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Leben in "Fränkischen Wüsten"
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Fachleute erklären den Anwesenden den Umfang der Maßnahme.
Kleine Stars der „FränkischenWüste“
AmHallstadter Börstig beherbergt ein neu angelegtes Naturschutzgebiet Vom Aussterben bedrohte Tierarten.



Hallstadt — Zu einem ungewöhnlichen Ortstermin lud Hallstadts Erster Bürgermeister Markus Zirkel: gemeinsam mit Vertretern des Hallstadter Stadtrats und dem kaufmännischen Leiter der Firma Brose Fahrzeugteile, Rolf Beyer, ging es über den so genannten „Sandmagerrasen“ im Hallstadter „Börstig“, der nach verschiedenen Auslichtungs- und Rodungsmaßnahmen nun ein wertvolles Naturschutzgebiet für seltene oder fast ausgestorbene Insekten darstellt, die gerade solche nährstoffarmen Sandflächen zum Überleben brauchen.

Diplom-Biologe Klaus Weber vom Landschaftspflegeverband des Landkreises Bamberg und Bernhard Struck von der Unteren Naturschutzbehörde erläuterten anschaulich die Besonderheiten dieses kargen Lebensraumes und seiner Pflanzen und Bewohner, von denen zahlreiche Gattungen bereits auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Arten stehen.

So sind die so genannte Kreiselwespe oder die blauflügelige Ödlandschrecke nicht nur ‚echte Hallstadter’ (letztere trägt in Hallstadt übrigens auch den Beinamen „Börstig Floh“, weil sie bei Berührung wie ein Floh aufspringt), sondern deutschlandweit bereits so weit ausgestorben, dass sie nur noch hier zu beobachten sind. Der Börstig beherberge mehr als ein Fünftel aller 1000 bayerischen Wespen- und Bienenarten, erklärte Klaus Weber.

Mit der Initiative „Bayerns Ureinwohner“ will der Freistaat die Erhaltung der biologischen Vielfalt unterstützen und förderte die Auslichtungsmaßnahmen im Börstig dabei mit einem Finanzierungsanteil von 85 Prozent den Rest der Kosten teilen sich die Stadt Hallstadt und der Landkreis. Die Bodenfläche von 9500 Quadratmeter für das Naturschutzgebiete stellte die Firma Brose zur Verfügung, die damit eine Ausgleichsleistung für die von Brose für Parkplätze verbauten Flächen in Hallstadt schuf.

Markus Zirkel äußerte sich erfreut darüber, dass mit der Umsetzung der Naturschutz- Maßnahmen im Börstig ein vorbildhaftes Zusammenwirken Von Gemeinde, Industrie und Naturverbänden gelungen sei, durch das Hallstadt sich über ein einzigartiges Naturschutzgebiet freuen könne, das in dieser Geologie deutschlandweit kaum mehr existiere.

Zuletzt zeigte sich auch die prominenteste Bewohnerin der neu geschaffenen „Fränkischen Wüste“ ihren neugierigen Besuchern: Fünfzehn Weibchen der „Bembix Rostrata“ brüten nach den Beobachtungen von Klaus Weber derzeit auf dem schmalen Sandwegstreifen im Hallstadter Börstig. „Ich freue mich, dass auch seltene Lebewesen wie die Kreiselwespe sich in Hallstadt offenbar so wohl fühlen, dass sie sich gerne dauerhaft in unserer Gemeinde ansiedeln“, schmunzelte Bürgermeister Markus Zirkel, als er von Klaus Weber ein surrendes Exemplar in der Nah-Ansicht gezeigt bekam.



Quellenangabe: Fränkischer Tag / 18.07.08 / LKS Bbg.
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Sandmagerrasen