Geben wir ihm eine Perspektive?

luchs.boehmerwaldnatur.at
Lebensraum des Luchses

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Luchse im Steigerwald

Lebensraum
Der Luchs braucht störungsarme Rückzugsgebiete und ist deshalb vor allem in Lebensräumen mit größeren Wäldern zu finden.
Hier bevorzugt er als Tageslager felsreiche Gebiete oder Waldbereiche mit guten Versteckmöglichkeiten (zum Beispiel Fichtendickungen).
Er fühlt sich aber auch in unserer reich strukturierten Kulturland-schaft wohl, weil hier die Rehwilddichten in der Regel höher sind.
Wo viel Reh, da auch der Luchs
Besonders die Wald-Feld-Grenzen sind für den Luchs als Jagdgebiet attraktiv. Hier pirscht er vor allem während der Dämmerung und nachts.
Raumbedarf / Sozialverhalten
Gemeinhin wird der Luchs als Einzelgänger dargestellt. Aber auch der Luchs ist in einem Sozialgefüge eingebunden, das neben der Grundeinheit des Mutter-Jungen-Verbandes auch zeitweisen Kontakt zwischen den Geschlechtern und auch regelmäßiges Informieren über den Status der Nachbarn beinhaltet.
Luchse brauchen viel Platz
Als großer Beutegreifer beansprucht der Luchs ein Gebiet von durchschnittlich 100 Quadratkilometern. Dabei haben Weibchen Reviergrößen von 50-200 km², Männchen zwischen 150 und 400 km². Die Reviere von Luchs-männchen und -weibchen überlappen sich großräumig.
Dabei besetzen die Kuder oft mehr als doppelt so große Reviere wie die Katzen. Die Reviernutzung der einzelnen Tiere ähnelt einem Netz mit Knoten: dabei spiegeln die Knoten die Lieblingsgebiete, wie ruhige Tageslager oder bevorzugte Jagdorte, wider. Die Stränge dazwischen sind die Wege, auf denen die Luchse zwischen ihren favorisierten Plätzen hin und her wechseln.
Die "Ampeln" der Luchse
Das Abgrenzen gegenüber dem Geschlechtspartner und benach-barten Luchsen erfolgt mittels Setzen von Harnmarken an auf-fälligen Punkten im Revier oder an dessen Peripherie. Häufig markiert werden z.B. Felsbereiche, Wurzel-teller oder Holzstöße an Wegen.
Frische Harnmarken bedeuten, dass das Gebiet für andere Tiere tabu ist, die Ampel quasi auf rot steht. Alte Harnmarken oder aber Objekte ohne Harnmarken da-gegen bedeuten, dass gerade kein Luchs in dem Revierteil unterwegs ist, die Ampel also auf grün steht.
In der Paarungszeit dreht sich diese Funktion der Harnmarken genau ins Gegenteil um. Frische Markierungen des Geschlechts-partners wirken jetzt nicht mehr abweisend, sondern anziehend.
Junge Luchse haben's schwer
Luchse sind vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv. Tagsüber schlafen die Tiere oder betreiben ausgiebig Körperpflege. Die Kätzin zieht ihre im Früh-sommer geborenen Jungen allein auf und betreut diese bis in den nächsten Spätwinter hinein.
Im Alter von 9 bis 10 Monaten müssen die Halbwüchsigen das mütterliche Wohngebiet verlassen und sich ein eigenes Revier suchen.
Die Jungensterblichkeit ist bei Luchsen sehr hoch: von fünf geborenen Jungen überlebt nur eines bis zur Etablierung eines eigenen Revieres. Todesursachen sind Verhungern, Krankheiten wie Katzenseuche oder Räude sowie Unfälle auf Straße, Schiene oder beim Beutemachen.
Nahrung
In Mitteleuropa frisst der Luchs vor allem mittelgroße Schalenwildarten wie Reh, Gämse oder Mufflon.
