Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Sie befinden sich hier:
Projekte
>
Vögel
>
Graureiher
>
Graureiherkolonie-Ufr.
Frankens Naturschönheiten - die Graureiherkolonie im Maintal
Bild zum Eintrag (27217-160)
Im Schlick des Maintals vergrabene Baumstämme aus grauer Vorzeit, auch Rannen genannt, weisen den Weg zu einem vor kurzem geschaffenen.Vogelbeobachtungsturm bei Dippach.
Frankens Naturschönheiten - die Graureiherkolonie im Maintal
Bild zum Eintrag (27218-160)
Hunderte Graureiher bevölkern den Wald

Lkrs. Bamberg — Graureiher sind gesellige Tiere, wie die Vogelfreistätte bei Dippach vor Augen führt. Schätzungsweise 300 Paare beginnen hier im Hangwald am Main dieser Tage wieder mit ihrem Brutgeschäft, was optisch, aber auch akustisch für Aufsehen sorgt. Ganz neu erleben lässt sich dieses Naturschauspiel durch einen Vogelbeobachtungsturm, der dank Unterstützung des Unternehmens Palm Anfang März inmitten einer neu gestalteten Uferlandschaft am Main entstand.
Frankens Naturschönheiten - die Graureiherkolonie im Maintal
Einblicke in die größte Graureiher-Kolonie der westlichen Bundesländer

Dippach — Im gegenüberliegenden Hangwald krächzt und kreischt es wie in einem Tropenparadies. Immer wieder hebt einer der grauen Riesen ab, zieht mit langsamem
Flügelschlag seine Kreise und landet auf einem der mächtigen Horste: Frühling in einer Graureiher-Kolonie von europäischer Bedeutung.

Das Besondere daran: Wir befinden uns nicht irgendwo in der Mecklenburgischen Seenplatte oder auf einer sturmumtosten Nordseeinsel. Das Spektakel findet vor
der Haustüre statt, mitten in Franken. Schätzungsweise 300 Brutpaare des Graureihers leben und brüten auf den Bäumen eines zwischen Dippach und Roßstadt am
Main gelegenen Naturschutzgebiets, ungefähr auf der halben Strecke zwischen Eltmann und Trunstadt/Viereth. Damit ist die Kolonie die größte ihrer Art in den
westlichen Bundesländern, ein Glanzlicht der fränkischen Tierwelt.

Vor wenigen Tagen wurde im Rahmen des Life-Naturprojekts „Mainaue zwischen Haßfurt und Eltmann“ und mit Unterstützung der Papierfabrik Palm unweit
der „Vogelfreistätte“ ein großer Beobachtungsturm errichtet. Seitdem sind das Schauspiel von Horstbau und Brutpflege nicht nur für ortskundige Ornithologen zu erleben.

Der Turm ist zu Fuß, mit dem Auto, aber auch mit dem Fahrrad leicht erreichbar. Wer etwa auf dem Maintalradweg Richtung Eltmann unterwegs ist, braucht
auf Höhe Dippach nur 300 Meter nach rechts Richtung Fluss abbiegen. Oder er zweigt bereits in Roßstadt nach rechts Richtung Main ab und nähert sich dem
Vogelturm von Süden. Der weithin sichtbare Ausguck steht mitten in einem großen 146 Hektar großen Naturschutzgebiet, das neben dem Hangwald auch einen
abgeschnittenen Altarm des Mains und einen Teil der am andern Mainufer gelegenen Seenlandschaft umfasst. Dekorativ ragen aus einer der erst vor wenigen Wochen
eingeebneten Senken schwarze Rannen aus dem Sandboden – Jahrtausende alte Hinterlassenschaften des Auwaldes, der vor der Rodung durch die Menschen das ganze Maintal bedeckte.

Der Besuch auf der Vogelwarte zeigt auch, wie durch relativ geringfügige Eingriffe in die Uferlandschaft ein Teil der ursprünglichen Natur wieder hergestellt werden, Tier und Pflanze in ihre angestammte Heimat zurückkehren können.


Ein Teil der Uferlandschaft ist bereits umgestaltet. Außerdem soll nach dem Life-Programm wieder Auwald angelegt werden. Neue feuchte Wiesen sollen erblühen, wo vor kurzem noch der Pflug den Boden durchfurchte – was auch den Reiher freuen dürfte.

Für die Masse der Besucher wird trotz der idyllischen Lage des Turms am Main
die Kolonie der Graureiher den Hauptanziehungspunkt bilden. Besonders im
Frühling, wenn die Vögel mit dem Brutgeschäft beginnen und noch kein Laub den Blick auf das bewegte und lautstarke Treiben im Hangwald behindert, gehört die Graureiher-Kolonie zu einer der bemerkenswertesten
Naturattraktionen, die Franken zu bieten hat. Reiher, die als
Nahrungskonkurrenten des Menschen lange Zeit bejagt und in den 70er Jahren
bereits stark dezimiert worden waren, gehören neben Uhu und Adler zu den größten heimischen Vogelarten.

Wer sich mit einem Fernglas bewaffnet, bekommt die majestätischen Segler in einer Masse zu sehen,
die man im dicht besiedelten Mitteleuropa kaum noch vermuten würde. Auch
für Fotografen ist der Besuch des Vogelturms lohnenswert. Allerdings braucht
man für gute Bilder schon ein starkes Tele-Objektiv. Wen der Naturgenuss hungrig gemacht hat – Einkehrmöglichkeiten bieten sich in der Nachbarschaft an.

Quellenangabe Fränkischer Tag März 2008 - Autor Michael Wehner



Für die hier gelisteten Informtionen zeichnet der Autor zuständig.
Aktueller Ordner:
Graureiher
Parallele Themen:
Graureiherkolonie-Ufr.