Die Schwanenblume ist Blume des Jahres 2014

Die Schwanenblume ist Blume des Jahres 2014
Die Loki Schmidt Stiftung hat heute die Schwanenblume(Butomus umbellatus) zur Blume des Jahres 2014
ernannt. Damit soll für den Schutz dieser bedrohten Pflanze geworben werden, die in vielen Bundesländern bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Die Blume des Jahres repräsentiert immer auch
einen bedrohten Lebensraum. Bei der Schwanenblume sind dies Flussauen und Marschgebiete,
wo sie am Ufer von Altarmen, Gräben undTeichen vorkommt.
Die in Weiß-und Rottönen leuchtenden Blüten der Schwanenblume begleiten uns durch den Sommer. Ihre bis zu anderthalb Meter hohen Blütenstände scheinen über dem Röhricht zu schweben. Einst brachte das Hochwasser in den Flussauen Lehm und Nährstoffe mit sich, die die Schwanenblume benötigt.
Der Rückgang der Schwanenblume beruht darauf, dass Flüsse eingedeicht und ihre Auen entwässert
wurden. Die Ufer auch der Altarme, Teiche und Gräben wurden verbaut oder immer intensiver genutzt. „N
icht wenige Gewässer sind inzwischen in einem schlechten Zustand oder sogar ganz verschwunden, weil sie verfüllt oder verrohrt wurden. Dies gilt besonders für Gräben in Marschgebieten,an denen die Schwanenblume
früher häufig vorkam“, so Axel Jahn, der Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.
Die Schwanenblume kann schwankende Wasserstände gut ertragen, besonders wohl fühlt sie sich im flachen Wasser am Ufer.
Reiche Bestände finden sich noch an großen Flüssen wie der Elbe, dem Rhein und der Oder.
Mit der Wahl der Schwanenblume zur Blume des Jahres wirbt die Stiftung auch für mehr Raum für unsere Flüsse, für einen besseren Umgang mit unseren Flussauen und Marschgebieten, für die Erhaltung und den Schutz von Gräben, Flutmulden,Altarmen und Verlandungszonen. Zahlreiche weitere Pflanzen-und Tierarten würdenhiervon profitieren.
Die attraktive Pflanze blüht bei uns von Juni bis August. Auf einem hohen Stiel befindet sich ein doldiger Blütenstand aus bis zu 30 weißen oder rosa Einzelblüten,die rot gezeichnet sein können. Ihre Blätter sind grasartig linealisch und dreikantig.
Mit ihrer Blütenpracht lockt sie zahlreiche Insekten an. Die Samen werden in den Wind gestreut und über das Wasser verbreitet. Ihren Namen verdankt die Schwanenblume dem schwanenhalsartig gebogenen Griffel, der in der Blüte auf dem Fruchtknoten gut zu erkennen ist.Ein von der Stiftung herausgegebener Kalender für das Jahr 2014 stellt die Blume des Jahres und ihren Lebensraum vor
(Bestellungen gegen eine Spende unter info@loki-schmidt-stiftung.de).
Mit der Bekanntgabe der Blume des Jahres 2014 am 22. Oktober erinnert die Loki
Schmidt Stiftung an ihre Gründerin Loki Schmidt (1919-2010), die sich viele Jahrzehnte für den Natur
schutz in Deutschland eingesetzt und die Aktion „Blume des Jahres“ im Jahr 1980 ins Leben gerufen hat.
Für Rückfragen:
Axel Jahn, Loki Schmidt Stiftung Naturschutz Hamburg, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, info@loki-
schmidt-stiftung.de, Tel. 040 / 24 34 43
Quellenangabe:
Loki Schmidt Stiftung / 22.10.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Die Loki Schmidt Stiftung hat heute die Schwanenblume(Butomus umbellatus) zur Blume des Jahres 2014
ernannt. Damit soll für den Schutz dieser bedrohten Pflanze geworben werden, die in vielen Bundesländern bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Die Blume des Jahres repräsentiert immer auch
einen bedrohten Lebensraum. Bei der Schwanenblume sind dies Flussauen und Marschgebiete,
wo sie am Ufer von Altarmen, Gräben undTeichen vorkommt.