Aber auch Rotwild, Hasen, Füchse, Wildschweine, Marder, Wild- und Hauskatzen, Kleinsäuger und Vögel gehören zum Beutespektrum.
Wie man an der langen Liste sieht, erbeutet der Luchs fast alles, was er überraschen und überwältigen kann.
Verhalten gegenüber Menschen
Luchse sind nicht scheu, sondern unsichtbar
In der Regel meiden Luchse menschliche Ansiedlungen. Sie gelten im Allgemeinen als sehr scheu, sind aber eigentlich nur “unsichtbar“. Denn ein Luchs bleibt bei Annäherung oft lange ruhig sitzen und flüchtet nur selten.
Er vertraut auf seine perfekte Tarnung: Bleibt er bewegungslos und macht keine Geräusche, wird er fast immer von uns Menschen übersehen. So werden wir im Böhmerwald wohl viel öfter als wir denken von Luchsen beobachtet.
Luchs vor Augen - was tun?
Da Luchse häufig auf ihre Tarnung vertrauen und nicht gleich flüchten, kann es zu Begegnungen zwischen den großen Katzen und uns Menschen kommen. Haben Sie das seltene Glück, einen Luchs in freier Wildbahn zu sehen, dann gehen Sie nicht weiter auf das Tier zu, sondern bleiben Sie ruhig stehen oder setzen Sie sich hin.
Der Luchs wird wahrscheinlich das Gleiche tun und Sie beobachten. Gerade wenn er erhöht auf einem Felsen und über einem im Steilhang sitzt, ist er oft erstaunlich vertraut. Oft fallen ihm dabei die Augen zu, nur die Pinselohren bleiben auf Sie gerichtet.
Irgendwann beginnt sich das Tier vielleicht sogar noch zu putzen. Beide Verhaltensweisen sind Übersprungshandlungen - das Tier weiß nicht so genau, was es mit Ihnen anfangen soll. Denn in der Regel wird es ja von uns übersehen!
Für uns Menschen ist der Luchs ungefährlich und ein sehr heimlicher Mitbewohner in unseren Wäldern.
Quellenangabe -
Mit freundlicher Genehmigung von
luchs.boehmerwaldnatur.at
Der Luchs braucht störungsarme Rückzugsgebiete und ist deshalb vor allem in Lebensräumen mit größeren Wäldern zu finden.
Hier bevorzugt er als Tageslager felsreiche Gebiete oder Waldbereiche mit guten Versteckmöglichkeiten (zum Beispiel Fichtendickungen).
Er fühlt sich aber auch in unserer reich strukturierten Kulturland-schaft wohl, weil hier die Rehwilddichten in der Regel höher sind.
Wo viel Reh, da auch der Luchs
Besonders die Wald-Feld-Grenzen sind für den Luchs als Jagdgebiet attraktiv. Hier pirscht er vor allem während der Dämmerung und nachts.
Raumbedarf / Sozialverhalten
Gemeinhin wird der Luchs als Einzelgänger dargestellt. Aber auch der Luchs ist in einem Sozialgefüge eingebunden, das neben der Grundeinheit des Mutter-Jungen-Verbandes auch zeitweisen Kontakt zwischen den Geschlechtern und auch regelmäßiges Informieren über den Status der Nachbarn beinhaltet.
Luchse brauchen viel Platz
Als großer Beutegreifer beansprucht der Luchs ein Gebiet von durchschnittlich 100 Quadratkilometern. Dabei haben Weibchen Reviergrößen von 50-200 km², Männchen zwischen 150 und 400 km². Die Reviere von Luchs-männchen und -weibchen überlappen sich großräumig.
Dabei besetzen die Kuder oft mehr als doppelt so große Reviere wie die Katzen. Die Reviernutzung der einzelnen Tiere ähnelt einem Netz mit Knoten: dabei spiegeln die Knoten die Lieblingsgebiete, wie ruhige Tageslager oder bevorzugte Jagdorte, wider. Die Stränge dazwischen sind die Wege, auf denen die Luchse zwischen ihren favorisierten Plätzen hin und her wechseln.
