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Dohlenschutz an kirchlichen und kommunalen Gebäuden
Bild zum Eintrag (24274-160)
Wenn Vögel zur Schule gehen ....

03/2006

Rattelsdorf / Lks. Bbg. / Bald wird wieder Leben in die verbliebenen Dohlenkolonien unseres Landkreises kommen.

Spätestens Anfang / Mitte März, nach Eintreffen aller Dohlen - Mitglieder,  werden alte Nester ergänzt und ausgebessert. Auf den ersten Blick sehen diese Nester der kleinen schwarzen Rabenvögel sehr unordentlich aus, erinnern sie vielfach an lieblos aufeinander geworfene Reisighaufen. Dass dem jedoch nicht so ist, zeigt erst der zweite Blick. Sorgfältig ist der Nistbereich mit Federn, Moos und auch ( Tier ) - Wolle ausgepolstert. Besonders das intensive Balzverhalten erfreut den Dohlenliebhaber ganz besonders. Ein Sozialverhalten welches bei kaum einer anderen heimischen Vogelart so gut zu beobachten ist.

Nachdem die Paare sich ( wieder ) gefunden haben, beginnt je nach Witterung schon Anfang April die Brutphase. Diese frühe Brutzeit trägt jedoch auch die Gefahr des erhöhten Brutverlustes infolge Insektenmangels mit sich. Oft entschlüpfen kaum mehr als zwei bis drei Jungdohlen den Eiern, von welchen dann lediglich eines überlebt.

Auch das Absterben der kompletten Jahresbrut ist keine Seltenheit.

Da Dohlen nur eine Jahresbrut absetzen, ist der Gelege / Jungvogelverlust besonders schmerzlich. Dementsprechend erscheint es uns besonders wichtig bestätigte Nistgebäude, welche sich vielfach an kirchlichen, bzw. kommunalen Gebäuden befinden, langfristig zu erhalten und wo nötig zu optimieren.

Dohlen finden mittelbar an diesen Bauwerken mutmaßlich noch die Nahrung vor, die einen Reproduktionserfolg effektiv sicherstellen vermag. Innerhalb der wichtigen Fortpflanzungszeit spielen, Weichtiere, Schnecken und Insekten eine herausragende Rolle. Außerhalb dieser Zeitspanne werden auch Beeren , Kleinsäuger und Abfälle aller Art gegriffen, wobei dem letzen Aspekt besondere ( negativ ) Bedeutung zugemessen werden muss.

Da sich innerhalb unseres Landkreises lediglich nur noch vier mittelgroße bis große ( Brutpaarbestandteil 5 Paare bis 25 Paare ) befinden, kommt der Erhaltung dieser Nistplätze unser Überzeugung nach eine herausragende Bedeutung zu.

Dohlen besitzen die Fähigkeit ihr Brutplatzhabitat langjährig mit Wechselwirkung zu verwenden. Selbstreinigungseffekte spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Generell sollte jedoch hier ein Monitorring nebst Erhaltungsprozess greifen. Der Einsatz von Schutzkleidung ist für den Reinigungstrupp unvermeidlich. Explizit der Mundschutz wird für den der jemals einen der Dohlennisthilfen reinigen durfte als Selbstverständlichkeit angesehen werden.

Vor zwei Jahren wurde an einem solchen Dohlenbrutgebäude welches langjährig frequentuiert wurde, mit der Errichtung eines Mehrfachbrutplatzes begonnen. Durch die verborgene Lage des Einfluges waren wir nicht sicher ob und wenn ja in welchem Ausmaß die Dohlen ihr neues – pflegeleichtes Domizil, annehmen werden.

Das sich unsere Bemühungen gelohnt haben zeigen die Aufnahmen der zu Kontrollzwecken geöffneten Nisthilfe.

An dieser Stelle geht ein besonderer Dank an die Marktgemeinde Rattelsdorf , sowie an den Landesbund für Vogelschutz - Kreisgruppe Bamberg um Martin Wölker ohne dessen Unterstützung diese Artenschutzmaßnahme kaum möglich gewesen wäre.
Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (24272-160)
Der so genannte Schulturm beherbergt in seinem Innenren eine Besonderheit.


Unglaublich was wir hinder der abgenommenen Mauerverblendung entdecken konnten.
Zwischen Putz und Mauerwerk fand die Fortpflanzung statt.
Das Nistmaterial viel bei der Entnahme heraus. Kotspritzer wiesen auf die Dohlen hin.

In der in der Aufnahme sichtbar gemachten Darstellung erkennen wir die Gebäudeöffnung, die von einem Schalungsbrett verdeckt die Kinderstube der Schulturmdohlen in sich barg ...


Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (24273-160)
Durch die Gebäudeöffnung, ( oben Rechts am Turm ) deren Funktion uns bislang verborgen blieb, flogen die Dohlen ein und aus.
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