Die in Weiß-und Rottönen leuchtenden Blüten der Schwanenblume begleiten uns durch den Sommer. Ihre bis zu anderthalb Meter hohen Blütenstände scheinen über dem Röhricht zu schweben. Einst brachte das Hochwasser in den Flussauen Lehm und Nährstoffe mit sich, die die Schwanenblume benötigt.
Der Rückgang der Schwanenblume beruht darauf, dass Flüsse eingedeicht und ihre Auen entwässert
wurden. Die Ufer auch der Altarme, Teiche und Gräben wurden verbaut oder immer intensiver genutzt. „N
icht wenige Gewässer sind inzwischen in einem schlechten Zustand oder sogar ganz verschwunden, weil sie verfüllt oder verrohrt wurden. Dies gilt besonders für Gräben in Marschgebieten,an denen die Schwanenblume
früher häufig vorkam“, so Axel Jahn, der Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.
Die Schwanenblume kann schwankende Wasserstände gut ertragen, besonders wohl fühlt sie sich im flachen Wasser am Ufer.
Reiche Bestände finden sich noch an großen Flüssen wie der Elbe, dem Rhein und der Oder.
Mit der Wahl der Schwanenblume zur Blume des Jahres wirbt die Stiftung auch für mehr Raum für unsere Flüsse, für einen besseren Umgang mit unseren Flussauen und Marschgebieten, für die Erhaltung und den Schutz von Gräben, Flutmulden,Altarmen und Verlandungszonen. Zahlreiche weitere Pflanzen-und Tierarten würdenhiervon profitieren.
Die attraktive Pflanze blüht bei uns von Juni bis August. Auf einem hohen Stiel befindet sich ein doldiger Blütenstand aus bis zu 30 weißen oder rosa Einzelblüten,die rot gezeichnet sein können. Ihre Blätter sind grasartig linealisch und dreikantig.
Mit ihrer Blütenpracht lockt sie zahlreiche Insekten an. Die Samen werden in den Wind gestreut und über das Wasser verbreitet. Ihren Namen verdankt die Schwanenblume dem schwanenhalsartig gebogenen Griffel, der in der Blüte auf dem Fruchtknoten gut zu erkennen ist.Ein von der Stiftung herausgegebener Kalender für das Jahr 2014 stellt die Blume des Jahres und ihren Lebensraum vor
(Bestellungen gegen eine Spende unter info@loki-schmidt-stiftung.de).
Mit der Bekanntgabe der Blume des Jahres 2014 am 22. Oktober erinnert die Loki
Schmidt Stiftung an ihre Gründerin Loki Schmidt (1919-2010), die sich viele Jahrzehnte für den Natur
schutz in Deutschland eingesetzt und die Aktion „Blume des Jahres“ im Jahr 1980 ins Leben gerufen hat.
Für Rückfragen:
Axel Jahn, Loki Schmidt Stiftung Naturschutz Hamburg, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, info@loki-
schmidt-stiftung.de, Tel. 040 / 24 34 43
Quellenangabe:
Loki Schmidt Stiftung / 22.10.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Die Schwanenblume ist Blume des Jahres 2014

Blume des Jahres 2014 Schwanenblume (Butomus umbellatus)
Von der Loki Schmidt Stiftung zur 35. Blume des Jahres seit 1980 ausgewählt.
Begründung:
2014 will die Loki Schmidt Stiftung die Schwanenblume ( Butomus umbellatus), eine auffällige, attraktive
Röhrichtpflanze und ihren Lebensraum ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Butomus umbellatus ist ein typischer Vertreter der Auen, sie kommt als Pionierpflanze auf
schlammigen und nährstoffreichen Böden vor, insbesondere bei wechselnden Wasserständen.
Größere Bestände sind bei spielsweise in Auengewässern der Oder, der Elbe und des Rheins zu finden. Die
Pflanze hat sich als Stromtalpflanze an die Dynamik des Hochwassers angepasst und erträgt nicht nur eine immer wiederkehrende Überflutung, sondern benötigt sie zum Teil sogar.
Die Fluten der Hochwässer bringen Sand, Schlick, abgestorbene Pflanzenteile sowie Samen heran, die beim langsamen Zurückgehen des Wassers in den Auen abgelagert werden. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden danach langsam freigesetzt.