Die "Ampeln" der Luchse
Das Abgrenzen gegenüber dem Geschlechtspartner und benach-barten Luchsen erfolgt mittels Setzen von Harnmarken an auf-fälligen Punkten im Revier oder an dessen Peripherie. Häufig markiert werden z.B. Felsbereiche, Wurzel-teller oder Holzstöße an Wegen.
Frische Harnmarken bedeuten, dass das Gebiet für andere Tiere tabu ist, die Ampel quasi auf rot steht. Alte Harnmarken oder aber Objekte ohne Harnmarken da-gegen bedeuten, dass gerade kein Luchs in dem Revierteil unterwegs ist, die Ampel also auf grün steht.
In der Paarungszeit dreht sich diese Funktion der Harnmarken genau ins Gegenteil um. Frische Markierungen des Geschlechts-partners wirken jetzt nicht mehr abweisend, sondern anziehend.
Junge Luchse haben's schwer
Luchse sind vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv. Tagsüber schlafen die Tiere oder betreiben ausgiebig Körperpflege. Die Kätzin zieht ihre im Früh-sommer geborenen Jungen allein auf und betreut diese bis in den nächsten Spätwinter hinein.
Im Alter von 9 bis 10 Monaten müssen die Halbwüchsigen das mütterliche Wohngebiet verlassen und sich ein eigenes Revier suchen.
Die Jungensterblichkeit ist bei Luchsen sehr hoch: von fünf geborenen Jungen überlebt nur eines bis zur Etablierung eines eigenen Revieres. Todesursachen sind Verhungern, Krankheiten wie Katzenseuche oder Räude sowie Unfälle auf Straße, Schiene oder beim Beutemachen.
Nahrung
In Mitteleuropa frisst der Luchs vor allem mittelgroße Schalenwildarten wie Reh, Gämse oder Mufflon.
Aber auch Rotwild, Hasen, Füchse, Wildschweine, Marder, Wild- und Hauskatzen, Kleinsäuger und Vögel gehören zum Beutespektrum.
Wie man an der langen Liste sieht, erbeutet der Luchs fast alles, was er überraschen und überwältigen kann.
Verhalten gegenüber Menschen
Luchse sind nicht scheu, sondern unsichtbar
In der Regel meiden Luchse menschliche Ansiedlungen. Sie gelten im Allgemeinen als sehr scheu, sind aber eigentlich nur “unsichtbar“. Denn ein Luchs bleibt bei Annäherung oft lange ruhig sitzen und flüchtet nur selten.
Er vertraut auf seine perfekte Tarnung: Bleibt er bewegungslos und macht keine Geräusche, wird er fast immer von uns Menschen übersehen. So werden wir im Böhmerwald wohl viel öfter als wir denken von Luchsen beobachtet.
Luchs vor Augen - was tun?
Da Luchse häufig auf ihre Tarnung vertrauen und nicht gleich flüchten, kann es zu Begegnungen zwischen den großen Katzen und uns Menschen kommen. Haben Sie das seltene Glück, einen Luchs in freier Wildbahn zu sehen, dann gehen Sie nicht weiter auf das Tier zu, sondern bleiben Sie ruhig stehen oder setzen Sie sich hin.
Der Luchs wird wahrscheinlich das Gleiche tun und Sie beobachten. Gerade wenn er erhöht auf einem Felsen und über einem im Steilhang sitzt, ist er oft erstaunlich vertraut. Oft fallen ihm dabei die Augen zu, nur die Pinselohren bleiben auf Sie gerichtet.
Irgendwann beginnt sich das Tier vielleicht sogar noch zu putzen. Beide Verhaltensweisen sind Übersprungshandlungen - das Tier weiß nicht so genau, was es mit Ihnen anfangen soll. Denn in der Regel wird es ja von uns übersehen!
Für uns Menschen ist der Luchs ungefährlich und ein sehr heimlicher Mitbewohner in unseren Wäldern.
Quellenangabe -
Mit freundlicher Genehmigung von
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