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Weißstorchcam im Markt Mühlhausen / Mittelfranken
Bild zum Eintrag (31130-160)
Ein Gemeinschaftsprojekt auf breitem Fundament gegründet, ermöglicht unseren Usern seit 26.April 2010 Liveeinblicke in das Mühlhausener Storchennest.
Weißstorchcam im Markt Mühlhausen / Mittelfranken
Bild zum Eintrag (31131-160)
Das Mühlhausener Weißstorchpaar per Internetcam fest im Blick haben wir seit dem 26. April 2010.

Vom etwa 70 Meter entfernten Kirchturm der 1000jährigen Pfarrkirche Maria&Kilian heraus beobachten wir die beiden Störche des Reichen Ebrachgrundes im Markt Mühlhausen.
Das Tagebuch der Mühlhausener Weißstörche 2010
29. März 2010 Ankunft des ersten diesjährigen Burgebracher Storches

01. April 2010 Ankunft des zweiten Storches

25.April Noch keine Lust zum Brüten

26.April 2010 Wir sind Online!

19. Mai 2010 zwar ist das Paar täglich an der Niststätte, jedoch zeigen sie kein Interesse sich fortzupflanzen.
11.Juli Diesjährig keine Brut - jedoch fast tägliches Erscheinen am Horst erkennbar.


Bitte beachten Sie auch die Rubrik WS/aktuell die ihnen neue Informationen am Nistplatz vermittelt.


 Internetkameras: spannend, aber auch heikel

Die im Internet öffentlich zu sehenden Weißstorchnester geben Anlass zu vielen Diskussionen. Mehr noch als beim vom Aussterben bedrohten Steinadler oder weiteren Internetkameras an anderen Vogelnestern löst der Weißstorch besonders viel Anteilnahme in der Bevölkerung aus. Dies liegt natürlich daran, dass er sich als einer der sogenannten Kulturfolger dem Menschen eng angeschlossen hat, indem er dessen Häuser als Standort für sein Nest verwendet. Da er nun größer und auffälliger ist als z.B. Spatz oder Schwalbe, die ja auch in unseren Häusern wohnen und immer mit dem Frühjahr hier eintrifft, hat der Mensch ihm in seiner Kultur eine Sonderrolle eingeräumt.

Dieser kulturelle Hintergrund bzw. die entsprechende öffentliche Anteilnahme sollte vorab bedacht werden, wenn z.B. eine neue Kamera (mit oder ohne Internetanschluss) geplant wird. Denn nichtsdestotrotz ist der Weißstorch ein Wildtier, das nach dem Naturschutzrecht an seinen Neststandorten geschützt ist und nicht gestört werden darf. Wie bei allen Tier- und Pflanzenarten versuchen auch Störche fast jedes Jahr mehr Junge zu produzieren, als langfristig nötig sind... So können in guten Jahren, die genug Futter für eine größere Anzahl Junge bieten, Verluste ausgeglichen werden, die anderweitig entstehen (z.B. Kämpfe mit Gelegeverlust, Stromunfälle oder Unfälle auf dem Zug etc.). Bei ungünstigen Verhältnissen (Witterung oder Nahrungsengpass) gehen aber auch immer wieder eines oder mehrere Junge ein. Diese werden teilweise aktiv vom Elterntier rausgeschmissen. Bei Störchen ist ja auch der sogenannte "Kronismus" bekannt, dass nämlich Altstörche vereinzelt Junge (ca. bis zum Alter von 2 Wochen ist das von der Größe her möglich...) wieder selber verschlucken... dies ist sozusagen eine natürliche Form von Recycling, wenn die Jungen nicht lebensfähig sind oder nicht genug Futter für alle da ist...

