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Trittsteine/Schrittsteine – Elemente mit Perspektive?!
Trittsteine/Schrittsteine – Elemente mit Perspektive?!

17.07.2024

Der Begriff "Trittsteine" im Bereich des Naturschutzes bezieht sich auf die Schaffung und Erhaltung von kleinräumigen Lebensräumen, die als Verbindungselemente zwischen größeren natürlichen Lebensräumen dienen. Diese kleinen, isolierten Lebensräume werden metaphorisch als "Trittsteine" betrachtet, da sie es ermöglichen, dass Pflanzen, Tiere und andere Organismen sich zwischen den größeren, zusammenhängenden Lebensräumen bewegen können. Der Zweck besteht darin, die Biodiversität zu fördern und Ökosysteme widerstandsfähiger gegenüber Störungen zu machen.

Sehen wir uns das Prinzip als solche doch mal näher an, denn immer wieder werden wir mit der Anfrage „Was wir denn von diesem Ansatz halten“ konfrontiert.


Einige Vorteile von Trittsteinen im Naturschutz:

Biodiversitätsförderung: Trittsteine schaffen kleinräumige Lebensräume, die eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren beherbergen können. Dies fördert die Biodiversität, da verschiedene Arten in diesen isolierten Bereichen leben können.

Genetischer Austausch: Die Verbindung zwischen verschiedenen Lebensräumen ermöglicht den genetischen Austausch zwischen Populationen. Dies ist wichtig, um genetische Vielfalt zu erhalten und Inzucht zu vermeiden.


Klimawandelanpassung: Trittsteine können als Anpassungsstrategie gegen den Klimawandel dienen. Organismen können sich in kleinräumigen Lebensräumen an veränderte Umweltbedingungen anpassen und sich von dort aus in benachbarte Gebiete ausbreiten.


Ökosystemresilienz: Kleinere, isolierte Lebensräume sind oft widerstandsfähiger gegenüber Störungen und können als Rückzugsorte dienen, wenn größere Lebensräume von Naturkatastrophen oder menschlichen Eingriffen betroffen sind.



Nachteile von Trittsteinen im Naturschutz:

Isolation: Obwohl Trittsteine den genetischen Austausch fördern, können sie immer noch isoliert sein und den freien Fluss von Organismen begrenzen. Dies kann zu genetischer Verarmung in isolierten Populationen führen.


Menschliche Störungen: Trittsteine können anfällig für menschliche Aktivitäten sein, wie Straßenbau oder städtische Entwicklung, die die Verbindungen zwischen den Lebensräumen unterbrechen und die Effektivität der Trittsteine verringern können.

Invasive Arten: Kleinere Lebensräume sind anfälliger für Invasionen durch nicht-einheimische Arten, was das ökologische Gleichgewicht stören kann.

Begrenzte Wirksamkeit: In einigen Fällen können Trittsteine möglicherweise nicht ausreichen, um den Verlust größerer Lebensräume zu kompensieren, insbesondere wenn diese Verbindungen nicht gut gestaltet oder geschützt sind.

Insgesamt können Trittsteine eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen, vorausgesetzt, dass ihre Gestaltung und Pflege sorgfältig geplant werden, um die positiven Effekte zu maximieren und die nachteiligen Auswirkungen zu minimieren.

Wenn wir in unser Umfeld blicken, erkennen wir vielfach ausgeräumte Landschaftsstrukturen, welche auf einen in der Regel wirtschaftlichen Aspekt ausgerichtet scheinen. Einige Trittsteine fungieren hier als „Oasen des Lebens inmitten grüner Wüsten“, in welchen sich unterschiedliche Arten zurückgezogen haben. In unseren Augen sind sie Zeitkapseln des Überlebens. Ob dieses sich bei der anzutreffenden Bewirtschaftungsform jedoch wieder etablieren kann, bleibt abzuwarten.

Nach unserer Auffassung wäre es wohl weitsichtiger, wenn es mögliche wäre in größeren Zusammenhängen zu denken und deutlich umfangreichere Großschutzelemente auszuweisen. In diesen wiederum hätten zahllose Arten, eine wohl deutlich bessere Möglichkeit sich der Arterhaltung zu widmen.