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Geopfad „Eisenberg“
Bild zum Eintrag (41714-160)
Gesteine erzählen die Erdgeschichte

27.10.2011

Der Geopfad „Eisenberg“ lädt zu einer Zeitreise ein.

Ludwigsstadt -
Der „Vater“ des Geopfades „Eisenberg“, Martin Weber, steht zusammen mit dem Geologen Harald Tragelehn auf der Aussichtsplattform am Schallersbruch. Diese ragt weit über die Kante des 40 Meter tiefen Dachschiefer-Abbaus hinaus. Der Blick der beiden Männer geht in Tiefe; Schieferablagerungen sind zu sehen und Erkundungsstollen.

Dort haben in den Jahren des Schieferabbaus zwischen 1889 und 1912 die 25 Arbeiter nach weiteren Schiefervorkommen Ausschau gehalten. „Dort wurden pro Jahr 400 Tonnen Schiefer für die Dacheindeckung produziert. Und das entspricht nur zehn Prozent des Abtrages, denn 90 Prozent waren nicht verwendbar“, erzählt Martin Weber. „Das kann man sich gar nicht so recht vorstellen.“ Weber war der Initiator des Geopfades. Er ist ebenso wie Tragelehn überzeugt, dass der Eisenberg sowohl eine Bereicherung für den Tourismus als auch für die einheimische Bevölkerung ist.

Tragelehn hat den Geopfad in Absprache mit Martin Weber konzipiert. Es sei ihnen darauf angekommen, den Spaziergängern einen Einblick in die lebhafte Erdgeschichte rund um den Eisenberg zu vermitteln. „Nicht die Lehre, sondern vielmehr die Erinnerung steht dabei im Vordergrund“, sagt der Geologe. An fünf Übersichtstafeln und an den mit „Tomis-Audioguide“ versehenen Wegepunkten werden die Interessierten über die Erdgeschichte bei Ludwigsstadt informiert.

Wie Tragelehn erklärt, ist die Region Bestandteil einer geologischen Großstruktur, die als „Gräfenthaler Horst“ bezeichnet wird. Der Spaziergänger wird auf dem fünfeinhalb Kilometer langen Geopfad vieles rund um die Gesteine erfahren. Es geht um die Gewinnung von Verarbeitung von Dach- und Griffelschiefer. Dies war für die Ludwigsstädter lange Zeit ein bedeutender Wirtschaftszweig.

Aber auch andere Facetten der Erdgeschichte werden sichtbar, insbesondere Gesteine wie Diabas und Kalkstein, die prägende Spuren im Ortsbild hinterlassen haben. Weiter gibt es einen Einblick in den nahezu in Vergessenheit geratenen Bergbau. Der Interessierte wird über das älteste Gestein am Eisenberg informiert, nämlich den Ockerkalk, der ein Alter von etwa 420 Millionen Jahren aufweist. Er wird erfahren, dass die Dachschiefer des Ludwigsstädter Raumes aus der tieferen Karbonzeit stammen und mit 350 Millionen Jahren zu den jüngsten Gesteinen des Grundgebirges zählen.

Blei, Kupfer und Silber

Des Weiteren gibt es Informationen über die ehemalige Ludwigsstädter Saigerhütte, die im Talgrund unterhalb des Schiefermuseums lag. In der Anlage wurden Blei, Kupfer und Silber gewonnen. Der Vorsitzende des Naturparks Frankenwald, Landrat Oswald Marr (SPD), bezeichnete den Eisenberg als vorletzte Maßnahme im Geopark Schieferland.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Klaus-Jürgen Scherr, überreichte zur Einweihung einen Scheck der Sparkassenstiftung in Höhe von 1500 Euro. Er begründete diese Spende unter anderem mit dem pädagogischen Wert des Geopfades, beispielsweise wenn Schüler den Eisenberg begehen, und mit dem ehrenamtlichen Engagement der vielen Helfer in der Region.

Die Gesamtkosten des Geopfades betrugen 40 000 Euro. Finanziert wurde dieses Projekt durch das Naturpark-Programm des Bayerischen Umweltministeriums zu 50 Prozent. 33 Prozent kamen von der Oberfrankenstiftung. Weitere Spender waren die Raiffeisen-Volksbank, die Hermann-Söllner-Stiftung, die Mountain-Bike- Sternfahrer sowie Markus Springer.

Auf Grund dieser Spenden und der Eigenleistung durch die Stadt musste die Kommune keine eigenen Finanzmittel für den Geopfad aufbringen.

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Kronach / 27.10.2011 / Autor / Fotos:  Veronika Schadeck / www.infranken.de

   

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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