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Biodiversität 2009
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Die Biodiversitäts-Initiative "Biodiv" um den Kreisvorsitzenden Klaus Mandery will das einstige Bundeswehrareal in Ebern zu einem Zentrum der Artenvielfalt machen.

Das uralte Wechselspiel von Wald, Wiesen und Hecken findet man hierzulande nur noch an geschützten Standorten wieder. Der einstige Standortübungsplatz ist einer davon. Foto: Eckehard Kiesewetter
Biodiv"-Initiative setzt auf Fördermittel
Die Biodiversitäts-Initiative "Biodiv" um den Kreisvorsitzenden Klaus Mandery will das einstige Bundeswehrareal in Ebern zu einem Zentrum der Artenvielfalt machen. Dort wo einst Soldaten den Ernstfall übten soll ein Grünes Klassenzimmer entstehen.


A und O für die staatliche Förderung ist ein professionell gestalteter Antrag. Nur dann habe ein Zentrum der Artenvielfalt in Ebern, wie es die Biodiversitäts-Initiative „Biodiv“ anstrebt, eine Chance auf staatliche Fördermittel. Die zuständigen Stellen im Bezirk und auf Kreisebene wollen nun alles daran setzen, Ansätze für eine Förderung zu finden.

Dies ist Dr. Klaus Manderys Fazit aus einem Gespräch, das vergangene Woche auf Initiative von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer im Haßfurter Landratsamt stattfand. Wie Dr. Mandery als Sprecher der Eberner Initiative berichtet, diskutierten der Leiter der Höheren Naturschutzbehörde Jörg Steinhoff und Landrat Rudolf Handwerker das Anliegen mit ihm, Mandery, sowie Eberns Bürgermeister Robert Herrmann.

Dabei ging es um die von der Initiative vorgeschlagene alternative Nutzung eines Teils der ehemaligen Kaserne und um die naturverträgliche Nutzung des ehemaligen Standortübungsplatzes für ein Zentrum der Artenvielfalt. Damit wollen die Umweltschützer das eher auf Technik und Verkehr ausgerichtete Konzept ablösen, mit dem die Stadt Ebern die Konversion der einstigen Bundeswehrliegenschaften verwirklichen will.

Für die bilogische Vielfalt

Der Begriff „Biodiversität“ bedeutet „Vielfalt des Lebens“; der Begriff bezeichnet eine Art „Netzwerk“ aller Lebewesen, da keine Art alleine existieren kann, sondern in einem komplizierten Ökosystem von anderen Lebewesen und -räumen abhängt. Damit ist Biodiversität die Grundlage des Lebens auf der Erde.

Allein auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Ebern wurden bereits annähernd 3000 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen, darunter etliche seltene oder vom Aussterben bedrohte. Eine ungeheure Artenvielfalt oder Biodiversität also, die es zu bewahren gilt. Das Gelände soll exemplarisch für andere Standorte zu einem Zentrum der Artenvielfalt und einem exemplarischen Lernort werden. Die Initiative um Klaus Mandery nennt sich daher „Biodiv“. Dem Kreis um Dr. Mandery schwebt für das FFH-geschützte Areal ein Biodiversitäts-Zentrum mit Grünem Klassenzimmer vor. Eine erste Vorstellung davon hatte die Initiative einer interessierten Öffentlichkeit beim „Fest für die Natur“ und „Geo-Tag der Artenvielfalt“ am Samstag vor Augen geführt.

Professionelle Anträge

Die Initiative müsse professionelle Anträge stellen, um an die möglichen Fördermittel heranzukommen, so der stellvertretende Leiter der Höheren Naturschutzbehörde, Dr. Thomas Keller. Bevor sich eine konkrete Trägerschaft für ein derartiges Projekt formieren kann, müsse deutlich gemacht werden, dass sich das geplante Projekt finanziell trägt, forderte Bürgermeister Herrmann. Die Behördenvertreter bemühten sich jetzt nach Kräften, Förderungsansätze zu finden, berichtet Mandery.

Jörg Steinhoff und die Regionalmanagerin am Landratsamt Haßberge, Andrea Gutzeit, suchen jetzt nach Wegen, wie professionelle Zuarbeit für den Antrag der Biodiv-Initiative organisiert werden könne.

Zuspruch vom Umweltminister

In einem aktuellen Schreiben ermuntert Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Initiative, den beschrittenen Weg weiterzuverfolgen. Es gäbe zwei Förderwege für derartige „Leuchtturmprojekte“, so der Politiker, der sich vergangenes Jahr in Ebern selbst informiert hatte: Zum einen komme das europäische Förderprogramm „Live+“ in Frage, das eigene Mittel für den Bereich Information und Kommunikation bereitstelle.

Zum anderen könne man über das Bundesamt für Naturschutz eine Förderung anvisieren, wenn die Initiative als Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Naturschutz- und Landschaftspflege Anerkennung finde. Gabriel merkt in seinem Schreiben, das rechtzeitig zum „Fest für die Natur“ in Ebern eintraf, aber an, dass die Aussicht auf Mittel aus diesen Fördertöpfen vage sei.

Zusätzliche Arbeitsplätze

Die Initiative „Biodiv“ hat laut Mandery vor, „die Kaserne wirklich zu einem Standort für etwas Neues umzuformen“ und zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Daher sollte nach Ansicht des Eberners, der auch dem Bund Naturschutz im Kreis Haßberge vorsitzt, keinesfalls auf die Möglichkeit verzichtet werden, die Heizzentrale für das geplante Eberner Nahwärmenetz in der Kaserne einzurichten. Der Einzug innovativer Technologien könne ein Kompetenzzentrum und vieles mehr nach sich ziehen, gibt sich Mandery überzeugt. Mit einer Entscheidung des Stadtrates gegen die Kaserne als Standort für die Heizzentrale „würde man dem Gesamtprojekt und der Stadt einen schlechten Dienst erweisen,“ urteilen Mandery und seine Mitstreiter.

Fragwürdig erscheine der Initiative auch der Antrag auf Verlängerung der Offroad-Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, der aktuell wieder im Stadtrat behandelt werden soll. Ein möglicher Beschluss „pro Offroad“ liefe dem „Biodiv“-Vorhaben zuwider. eki


Quellenangabe: Fränkischer Tag / HAS /24.06.09/ Autor Eckehard Kiesewetter  



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