In Storchennester "willkürlich" einzugreifen und die Jungen dann zu entnehmen, wenn der Mensch meint, einschätzen zu können, dass nicht alle Jungen überleben, ist aus Sicht für die Erhaltung der Art nicht notwendig. Der Storch steht zwar bei uns auf der Roten Liste, und es ist sicher auch dringend notwendig, sich um die Erhaltung seiner Lebensräume (dies ist die Hauptgefährdung bei uns!) Gedanken zu machen und sich dafür einzusetzen (dies tun wir in Bayern seit rund 25 Jahren im Rahmen des bayerischen Storchenschutzprogrammes). Es gibt aber weltweit insgesamt über 500.000 Störche. Von einer grundsätzlichen Bedrohung der Art Weißstorch kann also nicht die Rede sein und nur bei solchen Tierarten, von denen weltweit vielleicht nur noch ein paar hundert leben, kommt es auf die Erhaltung jedes einzelnen Jungen zur Rettung der ganzen Tierart an.

Wenn nun die Forderung laut wird, dem Storch anders als anderen wildlebenden Vogelarten eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen, so muss dringend davor gewarnt werden, die Störche als "Haustiere" zu betrachten und entsprechend beeinflussen zu wollen. Es fällt zwar sicher immer wieder schwer, zuzuschauen, wenn einzelne Jungvögel unter natürlichen Bedingungen im Nest eingehen, aber dies muss als entsprechende zweite Seite der Webcams gewertet werden, die ja ansonsten viel positive Informationen und Aufklärung liefern und so zum Schutz der Weißstörche beitragen können. Hier heißt es, die Augen aufzumachen, sich mal draußen in der Natur selber umzuschauen und wirklich zu erkennen, dass wir Wildtiere und deren Lebensbedingungen nicht mit menschlichen Augen betrachten dürfen.

Auch das Tierschutzrecht ist hier nicht zuständig (gilt nur für Haustiere). Wildtiere wie der Weißstorch fallen unter das Naturschutzrecht, in dem explizit Eingriffe in Nester nicht erlaubt sind. in Not geratene Tiere dürfen zwar vorübergehend in Pflege genommen werden, aber das gilt für einzeln aufgefundene Störche und nicht für die von den Alttieren noch versorgten Jungen im Nest.

Wir greifen natürlich ein, wenn z.B. ein bei einem Autounfall verletzter Storch mit Beinbruch aufgefunden wird oder wenn in Einzelfällen Zivilisationsmüll, der nicht zur natürlichen Umwelt des Storches gehört, im Nest die Jungen gefährdet (Schnüre oder andere gefährliche Teile)... Dies sind aber die Ausnahmen und müssen auch Ausnahmen bleiben.

Es gibt in Westdeutschland (z.B. Baden-Württemberg), Frankreich (Elsaß) und der Schweiz einige ehemalige Zuchtstationen, die jetzt weitgehend nur noch als Pflegestationen dienen, da man erkannt hat, dass Störche, die zuviel Kontakt mit Menschen hatten, sich teilweise nicht mehr normal verhalten und z.B. auch weniger Junge großziehen als Wildstörche an vergleichbaren Standorten (aktuelle Studie aus Oberschwaben). Auch Jungstörche, die in Pflegestationen groß geworden sind, haben kein natürliches Vorbild durch die Altstörche und es ist fraglich, ob diese nicht unter den ersten sind, die auf dem Zug verschiedenen Gefahren erliegen (60 % der Jungstörche überleben das erste Jahr nicht...).

Es gibt also Erkenntnisse, dass das gezielte Eingreifen des Menschen für die Gesamtpopulation mehr schadet als nützt. Deshalb sind sich die führenden Weißstorchfachleute einig, auch dann nicht einzugreifen, wenn man per Internetkamera zuschauen kann, wie Jungstörche im Nest eingehen.
Dies ist nicht immer zum Vorteil des "Naturschutzes", da manchmal Unverständnis in der Bevölkerung zu Abwertung der Naturschutzarbeit allgemein führt. Deshalb wird vereinzelt unter großem Medieninteresse und viel Öffentlicher Anteilnahme eingegriffen (so auch z.B. bei den mit Satellitensendern versehenen Störchen wie z.B. bei der mittlerweile verstorbenen "Prinzesschen"), aber dies sind medienbedingte Ausnahmen, da diese Satellitenstörche ja auch 2002 auf ihrem Zugweg begleitet und im Fernsehen gezeigt wurden und man weitere Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erreichen möchte.