Die Schwanenblume teilt ihren Lebensraum mit weiteren bedrohten Arten wie dem Einfachen Igelkolben, der Krebsschere, der Sumpfschrecke, der Kleinen Mosaikjungfer, dem Moorfrosch und zahlreichen Vogelarten.
Die Schwanenblume wird auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten der Bundesrepublik Deutschland geführt, da ihre Bestände zurückgehen. Ursache des Rückgangs sind unter anderem die intensiven Hochwasserschutzmaßnahmen, die seit Jahrzehnten die Aue ihrer natürlichenDynamik und Hochwasserrückhaltefunktion berauben.
Auch Entwässerungsmaßnahmen, Flussausbau und die Konkurrenz durch Ufer- Hochstauden oder Weidengebüsche gefährden den Lebensraum der hübschen Schwanenblume. Flussauen und ihre Leben-
sgemeinschaften werden stark beansprucht: Geschützt von Deichen breiteten sich Siedlungen und Gewerbe aus, wo früher der Fluss über die Ufer trat.
Abwasser wurde eingeleitet und lagerte sich als Schadstoff ab.Die Intensivierung der Landwirtschaft
machte auch vor Flussauen und Marschgebieten nicht halt:
Künstliche Gewässer wie Gräben, Kanäle und Bodenentnahmestellen, an deren Ufer die Schwanenblume Ersatzlebensräume gefunden hatte werden oft so intensiv gemäht und geräumt, dass die Schwanenblume zurückgeht. Die intensive Düngung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Verfüllung der Gewässer oder ihr Ersatz durch unterirdische Drainagen nehmen der Schwanenblume die Lebensräume.
Name:
Die Schwanenblume hat viele Namen,unter anderen Storchblume (Westpreußen) und Storchenblume (Weser und Mark Brandenburg).
Bei diesen Bezeichnungen ist die Pflanze wohl wegen den langen,dünnen Doldenstiele und der rötlichen, weißen Blütenfarbe nach dem Storch benannt. Andere Namen sind Wasser-, Seepferd (Anhalt), Wasserliesch, Blumenbinse, Doldige Schwanenblume oder Wasserviole. Die Namensgebung Schwanenblume bezieht sich auf den schwanenhalsartig gebogenen Griffel. Der Name Blumenbinse sollte vermieden werden, da er
zu Verwechslungen mit der eigentlichenBlumenbinse (Scheuchzeria palustris) führt.
Der botanische Gattungsname Butomusleitet sich aus den griechischen Wörtern bous für Ochse und
temnein für schneiden ab.Dies bezieht sich auf die irrtümlich für scharfschneidig gehaltenen Blätter, an den sich Rinder verletzen könnten. Der Artname umbellatus bedeutet schirmförmig und weist auf den doldigen Blütenstand hin.
Beschreibung:
Die Schwanenblume ist die einzige Pflanzenart der Gattung Butomus und der Familie der Schwanenblumengewächse (Butomaceae).
Es handelt sich um eine stattliche, bis 150 cm hohe, ausdauernde Sumpf-und Wasserpflanze mit einem kurzen, kriechenden Rhizom,das als Überwinterungsorgan dient. Dieser 1 cm dicke, weiße Wurzelstock bildet keine Ausläufer. Die Laubblätter stehen grundständig als Rosette.
Wie viele unter Wasser wurzelnde Pflanzen bildet auch die Schwanenblume verschiedene Wuchsformen aus. Steht die Pflanze in größerer Wassertiefe in fließenden Gewässern, entwickeln sich kaum 2 mm breite und zuweilen bis fast 2 m lange, bandförmige Tauchblätter. Üblicherweise setzen derartige Pflanzen keine Blüten
an. Die Überwasserblätter, die sich bei niedrigerem Wasserstand entwickeln, sind grasartig linealisch, dreikantig und steif. Von derscheidigen Basis aus werden sie nach oben zu immer schmaler und enden mit einer schwertförmigen Spitze. Die Blätter werden bis zu 1m lang und bis 1 cm breit.
