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Wildkatzennachweis im Steigerwald
Bild zum Eintrag (94859-160)
Wildkatzennachweis im Steigerwald

11/12.08.2017

Biologieprofessor entdeckt kleine Sensation

Fast so eine Sensation wie das Wolfsrudel im Bayerischen Wald gibt es derzeit im Steigerwald
.
Am Rande eines Studentenkurses auf der Ökologischen Station
Fabrikschleichach konnte der Leiter der Station, der Würzburger
Professor Dr. Jörg Müller vom Lehrstuhl für Tierökologie und
Tropenbiologie, am 1. August 2017 drei junge, schon recht große
Wildkatzen beobachten. „Die Zeichnung und das Verhalten waren
eindeutig“, so Müller.

Der Nachweis ist eine Sensation für den Steigerwald,

weil bislang im Gegensatz zu den Hassbergen kein Nachweis für
Reproduktion erbracht werden konnte. „Und das obwohl der Forstbetrieb
seit Jahren den Wildkatzen nachgespürt“, ergänzt Ulrich Mergner, Leiter
des Forstbetriebs Ebrach. Er berichtet, dass früher im oberen
Steigerwald vom damaligen Forstamt Ebrach Ende des letzten Jahrhunderts
bereits Wildkatzen ausgebürgert wurden. Allerdings gab es keinerlei
Nachweise über deren Verbleiben.

Mergner berichtet weiter,
dass seit über 10 Jahren die Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten
intensiv auf der Suche nach den Wildkatzen waren.
Dabei wird unter
Anleitung des Haßfurter Biologen und Wildkatzenspezialisten Jürgen Thein
ein Nachweisverfahren angewandt, welches auch bayernweit zum Einsatz
gekommen ist. Es werden kleine, mit Baldrian besprühte Pflöckchen in den
Boden geschlagen. Der Baldrian zieht die Katzen an, sie reiben sich an
dem Pflöckchen und verlieren dabei ein paar Haare. Die Haare werden
abgesammelt und gentechnisch untersucht, um zweifelsfrei die Wildkatze
zu bestimmen. Bislang wurden nur in ganz wenigen Fällen Wildkatzen -
vermutlich ältere Tiere - mit dieser Methode im Steigerwald
nachgewiesen. Interessanterweise ein Nachweis in der Nähe der
Jungkatzen.

Der Fundort liegt im nördlichen Steigerwald
zwischen Hundelshausen und Fabrikschleichach. In diesem Wald gibt es
einige lichte Waldstrukturen.
Zudem wurden vom Forstbetrieb Tümpel
angelegt. Auch das Liegenlassen von Kronenholz bei der Holzernte ist
günstig für die Wildkatze. Ähnlich wie die Hauskatze liebt auch die
Wildkatze durchsonnte Waldlebensräume. In unseren dichten und
unterholzreichen Wäldern ist es dagegen meist zu dunkel und zu feucht.
„Mehr Lücken im Ebracher Staatsforst würden nicht nur die Wildkatzen
fördern, sondern auch viele gefährdete Waldinsekten“, meint Biologe
Müller. Im Gegensatz zum Wolf leben Katzen nicht in Rudeln, sondern
einzeln. Nur zur Paarungszeit treffen sich Kater und Katze. Die
Jungtiere werden meist im Mai geboren. Mit 6 - 8 Monaten suchen sich die
Jungtiere ein eigenes Revier. Die drei beobachteten Jungtiere waren
etwa 3 - 4 Monate alt.

In der Aufnahme:

Erstmals seit Menschengedenken gelang der Nachweis von
Wildkatzennachwuchs im Steigerwald. Das hier abgebildete Foto stammt aus
dem BaySF-Archiv. (Foto: Reichert)

Quellenangabe/Foto:

Bayerische Staatsforsten AöR


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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