Quelle Landesbund für Vogelschutz in Bayern ( LBV )

"Den Steigerwaldstörch nei`n Nest gschaut" 2010
Blick vom Kirchturm der evangelischen Pfarrkirche in die Mühlhausener ( Mittelfranken )  Weißstorch – Nistplattform

Ein übergreifendes Projekt bei welchem sich Artenschutz im Steigerwald  die Pfarrgemeinde Mühlhausen , die Volksschule Mühlhausen , der Landesbund für Vogelschutz in Bayern , die Kreissparkasse Höchstadt a.d. Aisch, das Evangelische Dekanat zu Bamberg, der Verein Schöpfung bewahren konkret, der Markt Mühlhausen, die Veolia Stiftung und die Firma Elektro Ludwig aus Burgebrach  beteiligen, möchte mit einer innovativen Artenschutz- Umweltbildungsmaßnahme auf eine sympathischeVogelart sowie deren Lebensraumansprüche und Verhaltensmuster aufmerksam machen.





Den Weißstorch im Tal der Mittelebrach!

( Ein Klick auf den Schriftzug öffnet Einblicke in die Webcam der Störche )



Auf den nachfolgenden Webseiten, möchten wir ihnen an Hand ausgewählter Darstellungen nicht selbstverständliche Einblicke in den Horst dieses wunderschönen Schreitvogels ermöglichen.

Daneben wird sie ein Weißstorch - Tagebuch über den Prozess informieren.


Weitere Informationen über die Pfarrgemeinde unter:

http://www.evangelisches.bnv-bamberg.de/muehlhsn/muehlhsn.htm


Informationen zum Markt Mühlhausen unter:

http://www.markt-muehlhausen.de


Der Weißstorch stellt sich vor



Kennzeichen: Gefieder weiß mit schwarzen Handschwingen, Schnabel und Beine leuchtend rot; Männchen und Weibchen sind äußerlich fast nicht zu unterscheiden, Männchen allerdings meist etwas kräftiger und größer als Weibchen; Schnabellänge 14-19 cm
Jungvögel: im ersten Jahr noch mit teilweise bräunlichen Beinen und Schnabelspitze

Stimme: Charakteristisches Klappern zur Begrüßung und Feindabwehr, in letzterem Fall oft von einer Art Fauchen begleitet, sonst keine Lautäußerungen

Spannweite: bis zu 2 Meter

Körperlänge: ca. 80-100 cm

Gewicht: 3-4 kg, Männchen meist etwas schwerer als Weibchen

Lebensraum: Offene Landschaften,Feuchtgrünland, Flussniederungen mit periodischen Überschwemmungen, extensiv genutzte Wiesen und Weiden; in Südeuropa und Nordafrika auch in Trockengebieten

Nahrung: Allesfresser: Kleinsäuger, Froschlurche, Eidechsen, Schlangen, Fische, Insekten und deren Larven, in seltenen Fällen auch Eier und Junge von Bodenbrütern, auch Aas                        

Nest: Brütet auf Hausdächern, Bäumen, Masten und Felsen; Nest aus Ästen, bis zu 2 m Durchmesser, kann bis zu 4 m hoch und 2 Tonnen schwer werden

Brut: Anfang April bis Mitte Juni, 1- 7, meist jedoch 2-4 Eier, brütet ca. 31-32 Tage, Nestlingszeit ca. 55-60 Tage, nach 7 Wochen haben die Jungen die Größe der Altvögel erreicht, im Alter von 3 Monaten Trennung von den Elterntieren

Zug/Winterquartier: Langstreckenzieher, überwintert in Westafrika, Ost- und Südafrika; seit einigen Jahren Tendenz zur Überwinterung in Spanien

Geschätzter Bestand: Deutschland: ca. 4000 Brutpaare, weltweit ca. 500.000 Tiere; in Bayern 2007 162 Horstpaare.

Gefährdung: Bayern: gefährdet (Rote Liste 3)
Deutschland: gefährdet (Rote Liste 3)
Europa: besonders geschützt (Anhang 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie
Quellenangabe: Landesbund für Vogelschutz in Bayern
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