Die attraktive und auffällige Schwanenblume blüht in Mitteleuropa von Juni bis August, da sich die einzelnenBlüten nacheinander öffnen. Auf einem langen, runden, blattlosen Blütenstandstiel befindet
sich ein doldiger Blütenstand mit bis zu 30 Einzelblüten. Der Blütenstand ist von zwei oder drei Hochblättern umhüllt. Die einzelnen Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch, messen 20 bis 30 mm im Durchmesser und stehen auf unterschiedlich langen (5 bis 10 cm) zarten Blütenstielen. Die Blüte ist aus zwei Kreisen aus je drei Blütenhüllblättern aufgebaut, die unterschiedlich aussehen können. Die Farbe der Blütenhüllblätter ist weiß, rosa-bis purpurfarben,oft dunkel geädert. Auch die Staubblätter sind auf zwei Kreisen angeordnet, auf dem
inneren Kreis befinden sich 3 und auf dem äußern 6 Staubblätter. Im Zentrum der Blüte befinden sich sechs rote, flaschenförmige,oberständige Fruchtknoten mit gekrümmten Griffeln und gelblichen Narben.
Die Schwanenblume lockt mit ihrer auffälligen Blütenpracht Insekten an und belohnt diese Bestäuber mit nach Honig riechendem Nektar,den sie an der Basis der Fruchtblätter in kleinen Tröpfchen abgibt. Zu den Bestäubern gehören vor allem Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Nach der Bestäubung entwicke
ln sich die Früchte (Balgfrüchte), wobei die Blütenstiele nochmals um einige Zentimeter wachsen. Die Früchte werden so weiter aus der hochwüchsigen Ufervegetation gehoben. Diesfördert die Windausbreitung der S
amen:
Die Schwanenblume ist ein Windstreuer. Wenn die Früchte reif sind und der Wind den Blütenstandstiel bewegt, öffnen sich die Früchte und die Samen werden ausgestreut. Die Samen können schwimmen und treiben so zu neuen Ansiedlungsorten. Die Pflanze vermehrt sich aber auch vegetativ. Im Herbst löse
n sich Brutknospen von der Mutterpflanze ab, treiben im Wasser davon und können im Schlamm Wurzeln
schlagen.
Verbreitung:
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordafrikas. In Mitteleuropa ist die Schwanen blume vielerorts selten geworden. Häufiger ist sie noch in den großen Flusstälern der Ebene anzutreffen Im Bergland fehlt sie, abgesehen von wenigen Flusstälern. In Nordamerika wurde die Schwanenblume als Zierpflanze eingeführt und ist dort ausgewildert. In einigen Staaten hat sie sich so stark ausgebreitet, dass sie als invasive Artangesehen wird.
Darunter versteht man gebietsfremde Arten, diein Konkurrenz zu einheimischen Arten treten und diese verdrängen oder andere Probleme verursachen.
Standort:
Die Schwanenblume wächst in Uferröhrichten stehender bis langsam fließender Gewässer wie Gräben, Bäche, Altwasser, Flussufer oderTeiche. Hier findet sie nährstoffreiche Schlammböden und bildet Bestände, die zu einer eigenen Pflanzengesellschaft, dem Schwanenblumenröhricht gehören. Die Pflanze verträgt stark wechselnde Wasserstände und siedelt vor allem auf sandig-lehmigen, nährstoffreichen Schlammböden. Sie ist recht wärmeliebend und steht deswegen im Röhricht an lichten Stellen. Die Schwanenblume ist nicht
zuletzt deshalb selten, weil sie der Konkurrenz höher aufschießen der,dicht wachsender und damit lichtraubender Pflanzen ausgesetzt ist.
Hierin liegt auch der Grund, warum sie häufig an Gräben anzutreffen ist: Eine gemäßigte Unterhaltung verschafft ihr gegenüber dem Schilf und anderen Röhrichtpflanzen einen Konkurrenzvorteil, eine zu intensive Unterhaltung wiederum gefährdet sie.
Verwendung als Nutzpflanze:
Verwendung als Arzneipflanze:Die unterirdische, bewurzelte Sprossachse (Rhizom) enthält 60%
Stärke und kann deshalb zu Mehl verarbeitet werden. In Asien wird das Rhizom zum Teil auch heute noch als Nahrungsmittel genutzt.
