus
Zuerst waren es nur wenige Bäume, die gekennzeichnet wurden. Die Alten, die Kranken, jene, deren Holz vermeintlich keinen Wert mehr hatte. Doch dann kam der Wandel. Plötzlich trugen auch die Starken, die Stolzen, jene mit dichten Kronen und kraftvollen Stämmen, die roten Male. „Für die Wirtschaft“, hieß es. Holz war teuer, Holz war gefragt, und so wuchsen die roten Punkte wie eine Seuche.

Der Wald wurde zu einem Wirtschaftsforst. Der Boden war zerpflügt von Maschinen, und die Vögel verstummten. Sie wussten, dass das ein Ort des Abschieds war, kein Zuhause mehr. Das Leben wich zurück, und an seine Stelle trat Ordnung – doch keine Ordnung der Natur. Die Reihen der verbliebenen Bäume wirkten wie Soldaten in einem Krieg, in dem niemand wusste, wofür eigentlich gekämpft wurde.

Der Wald schweigt

Es war ein Kind, das eines Tages fragte: „Mama, warum haben die Bäume diese Punkte?“ Die Mutter zögerte. Sie wusste, dass es keinen leichten Weg gab, es zu erklären. „Damit sie gefällt werden können,“ sagte sie schließlich. „Aber warum müssen sie gefällt werden?“ Das Kind schaute sich um und zeigte auf die Lücken im Blätterdach. „Die anderen sind doch schon alle weg.“

Die Mutter hatte keine Antwort. Vielleicht wusste sie, dass es keinen Zweck hatte, etwas zu beschönigen. Vielleicht ahnte sie, dass die rote Krankheit nichts war, was nur die Bäume betraf.

Ein Ökosystem zerbricht
Denn der Wald, so wie er einmal war, existierte längst nicht mehr. Was übrig geblieben war, war kein Wald. Es war ein Ort der Verwaltung, des Nutzens, der Zahlen und Kalkulationen. Die Pilze, die einst das Gewebe des Bodens durchzogen, starben ab. Die Tiere, die den Schatten suchten, verschwanden. Die Bäume, die übrig blieben, wuchsen in Isolation, abgeschnitten von der Gemeinschaft, die sie einst stark gemacht hatte.

Es war, als hätten die roten Punkte die Seele des Waldes markiert, nicht nur die Stämme. Sie hatten ihn von innen heraus ausgehöhlt, bis nichts mehr blieb außer einer leeren Hülle.

Nachdenklichkeit im Wind

Eines Tages, als der letzte Förster gegangen war und der Lärm der Maschinen verhallt war, flüsterte der Wind durch die wenigen verbleibenden Bäume. Doch diesmal war es kein fröhliches Flüstern, sondern ein leises Klagen. „Werden sie uns je wieder einen Wald nennen?“ fragte eine alte Eiche, die noch keinen roten Punkt trug, aber deren Tage dennoch gezählt waren.

Die Antwort blieb aus. Die Stille kehrte zurück, die Stille eines Waldes, der keiner mehr war. Und irgendwo in dieser Stille, in den Lücken zwischen den Bäumen, blieb eine leise Hoffnung zurück – dass die Menschen eines Tages verstehen würden, was sie verloren hatten.

Vielleicht war der rote Punkt nicht das Ende, sondern der Anfang einer Erkenntnis. Doch ob diese Erkenntnis rechtzeitig käme, das wusste niemand.

In der Aufnahme aus dem nördlichen Steigerwald

  •         Eine "Rote Punkte Krankheit" greift seit Jahren in einer nach unserer Meinung in grassierenden Geschwindigkeit um sich ... aus einem naturnahen Wald wurde so in kurzer Zeit ein seelenloser Wirtschaftsforst. Und diese Krankheit gewinnt an Dynamik .. denn zu roten Punkten sind auch rote Striche hinzugekommen .. das "Virus" verändert seine Darstellungsform ...
Der "Wald" der roten Punkte
Bild zum Eintrag (1116653-160)
In der Aufnahme aus dem nördlichen Steigerwald

  •     Eine "Rote Punkte Krankheit" greift seit Jahren nach unserer Meinung in grassierenden Geschwindigkeit um sich ... aus einem naturnahen Wald wurde so in kurzer Zeit ein seelenloser Wirtschaftsforst.

27.12.2024
Der "Wald" der roten Punkte ... und Striche ...
Bild zum Eintrag (1116652-160)
In der Aufnahme aus dem nördlichen Steigerwald

  • Und diese Krankheit gewinnt an Dynamik .. denn zu roten Punkten sind auch rote Striche hinzugekommen .. das "Virus" verändert seine Darstellungsform ...

28.12.2024