Bei den Kirgisen, Kalmücken und Jakuten wird das Rhizom in Asche gebacken und wie Brot verwendet. Als in Mitteleuropa Notzeiten herrschten,diente das Rhizom auch hier als Nahrung.
Die Stängel wurden früher zum Flechten von Körben und Matten, ähnlich wie Binsen und Weiden, genutzt.
Die Art wurde früher als Heilpflanze genutzt. Rhizom und Samen waren früher unter dem Namen „radix et semina Junci floridi“ im Handel.Innerlich angewandt,sollte damit die Wassersucht bekämpft werden.
In äußerlicher Anwendung galten sie als „auflösendes, kühlendes und erweichendes Mittel“ (Steinleiden).
Verwendung als Gartenpflanze:
Da die Schwanenblume eine pflegeleichte Staude ist, wird sie gern in Gärten als Zierpflanze kultiviert. Sie gedeiht gut in der Flachwasserzone von Gartenteichen.
Die Schwanenblume eignet sich aber auch für den Miniteich in einer Schale auf der Terrasse oder dem Ba
lkon.
Zuchtsorten sind beispielweise die sehr blühfreudige, fast weiße Sorte „Schneeweißchen“ und die später blühende, lilarote Sorte „Rosen-rot“.
Butomus umbellatus kann im entsprechenden Fachhandel für Stauden und Gartenteich erworben werden.
Der Natur sollte sie nicht entnommen werden, um ihre Bestände zu schonen
Quellenangabe:
Loki Schmidt Stiftung / 22.10.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Von der Loki Schmidt Stiftung zur 35. Blume des Jahres seit 1980 ausgewählt.
Begründung:
2014 will die Loki Schmidt Stiftung die Schwanenblume ( Butomus umbellatus), eine auffällige, attraktive
Röhrichtpflanze und ihren Lebensraum ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Butomus umbellatus ist ein typischer Vertreter der Auen, sie kommt als Pionierpflanze auf
schlammigen und nährstoffreichen Böden vor, insbesondere bei wechselnden Wasserständen.
Größere Bestände sind bei spielsweise in Auengewässern der Oder, der Elbe und des Rheins zu finden. Die
Pflanze hat sich als Stromtalpflanze an die Dynamik des Hochwassers angepasst und erträgt nicht nur eine immer wiederkehrende Überflutung, sondern benötigt sie zum Teil sogar.
Die Fluten der Hochwässer bringen Sand, Schlick, abgestorbene Pflanzenteile sowie Samen heran, die beim langsamen Zurückgehen des Wassers in den Auen abgelagert werden. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden danach langsam freigesetzt.
Die Schwanenblume teilt ihren Lebensraum mit weiteren bedrohten Arten wie dem Einfachen Igelkolben, der Krebsschere, der Sumpfschrecke, der Kleinen Mosaikjungfer, dem Moorfrosch und zahlreichen Vogelarten.
Die Schwanenblume wird auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten der Bundesrepublik Deutschland geführt, da ihre Bestände zurückgehen. Ursache des Rückgangs sind unter anderem die intensiven Hochwasserschutzmaßnahmen, die seit Jahrzehnten die Aue ihrer natürlichenDynamik und Hochwasserrückhaltefunktion berauben.
Auch Entwässerungsmaßnahmen, Flussausbau und die Konkurrenz durch Ufer- Hochstauden oder Weidengebüsche gefährden den Lebensraum der hübschen Schwanenblume. Flussauen und ihre Leben-
sgemeinschaften werden stark beansprucht: Geschützt von Deichen breiteten sich Siedlungen und Gewerbe aus, wo früher der Fluss über die Ufer trat.
Abwasser wurde eingeleitet und lagerte sich als Schadstoff ab.Die Intensivierung der Landwirtschaft
machte auch vor Flussauen und Marschgebieten nicht halt:
Künstliche Gewässer wie Gräben, Kanäle und Bodenentnahmestellen, an deren Ufer die Schwanenblume Ersatzlebensräume gefunden hatte werden oft so intensiv gemäht und geräumt, dass die Schwanenblume zurückgeht. Die intensive Düngung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Verfüllung der Gewässer oder ihr Ersatz durch unterirdische Drainagen nehmen der Schwanenblume die Lebensräume.
Name:
Die Schwanenblume hat viele Namen,unter anderen Storchblume (Westpreußen) und Storchenblume (Weser und Mark Brandenburg).
Bei diesen Bezeichnungen ist die Pflanze wohl wegen den langen,dünnen Doldenstiele und der rötlichen, weißen Blütenfarbe nach dem Storch benannt. Andere Namen sind Wasser-, Seepferd (Anhalt), Wasserliesch, Blumenbinse, Doldige Schwanenblume oder Wasserviole. Die Namensgebung Schwanenblume bezieht sich auf den schwanenhalsartig gebogenen Griffel. Der Name Blumenbinse sollte vermieden werden, da er
zu Verwechslungen mit der eigentlichenBlumenbinse (Scheuchzeria palustris) führt.
Der botanische Gattungsname Butomusleitet sich aus den griechischen Wörtern bous für Ochse und
temnein für schneiden ab.Dies bezieht sich auf die irrtümlich für scharfschneidig gehaltenen Blätter, an den sich Rinder verletzen könnten. Der Artname umbellatus bedeutet schirmförmig und weist auf den doldigen Blütenstand hin.
Beschreibung:
Die Schwanenblume ist die einzige Pflanzenart der Gattung Butomus und der Familie der Schwanenblumengewächse (Butomaceae).
Es handelt sich um eine stattliche, bis 150 cm hohe, ausdauernde Sumpf-und Wasserpflanze mit einem kurzen, kriechenden Rhizom,das als Überwinterungsorgan dient. Dieser 1 cm dicke, weiße Wurzelstock bildet keine Ausläufer. Die Laubblätter stehen grundständig als Rosette.
Wie viele unter Wasser wurzelnde Pflanzen bildet auch die Schwanenblume verschiedene Wuchsformen aus. Steht die Pflanze in größerer Wassertiefe in fließenden Gewässern, entwickeln sich kaum 2 mm breite und zuweilen bis fast 2 m lange, bandförmige Tauchblätter. Üblicherweise setzen derartige Pflanzen keine Blüten
an. Die Überwasserblätter, die sich bei niedrigerem Wasserstand entwickeln, sind grasartig linealisch, dreikantig und steif. Von derscheidigen Basis aus werden sie nach oben zu immer schmaler und enden mit einer schwertförmigen Spitze. Die Blätter werden bis zu 1m lang und bis 1 cm breit.
Die attraktive und auffällige Schwanenblume blüht in Mitteleuropa von Juni bis August, da sich die einzelnenBlüten nacheinander öffnen. Auf einem langen, runden, blattlosen Blütenstandstiel befindet
sich ein doldiger Blütenstand mit bis zu 30 Einzelblüten. Der Blütenstand ist von zwei oder drei Hochblättern umhüllt. Die einzelnen Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch, messen 20 bis 30 mm im Durchmesser und stehen auf unterschiedlich langen (5 bis 10 cm) zarten Blütenstielen. Die Blüte ist aus zwei Kreisen aus je drei Blütenhüllblättern aufgebaut, die unterschiedlich aussehen können. Die Farbe der Blütenhüllblätter ist weiß, rosa-bis purpurfarben,oft dunkel geädert. Auch die Staubblätter sind auf zwei Kreisen angeordnet, auf dem
inneren Kreis befinden sich 3 und auf dem äußern 6 Staubblätter. Im Zentrum der Blüte befinden sich sechs rote, flaschenförmige,oberständige Fruchtknoten mit gekrümmten Griffeln und gelblichen Narben.
Die Schwanenblume lockt mit ihrer auffälligen Blütenpracht Insekten an und belohnt diese Bestäuber mit nach Honig riechendem Nektar,den sie an der Basis der Fruchtblätter in kleinen Tröpfchen abgibt. Zu den Bestäubern gehören vor allem Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Nach der Bestäubung entwicke
ln sich die Früchte (Balgfrüchte), wobei die Blütenstiele nochmals um einige Zentimeter wachsen. Die Früchte werden so weiter aus der hochwüchsigen Ufervegetation gehoben. Diesfördert die Windausbreitung der S
amen:
Die Schwanenblume ist ein Windstreuer. Wenn die Früchte reif sind und der Wind den Blütenstandstiel bewegt, öffnen sich die Früchte und die Samen werden ausgestreut. Die Samen können schwimmen und treiben so zu neuen Ansiedlungsorten. Die Pflanze vermehrt sich aber auch vegetativ. Im Herbst löse
n sich Brutknospen von der Mutterpflanze ab, treiben im Wasser davon und können im Schlamm Wurzeln
schlagen.
Verbreitung:
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordafrikas. In Mitteleuropa ist die Schwanen blume vielerorts selten geworden. Häufiger ist sie noch in den großen Flusstälern der Ebene anzutreffen Im Bergland fehlt sie, abgesehen von wenigen Flusstälern. In Nordamerika wurde die Schwanenblume als Zierpflanze eingeführt und ist dort ausgewildert. In einigen Staaten hat sie sich so stark ausgebreitet, dass sie als invasive Artangesehen wird.
Darunter versteht man gebietsfremde Arten, diein Konkurrenz zu einheimischen Arten treten und diese verdrängen oder andere Probleme verursachen.
Standort:
Die Schwanenblume wächst in Uferröhrichten stehender bis langsam fließender Gewässer wie Gräben, Bäche, Altwasser, Flussufer oderTeiche. Hier findet sie nährstoffreiche Schlammböden und bildet Bestände, die zu einer eigenen Pflanzengesellschaft, dem Schwanenblumenröhricht gehören. Die Pflanze verträgt stark wechselnde Wasserstände und siedelt vor allem auf sandig-lehmigen, nährstoffreichen Schlammböden. Sie ist recht wärmeliebend und steht deswegen im Röhricht an lichten Stellen. Die Schwanenblume ist nicht
zuletzt deshalb selten, weil sie der Konkurrenz höher aufschießen der,dicht wachsender und damit lichtraubender Pflanzen ausgesetzt ist.
Hierin liegt auch der Grund, warum sie häufig an Gräben anzutreffen ist: Eine gemäßigte Unterhaltung verschafft ihr gegenüber dem Schilf und anderen Röhrichtpflanzen einen Konkurrenzvorteil, eine zu intensive Unterhaltung wiederum gefährdet sie.
Verwendung als Nutzpflanze:
Verwendung als Arzneipflanze:Die unterirdische, bewurzelte Sprossachse (Rhizom) enthält 60%
Stärke und kann deshalb zu Mehl verarbeitet werden. In Asien wird das Rhizom zum Teil auch heute noch als Nahrungsmittel genutzt.
Bei den Kirgisen, Kalmücken und Jakuten wird das Rhizom in Asche gebacken und wie Brot verwendet. Als in Mitteleuropa Notzeiten herrschten,diente das Rhizom auch hier als Nahrung.
Die Stängel wurden früher zum Flechten von Körben und Matten, ähnlich wie Binsen und Weiden, genutzt.
Die Art wurde früher als Heilpflanze genutzt. Rhizom und Samen waren früher unter dem Namen „radix et semina Junci floridi“ im Handel.Innerlich angewandt,sollte damit die Wassersucht bekämpft werden.
In äußerlicher Anwendung galten sie als „auflösendes, kühlendes und erweichendes Mittel“ (Steinleiden).
Verwendung als Gartenpflanze:
Da die Schwanenblume eine pflegeleichte Staude ist, wird sie gern in Gärten als Zierpflanze kultiviert. Sie gedeiht gut in der Flachwasserzone von Gartenteichen.
Die Schwanenblume eignet sich aber auch für den Miniteich in einer Schale auf der Terrasse oder dem Ba
lkon.
Zuchtsorten sind beispielweise die sehr blühfreudige, fast weiße Sorte „Schneeweißchen“ und die später blühende, lilarote Sorte „Rosen-rot“.
Butomus umbellatus kann im entsprechenden Fachhandel für Stauden und Gartenteich erworben werden.
Der Natur sollte sie nicht entnommen werden, um ihre Bestände zu schonen
Quellenangabe:
Loki Schmidt Stiftung / 22.10.2013
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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